Autor Thema: Erinnerungen an (A)D&D Zeiten: Einzelfall oder kollektives Gedächtnis?  (Gelesen 8495 mal)

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Offline Slayn

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Witzig ist dabei vor allem wie sehr man auf Simulation und gefühlte Realität steht. Gerade der Werdegang 3.0 - 3.5 - PF bringt ja immer mehr das gamistische Konstrukt in den Vordergrund. Gerade nachdem ich mich ja vor kurzem mal mit einem ehem. Mitspieler von Archo unterhalten habe, bleibt verstärkt der Eindruck: Das konnte nie gutgehen.
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Draig-Athar

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Wenn ich meine alten Chars durchsehe stelle ich (erschreckend) fest, dass gerade diejenigen die die absolute rollenspielerische Tiefe erreicht haben, die den interessantesten Hintergrund haben und (in der Erinnerung der Spielanekdoten) den reichsten Schatz an Erlebtem, gerade auch diejenigen sind, die eben nicht in der einen Megakampagne benutzt wurden und dann in den Ruhestand geschickt wurden, sondern die Abenteuer für Abenteuer mit wechselnden Begleitcharakteren erlebten, sicher auch mal die Welt gerettet haben, aber eben nicht in einer 1-20 Kampagne die darauf ausgelegt war, sondern in einem spontanen Abenteuer nebenbei - und danach weitergespielt wurden. Und das ging irgendwie zu den Zeiten alter Syteme besser als heute.

Das beschreibt ziemlich genau unsere seit 1992 laufende Mystara Runde. Da werden auch teilweise Charaktere "ausgegraben", die sich vor 15+ Jahren (Realzeit) irgendwo niedergelassen haben, wenn es gerade passt. In der Runde gab es ein kommen und gehen von Spielern, aber ein harter Kern spielt seit Beginn mit (allerdings nicht immer den gleichen Char). Diese Art zu spielen macht sehr viel Spaß (leider kommen wir momentan nur selten dazu, was auch daran liegt, dass ich als SL umgezogen bin), allerdings würde ich das aus den oben angesprochenen Gründen nicht mit 3X/PF spielen wollen - für diese Systeme würde ich eher auf APs zurückgreifen.

Offline Feuersänger

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Auch bezeichnend ist umgekehrt, dass immer eine gewisse Spielerklientel zum Vorgängersystem zurückwechselt, weil es "Storyorientierter" sei. Das war schon damals bei 3E so (zurück zum storyorientierten D&D), und jetzt sind es halt PF-Spieler, die wieder zum "storyorientierten" 3.5 (oder gar 3.0) zurückgehen. Von der 4E mal ganz zu schweigen.
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Offline Arldwulf

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Mhh...jetzt verwirrst du mich gerade. Die "Storyorientierung" würde ich vor allem bei 3.5  und Pathfinder RPG verorten. Es sind die Systeme mit den großen zusammenhängenden Abenteuerpfaden und Kampagnen, bei denen auch immer noch ein wenig "schau mehr dass die Story so passiert wie geplant als was die Spielercharaktere machen würden" drin ist.

Archoangels Ausgangsposting ging doch gerade darum dass in früheren Zeiten der fokus viel mehr auf den Charakteren lag, die einfach regelmäßige kleine Abenteuer in unterschiedlicher Gruppenzusammenstellung erlebten.

Luxferre

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Also ich kenne niemanden, der von PF zurück zur 3.5 wechselt. Woher hast Du diese Info, Feuersänger?

Offline kalgani

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es gibt spieler die von pf wieder auf 3.c wechseln weil das storyorientierter sein soll???
das halte ich für ein gerücht, vor allem da die grundlegende mechanik sich nunmal gar nicht ändert!

Offline Archoangel

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Offline Slayn

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Ich halte das für kein Gerücht. Die früheren d20-Editionen haben teils noch versucht einen gewissen Bogen zu schlagen und ihre Definitionen etwas lockerer formuliert, darunter auch eine Rule Zero, etwas das in späteren Editionen flach gefallen ist.
Ich kann mir gut vorstellen dass dies einigen Leuten besser in den kram gepasst hat.
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Online Lasercleric

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Also ich kenne niemanden, der von PF zurück zur 3.5 wechselt. Woher hast Du diese Info, Feuersänger?

Ich kenn auch mehr Leute die von PF zurück zu D&D 3.x gewechselt sind, als Leute die noch PF spielen. Das liegt aber wahrscheinlich daran, dass ich niemandem in meinem Bekanntenkreis außerhalb des  :T: kenne, der noch PF spielt...

