Pen & Paper - Spielsysteme > D&D4E
Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Vendes:
Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, dass so viele Gruppen dieses Problem haben. Ich freue mich jedes Mal, wenn meine Spieler irgendetwas zusammenimprovisieren, obwohl ich bestimmt nicht der beste SL der Welt bin. Das einzige, was ich halbwegs gut kann, ist improvisieren. ;)
Arldwulf:
Ja, und wenn man hier im Thread und anderswo mal zurück blättert findet man dies ja noch in extremerer Form, als "man darf nix anderes als die Powers machen" und Kreativität sei verboten. Was dann natürlich sehr schwer zu verstehen ist wenn man die Texte in den Regelwerken liest. Und doch: Auch dies gab es wohl in vielen Runden. Wahrscheinlich wäre sowas bei einem anderem System einfach im SL Meckerthread gelandet. Doch durch die Diskussionen um das Spiel wirkte es wohl plausibel, ist man leichter bereit diese Dinge aufs System zu schieben.
Grashüpfer:
Festzuhalten wäre also:
1.) Die (Grund)Regelwerke der 4E sagen, man soll auf jeden Fall improvisieren können und die Powers sind eben eine bestimmte Auswahl an regeltechnisch kodifizierten Handlungen, die genutzt werden sollen, aber nicht der Weisheit und des Spiels letzter Schluss sind.
2.) Viele SLs bzw. Gruppen spielen 4E aber massiv Powers-basiert und nutzen improvisierte Handlungen (im Kampf) nicht so sehr, wie es in den Regeln nahegelegt wird.
Woran liegt das also? Ohne jetzt allzu alte langweilige Fässer aufzumachen (falls das irgendwo in der Mitte des Threads durchdiskutiert wurde), meine ich dass es an der Aufmachung der Regeln liegt, dass dieses Missverständnis zu einer Art Mainstream-4E-Spielweise geworden ist. Die Kodifizierung von Aktionen durch Powers, Keywords, das stenographische 4E-Sprech in den Power-Beschreibungen und all diese Sachen, hat dazu beigetragen. Viele dachten sich wohl: Ja gut, wenn alles so stark verklausuliert ist und sich nach Miniatur-Taktik-Spiel anhört, müssen wir es auch genau so spielen.
Wäre schon gut gewesen, wenn es einfach noch mehr Disclaimer von den Designern gegeben hätte, die das ansprechen. Oder einfach viele Spielbeispiele, die den Leuten zeigen: hey, es ist immer noch ein RPG, bei dem eurer Fantasie keine Grenzen gesetzt sind, nur eben jetzt mit einer mehr gestreamlineten und abstrahierenden Kampfmechanik.
Kann auch sein, dass viele Leute überreagiert haben, weil sie mit dieser abstrakteren Auffassung von (Kampf)Regeln konfrontiert wurden. Ältere Editionen hatten noch eher den Anschein einer Simulation. Aber eben auch nur den Anschein wohlgemerkt.
Ich gebe immer noch den offiziellen Abenteuern die Schuld an diesem Missverständnis der 4E.
Arldwulf:
In den offiziellen Abenteuern wurde dergleichen ja auch angesprochen, und die Kommentare das man dies machen solle waren in den Büchern ja auch nicht gerade selten.
Und improvisierte Aktionen waren ja nicht das einzige was oft weggelassen wurde, wir hatten hier auch schon Leute die auch Skillchallenges und Rituale wegließen, und alles was nicht Kampf und Power ist.
So etwas ist schwer zu erklären, zumal die gleichen Leute sich dann hier die fehlenden Dinge aufregten die sie vorher selbst entfernten. Vielleicht war es auch eine selbstbeschränkung. Wenn das Spiel als Descent wahrgenommen wird werden alle nicht dieser Wahrnehmung entsprechenden Dinge als unpassend angesehen und dementsprechend wenig genutzt, anstatt zu hinterfragen ob vielleicht die Grundannahme nicht atimmt Teilweise wurde dies auch explizit als unpassend zu einem Brettspiel geäußert, als das es betrachtet wurde. Und soweit scrollen wirst du auch heute nicht müssen um "du spielst das ja auch gar nicht wie es gedacht ist, niemand spielt das so wie du !" zu lesen.
Obwohl man einfach nur by the book spielt.
Sashael:
--- Zitat von: Arldwulf am 20.10.2014 | 23:37 ---In den offiziellen Abenteuern wurde dergleichen ja auch angesprochen, ...
--- Ende Zitat ---
Das Einsteigerabenteuer Keep on the Shadowfell war eine absolut grottige Encounterschnur mit einem wirklich schlecht designten Dungeon Crawl, der z.B. die von dir so geliebten Umgebungseffekte viel zu selten nutzte und sehr oft nur eine statische Bühne für Miniaturenschubsen auf Basisniveau hergab. Und DAS war nun leider mal das, was viele Leute als Einziges jemals von der 4E live und in Farbe mitbekommen haben.
Ich denke, dass KotS auch seeeehr viel kaputt gemacht hat. Und der darauf aufbauende erste Adventurepath um Orcus war ja ebenfalls auf diesem miesen Niveau. Die guten Sachen kamen alle viel später. Meiner Meinung nach halt definitiv zu spät.
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