Das Brüllen der Triebwerke und die starken Vibrationen, die der Gegenschub während der Landung durch den gesamten Rumpf der Yellow Freedom schickt, sind auch in der Passagierkabine deutlich zu hören und zu spüren. Neben Houston, Kovu, Jarvis und der immer noch verdatterten Orfreda, die vor nicht ganz einem Tag in ihrem Versteck entdeckt wurde, halten sich ein gutes Dutzend Händler in der einzigen Aufenthaltskabine auf. Bis auf diese Kabine und zwei Containern mit Schlafräumen sind die restlichen Containerplätze der Yellow Freedom mit Frachtcontainern bestückt, die hier auf Pandemonium gelöscht werden sollen, wie ihr auf eurer Reise hierher erfahren habt.
Die letzten Stunden an Bord des mittelgroßen Frachtschiffes waren für euch alle nicht unbedingt angenehm. Nicht nur, dass Orfreda entdeckt wurde, der Kapitän ist auch stinksauer, weil Houston ihm in seinen Augen seinen fähigen - wenn auch "verträumten" wie er ihn nannte - Bordtechniker abgeworben hat. Nicht nur Houston hatte unter dem kaum verhohlenen Zorn des Charioteers zu leiden, auch Alle die ihr nahestanden und natürlich nicht zuletzt Jarvis. Seit der Szene, die euch der Kapitän nach der Entdeckung der blinden Passagierin auf seiner Brücke machte und die aufgrund seines Brüllens beinahe im ganzen Schiff zu hören war, gehen euch sowohl die anderen Passagiere als auch die Besatzung offensichtlich aus dem Weg. Kovus Überredungskünsten ist es zu verdanken, dass der Charioteer weder seine erste Drohung, Orfreda aus der Luftschleuse zu befördern, noch seine zweite, alle Beteiligten an die Chainers zu übergeben, wahr gemacht hat oder zumindest versucht hat, sie in die Tat umzusetzen. Nach allem was ihr über Pandemonium wisst, könnte es gut möglich sein, dass er beides ohne großes Nachspiel für seine Person Wahrheit werden lassen könnte.
Als die Yellow Freedom durch die Wolkendecke bricht, die im Moment über dem Raumhafen steht und ihr einen ersten Blick auf Pandemonium werfen könnt, macht sich Erleichterung breit. Nur noch wenige Minuten, bis er das Raumschiff verlassen könnt und wieder festen Boden unter den Füßen habt; auch wenn die Bezeichnung "fester Boden" im Zusammenhang mit Pandemonium unter Umständen etwas weit hergeholt sein könnte. Bereits jetzt könnt ihr schon erkennen, dass der Planet alles andere als stabil ist und sich alle Gerüchte bestätigen könnten: Vulkane, denen man aufgrund ihrer dunklen völlig vegetationsfreien Hänge ansieht, dass sie aktiv sind und gewaltige Wirbelstürme über dem Meer bezeugen das planetare Chaos, das hier herrschen soll. Als ihr tiefer geht könnt ihr erkennen, wie sich tiefe Furchen um das Erdreich ziehen und nur wenige Kilometer von der Hauptstadt entfernt endet eine breite und wohl ehemals wichtige Straße abrubt an einer scharfkantigen Schlucht, nur um auf der anderen Seite um Dutzende Meter versetzt weiter zu führen.
Die kreisrunde Hauptstadt - das Zentrum, wie ihr wisst - ist von einer wahren Zeltstadt umgeben und auf dreien der vier Hauptstraßen kann man bereits aus mehreren Hundert Metern Höhe reges Treiben erkennen. Als das Schiff tiefer geht, wird euch klar, welch unglaubliches Gedränge dort unten herrschen muss. Umso verwunderlicher erscheint es euch, dass die breiteste der Straßen, die nach Norden führt, völlig leer ist.
Auch im Raumhafen selbst herrscht rege Betriebsamkeit, wie ihr jetzt seht und an euch zieht in weniger als 100 Meter Entfernung ein kleiner Frachter vorbei, der sich offensichtlich gerade anschickt, die Atmosphäre zu verlassen. Jarvis deutet auf eine freie Landebucht, die wohl euer Ziel sein wird und ihr setzt kurz danach genau dort auch auf.
Ein letzter Ruck geht durch das Schiff, als es auf den Landestützen zur Ruhe kommt und das Triebwerkbrüllen ebbt allmählich zu einem Surren ab.
Über die Lautsprecheranlage hört ihr die Stimme des Kapitäns: "Wir haben unser Ziel erreicht. Willkommen auf Pandemonium."
Kurz danach öffnet sich das Außenschott der Passagierkabine und außen fährt gerade noch eine kurze Rampe heran, um den Ausstieg zu erleichtern.
Ihr nehmt euer Gepäck zur Hand und blickt euch noch einmal in der Kabine um, in der ihr den größten Teil der letzten Wochen verbracht habt. Dann tretet ihr einer nach dem anderen durch den schmalen Durchgang nach draußen und atmet zum ersten Mal die nicht aufbereitete Luft Pandemoniums ein. Der auf Raumhäfen übliche leicht metallische Geschmack erfüllt die Luft, ebenso wie das nicht weniger übliche Aroma heißen Metalls, Plaststahls und verbranntem Sandes.
Wie erwartet geht es in dem Raumhafen betriebsam zu und verschiedenste Geräusche verdichten sich zu einer nicht unbeachtlichen Lärmkulisse. Ihr orientiert euch kurz, erkennt schnell den offenbaren Hauptausgang für Passagiere, der in die überdachten Händler- und Verwaltungsbereiche führt und macht euch auf den Weg, Pandemonium näher kennen zu lernen.