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[MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe

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torben:
Puuuh, das hat mal wieder lange gedauert, bis diese Session niedergeschrieben war. Drum nicht lange um den heissen Brei geredet, sondern ab dafür :)

Session 93: Teil 1
15.3. - 22.4.2787 3Z
Berghang nördlich von Zimmli Dyr - Buzan

Schon kurz nach der Ankunft von Calendin, Arrohir, Yoki, Brazar und Khetil beim Lager der Verbündeten wendet sich Calendin im Beisein von Tinulin und Yoki an Thorang, während Bóin II. dem reichlich mitgebrachten Bier seine Aufwartung macht. Die im Lager gebliebenen Zwerge und Gefährten hatten den Scheiterhaufen zur Verbrennung von Fyyrlifuxens Kadaver jeden Tag seit dem Aufbruch der Meldeläufer neu aufgeschichtet und entzündet, weshalb der Zwerg eine bierhaltige Abkühlung für ebenso höchst willkommen wie unumgänglich hält. Calendin spricht derweil den Zwergenprinzen nochmals auf die Lage in Dyr an und äussert dabei seine Befürchtung, der Konflikt könnte zu einem Königsmord führen, sobald General Hahri als vermeintlicher Drachentöter Prinzessin Mei Ling geehelicht habe. Er stellt daher die Frage, ob der König nicht direkt darüber informiert werden müsste, wer Fyyrlifux wirklich getötet habe. Thorang erwidert, dass sie sich noch immer in Dyr befinden würden und er sein Wort, so wie er es General Hahri gegeben habe, halten und Dyr verlassen werde. Was danach komme, stehe auf einem anderen Blatt. Als Calendin sagt, dass er in diesem Fall König Yscheff selbst darüber informieren werde, dass Fyyrlifux nicht von Hahris Hand gefallen sei, sieht Thorang schweigend zu Tinulin. Der Noldo erklärt, Verständnis für beide Seiten zu habe, den Entscheid bezüglich dieser Information aber gerne in Thorangs Hände legen würde, weshalb er Calendin bittet, sich die Sache nochmals zu überlegen. Calendin sagt, dass sie sich eigentlich aus Intrigen heraushalten wollten, nun aber geradewegs mitten in eine solche reinrasseln würden. Tinulin gibt seinem Freund darauf zu bedenken, dass es auch nicht anders wäre, wenn sie König Yscheff informieren würden, zumal sich ein König in der Regel immer seiner potentiellen Nachfolger bewusst und über deren Motivation im Bilde sei. Als Yoki ergänzt, dass sie die Fakten gar nicht genau kennen würden und es in dieser Angelegenheit sehr viele unbekannte Faktoren gebe, erwidert Calendin, Fakt sei jedenfalls, dass General Hahri Fyyrlifux nicht getötet habe, sich aber gleichwohl dieser Tat rühmen und dafür Mei Ling zur Frau erhalten werde. Yoki stimmt Calendin zwar zu, gibt ihm aber gleichzeitig zu bedenken, dass es vielleicht genau die Absicht von König Yscheff sein könnte, General Hahri als leuchtenden Helden und würdigen Nachfolger zu installieren, und die Nachricht darüber, wer Fyyrlifux tatsächlich besiegt habe, selbst einen Krieg auslösen könnte. Tinulin sagt abschliessend, dass es ja immerhin beruhigend sei, dass die Zwerge in Dyrs Nachbarschaft ein wachsames Auge auf König Yscheffs Reich haben werden. Als Thorang erklärt, dass sein Plan, wie Hahri versprochen, vorsehe, möglichst bald nach Buzan aufzubrechen, wobei der genaue Zeitpunkt von der Transportfähigkeit der Verwundeten abhänge, sagt Yoki, dass er den Prinzen begleiten werde. Tinulin sagt demgegenüber mit einem Blick zu Calendin, dass die Calatirnor ihm ihre weiteren Pläne noch mitteilen werden.
Unterdessen nimmt Mo Arrohir zur Seite und fragt ihn, wie er an Thorangs Stelle gehandelt hätte, wenn Khufur an Ygdals Stelle gewesen wäre. Ohne lange überlegen zu müssen, erwidert der junge Dunadan, dass er Khufur wohl geholfen hätte, auch wenn das dem Gegner vielleicht in die Karten gespielt hätte. Etwas nachdenklicher fügt er an, dass er wohl kein guter Anführer wäre, da er zu oft nach seinem Herzen entscheide. Mo fragt ihn darauf, ob sein Entscheid anders ausgefallen wäre, wenn Tinulin an Ygdals Stelle gewesen wäre, worauf Arrohir antwortet, dass der Noldo ihn diesfalls sicher angewiesen hätte, sich nicht weiter um ihn zu kümmern, er aber trotzdem versucht hätte, auch ihn zu retten. Als die schöne Dunländerin schliesslich wissen will, wie er sich entschieden hätte, wenn sie selbst an Ygdals Stelle gewesen wäre, sagt er ohne zu zögern und mit grosser Selbstverständlichkeit in der Stimme, dass er auch sie zu retten versucht hätte. Sie solle diese Fragen eher Tinulin oder Bóin II. stellen, von denen er diesbezüglich andere Antworten erwarten würde. Mo erwidert darauf jedoch mit grosser Ernsthaftigkeit, dass er es sei, dessen Antworten sie interessieren würden, worauf Arrohir sagt, dass er wohl einfach dumm genug sei, um mit seinen Freunden in den Tod zu gehen. Als sich Mo erkundigt, ob das wirklich Dummheit und nicht vielmehr Loyalität sei, und Arrohir darauf erwidert, dass es, und das mittlerweile selbst bei Khufur, wohl eher Zuneigung oder Liebe sei, hakt die liebreizende Dunländerin nach und fragt, was es in ihrem Fall sei.
[Einwurf des Spielers von Bóin II zum Spieler von Arrohir: "Sag 'Mitleid!'"]
Arrohir sieht Mo freundlich an, als er auf ihre Frage sagt, dass es wie bei seinen Freunden auch bei ihr Zuneigung und Liebe seien, die ihn mit ihr in den Tod gehen lassen würden. Diese Worte zaubern Mo ein vielsagendes Lächeln aufs Gesicht, was bei Arrohir aber gleich eine Erinnerung an Lirila hervorruft, und der junge Dunadan spürt, dass die im Fjord versunkene Schönheit noch immer einen Platz in seinem Herzen besetzt.

Im Anschluss an die Besprechung mit Thorang und den Elben begibt sich Yoki zu Bóin II., um mit dem schon leicht bierseligen Zwerg mit einem Glas Naswalsaft auf den Sieg über Fyyrlifux anzustossen, was sich der erfahrene Kämpfer natürlich nicht entgehen lässt. Als Yoki nach dem ersten Schluck von dieser hochprozentigen Delikatesse sagt, dass die Drachenjagd nun ja doch noch ein gutes Ende gefunden habe, erwidert Bóin II. verdriesslich, dass er das mal Ygdal sagen solle. Der fremdländische Mann stimmt ihm zu und erhebt dafür das neu gefüllt Glas "auf die Gefallenen", worauf Bóin II. abermals etwas das Gesicht verzieht und sagt, er hoffe doch sehr, dass Mo dem schwer verwundeten Nimmri das Leben retten könne. In der Folge kommen sie auf Smaug zu sprechen, und Yoki schätzt sich ob Bóins II. Schilderungen glücklich, nicht diesem Drachen begegnet zu sein. Nachdem Bóin II. dem interessiert lauschenden Yoki viel von der Pracht Erebors vor der Ankunft des Drachen erzählt hat, fragt ihn der fremdländische Mann schliesslich, ob er ihn an das Steppenturnier begleiten werde. Der in der Zwischenzeit hinzu gekommene Arrohir sieht Bóin II. bei dieser Frage mit Schalk im Blick an und sagt, er sei gespannt, was Bóin II. zu diesem Angebot wohl sagen werde. Der erfahrene Kämpfer erklärt, dass die Welt voller Gefahren, Kriege und Intrigen sei, weshalb keine Zeit für solche Spielereien wie Turniere bestehe. Als Yoki fragt, woher Bóins II. Abneigung komme und ob es dazu eine Geschichte gäbe, antwortet dieser, dass er ein Krieger sei und in solchen Turnieren schlicht keinen Sinn erblicken könne. Yoki erwidert darauf nur, dass er Bóin II. beim Steppenturnier benötige, lässt die Sache dann aber vorerst auf sich beruhen.

Etwas später am Abend spricht Calendin Tinulin nochmals unter vier Augen auf seine Befürchtungen bezüglich General Hahri an. Im Gespräch erklärt Tinulin seinem Freund, dass er ihn und seine Bedenken gut verstehen könne, Herr Elrond ihnen jedoch mit auf den Weg gegeben habe, sich aus derlei Dingen möglichst herauszuhalten. Würde Calendin dem König mitteilen, dass er am Kampf gegen Fyyrlifux beteiligt gewesen sei, wären sie bereits mitten im Ränkespiel drin und könnten von der einen oder anderen Seite leicht zum Sündenbock gemacht werden. Calendin erwidert darauf, dass sie im Gegensatz zu Hahri ihre Teilnahme am Kampf gegen den Drachen beweisen könnten, zumal die Zwerge auch Zähne des Drachen mitgenommen hätten. Tinulin erklärt jedoch, dass Calendin mit einem solchen Ansinnen nur Bóin II. in Schwierigkeiten bringen würde, der ja den Zwergen von Buzan unterstellt worden sei. Schliesslich rät Tinulin Calendin davon ab, König Yscheff zu benachrichtigen, er überlässt den Entscheid hierüber jedoch ganz seinem Freund. Als der Waldelb fragt, was sie als nächstes unternehmen werden, erwidert Tinulin mit unverhohlener Neugier im Blick, dass er an das Steppenturnier gehen und mehr über die Azurspinne herausfinden wolle. Seiner Ansicht nach handle es sich dabei um eine Organisation, die den Calatirnor sehr ähnlich, aber gleichwohl um ein Vielfaches grösser sei. Bei diesen Gedanken kommt Tinulin Yoki in den Sinn, und er schlägt Calendin vor, den fremdländischen Mann darum zu bitten, dass Edmyr ein Auge auf König Yscheff werfe. Calendin glaubt zwar, dass der König Yoki nicht interessiere, doch als ihm Tinulin erklärt, dass er lediglich die Anweisungen seines Herrn mit eiserner Disziplin befolge, sieht der Waldelb gleichwohl eine Möglichkeit zur Einflussnahme in Reichweite.