Luxferre

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Ich kenn auch mehr Leute die von PF zurück zu D&D 3.x gewechselt sind, als Leute die noch PF spielen. Das liegt aber wahrscheinlich daran, dass ich niemandem in meinem Bekanntenkreis außerhalb des  :T: kenne, der noch PF spielt...

Okay ... meine Wahrnehmung und Dunstkreis ist da genau andersherum ;)

Offline Feuersänger

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Also ich kenne niemanden, der von PF zurück zur 3.5 wechselt. Woher hast Du diese Info, Feuersänger?

1. Ich selbst würde jederzeit lieber 3.5 als PF spielen, wenn ich mich entscheiden müsste. Aber sowas von 0 Nanosekunden Bedenkzeit. Wenn auch nicht aus Gründen angeblicher "storyorientiertheit".

2. Zum "story" Argument: letztens im englischsprachigen D&D-kosmos gelesen -- entweder GitP oder Minmax oder irgendein Blog; ich find's leider grad nicht wieder, aber gelesen habe ich es.
Man muss freilich immer mit einkalkulieren, dass die Leute sich nicht optimal ausdrücken. So wie ich das interpretieren würde, stoßen sich diejenigen ebenso wie ich an den immersionsbrechenden Meta-Mechaniken von PF. Und das bezeichnen sie dann eben als "story-".
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Luxferre

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Danke, Feuersänger. Denn was das "story-" angeht bin ich ebenso irritiert, wie Slayn. D&D und Story als Mechanik sehe ich nämlich nicht. Möglich isses, keine Frage. Aber eben nicht dafür konkret ausgelegt.

Ich würde mittlerweile übrigens weder noch (D&D, OSR, AD&D, 3.5, PF) spielen, beuge mich aber untertänigst meiner Gruppe  ~;D

Offline Arldwulf

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Ich kenne eigentlich eine Menge Leute die 3.5 für das bessere Spiel als Pathfinder RPG halten. Mich eingeschlossen. Aber ganz ehrlich: Die Unterschiede sind dort so fein dass ich mir nicht vorstellen könnte dafür z.B. die Gruppe zu wechseln um das jeweils andere zu spielen. Man kann beide Systeme problemlos spielen und Spaß damit haben.

Und tendentiell....ich würde so oder so den meisten Leuten zu AD&D raten. Oder wenigstens der 4E.

Gerade dann wenn man wie Archoangel das im Ausgangsthread beschrieben hat sich stärker auf die Charaktere zurückbesinnen mag. Aber am Ende spielen dann trotzdem mehr als die Hälfte der Leute die D&D spielen 3.5 oder Pathfinder RPG. Sie meckern und schimpfen darüber, schreiben Forenposts was alles nicht so funktioniert wie sie wollen.

Aber generieren damit eben auch Aufmerksamkeit.
« Letzte Änderung: 19.02.2014 | 12:09 von Arldwulf »

Offline Archoangel

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Wenn meine Gruppe nicht wäre würde ich auch lieber 2E spielen. um Feuersänger zu zitieren ... ohne eine Nanosekunde darüber nachzudenken. Aber - was der Bauer nett kennt frisst er nett ... die Vorbehalte sind einfach zu groß; da denkt man halt neue Editionen sind automatisch besser als Alte ... ich hingegen sage ja: neue Editionen sind vor allem NEUER. Und eben oftmals anders. nicht besser, nicht schlechter, nur eben anders, mit anderen Möglichkeiten und Schwerpunkten.
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Wenn meine Gruppe nicht wäre würde ich auch lieber 2E spielen. um Feuersänger zu zitieren ... ohne eine Nanosekunde darüber nachzudenken. Aber - was der Bauer nett kennt frisst er nett ... die Vorbehalte sind einfach zu groß; da denkt man halt neue Editionen sind automatisch besser als Alte ... ich hingegen sage ja: neue Editionen sind vor allem NEUER. Und eben oftmals anders. nicht besser, nicht schlechter, nur eben anders, mit anderen Möglichkeiten und Schwerpunkten.

Denkst Du, dass Du Deine (A)D&D-Spielweise eventuell besser mit Next umsetzen könntest? Zumindest für mich fühlt sich Next eher wie eine Mischung aus 2E und etwas 4E an, als 3.x...

