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[MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
klatschi:
--- Zitat von: Shin Chan am 9.08.2023 | 05:31 ---Warum willst du das geschickte taktische Vorgehen deiner Spieler einschränken (parieren)?
Spielt sich das langweilig?
Beim lesen klingt es klug und realistisch.
--- Ende Zitat ---
Na ja, bei einem Turnier, bei dem alle ihre Nation vertreten, finde ich das nicht mal unrealistisch, dass man da zu passive Tätigkeit auch als Feigheit auffassen könnte. Natürlich auch als Kluges Vorgehen, Bedachtheit, aber die Interpretation dürfte sicherlich uneinheitlich sein.
Ich würde entsprechend ja gar nicht regeltechnisch verbieten, sondern das zeigen: Eine Diskussion von NPCs, bei denen der eine sagt: Sehr kluges bedächtiges Vorgehen, den Gegner eine Falle gestellt und der andere interpretiert es als feige, defensiv und einer Veranstaltung wie diesem Turnier nicht angemessen.
Und die Gegner können ja ganz genau dasselbe machen :-)
Und wieder einmal Hut ab:
ihr spielt als Gruppe seit fast 25 Jahren und an diesem Kampagnen-Abschnitt nun seit 9! ich finde das großartig!
torben:
--- Zitat von: Shin Chan am 9.08.2023 | 05:31 ---Warum willst du das geschickte taktische Vorgehen deiner Spieler einschränken (parieren)?
Spielt sich das langweilig?
Beim lesen klingt es klug und realistisch.
--- Ende Zitat ---
Es stimmt, das Vorgehen des Spielers ist an sich klug und realistisch. Und ich möchte das Parieren auch gar nicht verbieten oder einschränken. Im Gegenteil, Parieren ist bei MERS/Rolemaster ein Muss, wenn man nicht in kürzester Zeit die Radieschen von unten angucken will.
Es ging mir darum, dass der Spieler, der nur pariert und selbst nicht angreift, keine Gefahr läuft einen Patzer zu machen, während der Gegner, der gegen einen massiv parierenden Spieler kämpft, selbst mit einem explodierenden Würfel noch keine Treffer-Garantie hat und seine Chance auf einen Patzer höher ist, als jene auf einen Treffer. Wenn der Gegner also klug agieren würde, würde er angesichts der Parade-Kraft des Spielers ebenfalls auf einen Angriff verzichten, aber das macht sich natürlich nicht gut an einem Turnier und einen Sieger könnte man so auch nicht küren ;D
--- Zitat von: klatschi am 9.08.2023 | 06:35 ---Na ja, bei einem Turnier, bei dem alle ihre Nation vertreten, finde ich das nicht mal unrealistisch, dass man da zu passive Tätigkeit auch als Feigheit auffassen könnte. Natürlich auch als Kluges Vorgehen, Bedachtheit, aber die Interpretation dürfte sicherlich uneinheitlich sein.
Ich würde entsprechend ja gar nicht regeltechnisch verbieten, sondern das zeigen: Eine Diskussion von NPCs, bei denen der eine sagt: Sehr kluges bedächtiges Vorgehen, den Gegner eine Falle gestellt und der andere interpretiert es als feige, defensiv und einer Veranstaltung wie diesem Turnier nicht angemessen.
Und die Gegner können ja ganz genau dasselbe machen :-)
--- Ende Zitat ---
So ziemlich genau das habe ich schlussendlich gemacht. König Rallah gefällt die Passivität nicht, denn das ist so gar nicht die Art der Steppenvölker, schon gar nicht, wenn es darum geht, das eigene Volk zu vertreten und als stark zu präsentieren :)
Und als oberster Turnierleiter wird er da seinen Einfluss geltend machen... >;D
--- Zitat von: klatschi am 9.08.2023 | 06:35 ---Und wieder einmal Hut ab:
ihr spielt als Gruppe seit fast 25 Jahren und an diesem Kampagnen-Abschnitt nun seit 9! ich finde das großartig!