Als die beiden Elben gleich darauf Yoki zu sich rufen, ist der fremdländische Mann vom reichlichen Genuss des köstlichen Naswalsafts schon ziemlich angetrunken.
[Technisch gesprochen: Yoki will beim Trinken mit Bóin II. auf keinen Fall betrunken werden. Sein Wurf, ob ihm das gelingt, geht mit einer UM 06 nur äusserst knapp an einem Patzer vorbei. So bemerkt Yoki erst viel zu spät, wie sehr ihm der hochprozentige Naswalsaft zusetzt.]
Zwischen einigen Gläsern Naswalsaft hatte Bóin II. sich nochmals nach der Azurspinne erkundigt und Yoki gefragt, ob sie eine Frau oder eine Spinne sei. Der fremdländische Mann erklärte ihm darauf, dass seine Beziehung zu ihr vergleichbar sei mit jener zu einer Frau, dass sie in der Gestalt aber eine Organisation sei. Als Bóin II. konstatierte, dass Yoki ihre Aufträge ohne zu fragen ausführe, erwiderte dieser, dass die Calatirnor es offenbar gleich handhaben würden bei Aufträgen, welche sie von ihren Fürsten erhalten würden. Anschliessend fuhr er fort, dass sein letzter Auftrag gewesen sei, "Glanz" ans Steppenturnier zu bringen, was er mit Bóins II. Teilnahme auch bewerkstelligen werde. Der erfahrene Kämpfer erwiderte darauf zwar, dass es im Fall seiner Beteiligung ganz sicher nicht glanzvoll werde, doch Yoki sieht das nach wie vor anders.
Sobald Yoki nach dem Gespräch mit Bóin II. zu den Elben herüber gewankt ist, bittet ihn Calendin sogleich, König Yscheff über seinen Kontaktmann Edmyr mitteilen zu lassen, dass General Hahri nichts mit Fyyrlifuxens Tod zu tun gehabt habe. Yoki erwidert nur, dass Edmyr als Mann aus General Hahris Einheit dies ohnehin wisse, worauf Tinulin einspringt und vorschlägt, er könne Edmyr ja bitten, ein Auge auf König Yscheff zu werfen. Yoki erklärt, er könne Edmyr höchstens mitteilen, dass Calendin einen Anschlag auf den König befürchte. Über den genauen Wortlaut der Nachricht an Edmyr, die Yoki nach einigem Hinundher schliesslich nach Art der Azurspinne verschlüsselt für seinen Falken Ilmari auf ein Papierröllchen schreibt, geraten sich er und der Waldelb allerdings beinahe in die Haare. Yokis lehnt es zu Calendins Unverständnis nämlich nach wie vor ab, Edmyr mehr als nur eine blosse Information zukommen zu lassen. Nachdem Yoki kurz darauf Ilmari mit der Botschaft am Bein im Beisein der Elben losgeschickt hat, sagt Tinulin zu Calendin, dass der fremdländische Mann vermutlich der falsche Adressat für seinen Unmut über die ganze Situation sei.
[Technisch gesprochen: Yoki setzt ein weiteres Mal auf die Fähigkeiten seines Falken Ilmari. Der Viehzuchtwurf gelingt mit 63 + 80 Viehzucht = 143 im Vergleich zu früheren Einsätzen ausserordentlich gut, und Yoki ist voll der Hoffnung, dass sein Falke den Auftrag korrekt ausführen wird.]

Am nächsten Morgen, es ist der 16. März 2787 3Z, lässt Thorang den Scheiterhaufen für den Drachenkadaver ein letztes Mal aufrichten und entzünden, während sich Mo weiterhin um die Stabilisierung des tödlich verwundeten Nimmris kümmert. Anschliessend wendet sich die dunländische Heilerin an Tinulin und fragt, wie er sich angesichts von Ygdals Lebensgefahr verhalten hätte, wenn er an Thorangs Stelle gewesen wäre. Der Noldo erklärt, dass er, wenn er Thorang gewesen wäre, vermutlich gleich gehandelt hätte. Als Tinulin in dieser Situation würde er hingegen nie sein eigenes Leben vor das Leben seiner Gefährten stellen, ganz gleich, ob es sich nun um Khufur, Calendin oder Mo selbst handeln sollte. Wenn jedoch nicht nur sein eigenes, sondern auch noch die Leben anderer auf dem Spiel stehen würden, sähe die Sache indessen vermutlich wieder anders aus und würde auch massgeblich vom Risiko und dem Vertrauen auf die Ehrlichkeit einer Kreatur wie Fyyrlifux abhängen. Mo sieht den Noldo eine ganze Weile forschend an, bevor sie ihm schliesslich für die Beantwortung ihrer Fragen dankt.
Gegen Mittag brechen die Drachenjäger zusammen mit den Gefährten und Yoki in Richtung Buzan auf, und Bóin II. und Khufur geniessen die Möglichkeit, die Reise zu Fuss und nicht reitend bestreiten zu können. Unterwegs nimmt Yoki Tinulin beiseite und erklärt dem Noldo, dass nun seine eigentliche Aufgabe wieder in den Fokus rücke, nämlich Vertreter der Zwergenhäuser und "Glanz" ans Steppenturnier zu bringen, wobei Letzteres mit den Calatirnor sicherlich gegeben wäre. Noch wisse er aber nicht, wie er Bóin II. dazu bringen könne, an das Turnier gehen zu "wollen" statt zu "müssen", worauf Tinulin erwidert, dass ein diesbezüglicher Zwang durch einen Herrn in der Tat unschön wäre. Bóin II. sei als Kämpfer so erfahren, dass er mit Ruhm wohl kaum zu locken sei. Besser stünden die Chancen wohl eher, wenn Aussicht auf den Gewinn fremder Stoffe und Metalle oder unbekannter Biersorten bestünde. Aber auch dies könnte ihm die Teilnahme wohl nur versüssen, zumal zu befürchten stehe, dass er ohnehin von seinem Fürsten geschickt werde. Als Yoki bemerkt, dass Tinulin offenbar auch selbst ein grosses Interesse am Turnier habe, erwidert der Noldo, dass sein Interesse in erster Linie nicht dem Turnier, sondern den dort antretenden Völkern und der Azurspinne gelte, deren Organisation den Calatirnor sehr ähnlich sei. Yoki gibt ihm jedoch zu bedenken, dass sich die Azurspinne zur Erreichung ihrer Ziele auch im Schatten bewege, was zumindest für Calendin ja nicht wirklich vorstellbar erscheine. Tinulin erwidert darauf, dass der Waldelb aus dem Westen stamme und der gesamte Osten in seinen Augen schon viel zu lange im Schatten gelegen und unter der Knechtschaft des schwarzen Herrn gelitten habe. Yoki habe aber Recht damit, dass es nicht der Weg des Waldelben Calendin sei, zur Erreichung des grösseren Guten den Schatten zu betreten. Auf diesem Weg hätten die Elben in der Vergangenheit schon grosses Leid gebracht und selbst erlebt. Im weiteren Verlauf der Reise erzählt der Noldo Yoki viele Geschichten der Elben aus den bereits vergangenen Zeitaltern, um ihm einen besseren Einblick in das Wesen der Erstgeborenen zu ermöglichen. Yoki wiederum bittet Tinulin, selbst auch noch mit Bóin II. über das Turnier zu sprechen und ihn dafür zu gewinnen. Der Noldo sagt zwar, er wisse nicht, wie er Bóin II. für die Teilnahme gewinnen könne, er werde ihm aber beistehen, falls sein Fürst ihn dorthin entsenden sollte.

Ebenfalls auf dem Weg nach Buzan fragt Mo Khufur danach, wie er angesichts der unmittelbaren Gefahr für Ygdals Leben gehandelt hätte, wenn er an Thorangs Stelle gewesen wäre. Bóins II. Schüler erklärt darauf zuerst bescheiden und ausweichend, dass er diese Frage nicht beantworten könne, da er kein Anführer sei. So leicht lässt ihn die liebreizende Dunländerin jedoch nicht davonkommen, weshalb er schliesslich sagt, dass er alles dafür gegeben hätte, Calendin, seinen Meister Bóin II., Mo oder auch die anderen Gefährten zu retten, wenn sie an Ygdals Stelle gewesen wären.

