Nur mal wieder so eine fixe Idee nebenher (die ich bestimmt irgendwo schonmal in der einen oder anderen Weise schonmal gebracht habe):
Der altbekannte Mythosstandard ist, dass alles, was irgendwie mit dem Mythos zusammenhängt, Wahnsinn und Tod bedeutet. Kosmischer Horror, ultimative Bedeutungslosigkeit allen Seins, Grauen, Verzweiflung, Tentakel, etc.blabla.
Aber was, wenn das Alles nur eine, reichlich verbitterte, Sichtweise ist? Immerhin ist die "Hauptinformationsquelle" für den Mythos ein menschenscheuer, fremdenfeindlicher Einsiedler mit Fischphobie. Bekanntermaßen fand Lovecraft schon Portugiesen fremdartig und abstoßend. Ist da nicht naheliegend, dass seine Sicht auf außerirdische Götter nicht ganz unbelastet ist?
Was, wenn die Investigatoren irgendwann feststellen würden, dass nicht alle Bestandteile des Mythos der Horror sind, für den sie ihn halten? Oder um es klarer zu sagen: Was wäre, wenn Cthulhu in Wahrheit eine der Menschheit gegenüber wohlwollende Gottheit wäre? Was, wenn die Träume, die er aus seiner Gefangenschaft heraus an Künstler und Visionäre sendet, Schlüssel zu Frieden und Weiterentwicklung seiner kleinen "menschlichen Verwandten" enthielten? Was, wenn seine Macht tatsächlich schlimmere Übel von der Erde fernhält? Was, wenn Cthulhukulte nur deswegen fiese Mischpoken wären, weil sie die Botschaften ihres Herren falsch interpretieren? Was, wenn das Problem nur wäre, das Menschen generell nur schwer mit einem so viel höheren Wesen kommunizieren können? Was, wenn der Menschheit nichts besseres passieren könnte, als das Cthulhu aufwacht? Und was, wenn nicht mehr viel Zeit bliebe, ihn rechtzeitig zu erwecken, um größeres Übel abzuwenden?
Ich muss ja sagen, irgendwie fänd ich das ja mal coolen Stoff für eine Pulp-Kampagne. Die Träume des schlafenden Gottes "erwählen" eine Truppe begabter Individuen, die überall in der Welt Ruinen durchstöbern und allerlei Abenteuer bestehen, um im Endeffekt Cthulhu zu wecken - oder die bösen Bestandteile des Mythos in Schach zu halten.