Heute Abend war's so weit, der Kurze (5 Jahre) hat sein erstes Rollenspiel gespielt. Die Charaktergenerierung ging sehr schnell von der Hand, und der Fokus auf das Aussehen hat ihm viel Spaß gemacht (wobei das meiste von Blitzen und Feuer geziert wurde). Als Vertrauten erkor er sich einen Babydrachen aus (was mich jetzt NICHT überrascht hat). Interessanterweise wollte er auch dem Babydrachen Fähigkeiten geben, unter anderem Kugelsicherheit, Giftspritzen und noch ein zwei Sachen. Offensichtlich hatte er ein deutlich erwachseneres Szenario im Hinterkopf
Er selbst hat den Magier "Goldener Stern" gebaut, die Mama die Zauberin "Rubinia".
Die Charaktererstellung ging wie erwartet sehr schnell von der Hand, und war für alle leicht verständlich. Der Junior hat sich die Beschreibung lieber selbst ausgesucht (daher auch die gewisse Redundanz martialischer Magie im Outfit), während Mama zu den Zufallstabellen griff. Beide Ergebnisse waren eigentlich gut. Den Charakter haben wir nicht definiert; das schien mir noch etwas zu schwierig für den Kurzen.
Dann ging es los mit dem ersten Abenteuer. Der Vollständigkeit halber in einem Spoiler, obwohl ich bezweifle, dass Leser dieses Forums ernsthaft spielen werden (eher leiten für ihre Stöpsel).
Das Abenteuer ging kaum los, schon teilte sich die Gruppe auf. "Goldener Stern" sprach mit dem Bäcker im Brunnen, und bemerkte dessen Erwähnung von Schokolade, verfolgte es aber nicht weiter. Dann gab's Abendessen (also, in der Realität). Gesättigt sprach Rubinia mit der als Weihnachtsmann verkleideten Frau, und wieder kommt die Schokolade vor. Sie kommt zum Bäcker, und hier erfahren sie sogar, von wem die Schokolade ist und wie sie geliefert wird. Trotzdem wird erst noch bei den Baby-Teens vorbeigeschaut. "Goldener Stern" zaubert eine besonders gruselige Schokolade herbei, und schafft es so, die verzauberte Schokolade zu ertauschen.
Mit dieser Originalschokolade bewährt finden die Zauberer auch die Adresse zur Fabrik. Die Verfolgung des Lieferwagens viel damit aus, sie konnten direkt hinfliegen.
In der Fabrik waren sie etwas ratlos unterwegs - die Zimmer wurden einzeln angeschaut, aber erst beim vierten, fünften Mal, dass ich Tannennadeln und Ähnliches erwähnte, viel der Groschen: Auf in den Wald!
Im Wald wurden die Rufe gehört. Beide versuchten, sich unsichtbar zu zaubern. Das gelang nur goldener Stern, der somit alleine vorging und auf den armen Herrn Kakao und seine Peiniger stieß. Unsichtbar wie er war bewarf er die Brownies mit Steinen, die daraufhin große Angst bekamen (Steine aus dem Nichts?) und flohen. Herr Kakao wurde befreit und "Goldener Stern" wie Rubinia haben ein Schokoladen Abonnement.
Auch das Abenteuer lief flüssig. Ich war erstaunt, wie viele Proben doch scheiterten. Aber das hat praktisch nie zu verstimmungen geführt, da meist sofort eine neue Idee da war, die dann auch glückte. Außerdem gab's genug Erfolgserlebnisse. (O-Ton: Ich habe die Türe vielleicht nicht aufgekriegt, aber dafür konnte ich mich unsichtbar machen). Vom Ideenreichtum her war mein Sohn voll dabei, aber ohne die Mama wäre er doch etwas verloren gewesen. Aber in dieser Kombination hat es sehr viel Spaß gemacht. Er konnte nicht mehr still sitzen bleiben und ist ständig rumgehobst, inklusive Vorführung, wie er jetzt auf dem Besen reitet.
Gibt eigentlich nichts zu bemängeln von meiner Seite - lief einfach rund und gut. Von der Zeit her war's ein bisschen heikel (anderthalb Stunden exkl. Abendessen), weil der Junior am Ende doch etwas später als üblich ins Bett gegangen ist. Da er aber sowieso nicht schläft, ist das auch ok