Am 19. März 2787 3Z kommt Ilmari zu Yoki zurück und trägt eine verschlüsselte Botschaft von Edmyr am Bein, gemäss welcher der Dyrer den Eingang von Yokis Nachricht bestätigt. Im weiteren Verlauf der Reise nach Buzan wendet sich Mo schliesslich noch an Bóin II. und stellt auch ihm die Frage, wie er sich an Thorangs Stelle verhalten hätte, wenn statt Ygdal Calendin, Khufur oder Mo unter dem Drachen gelegen hätten. Ohne zu zögern erwidert der erfahrene Kämpfer, dass er alles daran gesetzt hätte, um sie zu retten, bevor er nachhakt und sich nach dem Grund ihrer Frage erkundigt. Mit Zweifeln im Blick erklärt Mo, dass sie sich seit dem Kampf mit Fyyrlifux Gedanken darüber mache, ob es richtig sei, den bedauernswerten Nimmri noch immer am Leben zu erhalten, obwohl er vielleicht gar nicht mehr geheilt werden könne. Sie habe sich gefragt, ob es für den Steifbart nicht ehrenvoller und erfüllender gewesen wäre, sein Leben auf dem Schlachtfeld auszuhauchen, denn als Häufchen Elend nach Hause gekarrt zu werden, wo vielleicht nur der wenig ehrenvolle Tod in einer dunklen Kammer warte. Diese Frage habe sie sich immer wieder gestellt, gerade auch vor dem Hintergrund der Tatsache, dass Thorang keinen einzigen Versuch zur Rettung Ygdals unternommen und damit seinen Tod in Kauf genommen habe. Nachdem Bóin II. Mo eine Weile angeschaut hat, sagt er schliesslich, er habe bis jetzt immer den Eindruck gehabt, dass sie das Ganze hier sehr spielerisch angehe. Nun aber erkenne er eine andere, ernste Seite an ihr. Als Mo sagt, dass das, was er für ein Spiel ihrerseits halte, nur sein Eindruck sei, erwidert er, dass er in jedem Fall froh über ihre Anwesenheit sei, ganz gleich wie es sich verhalte. Mit einem schelmischen Lächeln im Gesicht sagt Mo, dass auch sie von Zeit zu Zeit ganz froh sei, mit den Calatirnor unterwegs zu sein, und wenn es nur darum gehe, Arrohir immer mal wieder zu zeigen, wer die Hosen anhabe. Da erwidert Bóin II., dass es genau solche Dinge seien, die er bei ihr als spielerisch bezeichnen würde.

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torben:
Session 93: Teil 2

Am Abend des 16. April 2787 3Z erreichen die Drachenjäger zusammen mit den Gefährten und Yoki am Ende einer rund vierwöchigen Reise schliesslich die Zwergenbinge Buzan. Mo hatte während der ganzen Reise Nimmris Zustand überwachen und den Zwerg täglich aufs Neue stabilisieren müssen. Gross ist die Freude der schaulustigen Zwerge, als Thorang beim Einzug in die unterirdische Stadt Fyyrlifuxens grössten Zahn zum Zeichen der erfolgreichen Rückkehr triumphierend in die Höhe hält. Als die Gemeinschaft beim Gasthaus "Zum Drachenzahn" angekommen ist, bedankt sich Prinz Thorang bei den Gefährten und Yoki nochmals für die Begleitung und Unterstützung im Kampf gegen Fyyrlifux. Mo dankt er zudem für die Versorgung seiner Drachenjäger, besonders des noch immer an der Schwelle zum Tod stehenden Nimmri. Die dunländische Heilerin erklärt darauf, das Nimmris Schicksal ab diesem Zeitpunkt in seinen Händen ruhe. Nachdem sich die Gefährten auch von Khûzar verabschiedet und zusammen mit Yoki ihre Zimmer im Gasthaus bezogen haben, dauert es nicht lange, bis ein Bote vermeldet, dass sie alle noch am selben Abend zu einem Empfang durch König Thiril in der grossen Halle erwartet werden. Die bis dahin verbleibende Zeit nutzen die Gefährten und Yoki, um nach der langen Reise zu baden und sich frisch zu machen.
Bald darauf werden die Gefährten und Yoki zum Empfang in die grosse Halle gerufen, wo sie nicht nur auf eine grosse Ansammlung von Zwergen stossen, sondern auch wieder mit Prinz Thorang und seinen Drachenjägern zusammentreffen. König Thiril begrüsst die Reisenden und heisst sie in seinen Hallen herzlich willkommen, bevor er sich bei Yoki und den Gefährten für die Begleitung und Unterstützung Prinz Thorangs im erfolgreichen Kampf gegen Fyyrlifux bedankt. Unter dem Jubel der Anwesenden hält Thorang nochmals den grössten Zahn des Drachen in die Höhe und trägt ihn anschliessend, gefolgt von König Thiril und den Drachenjägern sowie den Gefährten, Yoki und einigen weiteren hochrangigen Zwergen, zur angrenzenden "Halle der Besiegten". Auf entlang der Wand aufgestellten Podesten sind hier die Zähne zahlreicher anderer Drachen zur Schau gestellt, die bereits früher erlegt wurden. Auf den darüber an der Wand angebrachten Tafeln finden sich die Namen derjenigen, die den jeweiligen Drachen erschlagen haben, sowie aller ebenfalls beteiligten Drachenjäger, welche im Kampf ihr Leben gelassen haben. Beeindruckt stellt Bóin II. fest, dass Thorang vor Fyyrlifux im Jahr 2764 3Z bereits den Drachen Axxbrax und im Jahr 2775 3Z den Drachen Garrnix erschlagen hat. Die Grösse der beiden ausgestellten Zähne lässt darauf schliessen, dass die beiden Drachen vermutlich noch etwas grösser gewesen sein könnten als Fyyrlifux, wodurch Thorang in Bóins II. Ansehen gleich noch mehr steigt. Der Zwerg von den Malachithöhlen liest auf den Tafeln, dass Thorang schon bei seinen letzten beiden Jagdzügen von einigen seiner jetzigen Drachenjäger begleitet wurde, unter ihnen auch Khûzar. Die beeindruckende Atmosphäre dieser Halle und die an die hundert Trophäen verfehlen ihre Wirkung bei Bóin II. nicht. Der erfahrene Kämpfer ist sichtlich ergriffen, als Thorang Fyylifuxens Zahn auf ein leeres Podest stellt und feierlich die Namen aller an der Jagd Beteiligten verliest, so wie sie auf der über dem Zahn an der Wand angebrachten Tafel bereits eingraviert wurden:

Fyyrlifux wurde am 10. März 2787 3Z erlegt von
Prinz Thorang
mit Unterstützung von
Khûzar
Drumin
Nimmri
Kaasi
Brazar
Khetil
Ygdal, der im Kampf gefallen ist
Bóin II.
Khufur
Tinulin
Calendin
Arrohir
Mo
Yoki

Bei der Nennung Ygdals bildet sich in Bóins II. Kehle ein Klos, der aber kurz darauf vom Stolz aufgelöst wird, der den erfahrenen Kämpfer durchflutet, als seine Augen nochmals über die Tafel gleiten, auf der unter den Namen des Prinzen und seiner Drachenjäger auch diejenigen der Gefährten und von Yoki prangen.
Nach dem Ende dieser feierlichen Zeremonie begeben sich alle zurück in die grosse Halle des Königs, wo Thiril verkündet, dass Ygdals Bestattung am Nachmittag des nächsten Tages begangen werde und der darauf folgende Tag ein Festtag zur Feier des Sieges über den Drachen Fyyrlifux sei. Bald darauf sind die Gefährten und Yoki zurück im Gasthaus und lassen den Abend mit einer guten Mahlzeit sowie reichlich Bier und Met ausklingen.

Am nächsten Morgen überbringt Khûzar den Gefährten die traurige Nachricht, dass Nimmri in der Nacht seinen schweren Verletzungen erlegen sei. Sein Leichnam werde am Nachmittag in einer gemeinsamen Zeremonie mit Ygdal beigesetzt, zu welcher die Gefährten und Yoki erwartet werden. Die Nachricht von Nimmris Tod schlägt Mo sichtlich aufs Gemüt, und auch Bóins II. aufmunternd gemeinte Worte, er sei als Held gestorben und geehrt worden, vermögen daran nichts zu ändern. Zur Bestattung der beiden Drachenjäger erscheinen die Gefährten und Yoki nach Rücksprache mit Khûzar in voller Rüstung und erweisen ihren Kampfgenossen so im Beisein von König Thiril, Prinz Thorang und zahlreichen weiteren Zwergen nochmals die letzte Ehre.

Als offizieller Festtag zum Sieg über den Drachen Fyyrlifux beginnt der 18. April 2787 3Z deutlich fröhlicher als der vorangegangene Tag geendet hatte. Khûzar begleitet die Gefährten und Yoki den ganzen Tag, um ihnen jeweils zu sagen, wo die nächste Rede oder Ehrung der Jagdteilnehmer vorgenommen wird. Bei den Ansprachen werden neben Thorang immer wieder auch die Gefährten und Yoki besonders hervorgehoben und mit Lobbekundungen eingedeckt. Als am späten Nachmittag das grosse Festgelage in vollem Gange ist, begibt sich Bóin II. zu König Thiril und spricht ihn nochmals auf die teils sehr eindrücklichen Zähne in der Halle der Besiegten an. Anschliessend wechselt er das Thema und spricht das Schreiben seines Fürsten Floori von den Malachithöhlen an, welches er dem König überbracht hatte. Der erfahrene Kämpfer befürchtet, dass Thiril ihn aufgrund des Schreibens zur Teilnahme am Steppenturnier verpflichten könnte und will den König bitten, von dieser Möglichkeit abzusehen, da er nicht für Ruhm und Ehre gemacht sei. Erstaunt erwidert Thiril, dass Bóin II. sein Licht nicht unter den Scheffel stellen solle, schliesslich sei er gerade heute als der grosse Krieger gefeiert worden, der er unbestrittenermassen sei. Bezüglich Bóins II. allfälliger Teilnahme am Steppenturnier äussert sich Thiril hingegen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht.

Unterdessen erkundigt sich Arrohir bei Yoki, ob er eigentlich irgendwo Frau und Kind oder sonstige Familienmitglieder habe, die auf ihn warten. Der fremdländische Mann erklärt, dass er sein Leben der Azurspinne gewidmet habe und sie seine Familie sei, wenn man so wolle. Als Yoki darauf zurückfragt, wie es denn bei Arrohir in dieser Hinsicht bestellt sei, hört die leicht abgewandt sitzende Mo besonders gut zu. Mit leicht entrücktem Blick und in Gedanken bei Lirila sagt Arrohir, dass es weit im Norden noch etwas gebe, was ihn halte, aber er glaube, erkennen zu können, dass er ohne Frau und Kinder bleiben werde. Dafür habe er zu Hause eine liebe Mutter und eine Schwester. Kaum wendet sich Mo kurz darauf ganz unauffällig wieder den beiden Männern zu, wird sie prompt von Yoki gefragt, wie es denn bei ihr mit der Familie stehe. Alle Gefährten am Tisch, allen voran Calendin, spitzen ganz besonders die Ohren, als die schöne Heilerin zur Antwort ausholt, schliesslich aber nur verlauten lässt, dass sie einen Bruder habe und das für den Moment als Information genüge. Gleich darauf fügt sie aber immerhin noch an, zudem so etwas wie eine kleine, nervige Schwester zu haben, wobei sie auf Arrohir deutet, ihm dabei aber gleichzeitig lächelnd und mit einem verschwörerischen Blick den Bierkrug zum Anstossen hinhält. Der junge Dunadan findet die Vorstellung, er könnte Mos kleine, nervige Schwester sein, durchaus lustig und stösst, von der neckisch bekundeten Nähe beinahe etwas gerührt, mit der liebreizenden Dunländerin an.