--- Ende Zitat ---
Vielen Dank für das Lob. Ja es ist verrückt, wie lange diese Geschichte nun schon läuft. Seit einigen Jahren kommen wir nur einfach nicht mehr sooo häufig zum Spielen wie früher, aber so 10-12 Sessions pro Jahr liegen immer noch drin. :)
torben:
Weiter geht's mit einer etwas kürzeren aber nicht minder kurzweiligen Session :)
Session 104: Teil 1
2.8. - 4.8.2788 3Z
Darushan
Zurück in der Unterkunft der Gefährten, kümmert sich Mo als erstes um Khufurs Verletzungen und sagt, es sei gut von ihm gewesen, im Kampf etwas zu riskieren und nicht aufzugeben, denn das habe ihm am Ende zum Sieg verholfen. Bóin II. führt Khufurs Sieg hingegen einfach auf den glücklichen Umstand zurück, dass sein Gegner seine Chance nicht zu nutzen gewusst habe, er ist aber trotzdem froh über den Ausgang des Gefechts seines Schülers. Calendin sagt derweil, dass die Calatirnor ab jetzt mit noch mehr Gegenwind rechnen müssen, da sie gleich drei Kämpfer aus Chey Sart aus dem Rennen geworfen hätten. Während seines eigenen Kampfes gegen Jefferson hatte der Waldelb zunächst lediglich auf einen Fehler seines Kontrahenten aus Jendiar gewartet und dessen Angriffe nur pariert ohne auch nur einmal selbst anzugreifen. Jefferson waren während des langen Gefechts tatsächlich zwei Patzer unterlaufen, wobei er jedoch immerhin Glück hatte, sich nicht gleich selbst aus dem Kampf zu nehmen. Gleichwohl hatte Calendins passives Verhalten und seine undurchdringliche Verteidigung den Mann aus Jendiar immer nervöser und unsicherer gemacht, weshalb er immer aggressiver anzugreifen und dabei seine eigene Parade zu vernachlässigen begonnen hatte. Als sich so schliesslich eine ausreichend grosse Lücke in Jeffersons Verteidigung aufgetan hatte, hatte Calendin diesen Fehler blitzschnell mit einem vollen Angriff bestraft und so den Sieg davongetragen.
Yuzuki denkt derweil laut darüber nach, am Abend die Männer aus Rycolis offen vor allen anderen Delegationen zu konfrontieren. Als Arrohir ihre Überlegungen hört, beginnt er daüber zu philosophieren, wann Gespräche wirklich "offen" geführt werden. Sein gedankenverlorenes Geschwafel ruft wiederum Mo auf den Plan, die vermutet, Arrohir könnte sich bei seinem Kampf ernsthaft am Kopf verletzt haben. Ihre Untersuchung seines Hauptes ergibt allerdings doch nur einige blaue Flecken, um welche sie sich aber gleichwohl kümmert, bevor bald darauf eine Fanfare alle Delegationen ins Stadion ruft.
Als sich wenig später alle Delegationen versammelt haben, erscheint König Rallah von Chey Sart auf seiner Tribüne und richtet folgende Worte in Ostron an die Anwesenden:
"Wettkämpfer der Steppenlande, ich begrüsse Euch zum grossen Steppenturnier von Chey Sart und beglückwünsche alle, welche an den ersten beiden Tagen bereits siegreich gewesen sind. Besonders jenen gelten meine Bewunderung und mein Stolz, welche ihre Gegner mit ihrer aktiven und offensiven Herangehensweise dominiert haben, denn dies ist der richtige Weg zu kämpfen, dies ist der Weg der Steppenlande."
Die letzten Worte des Königs von Chey Sart kommentiert Arrohir flüsternd: "Und dann kommen sie mit dieser Einstellung in den Westen und verlieren."
Freilich ohne den jungen Dunadan gehört zu haben, fährt König Rallah fort:
"Denn seht, dieses Turnier und seine Teilnehmer stehen stellvertretend für die geballte und unüberwindbare Kraft der Steppenlande, welche zu einen schon immer mein Wunsch und der Wille des grossen Gesandten gewesen ist. Gemeinsam kann uns, vereint unter einer starken Führung, mehr gelingen, als sich ein jeder von Euch je für sich selbst erhoffen könnte. Gemeinsam wollen wir anknüpfen an die Erfolge, welche einst Ren, der grosse Feuerkönig, als oberster Heerführer mit seinen Verbündeten für die gesamte Steppe und den grossen Gesandten erreicht hat. Ich wünsche Euch allen erfolgreiche Spiele und sehe mit grossem Interesse der Möglichkeit entgegen, mit besonders engagierten und erfolgreichen Delegationen das Abendessen einzunehmen."