Offline kalgani

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also wenn ich kein PF mehr spielen wollen würde ich wenn es 2e angehauchter sein sollte "Castles und Crusades" spielen, wenn es moderner sein sollte "13th Age" (momentan der fall).

aber ich würde in keinem fall zu dem kruden regelkonstukt der 2e zurück wollen.
das kann man mit eye of the beholder spielen aber nicht mehr mit einer gruppe.
allein thac0 und multiclassing  >:(

Offline Archoangel

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C&C rockt nicht so sehr, wie man denkt. Vielleicht für Leute die mit 3E sozialisiert wurden, aber irgendwie fühlt sich das System immer noch komisch an. Auch andere Systeme, die auf der Retro-Welle schwimmen haben das Problem, dass sie weder Fisch noch Fleisch sind. Was Next angeht ... abwarten. Zum Teil haben mir Veränderungen zwar zugesagt, aber irgendwie komme ich immer wieder an den Punkt, da ich mich frage: warum nicht gleich BECMI oder 1/2E spielen?

Für meinen Geschmack haben sich viele neuere Systeme einem Zeitgeist unterworfen, der langsam einfach nicht mehr der Meine ist. Langfristig werde ich wahrscheinlich gänzlich zum Grognard mutieren.
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Offline First Orko

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Zum Ausgangspost:

Ich habe nie länger D&D gespielt aber die beschriebene Ausgangssituation von Archoangel trifft exakt den Spielstil, mit dem ich DSA3 kennengelernt habe. Das war aber meiner Meinung nach zum Teil auch einem gewissen "Kleinstadtflair" geschuldet - die Rollenspieler in der Stadt kannten sich über Schule, Sport usw und letzlich kannten sich alle Rollenspieler im 20km Dunstkreis um die Schule.

Seit einiger Zeit wohne ich in Lübeck -wahrlich auch eher Klein- als Großstadt ;) - und dort ist die Sitution ganz anders: Es gibt mehrere Gruppierungen um unterschiedliche Systeme herum die jeweils ganz unterschiedliche Vorstellungen vom Rollenspiel haben. Daneben gibt es eine gewisse "Arroganz" gegenüber jedem, der anders spielt.
Als jemand, der in einigen der Gruppen schon gespielt hat, ist mir das zumindest so aufgefallen.
Der Gandalph-Verkäufer hat einen auch ganz mitleidig angeguckt, als man mal nach Gruppen fragte (das ging nicht nur mir so sondern auch min. 2 anderen Hinzugereisten).

Ich weiß nicht, ob das wirklich so von Systemen abhängt, glaub ich eher nicht. Hat wohl was damit zu tun, dass man "zusammen etwas entdeckt" hat und dadurch ein gewisser Zusammenhalt vorherrschte.

Tendenziell habe ich mir aber mittlerweile auch so einige Leute rausgesucht, mit denen ich gern spiele und die auch alle dieselbe Vorstellung vom Spiel haben. Macht vieles einfacher und stressfreier. Man hat ja zwischenzeitlich doch mal reflektiert, warum bestimmte Runden eher weniger Spass gemacht haben und sich so Gedanken über unterschiedliche Arten zu Spielen gemacht.
It's repetitive.
And redundant.

Discord: maniacator#1270

Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Online Lasercleric

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warum nicht gleich BECMI oder 1/2E spielen?

Es gibt für Dich persönlich offenbar überhaupt keinen Grund nicht gleich die alten Systeme zu spielen. Mir persönlich sagen diese aus den von Dir genannten Gründen (insbesondere Zeitgeist) umgekehrt eben nicht mehr zu - das gilt meinerseits ebenso für alle Inkarnationen von 3.x und auch langsam für die 4e. Ich habe die alten Dinger gespielt, irgendwann hat irgendwas genervt. Wir haben was neues probiert, irgendwann hat was neues genervt. Grundsätzlich freue ich mich daher wenn eine neue Auflage kommt, die irgendwie vertraut aber dennoch neues mitbringt. Bei D&D gibt jede Variante implizit eine bestimmte Spielweise vorgibt. Für die Deine scheinen die alten Varianten besser geeignet zu sein. Ich unterstelle mal, dass die späten Erweiterungen für 2E (Spells&Power usw.) für Dich auch nichts waren. Next könnte ein guter Kompromiss sein, wenn Du mit Leuten zusammen spielen willst oder musst, die eher meiner Sichtweise anhängen.