Eine ganze Weile später tritt Prinz Thorang an den Tisch der Gefährten und sagt zu Yoki, dass König Thiril ihn kurz zu sprechen wünsche. Während sich der fremdländische Mann zu Thiril begibt, spricht Bóin II. Brazars jüngere Schwester Siista an, die ihren rötlich-braunen Bart stolz zur Schau trägt. Obwohl sich die hübsche Zwergin in angemessener Zurückhaltung übt, bleibt Bóin II. ihre Bewunderung für den erfahrenen Kämpfer gleichwohl nicht verborgen, weshalb er sie mit einigen Geschichten aus seiner Zeit als Abenteurer zu beeindrucken versucht.
[Technisch gesprochen: Siistas Interesse an Bóin II. könnte mit einer UM 100 nicht grösser sein. Mit ihrem überdurchschnittlichen Aussehen von UM 81 ist die Steifbärtin zudem auch für Bóin II. ein echter Blickfang.]
Tinulin hält sich derweil ganz im Hintergrund und lässt die ganze Festtagsszenerie sowie die Gespräche seiner Freunde auf sich wirken. Calendin wiederum wirft immer wieder mal einen prüfenden Blick zu Mo hinüber und versucht herauszuspüren, ob sie in der Stimmung sein könnte, noch mehr von sich preiszugeben. Die schöne Dunländerin scheint jedoch inzwischen nur noch Augen für Arrohir zu haben und verwickelt den jungen Dunadan in ein Gespräch über die Vergangenheit seiner Familie, während sie sich an seine Schulter schmiegt. Geschmeichelt von ihrer offenen Zuneigung erzählt Arrohir, dass er neben seiner Schwester Maira und seinen Eltern Caedmon und Evin als Kind in Isengart auch noch Atar und Froa, seine rohirrischen Urgrosseltern, erlebt habe. In seinem Vater Caedmon seien durch die Heirat von dessen Eltern Aradun und Erin zwei Linien des Hauses dû Anduin, dessen Ahnherr Artemain dû Anduin sei, wiedervereint worden, die lange Zeit in Rohan und in Sarn Iant in Gondor gelebt hätten. Ursprünglich zum einen aus Gondor und zum anderen aus dem Quellgebiet des Anduins im Norden stammend, hätten Artemain und seine Frau Wyonna mit Zadan n'Bawâb, dem Haus des Windes, an der Entwasser südlich von Forn Buhr den neuen Stammsitz der dû Anduins in Rohan begründet. Die im Haus des Windes lebenden Nachkommen hätten den Namen Zadan n'Bawâb als Bezeichnung des Hauses übernommen und den Stammsitz gegen alle Eindringlinge verteidigt. Schliesslich seien aber im Jahre 2759 3Z, im Sommer nach dem grossen Krieg im Langen Winter, sein Vater Caedmon und seine Mutter Evin mit ihrem Gefolge aus Rohan verbannt und zu Herrn Saruman nach Isengart geschickt worden. Auf Mos Nachfrage sagt Arrohir, dass er selbst in Isengart zur Welt gekommen und aufgewachsen sei. Im Jahre 2781 3Z sei die Familie im Zuge einer unrühmlichen Hofintrige schliesslich mit dem Segen Herrn Sarumans sowie des Truchsessen Beregond von Gondor und des Königs Fréaláf von Rohan von Isengart nach Gondor in die Firienmark übergesiedelt und habe dort ihr neues Heim Zadan n'Bawâb errichtet. Von Mo nochmals auf Artemain dû Anduin angesprochen, erzählt der junge Dunadan, dass sein Ahnherr zu seinen Lebzeiten mal einen offenen Konflikt mit einem Dunländer "vom roten Kamm" gehabt habe.
Als sich die schöne Dunländerin erkundigt, ob denn Arrohirs Eltern Caedmon und Evin auch schon mal durch Dunland geritten seien, kommt plötzlich Calendin hinzu und sagt, dass Caedmon zusammen mit seinen damaligen Gefährten sehr wohl schon durch Dunland geritten sei. Arrohirs Mutter Evin sei hingegen bisher noch nicht ausserhalb der Reiche von Rohan und Gondor unterwegs gewesen. Der Waldelb hatte dem vertrauten Austausch zwischen Mo und Arrohir die ganze Zeit unauffällig zugehört, und ihm war nicht verborgen geblieben, dass nur der junge Dunadan Dinge aus der Vergangenheit seiner Familie erzählte, während Mo ihn sehr gefühlvoll und interessiert, aber gleichwohl beinahe zielstrebig, mit Fragen zu löchern schien. Als Calendin Mo darauf anspricht und sagt, sie stelle viele Fragen, während sie von sich selbst so gut wie nichts preisgebe, lächelt ihn die schöne Heilerin an und sagt, dass die Zeit dafür vielleicht schon noch kommen werde, bevor sie sich zu Arrohir wendet und ihm mit verliebtem Blick zuhaucht: "Und Du bist manchmal ganz in Ordnung, meine kleine, nervige Schwester." Da steht Arrohir auf und verneigt sich vor Mo, sich darüber freuend, dass sie zu dieser Einsicht gelangt ist.
[Technisch gesprochen: Mo macht sich an Arrohir ran und umgarnt ihn mit einem Schauspiel-Manöver von UM 100 + 87+ 80 Schauspielen = 267 so gekonnt, dass er gar nicht weiss, wie ihm geschieht.]

Während Calendin den beiden Menschen zuhört, entgeht ihm nicht, dass sich Bóin II. gleichzeitig bei Siista mächtig ins Zeug legt und alles daran setzt, bei Brazars Schwester einen guten Eindruck zu machen. Khufur beobachtet Bóin II. und Siista die ganze Zeit über unaufdringlich, und sagt bewundernd und voller Hoffnung zu Calendin, als dieser ihn auf die turtelnden Zwerge anspricht, dass sein Meister wohl gerade dabei sei, sich zu verloben.

Einige Zeit später kehrt Yoki an den Tisch der Gefährten zurück und sagt auf Arrohirs Frage nach seinen weiteren Plänen, dass er sobald wie möglich zum Steppenturnier reisen wolle. Zuvor war der fremdländische Mann Prinz Thorangs Bitte folgend zu König Thiril gegangen, der ihn bezüglich ihrer Abmachung hinsichtlich des Steppenturniers sprechen wollte. Nachdem sie sich in einen Nebenraum zurückgezogen hatten, sagte der König:

"Yoki, Ihr habt Euch an Euren Teil unserer Abmachung gehalten und meinen Sohn nach Buzan zurückgebracht. Daher will auch ich meinen Teil erfüllen und werde Prinz Thorang, den Erben des Throns der Steifbärte, mit einer Delegation als würdigen Vertreter der Zwerge des fünften Hauses ans Steppenturnier entsenden. Was die Zwerge von Durins Langbärten betrifft, so hat mir Fürst Floori von den Malachithöhlen nach der erfolgreichen Überstellung seines Neffen Flummi nach Buzan anheimgestellt, entweder selbst darüber zu entscheiden, wer sie am Turnier vertreten solle, oder diesen Entscheid Euch zu überlassen. Sowohl Bóin II. als auch Khufur und Flummi gehören den Langbärten, dem ersten Haus der Zwerge, an, weshalb sie grundsätzlich alle als Vertreter ihres Hauses in Frage kommen könnten. Indessen ist es so, dass Flummi noch viel zu unerfahren ist, um auf einer Bühne auftreten und bestehen zu können, wie sie das Steppenturnier zweifellos sein wird. Khufur wiederum wurde, wenn ich das recht verstanden habe, aus König Thrórs Sippe verstossen, weshalb er das erste Haus nicht rechtmässig vertreten könnte. Somit bleibt nur Bóin II., welcher mich jedoch gerade erst heute Abend darum gebeten hat, ihn nicht ans Steppenturnier zu schicken. Gleichwohl habt Ihr aufgrund der bestehenden Vereinbarungen natürlich das Recht, auf seiner Teilnahme zu bestehen, und ich möchte daher Euch den diesbezüglichen Entscheid überlassen. Wie ich gehört habe, besteht zudem allenfalls die Möglichkeit, dass Bóins II. Gefährten ebenfalls ans Steppenturnier gehen und dabei eine eigene Delegation bilden könnten, zumal Bóin II. ja ohnehin nicht die nötigen Mitstreiter hätte, um eine eigene Zwergenmannschaft zu stellen. Wie Ihr Euch auch entscheiden mögt, lasst mich Euch versichern, dass Ihr meine Unterstützung habt, sollte Bóin II. daran denken, sich Euren Wünschen zu widersetzen."

Yoki bedankte sich für Thirils Worte und sagte, ihm wäre es eigentlich am liebsten, wenn sich Bóin II. und bestenfalls auch alle seine Gefährten freiwillig zur Teilnahme am Steppenturnier bewegen lassen würden, weshalb er es zunächst im Guten und ohne obrigkeitlichen Druck versuchen wolle. Der König war mit diesem Vorgehen einverstanden, und nachdem die beiden nochmals miteinander angestossen hatten, begab sich Yoki zurück zu den Calatirnor.