Während die meisten Delegationen König Rallah zujubeln und applaudieren, sagt Khufur, der Yuzukis Übersetzung der königlichen Ansprache gelauscht hatte, dass ihm Mos Heilung seiner Wunden deutlich besser gefallen habe als diese Rede. Arrohir stimmt dem Zwerg unumwunden zu, derweil Tinulin ob Rallahs Worten nur eine Augenbraue hebt, denn vor seinem inneren Auge beginnt sich ein Bild zu formen, und er kann die Bedenken der Azurspinne immer besser verstehen. Während sich die übrigen Delegationen nach Rallahs Rede auf die verschiedenen offenen Festzelte verteilen, sehen die Gefährten, dass an diesem Abend der Gesandtschaft aus Relmether die Ehre eines Abendessens mit dem König von Chey Sart in dessen geschlossenem Zelt zuteil wird.
Sobald die Gefährten ein Zelt in der Nähe ihrer Unterkunft zu ihrer Basis für den Abend gemacht haben, geht Bóin II. mit einem Krug voll Bier zu den Zwergen von den Steifbärten und stösst ausführlich mit ihnen an, bevor er Prinz Thorang um eine kurze Unterredung bittet. Der Prinz des fünften Hauses der Zwerge ist erfreut, denn er hofft, dass sich die Gefährten doch noch zum Verkauf der silbern schimmernden Schatulle durchgerungen haben könnten. Bóin II. muss ihn jedoch enttäuschen und fragt lediglich, ob er den Steifbärten eine gute Wurfaxt für den Fernwaffen-Wettkampf abkaufen könnte. Der Prinz sagt auf die Anfrage hin, Bóin II. solle am nächsten Morgen bei der Unterkunft der Steifbärte vorbeikommen, dann werde sich sicherlich eine Lösung finden lassen. Anschliessend kehrt Bóin II. kurz zum Zelt der Gefährten zurück, bevor sie sich erneut aufteilen und ausschwärmen. Calendin, Yuzuki und ihr Leibwächter Khufur gehen zur Delegation von Ibav, während Tinulin das Gespräch mit Prinz Grain von den Äxten von Nargubraz sucht und Bóin II. mit den übrigen Zwergen aller drei Häuser das flüssige Brot bricht.
Tinulin eröffnet das Gespräch mit Prinz Grain mit einer Erzählung vom harten Schicksal, welches die Zwerge des ersten Hauses, welchem Bóin II. und Khufur angehören, mit dem Verlust von Khazad-dûm und später auch von Erebor ereilt hat. Er fährt damit fort, dass die Elben vom Volk der Sindar ihren Jahrhunderte alten Zwist mit den Zwergen noch immer nicht ganz überwunden hätten, bevor er klarstellt, dass die Noldor den Vala Aulë lieben, um schliesslich auf die Geschichten des sechsten Hauses der Zwerge überzuleiten. Er sagt, König Dróin habe davon gesprochen, dass ihre im Osten gelegene Hauptstadt geschlossen worden sei, und erkundigt sich danach, wie es dazu gekommen sei. Grain gibt über die Umstände die zur Schliessung von Kalarazûm geführt haben, nichts preis, stellt aber immerhin klar, dass es sich bei jener Zwergenbinge nicht um die Hauptstadt der Äxte von Nargubraz handle. Anschliessend fragt Grain, was es mit dem goldenen Ohr auf sich habe, das, in kunstvoll geschliffenen, klaren Bergkristall gefasst, an einer Silberkette um den Hals des Noldos hängt. Tinulin kommt zur Beantwortung dieser Frage nochmals auf den Untergang von Erebor zu sprechen und berichtet in der Folge von seiner Konfrontation mit dem Drachen Smaug in Thal, der ihn genötigt habe, sich sein eigenes Ohr abzuschneiden und von ihm zu künden. Nachdem sich Grain die ganze Geschichte staunend angehört hat, sagt er, dass Tinulin da offenbar etwas ganz Aussergewöhnliches erlebt habe und sich glücklich schätzen könne, heute hier zu stehen. Als der Noldo erwidert, dass ein Teil von ihm in Thal gestorben sei, gibt ihm Grain zu bedenken, dass er dafür hier das Turnier und neue Freunde gewinnen könne.
