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Gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Systeme in Star Trek

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Yerho:
Das gesellschaftliche oder politische System der Föderation wird nur sehr dürftig beschrieben, scheint mir aber eine Art UN zu sein, die sich mit Starfleet eine maximierte Forschungsdivision leistet, die obendrein als stehende Blauhelmtruppe fungiert, wenn mal irgendwo nicht geforscht, sondern forsch gekämpft werden muss.

Was das gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche System auf der Erde angeht, ist Raten angesagt: Nationalstaaten scheint es keine mehr zu geben, wohl aber Regionen mit nationalem Gepräge.

Parteien werden nicht erwähnt, wohl aber ein Erdregierung/-administration. Keine Ahnung, wie die gewählt wird, wenn überhaupt ... Womöglich ist es ja eine Art benevolenter Dikatur oder ein reiner Behördenapparat und es werden regelmäßig und zu jedem Furz Volksabstimmungen durchgeführt, um die Linie festzulegen.

So wirklich Kommunismus ist es auch nicht, denn Privatbesitz ist offenbar ebenso möglich wie Privatwirtschaft. Anscheinend kann auch jeder machen, was er will und wir müssen raten, ob es nun Replikator-Bedarfskarten, Verteilungsämter, Suppenküchen oder bedingungsloses, bargeldloses Grundeinkommen gibt. Auf der Erde braucht man anscheinend kein Geld, innerhalb der Föderation aber schon, denn offenbar haben nicht alle Mitglieder das gleiche System.

Ich lehne mich jetzt mal weit aus dem Fenster und behaupte, dass sich weder Roddenberry noch seine technobabbelnden Thornerben ernstlich Gedanken darüber gemacht haben. ;)

1of3:
Ja, fangen wir mal an. Angeblich gibt es ja "kein Geld". Wie aber bezahlen dann die Leute, ihre Drinks und Holosuiten im Quarks? Warum führt Papa Sisko sein Restaurant so vehement? - Ich versehe, dass man für nette Leute vielleicht gelegentlich gern kocht, aber Sisko hat eine 20-Jh.-Arbeitsmoral, von den Kellnern mal zu schweigen. Und was macht eigentlich die Bank von Bolarus? (Bolarus ist Mitglied der Föderation, da sie einen Föderationsbotschafter haben.)

Gewisse Dingen scheinen jedenfalls rationiert zu sein. Sisko hat es in seiner Jugend geschafft, seinen monatlichen Transporter-Kredit in einer Woche zu verbrauchen. Für einen Kadetten der Sternenflotte beträgt der also höchstens 14 planetare Transports pro Monat.

Generell ist auch ein Problem, dass fast nie zwischen "die Erde", "die Menschen" und "die Föderation" unterschieden wird. Offensichtlich sind Menschen in der Föderation sehr dominant. Offensichtlich haben sie ihr Raumprogramm bei Gründung der Föderation vollständig dieser unterstellt. Aber wie ist das bei anderen Völkern? Mal wird behauptet Bajor müsste bei Eintritt sein Militär in die Sternenflotte eingliedern. Dann wiederum gibt es vulkanische und andorianische Raumschiffe im 24. Jh.

Eine Erdregierung wird tatsächlich nie gesehen. Man sieht gelegentlich den Föderationpräsidenten. Der kann auch auf der Erde den Ausnahmezustand verhängen. Ob er das auf allen Mitgliedswelten kann oder nur auf der Erde, die alle wichtigen Föderationsinstitutionen beherbergt? Generell scheint die Föderation nämlich nicht unbedingt integriert zu sein, wenn etwa die Trill geheimhalten können, dass einige von ihnen Symbionten in sich tragen.

Generell würde ich die Föderation auch nicht als UN betrachten. Sie haben ja anscheinend relativ harte Aufnahmekriterien.

Quaint:
Ja, das ist alles sehr nebulös.
Ich erinnere mich, dass Kirk in der Orginalserie mal angab, autorisiert zu sein für Dilithiumkristalle einen fairen Preis zu bezahlen. Die Bergleute waren dabei definitiv Menschen. Ob sie auch Föderationsmitglieder waren? Keine Ahnung.
Grundsätzlich würde ich davon ausgehen, dass es schon sowas wie Geld gibt, auch innerhalb der Föderation (es treiben auch externe Kräfte handel mit der Föderation, gerade noch bei DS Nine was dazu gesehen) und das ist ja bissle ungünstiger ohne Geld. Allerdings spielt es für Privatpersonen wohl eine meist untergeordnete Rolle, weil die meisten Sachen die man so zum einfachen Leben braucht dank Replikatortechnik usw. nicht wirklich aufwendig herzustellen und damit billig sind.
Neben Geld scheint es aber durchaus auch mehr oder minder rationierte Zuwendungen zu geben wie der seperate Transporterkredit. Evtl. muss man Transporte dann seperat bezahlen, wenn der mal alle ist. Keine Ahnung.
Und ansonsten, ich spiele bisweilen Star Trek Online. Da gibt es definitiv Geld in der Föderation, am gebräuchlichsten dürfte der Energiekredit sein. (Es gibt aber noch andere Währungen).

Slayn:
Föderation = DDR in Space?

Sashael:
In First Contact erzählt Picard der Assistentin von Cochrane von der Zukunft und dass der Zwang zu arbeiten, weil man seinen Lebensunterhalt bestreiten muss, mittlerweile weggefallen ist.
Geld spielt in den Serien eigentlich nur in DS9 eine Rolle und dort muss man halt sehen, dass die Station ein Treffpunkt der Kulturen ist. Vor allem die Ferengi sind ja von allen Serien dort am präsentesten, inklusive eigenen reinen Ferengifolgen. Wie das mit dem Geld (bzw. dem goldgepressten Latinum ;D) innerhalb der Förderation gehandhabt wird, wird eigentlich nie erwähnt.
Die Sternenflotte scheint auf jeden Fall gleich mehrere Funktionen in sich zu vereinen. Diplomatischer Dienst, Militär, Forschung, Exekutive, futuristisches THW. Die Sternenflottenadmiräle scheinen auch über sehr große politische Entscheidungsgewalt zu verfügen.

Also, aufgrund der sehr starken Präsenz eines politisch-militärischen Machtapparates scheidet zumindest eine "fortgeschrittene Anarchie" komplett aus. ;)

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