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torben:
Session 93: Teil 3

Am nächsten Morgen, es ist der 19. April 2787 3Z, werden die Gefährten kurz vor Mittag zu König Thiril und Prinz Thorang gerufen. Als sie bald darauf in der Halle des Königs eintreffen, eröffnet ihnen Thiril, dass er der mit Yoki geschlossenen Vereinbarung Folge leistend, seinen Sohn Thorang als Vertreter der Steifbärte, des fünften Hauses der Zwerge und der Drachenjäger, mit einer Delegation ans Steppenturnier entsenden werde. Anschliessend wirft der König Yoki einen Blick zu und fragt, ob das für den fremdländischen Mann in Ordnung sei und ob er dazu etwas anfügen wolle. Nachdem sich Yoki für die Entsendung Prinz Thorangs und seiner Drachenjäger bedankt hat, wendet er sich den Gefährten zu und sagt, ursprünglich sei er aufgebrochen, um die Zwergenhäuser als Teilnehmer für das Steppenturnier zu gewinnen. Nun habe er die Calatirnor kennen- und schätzen gelernt und wolle auch sie als Vertreter des ganzen Westens dazu einladen, ihm als Teilnehmer an das grosse Steppenturnier zu folgen. Tinulin nimmt Yokis Ball auf und wirft Bóin II. die Frage zu, ob sie die Vertreter des Westens seien. Um dem Zwerg das Turnier schmackhaft zu machen, fügt der Noldo an, dass es dort wahrscheinlich neue, ihm noch unbekannte Metalle zu entdecken und sicherlich auch ein grosses Preisgeld zu erringen gebe. Yoki erwidert darauf, dass es beim Turnier wohl weniger um Preisgelder gehe, sondern in erster Linie die mit der Teilnahme verbundene Ehre und das mit der Vertretung eines Volkes verknüpfte Ansehen im Vordergrund stehen würden. Während Bóin II. noch immer schweigt, erklärt Tinulin, dass er grosses Interesse daran habe, ans Steppenturnier zu gehen, die Calatirnor diese Entscheidung aber zuerst eingehend besprechen müssten. König Thiril sagt darauf, dass er den Calatirnor im Hinblick auf ihren Entscheid noch den Hinweis geben wolle, dass Fürst Floori von den Malachithöhlen Yoki eine Delegation zugesichert habe, sollte sein Neffe Flummi, wie geschehen, wohlbehalten nach Buzan kommen. Bóin II. sehe sich vor diesem Hintergrund in erster Linie mit der Frage konfrontiert, ob er Teil einer Delegation des Westens oder aber Teil der Delegation der Zwerge des fünften Hauses sein wolle. Mürrisch und gereizt erwidert Bóin II., dass das Turnier bloss ein Kinderspiel sei, er hingegen sei ein Krieger. König Thiril sieht dies entschieden anders und erklärt, ein Turnier sei ein gesellschaftlicher Anlass, der dazu diene, Reiche zusammenzubringen, Allianzen zu schmieden und Vertrauen zu schaffen. Tinulin fügt an, dass Turniere wegen ihres verbindenden Charakters geradezu geschaffen seien, um Kriege zu verhindern. Zudem könne der an einem Turnier errungene Ruhm und die Ehre bei gewissen Damen Tür und Tor öffnen, was Bóin II. ja gerade erst am eigenen Leib erfahren habe, als er am Abend zuvor einige seiner ruhmreichen Geschichten zum Besten gegeben habe. Als sich Bóin II. darauf innerlich kochend zu Yoki wendet und ihm mit einem nicht zu überhörenden zynischen Unterton für die Ehre dankt, am Steppenturnier teilnehmen zu müssen, nimmt Tinulin den fremdländischen Mann in Schutz und sagt, dass er lediglich seinem Auftrag nachlebe. Auch Yoki ergreift nun das Wort und rühmt Bóin II. als ehrenvollen Kämpfer und Verbündeten bei der Jagd auf den Drachen Fyyrlifux, dessen Teilnahme am Steppenturnier sicherlich ein eindrückliches Erlebnis wäre. Dem Zwerg wird das Gerede über seine Turnierteilnahme allmählich zu bunt, weshalb er sich, noch immer Widerworte gebend, von seinem Stuhl erhebt und Yoki dabei böse anfunkelt. Während Arrohir seinem zwergischen Freund zur Beruhigung eine Hand auf die Schulter legt, nimmt Calendin die Geste zum Anlass, um den schimpfenden Kämpfer sanft aber bestimmt aus der Halle zu schieben.
König Thiril beschliesst darauf, dieses zunehmend unwürdig verlaufene Gespräch für beendet zu erklären, und verabschiedet die übrigen Gefährten mit der Bitte, ihm ihren Entscheid möglichst bald mitzuteilen. Auf dem Weg zurück zum Gasthaus "Zum Drachenzahn" unterhält sich Tinulin leise mit Yoki und versucht, dem fremdländischen Mann Bóins II. Reaktion begreiflich zu machen. Yoki sagt, es sei äusserst bemerkenswert und nicht zu verstehen, weshalb ein so begnadeter Kämpfer wie Bóin II. sein Licht dermassen unter den Scheffel stelle. Tinulin erklärt Bóins II. Verhalten damit, dass auch wenn der Zwerg aus unzähligen Schlachten als Sieger hervorgegangen sei, er gleichwohl keine einzige, noch so kleine Niederlage vergessen habe und sich in erster Linie daran messe.
Mit dieser Einsicht in Bóins II. Wertesystem geht Yoki gleich nochmals zu König Thiril zurück und bedankt sich auch ausdrücklich im Namen der Azurspinne bei ihm für die Zusage zur Turnierteilnahme seines Hauses sowie die gewährte Unterstützung. Mit einem Schmunzeln fügt er an, es sei eine spezielle Note, dass sein eigener Name auf der Tafel der Bezwinger von Fyyrlifux verewigt sei, denn er habe hierzu von allen am wenigsten beigetragen. Der König erwidert darauf, dass Yoki "sein Licht unter den Scheffel stelle" und sein Name, nach allem was er über seine Beteiligung an der Schlacht gegen den Drachen vernommen habe, ganz zu recht auf der Tafel stehe. Die Antwort des Königs entlockt Yoki ein Lächeln, und er sagt, es sei lustig, da er Bóin II. gerade erst selbst vorgeworfen habe, sein Licht unter den Scheffel zu stellen. Als Yoki sagt, er fasse Thirils Worte als Kompliment auf und hoffe, eines Tages nach Buzan zurückkehren zu können, um seinen Namen nochmals auf der Tafel zu lesen und mit Thiril ein Bier zu trinken, erwidert der König, dass ihn dies freuen würde.

Unterdessen besprechen die Calatirnor im Gasthaus "Zum Drachenzahn" die Lage. Tinulin erklärt Bóin II. nochmals, dass Yoki an der verzwickten Situation bezüglich der Turnierteilnahme keine Schuld trage und zeigt dem Zwerg auf, dass er sich mit seinen Worten selbst unrecht tue, auch wenn er, Tinulin, seine Sichtweise verstehen könne. Enthusiastisch fährt der Noldo fort, dass der gesamte Osten im Schatten liege und es ihre Aufgabe als Calatirnor sei, Licht in diese Dunkelheit zu tragen. Bóin II. sagt, dass er sehr wohl wisse, dass Tinulin in erster Linie einfach diese "Azurspinne" kennenlernen wolle, bei der es sich aller Voraussicht nach aber um ein Schattenwesen handle. Der Noldo erwidert, er gehe bisher davon aus, dass die Azurspinne kein Schattenwesen sei, sondern etwas, das etwas zusammenhalte. Bóin II. sagt darauf, dass Tinulin im Gegensatz zu ihm die freie Wahl habe, ob er an das Turnier gehen wolle. Er dagegen habe diese Wahl nicht, ausser er würde seine Familie aufgeben, die Familie, der auch Fürst Floori selbst angehöre.
Da selbst Tinulin nach einer Weile nicht mehr weiter weiss, bittet er schliesslich den Wirt des Gasthauses, Bóin II. ein Getränk zu servieren, welches seiner Ansicht nach am besten geeignet sei, um die Laune seines missmutigen Freundes zu heben, koste es was es wolle. Der Wirt nickt und kehrt schon wenig später mit mehreren metgefüllten Krügen für die Gefährten sowie einem kleinen Glas für Bóin II. zurück, in welchem sich nicht mehr als drei kleine Schlücke einer klaren Flüssigkeit befinden, die er als "Felsenwasser" bezeichnet. Nachdem Tinulin etwas abseits der anderen den stolzen Preis von 9 Goldstücken für das Felsenwasser bezahlt hat, heben die Gefährten ihre Metkrüge und Bóin II. sein kleines Glas. Bevor der Zwerg den ersten Schluck seine Kehle hinabschickt, riecht er am Felsenwasser und ist erstaunt, als er die gesammelten Aromen eines ganzen Berges wahrnimmt. Sobald sie gemeinsam auf die Calatirnor angestossen haben und Bóin II. einen kleinen Schluck vom Felsenwasser getrunken hat, erlebt er eine wahre Geschmacksexplosion, als die konzentrierte Essenz eines ganzen Berges sein Geschmackszentrum flutet. Bóin II. ist wie vom Donner gerührt, denn er hätte ein solches Geschmackserlebnis nie für möglich gehalten, und schon gar nicht, dass es ihm zuteil werden könnte. Als Tinulin zufrieden sieht, dass sich seine Investition gelohnt und Bóins II. Laune einen neuen Höhepunkt erreicht hat, bittet er seinen Freund, nochmals das Gespräch mit Yoki zu suchen und die Sache zwischen ihnen richtigzustellen. Bóin II. ist damit einverstanden, nimmt aber zunächst nochmals einen kleinen Schluck vom Felsenwasser, bevor er sich Mo zuwendet und sagt, er habe ihr versprochen, sie nach Hause zu bringen. Wenn sie es wünsche, werde er auf seine Ehre und seine Familie verzichten und sein Versprechen bei ihr einlösen. Andernfalls würde er sie jedoch fragen wollen, ob sie ihn ans Steppenturnier begleiten würde. Die dunländische Heilerin sieht den Zwerg eine ganze Weile an, bevor sie mit ernster Stimme sagt, sie habe entschieden, dass er seine Ehre sowie seine Familie behalten und sie ihn ans Turnier begleiten werde. Da nimmt Bóin II. den dritten und letzten Schluck Felsenwasser und sagt zu Tinulin, wenn es nichts koste, solle er Zadan n'Bawâb für das Steppenturnier anmelden. Sehr erfreut erwidert Tinulin, dass er sich darum kümmern werde, und sucht sogleich Yoki auf, den er schon nach kurzer Zeit im Stall bei seinem Pferd Momo findet. Der Noldo eröffnet das Gespräch, indem er sagt, dass ihm Bóin II., Calendin, Mo und auch Yoki leid tun. Der fremdländische Mann sieht ihn beinahe etwas belustigt an, als er erwidert, er müsse ihm nicht leid tun, er habe einfach einen Auftrag zu erfüllen. Als Tinulin erwidert, dass Bóin II. mit seinem Unmut bei ihm gleichwohl an die falsche Adresse gelangt sei, gibt Yoki zu, dass ihm aufgefallen sei, dass ihn Bóins II. scharfe Worte tatsächlich stärker getroffen hätten, als es bisher in vergleichbaren Situationen der Fall gewesen sei. Trotzdem habe er am Ende einfach einen Auftrag auszuführen. Tinulin erklärt, dass die Sonne im Westen heller und gleichsam sanfter scheine als im Osten und Bóin II. nach vielen Jahren im Westen einen schwierigen Neustart mit seinem Fürsten gehabt habe. Während er selbst im Steppenturnier eine grosse Chance für neue Erkenntnisse erblicke, bedeute es für Bóin II. und Calendin in erster Linie Zwang. Arrohir wiederum sei stets an Neuem interessiert und Khufur folge seinem Meister ohnehin an jeden Ort, derweil Mo sich gerade zum ersten Mal für die Interessen einer anderen Person als Khufur eingesetzt habe. Für sich genommen, sei all dies auch schon ein Fortschritt für die Calatirnor als Gruppe. Tinulin fügt an, dass er keinen Grund habe, Yoki zu misstrauen, sondern ihm vielmehr wohl schon in wenigen Wochen sehr dankbar sein werde. Yoki bestätigt ihm, dass das Steppenturnier in erster Linie ein gewaltiger gesellschaftlicher Anlass sei. Als Tinulin auf die Kosten für die Turniereinschreibung zu sprechen kommt, sagt Yoki, dass diese noch nicht bekannt seien. Für die Gefährten seien die Kosten aber sicherlich erschwinglich, zumal ihre Teilnahme als nicht-menschliche Delegation von der Azurspinne honoriert werde, wofür sie im Gegenzug aber auch die Teilnahme der Gefährten an den gesellschaftlichen Anlässen rund um das Turnier erwarte. Tinulin ist mit dieser Vereinbarung einverstanden, und Yoki sagt, dass er die Gefährten zu diesem Zweck auch in Ostron, der gemeinsamen Sprache der Völker des Ostens, unterrichten könne.

