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[13th Age] Metaplot durch Icons?

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Selganor [n/a]:
Ich hab' das mal als separaten Thread rausgetrennt.
Titel ist erstmal nur Icons, wenn jemandem ein sinnvollerer Titel einfaellt kann man den noch nachtragen

kalgani:
ich würde ihn eher: "Icon Relationship = Metaplot?" nennen...

alexandro:
13th Age kann keinen Metaplot haben, einfach weil es keinen Plot hat. Der Plot wird vom SL, um die Spieler zentriert, entworfen und dann mit den Ikonen verknüpft. Ein Metaplot wird (oft durch die Setting-Redaktion) geschrieben, ohne Bezug auf eine konkrete Spielgruppe. Obvious-ser geht es gar nicht.

Oder anders gesagt: Metaplot ist top-down, 13th Age ist bottom-up.

Scimi:
Meiner Meinung nach sind die Icons eine Stellschraube des Systems, um innerhalb einer klassischen D&D-Fantasywelt mit Elfen, Zwergen und Orks bestimmte Subgenres, Themen und Arten von Gegnern noch einmal von jedem Spieler gewichten zu lassen. Wenn ein Spieler Punkte für eine Beziehung mit einem Icon investiert, zwingt das System den SL, dieses Icon und die Organisation/Fraktion, für die es steht, regelmäßig konkret oder thematisch ins Spiel einzubauen. Das Würfeln sorgt dabei dafür, dass der Zufall entscheidet, wessen Themenwünsche in einer Sitzung einfließen, so dass es keinen Knatsch gibt, weil sich Leute benachteiligt fühlen.

Die Icons selbst als Personen haben dabei nur den Zweck, ihr Thema zu verkörpern. Das Thema des "Emperor" ist z.B. eine menschliche Fantelalter-Zivilisation, an deren Spitze es eine Herrscherposition gibt. Wenn der Kaiser stirbt, wird eben ein anderer Kaiser. Der Kaiser kann ein Mann oder eine Frau sein, ein weiser Herrscher oder ein grausamer Despot. Wenn das Volk den Kaiser stürzt und eine Demokratie aufbaut, heißt der neue Kaiser eben Präsident.
Der Emperor fasst die ganze schwammige Idee eines Menschenreichs zusammen: Adel und Bauern, Händler und Soldaten, Verwaltung, Steuereintreiber, Kopfsteinpflaster, Tavernenwirte, Marktplätze, Städte, Dörfer, Bier und den ganzen anderen Kram, der einem dazu einfällt. Solange es dieses Thema gibt, gibt es auch einen Emperor.

Dass der Kaiser thematisch für das Menschenreich steht heißt aber nicht, dass es sich automatisch um "seine" Organisation handelt, die er vollständig kontrolliert. Auch wenn der Baron von Hassenichgesehn mit dem Grafen von Sonstwienoch um einen Weinberg streitet, die Schauerleute von Neuhafen den Magistrat bestreiken oder die Rebellen den despotischen Kaiser stürzen wollen, ist das alles Teil des Themas und für alle Beteiligten ist klar, wer ihr Kaiser ist, ob sie das nun gut finden oder ob es ihnen egal ist.

Selbst eine positive Beziehung zum Kaiser bedeutet nicht, dass ein Charakter auf Seiten des Kaisers steht - vielleicht ist er ja der Meinung, dass der augenblicklich thronende Kuschlerian II. ein Tyrann ist, der besser durch die wahre Thronerbin Meucheline von Tückenlist ersetzt würde. Eine positive Beziehung zum Kaiser bedeutet nur, dass der Spieler lieber Geschichten mit dem Menschenreich sehen will anstelle von magischen Reichen, Elfenwäldern und den lichtlosen Tiefen der Unterwelt und dass er lieber für als gegen das Reich spielen will.

Allerdings ist der Menschenkaiser ein sehr dankbares Beispiel, weil "Thronfolge" Teil seines Themas ist und daher das Reich immer wieder unter neuer Führung steht. Bei anderen Icons gehört es zu ihrem Thema, dass sie schon sehr alt oder womöglich unsterblich sind. Trotzdem sind die "Three" in meinen Augen vor allem der Regler für Drachen als Thema der Fantasy, es ist dabei unerheblich, ob sie von den Charakteren vielleicht erlegt werden...

Kearin:
Das ist die beknackteste Definition [OP] von Metaplot, die ich seit langem gelesen habe.

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