Offline kalgani

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C&C rockt nicht so sehr, wie man denkt. Vielleicht für Leute die mit 3E sozialisiert wurden, aber irgendwie fühlt sich das System immer noch komisch an. Auch andere Systeme, die auf der Retro-Welle schwimmen haben das Problem, dass sie weder Fisch noch Fleisch sind. Was Next angeht ... abwarten. Zum Teil haben mir Veränderungen zwar zugesagt, aber irgendwie komme ich immer wieder an den Punkt, da ich mich frage: warum nicht gleich BECMI oder 1/2E spielen?

Für meinen Geschmack haben sich viele neuere Systeme einem Zeitgeist unterworfen, der langsam einfach nicht mehr der Meine ist. Langfristig werde ich wahrscheinlich gänzlich zum Grognard mutieren.

ok, das kam mir bei C&C nicht so vor, egal.
aber stempel dich bitte nicht zu einem grantelden opa ab, sowas ist mehr als uncool.
denn wenn du dann wirklich mal ein opa bist, wirst sonst noch zu so´nem fürchterlichen am-fenster-sitz-motzkopp!

Offline Archoangel

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Alt genug für den Opa bin ich ja schon, oder anders gesagt: viele Eltern meiner Schüler sind jünger als ich, wohingegen meine Schüler älter sind als meine Kinder. Und die GG-Keule könnte ich tatsächlich auspacken ... ;)
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Roumorz

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Hallo,

zufälligerweise bin ich momentan auch wieder dabei, das alte AD&D 2nd-Regelwerk zu durchstöbern. Einerseits spielt dabei eine Menge Nostalgie mit, gleichzeitig muss ich aber sagen, dass meine Vorstellung von Rollenspiel, Spielleitung (als sehr erfahrener, altgedienter Spielleiter) und Charakterspiel mit den vielen "moderneren" Systemen nicht mehr so gut konform geht.

Alte Systeme wie AD&D, Midgard o.ä. hatten ihren ganz eigenen Charme. Es waren bestenfalls grobe Regelkonstrukte, die teilweise auf nicht gänzlich durchdachten Regelmechaniken basierten. Gleichzeitig vermittelten die Regelwerke damals noch deutlich mehr das Gefühl: Das hier ist dein Spiel, ändere es, wie du es haben möchtest! Man kann solchen Systemen natürlich jetzt vorwerfen, dass sie eben nicht jede noch so kleine Kleinigkeit bis ins letzte Details geregelt hätten, aber im Gegenzug boten sie einem Spielleiter vor allem eins: Freiheiten!

Zur Zeit leite ich Midgard 5, Pathfinder und vor kurzem noch Song of Ice and Fire-RPG. Schon nach wenigen Spielabenden möchte ich vom vereinfachten, konsequenteren M5 zurück zu alten, angestaubten, komplizierten M4, finde Pathfinder inzwischen vom Vorbereitungsaufwand unerträglich und Song of Ice and Fire-RPG einfach nur umständlich trotz der guten Ansätze. Insgesamt stehen heute Spielmechanik, konsequente Regelumsetzung und Balance deutlich stärker im Vordergrund als früher.

Gleichzeitig fällt mir aber auf, dass insbesondere neue Systeme immer mehr Spieler dazu verleiten zu Min-Maxen. Solche Spieler gab es auch früher, aber es waren m.E. weniger.  Gleichzeitig möchte ich als Spielleiter heute mehr als früher die Geschichte eines Abenteuers in den Vordergrund rücken und nicht reine Würfelorgien abhalten. Mich als Spielleiter beginnt das immer mehr zu demotivieren und ich neige immer schneller dazu, die Systeme zu wechseln, weil mich die neueren Systeme nerven. Das ist irgendwie schade, wenn man sich andererseits vor Augen führt, dass man gut und gerne 10 Jahre AD&D gespielt hat, bestenfalls mal mir kleinen Abstechern zu anderen Systemen. So ganz falsch kann das Regelsystem damals nicht gewesen sein... Mangel an Konkurrenz hin oder her.

Offline Archoangel

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Nanu ... ich wusste gar nicht, dass ich einen Zweitaccount habe ... ;)
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Offline kalgani

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Gleichzeitig möchte ich als Spielleiter heute mehr als früher die Geschichte eines Abenteuers in den Vordergrund rücken und nicht reine Würfelorgien abhalten.

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Offline Archoangel

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Klar - du kannst auch mit einem IPhone einen Nagel in die Wand schlagen. Oder du nimmst einen Hammer!
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