Sobald sich Tinulin und Yoki einig geworden sind, gehen sie zu König Thiril, um ihn davon in Kenntnis zu setzen, dass Bóin II. die Gefährten als "Calatirnor aus dem Westen" ans Steppenturnier führen werde. Anschliessend erklärt Tinulin auch Thiril nochmals Bóins II. Unmut, der zu einem grossen Teil daher stamme, dass Fürst Floori ihn nicht über seine Absichten informiert habe. Thiril erwidert darauf, dass Fürst Floori gehofft hatte, Bóin II. mit der Möglichkeit zur Turnierteilnahme eine Freude bereiten zu können. Den Entscheid, wer von den Zwergen des ersten Hauses die Delegation anführen soll, habe Fürst Floori indessen Yoki anheimgestellt, worüber er, Thiril, Yoki aber erst am gestrigen Abend während des Festes informiert habe. Tinulin bittet den König, Bóin II. auch noch direkt über diesen Umstand zu informieren, da seine Reaktion gegenüber Yoki tags zuvor ungerecht gewesen sei.
Auf dem Rückweg zum Gasthaus bedankt sich Yoki bei Tinulin für seine Vermittlung und sagt, er hege keinen Groll gegen Bóin II., erst recht nicht, seit er ihm Bóins II. Sicht der Dinge aufgezeigt habe. Sobald sie bei den anderen angekommen sind, verkündet Tinulin feierlich, dass sie als die "Calatirnor aus dem Westen" am Steppenturnier teilnehmen werden. Die Kosten für die Teilnahme seien erschwinglich, dafür werde jedoch erwartet, dass sie an den gesellschaftlichen Anlässen rund um das Turnier teilnehmen. Wenig später kommt Khûzar zu den Gefährten und bittet Bóin II., ihn zu König Thiril zu begleiten, da er ihn nochmals persönlich zu sprechen wünsche.
Nachdem König Thiril Bóin II. bald darauf die Umstände seiner Wahl als Vertreter des ersten Hauses der Zwerge dargelegt hat, fasst der erfahrene Kämpfer diese kurz mit seinen eigenen Worten zusammen. Dabei weist er darauf hin, dass es eigentlich gar keine richtige Wahl gegeben habe, da neben ihm nur Khufur und Flummi zur Auswahl gestanden seien, die aber von Anfang nicht in Frage gekommen wären. König Thiril weist jedoch zu recht darauf hin, dass auch der Zwerg Tuna mit den Gefährten von den Malachtihöhlen nach Buzan gekommen sei und wählbar gewesen wäre. Allerdings habe er sich schon bald nach dem Aufbruch der Gefährten nach Seer Dyr auf den Rückweg gemacht, weshalb im Endeffekt tatsächlich nur noch Bóin II. als wirklicher und würdiger Vertreter des ersten Hauses übrig geblieben sei. Auch König Thiril bittet Bóin II. nochmals, die Angelegenheit mit Yoki zu besprechen, der erst am Abend zuvor in die Gedanken Fürst Flooris eingeweiht worden sei. Schliesslich erkundigt sich Bóin II. noch über das Verhältnis zwischen Buzan und Dyr und erfährt, dass die beiden Reiche einen sehr losen Kontakt pflegen, wobei sich König Thiril nicht vorstellen könne, dass Dyr einen Angriff auf Buzan wagen könnte.

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torben:
Session 93: Teil 4

Am nächsten Tag machen Tinulin, Calendin, Arrohir, Mo und Yoki einen Ausritt, bei welchem der Wanderfalke Ilmari mit einer kurzen Nachricht der Azurspinne zu Yoki geflogen kommt. Nachdem er die verschlüsselte Nachricht entziffert hat, verkündet der fremdländische Mann, dass er möglichst bald nach Seer Dyr aufbrechen müsse. Vermutlich werde er die Gefährten nicht persönlich zum Steppenturnier führen können, welches sich verzögere und erst im Sommer 2788 3Z ausgetragen werde. Diese Neuigkeit bedrückt Arrohir, doch Yoki erklärt ihm, dass es nunmal so sei, dass er einen neuen Aurftrag erhalten habe und an einen anderen Ort gerufen werde, auch wenn er es sich vielleicht anders gewünscht hätte. Als Calendin fragt, welchen Auftrag Yoki in Seer Dyr habe und was ihn dort erwarte, erwidert dieser, dass er das jetzt noch nicht wisse, aber sicher bald erfahren werde.
Abends besprechen die Gefährten die neue Situation, und Mo und Calendin sprechen sich dafür aus, in der Nähe der Tore von Buzan eine Behausung zu bauen, damit sie die Zeit bis zum Aufbruch nach Kharukthalad im Herbst 2787 3Z nicht in den steinigen Hallen von Buzan absitzen müssen. Tinulin hofft, dass ihm anstelle von Yoki auch die Zwerge von Buzan die Sprache Ostron beibringen können.

Am nächsten Abend schenkt Yoki Bóin II. zum Abschied die beiden Flaschen mit Naswalsaft, welche er in Middel Dyr erstanden hatte. Dazu sagt er, dass Bóin II. recht damit habe, letztendlich zur Teilnahme am Steppenturnier gezwungen worden zu sein. Falsch liege er hingegen mit seiner Meinung, für diese Aufgabe eine schlechte Wahl zu sein. Bóin II. bedankt sich sehr für diese Geste und die freundlichen Worte des fremdländischen Mannes, bevor er erwidert, dass er hoffe, Yoki am Steppenturnier wiederzusehen. Auf Calendins Frage erläutert Yoki, dass der Grund der Verzögerung des Steppenturniers in einer kriegerischen Auseinandersetzung liege, welche auch Chey Sart betreffe, dessen Herrscher Rallah das Steppenturnier ausrichte. Genaueres wisse er darüber jedoch nicht.

Bevor Yoki schliesslich am Morgen des 22. April 2787 3Z aufbricht, verfasst er für die Gefährten und auch für Prinz Thorang je ein Schreiben, welches sie als von ihm akquirierte Delegation von Teilnehmern für das Steppenturnier ausweist und auch alle weiteren Informationen beinhaltet. Gemäss den Schreiben sollen sie sich die beiden Delegationen spätestens Ende Februar 2788 3Z in Kharukthalad einfinden und sich im Gasthaus "Zur Steinkugel" einquartieren, wobei sie dem Wirt Sturri ihre von Yoki verfassten Schreiben vorweisen sollen, welche je mit dem Zeichen der Azurspinne versehen sind.

// Metageblubber:
Was ursprünglich in Session 86 mal als Gastspiel für eine oder zwei Sessions geplant war (jaja, ich weiss, wie naiv vom Spielleiter), hat nun nach acht Sessions und einem guten halben Jahr Realzeit mit dem Abzug Yokis nach Seer Dyr seinen Abschluss gefunden. Ursprünglich hatte ich gar nicht vorgehabt, die Spieler in eine Drachenjagd zu verwickeln, aber auch werde ich immer wieder mal von den Spielerideen überrascht, und das ist ja auch gut so.

Wenig überraschend hat sich gezeigt, dass das Spiel mit drei Spielern gegenüber jenem mit nur zwei Spielern für den einzelnen Spieler von Zeit zu Zeit etwas weniger intensiv ist. Und je mehr Spieler dazukommen, desto schwieriger wird eine möglichst gleichmässige Verteilung des "Spotlights" für die Charakter, resp. der Zeit für den einzelnen Spieler, um seine/n Charakter auszuspielen. Für mich als Spielleiter waren diese Effekte vor allem in den beiden Tessin-Sessions (Session 86 und 87) spürbar, als wir mit zwei Gastspielern am Tisch sassen. Das Spiel mit mehreren Spielern hat aber auch den Vorteil, dass noch mehr verschiedene Ansichten ins Spiel einfliessen können, was z.B. auch zu neuen Vorgehensweisen bezüglich "Standardmanöver" führen kann.

Es war eine tolle Zeit, und Yokis Spieler hat nicht nur für viele spannende, kreative und lustige Momente gesorgt. Indem er mit Yoki keinen "reinen" Spielercharakter hatte, sondern einen von mir als Spielleiter vorgefertigten Charakter, dem ich eine eigene Agenda vorgegeben hatte, konnte er mir zudem auch einen Teil meiner Arbeit als Spielleiter abnehmen. Und das hat er nicht nur bestens umgesetzt, sondern dabei hat er Yoki auch gleich noch sehr viel eigenes Flair, eine bestimmte Haltung und eine griffige Persönlichkeit gegeben. Während es für Yokis Spieler eine neue Erfahrung und Herausforderung war, im Spiel (und in der Rolle von Yoki) so extensiv diskutieren und argumentieren zu müssen, hatte ich den Eindruck, das Spiel habe durch den zusätzlichen Spieler etwas an Leichtigkeit gewonnen. Wir alle haben den Gastspieleinsatz sehr toll gefunden, und wer weiss, vielleicht treffen die Gefährten früher oder später wieder auf Yoki, der dann vielleicht wieder von unserem Gastspieler verkörpert werden könnte.

Zur Session selbst: In der Vorbereitung hatte ich vorgesehen, dass dies Yokis Abschiedssession werden würde, und es gab noch etliche "Fäden", die zu Ende gesponnen werden wollten, was zu vielen Gesprächen und damit auch zu viel Schreibstoff führte. Vor der Session hatte ich trotzdem kurz die Befürchtung, dass es sehr rasch gehen und Yoki aus dem Spiel sein könnte, sobald die Gefährten nach Buzan kommen. Die ganzen, inhaltlich improvisierten Rückkehrfeierlichkeiten füllten die Sessiondauer aber schliesslich ohne Probleme.

Ich gab Nimmri eine gewisse Überlebenschance, doch der entsprechende Würfelwurf fiel zu seinen Ungunsten aus, so dass es am Ende eine Doppelbestattung der Drachenjäger Ygdal und Nimmri gab.

Im Spiel wurde Bóins II. Widerstand gegen die Teilnahme am Steppenturnier je länger je vehementer, und vor allem Yokis Spieler wusste mit der Zeit nicht mehr so recht, wie Yoki und auch er selbst als Spieler auf diesen Widerstand, der in seinen Augen nicht ganz logisch war, reagieren sollte. Tinulins Spieler bekundete zuerst etwas Mühe damit, dass Calendin zu Beginn der Session sehr auf die Information König Yscheffs fixiert war, ohne dafür einen besonders stichhaltigen Grund zu nennen. Auch ihm fiel Bóins II. vehementer Widerstand im zweiten Teil der Session auf, der grundsätzlich geeignet war, König Thiril sowie seinen eigenen Fürsten ziemlich zu brüskieren. Da sich auch Tinulins Spieler Bóins II. fixe Haltung nicht recht erklären konnte, haben wir diesen Punkt im Nachgang zur Session nochmals besprochen und sind am Ende zu guten Lösungen für den weiteren Verlauf der Geschichte gekommen.

Was meint Ihr aus Lesersicht zu Yokis Spielbeteiligung? Habt Ihr Fragen oder Anmerkungen oder gar ein bisschen Mitleid für die beiden Spieler, die sich jetzt wieder alleine mit dem Schicksal aka Spielleiter rumschlagen müssen?  >;D

torben:
Bye bye Yoki! Was die Gefährten wohl bis zum Aufbruch zum Steppenturnier unternehmen? Hier könnt Ihr's nachlesen :)

Session 94: Teil 1
22.4. - 8.5.2787 3Z
Buzan - Ulsang

Schon kurz nachdem Yoki am Morgen des 22. April 2787 3Z aufgebrochen ist, besprechen die Gefährten das weitere Vorgehen. Aufgrund der Verschiebung des Steppenturniers um beinahe ein Jahr bietet Bóin II. Mo an, sie jetzt doch noch nach Dunland zurückzubringen, bevor er mit den anderen ans Turnier gehen muss. Die schöne Heilerin dankt dem Zwerg für sein Angebot, schlägt es aber mit dem Hinweis aus, dass sie sich gar nicht erst auf die Jagd nach Fyyrlifux eingelassen hätte, wenn sie wirklich von ihm nach Hause hätte gebracht werden wollen. Tinulin und Calendin würden die Zeit gerne nutzen, um die Gegend rund um Buzan zu erkunden. Als der Noldo gar vorschlägt, dass sie Fyylrifuxens Hort suchen und plündern könnten, funkelt ihn Mo ob dieser verrückten Idee so böse an, dass es selbst Bóin II. auffällt, worauf er zu ihr sagt, dass nicht alle von ihnen mit dem "goldenen Löffel" geboren seien. Für diesen Kommentar straft Mo auch den Zwerg mit einem bösen Blick, besteht dann aber darauf, zuerst mit Tinulin ein paar Worte unter vier Augen zu wechseln, bevor sie Bóin II. die Leviten lesen werde. Als die Heilerin und der Noldo kurz darauf alleine sind, sagt sie:

"Du bist ein verantwortungsloser Wendehals, Tinulin, der es doch tatsächlich geschafft hat, innert weniger Stunden von "keine Drachenjagd" auf "lasst uns einen Drachen jagen" umzuschwenken. Dieser Entscheid hat dazu geführt, dass ich nur wenig später den armen Nimmri während mehr als zwei Wochen unter unwürdigsten Umständen am Leben halten musste, und am Ende war meine ganze Anstrengung dann doch umsonst. Und das alles, obwohl ich zuerst gesagt hatte, dass ich keinem, der sich aktiv an der Drachenjagd beteiligt, meine Heilkräfte zukommen lassen werde. Und jetzt willst Du allen Ernstes auch noch nach Fyyrlifuxens Hort suchen? Und das obendrein, obwohl Prinz Thorang bereits gesagt hat, dass so ein junger Drache gar keinen Hort hat?"

Tinulin sagt auf diese Schelte, dass es Mo selbst gewesen sei, die ihre Meinung geändert und Nimmri geheilt habe. Sie als Heilerin sei das Flämmchen, das den Krieger, der schon vor dem Kampf mit seinem Leben abgeschlossen habe, wieder in dasselbe zurückbringen könne. Als er anfügt, dass dies im Grunde genommen doch alles ein grosses Spiel, ein grosser Tanz, sei, erwidert Mo entsetzt, dass sie jetzt wirklich schon in genügend Situationen geraten seien, die so gar nichts von einem Spiel gehabt hätten. Auf seine Entgegnung "Und trotzdem hast Du Dich jedes Mal heraus getanzt", fällt Mo auf die Schnelle keine schlagfertige Antwort mehr ein, weshalb sie das Thema fürs Erste auf sich beruhen lässt und beide wieder zu den anderen zurückgehen. Als Nächsten knöpft sich Mo Bóin II. vor und sagt mit ernster Stimme, dass sie ohne "goldenen Löffel" geboren sei, und selbst wenn es so gewesen sein sollte, ihr dieser dann schon sehr früh abgenommen worden wäre. Bevor die dunländische Heilerin aber noch mehr dazu ausführen kann, unterbricht Arrohir sie mit der Frage, ob sie mit ihm ausreiten wolle, wozu sie gerne bereit ist, und sei es nur, um etwas Abstand zu gewinnen.

Während Arrohir das Wettreiten gegen Mo gewinnt, überlegt Bóin II., womit die Gefährten in der Wartezeit bis zum Aufbruch zum Turnier Geld verdienen könnten. Khufur ist felsenfest davon überzeugt, dass Bóin II. mit seinen Qualifikationen jederzeit eine gut bezahlte Anstellung in Buzan finden könne, beispielsweise als Kampfinstruktor. Auf dem anschliessenden Erkundungsgang durch die Stadt ersteht Bóin II. bei einem Waffenschmied eine Wurfaxt aus Edelstahl zu einem fairen Preis. Calendin erklimmt derweil den Berg, unter welchem Buzan erbaut wurde, und verschafft sich einen Überblick über die Umgebung. Tinulin wiederum sucht Prinz Thorang auf, um ihn zu fragen, ob es in Buzan die Möglichkeit gebe, sein abgeschnittenes, von Smaug versengtes Ohr zu versilbern oder mit Gold oder Silber gerahmt in Kristall zu fassen zu fassen, um es fortan, wie dem Drachen versprochen, als Amulett um den Hals tragen zu können. Nachdem der Noldo dem Prinzen den Hintergrund seiner Anfrage erläutert hat, sagt Thorang, dass die Zwerge von Buzan in der Lage seien, Tinulins Wunsch umzusetzen, was allerdings selbst für einen erfolgreichen Drachenjäger nicht sehr billig sei und einige Zeit in Anspruch nehmen werde. Tinulin ist gleichwohl damit einverstanden und übergibt Thorang das Ohr.
Beim gemeinsamen Abendessen der Gefährten äussern Tinulin und Calendin den Wunsch, die nächsten Monate mit Wanderungen zum Meer östlich von Buzan zu verbringen, wobei sie sich über die Begleitung durch die übrigen Calatirnor freuen würden. Mo ist von diesem Vorschlag nicht sonderlich begeistert und würde die Zeit lieber in Ruhe in einem einfachen Holzhaus in der Nähe von Buzan verbringen. Vermittelnd schlägt Calendin vor, dass sie die Fertigstellung von Tinulins Amulett abwarten und anschliessend bereits etwas früher nach Kharukthalad aufbrechen könnten.

Am nächsten Tag begibt sich Tinulin erneut zu Prinz Thorang, um in Erfahrung zu bringen, wie lange die Herstellung seines Amuletts dauern werde. Des Weiteren möchte er wissen, ob die Möglichkeit bestehe, in der Nähe von Buzan ein einfaches Holzhaus errichten zu lassen, da Mo die Zeit bis zum Aufbruch zum Steppenturnier nicht in den Hallen von Buzan verbringen wolle. Der Prinz erklärt ihm, dass die Fertigstellung des Ohramuletts gut vier Wochen in Anspruch nehmen werde. Bezüglich Mos Wunsch nach einem Holzhaus sagt Thorang, dass er zum Dank für ihren Versuch, Nimmris Leben zu retten, gerne bereit sei, den Bau eines Holzhauses persönlich und auf eigene Kosten in die Wege zu leiten.
Nachdem Tinulin diese erfreulichen Informationen am Abend seinen Gefährten mitgeteilt hat, beschliessen die Calatirnor nach weiteren Beratungen, während zwei bis drei Monaten die Gegend zu erkunden, bevor sie nach Buzan zurückkehren und hier den Aufbruch zum Steppenturnier abwarten wollen. Da der Bau des Holzhauses einige Wochen in Anspruch nehmen dürfte, erklärt sich schliesslich selbst Mo dazu bereit, die Elben sowie Bóin II., Khufur und Arrohir zu begleiten.

Als Tinulin am nächsten Morgen erneut Thorang aufsucht und ihm die Pläne der Calatirnor unterbreitet, ist der Prinz nicht nur damit einverstanden, sondern überlässt dem Noldo für einen fairen Preis auch noch eine Karte der Umgebung von Buzan. Als er Tinulin zudem noch zeigt, aus welchem Gebiet Fyyrlifux ursprünglich gekommen ist, frohlockt der Noldo, da sich dieser Ort auf der Route befindet, welche er auf dem Weg zum Meer ohnehin gerne einschlagen würde. Die Information, dass sich in der Umgebung, welche die Gefährten erkunden wollen, auch noch eine alte Mine der Zwerge vom Haus der Eisenfäuste befinden könnte, ist schliesslich das Sahnehäubchen für den Noldo. Nachdem er diese Informationen mit Bóin II. und Khufur geteilt hat, suchen die beiden gleich darauf den Zwerg Khrumm auf, den Bóin II. kurz vor dem Aufbruch nach Seer Dyr kennengelernt hatte. Der alte Zwerg vom Haus der Eisenfäuste, dem vierten Haus der Zwerge, erklärt sich bereit, die Gefährten zu begleiten und sie zudem für ein Kupferstück pro Tag und Student in Ostron, der gemeinsamen Sprache des Ostens, zu unterrichten.

Nachdem die Gefährten den nächsten Tag darauf verwendet haben, nebst 40 Litern Bier auch genügend Proviant für vier Wochen einzukaufen, brechen sie am Morgen des 26. April 2787 3Z zusammen mit Khrumm von Buzan in Richtung Osten auf. Der auf einem abgerichteten Steinbock reitende Zwerg vom Haus der Eisenfäuste beginnt sogleich damit, den Gefährten die ersten Worte und Redewendungen in Ostron beizubringen. Nach dem Unterricht vereinbaren Arrohir und Mo, sich gegenseitig auch noch in Rohirrisch und Dunael, der Sprache der Dunländer, zu unterrichten. Wenig später wendet sich die schöne Heilerin aber Khufur zu und befragt ihn über seine Verbindung zu Isengart. Der aus König Thrórs Schar stammende Zwerg bestätigt, an den Arbeiten am Ring von Isengart beteiligt gewesen zu sein, doch er weiss nicht genau, wer damals den Kontakt zu den Zwergen hergestellt und ihnen den Auftrag zu diesen Arbeiten erteilt hat. Im weiteren Gespräch erklären ihr Khufur und Arrohir, dass Arrohirs Vater Caedmon in Isengart erster Ansprechpartner für die meisten Fragen der Zwerge gewesen sei, soweit es solche überhaupt gegeben habe, schliesslich seien die Zwerge ja vom Fach. Mo lässt sich nicht nur die Baustelle beschreiben, sondern lenkt das Gespräch auch auf andere Bereiche, wobei sie sagt, sie könne Arrohir vielleicht besser verstehen, wenn sie mehr über seine Vergangenheit und seine Familie erfahren würde, welche in Isengart offenbar sehr grossen Einfluss gehabt habe. So erfährt sie, dass Caedmon in der Nähe des Befestigungsringes Hügelgräber für seine Ahnen Artemain dû Anduin und Wyonna sowie für seine Grosseltern Atar und Froa errichten liess. Artemain sei jener Vorfahre Arrohirs gewesen, der mit einem Dunländer namens Grebor vom roten Kamm im Krieg gelegen haben soll. Als Caedmon und seine Familie im Jahre 2781 3Z Isengart verlassen hätten, um das ihnen neu zugewiesene Land in der Firienmark in Besitz zu nehmen, hätten sie auch die Gebeine ihrer Ahnen mitgenommen und in neuen Gräbern zur letzten Ruhe gebettet.

Die Gefährten sind mit Khrumm, ihrem Führer und Lehrer für die Sprache Ostron, bereits ein paar Tage nach Osten geritten und errichten am Abend des 3. Mai 2787 3Z am Rande eines Nadelwaldes gerade ihr Nachtlager, als Arrohir Mo ganz unvermittelt fragt, woher sie eigentlich Herrn Saruman kenne. Die liebreizende Dunländerin scheint von der Frage kurz überrumpelt, bevor sie etwas zögerlich erklärt, diese Frage nicht eindeutig beantworten zu können. Mit Sicherheit könne sie aber sagen, dass er immer ein sehr zuvorkommender und fürsorglicher Herr gewesen sei, solange sie zurückdenken könne. Arrohir stellt der Heilerin noch weitere Fragen zu ihrer Verbindung zu Herrn Saruman, und die beiden unterhalten sich in der Folge noch eine ganze Weile. Dabei erhascht der junge Dunadan immer wieder mal einen kurzen Blick an Mos wie zufällig weit geöffnetem Hemd vorbei auf ihren wohlgeformten Busen. Diese Aussicht lenkt Arrohir dermassen ab, dass er gar nicht bemerkt, dass Mo im Ergebnis nicht eine seiner Fragen konkret beantwortet, sondern vielmehr hauptsächlich er selbst von sich und seiner Verbindung zum Herrn von Isengart erzählt.
Bevor sie sich zur Ruhe begeben, besprechen die Gefährten noch die weitere Reiseroute zu der von ihnen anvisierten, nordöstlich gelegenen Meeresbucht. Tinulin plädiert dafür, zuerst noch etwas weiter nach Osten zu reiten, wo sich gemäss Prinz Thorang ein Hügel befinden soll, der Fyyrlifuxens Hort beherbergen könnte. Die andere Möglichkeit wäre, von hier aus direkt nach Norden zu reiten, um so zu einigen Hügeln nahe einem Wald zu gelangen, wo sich nach den Erzählungen der Eisenfäuste eine ihrer alten Minen befinden könnte. Mo zeigt zunächst keinerlei Verständnis für Tinulins Ansinnen und ist auch von der Aussicht, eine uralte, dunkle und verlassene Zwergenmine zu erkunden, alles andere als angetan. Da sie auch nach längerer Beratung keinen Entschluss fassen können, beschliessen die Gefährten, zuerst über die ganze Sache zu schlafen, worauf sie zu Tinulins elbischem Gesang eine ruhige Nacht verbringen.

Am nächsten Morgen, es ist der 4. Mai 2787 3Z, lässt sich Mo am Ende einer längeren Unterredung breitschlagen, mit den Gefährten und Khrumm nach Osten zu dem ominösen Hügel aufzubrechen. Arrohir ist an diesem Tag besonders gut gelaunt und fragt Mo mit flirtender Stimme, ob sein Bizeps gewachsen sei. Die schöne Heilerin lässt sich auf das Spielchen ein und macht den jungen Dunadan mit einigen Komplimenten zu seiner Männlichkeit rasch so verlegen, dass er plötzlich ganz kleinlaut wird und schliesslich wieder verstummt. Am Abend lagern die Gefährten auf freier Fläche. Ungefähr einen halben Tagesritt östlich von ihnen erhebt sich aus der tundraartigen Ebene kahl und kegelförmig der von Thorang bezeichnete Hügel, der so hoch ist, dass seine Spitze auch jetzt noch mit Schnee bedeckt ist.

Nachdem auch die Nacht auf den 5. Mai 2787 3Z ohne Zwischenfälle vergangen ist, brechen die Gefährten erneut auf und erreichen gegen Mittag den Fuss des Hügels. Auf die Frage der Gefährten, weshalb der Hügel so kahl sei, mutmasst Khrumm, dass sein Gestein so sauer sein könnte, dass darauf keine Pflanzen gedeihen können. Als er anfügt, dass die Säure im Boden von einem unterirdischen, sauren See herrühren könnte, will Tinulin den Hügel unbedingt erkunden, da dies in seinen Augen die optimalen Bedingungen für einen Drachenhort sein dürften. Die Gefährten beschliessen, die Besteigung des Hügels erst am nächsten Morgen in Angriff zu nehmen, da es bereits zu spät ist, um jetzt noch die Spitze zu erklimmen und vor dem Einbruch der Dunkelheit wieder zurück zu sein. Der gegen Abend einsetzende Regen vermag die Nachtruhe der Gefährten nicht zu stören.

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