In diesem Moment gesellt sich Bóin II. zu Tinulin und Grain und bringt dem Prinzen auch einen frisch gefüllten Krug mit Bier mit. Tinulin nutzt den kurzen Unterbruch in der Unterhaltung, um erneut das Thema zu wechseln und Grain nach den elbenähnlichen Wesen in den Wäldern im Osten zu fragen, welche sein Vater, König Dróin, in Kharukthalad erwähnt hatte. Der Prinz erklärt, dass er über diese Sache nicht viel sagen könne, da er die Wesen, welche sich irgendwo in den Wäldern und Bergen nördlich von Kalarazûm aufhalten sollen, nie selbst gesehen habe. Er habe aber gehört, dass sie ebenfalls leicht spitze Ohren haben sollen, ähnlich wie Tinulin und auch Calendin. Duuri, ein etwas älterer Zwerg aus seiner Delegation, könne ihnen vielleicht mehr dazu erzählen, da er Kalarazûm noch geöffnet erlebt habe. Bevor Tinulin und Bóin II. Duuri aufsuchen, erkundigt sich Bóin II. noch nach der Schlange von Cyan und dem Reich Burskadekdar. Grain erklärt den beiden Gefährten, dass die Schlange von Cyan ein grosser Herrscher über mehrere Menschenreiche im Osten sei, deren eigenes Reich Burskadekdar heisse.
Wenig später erzählt Duuris vom Bier gelockerte Zunge Tinulin und Bóin II., dass Reisende immer wieder mal von Wesen mit spitzen Ohren in den Wäldern in der Umgebung des Sees von Helcarth berichtet hätten. Sie seien sehr zurückhaltend und scheu, gleichzeitig aber auch irgendwie furchteinflössend, weil man nie gewusst habe, was sie eigentlich wollen. Aufgrund ihres Verhaltens und der spitzen Ohren nennt der Zwerg die unheimlichen Waldbewohner "Luchsmenschen" oder "Luchswesen". Nachdem sich Tinulin und Bóin II. von Duuri verabschiedet haben sagt der Noldo auf dem Rückweg zu ihrem Zelt, dass er wohl noch beim See von Helcarth vorbeigehen müsse, bevor er in den Westen zurückkehre.
Mo ist mit Arrohir beim Zelt der Gefährten geblieben und hat sich im Gespräch viele rohirrische Ausdrücke für Dinge, Farben und Formen von dem jungen Dunadan erklären lassen, wofür sie ihm dann auch jeweils das entsprechende Wort in Dunael nannte.
Calendin und Khufur waren derweil zusammen mit Yuzuki als Übersetzerin bei den in der Nähe feiernden Vertretern von Ibav und versuchten, die dort allgemein vorherrschende Stimmung einzufangen. Ihr Gesprächspartner Ibims, ein dunkelhäutiger Hüne, machte ihnen sehr rasch klar, dass sie als "Westler" hier nur wegen der Turnierregeln geduldet seien, da sie, gemäss den allwissenden Priestern in seiner Heimat, den Steppenvölkern, und insbesondere Ibav, das gelobte Land vorenthalten hätten. Auch Calendins Versuch, die Orks als gemeinsame Feinde aller Menschenvölker und damit als verbindendes Element zwischen dem Westen und dem Osten hervorzuheben, vermochte Ibims Sicht auf die "Westler" nicht zu verbessern, weshalb die Gefährten ihn alsbald wieder verliessen.
Als sich der Abend seinem Ende neigt, ziehen sich die Gefährten schliesslich gemeinsam in ihre Unterkunft zurück, wo Tinulin seinen Freunden ein wundervolles Lied in einer ihnen unbekannten Sprache vorträgt. Nachdem sein Gesang geendet hat, erklärt der Noldo, dass es in der Sprache "Elvëanwe" verfasst sei, welche sein Vater erfunden und nach sich selbst benannt habe.
Am nächsten Morgen erfährt Arrohir beim Morgenappell, dass an diesem Tag der zweite Teil der ersten Runde des Wettreitens durchgeführt wird, was bedeutet, dass die Gefährten einen wettkampffreien Tag vor sich haben. Bóin II. geht sogleich zu Prinz Thorang und kann von ihm eine Wurfaxt aus Edelstahl erstehen. Der vom Prinzen genannte Freundschaftspreis von acht Goldstücken für die Waffe schockiert Bóin II. zwar, tapfer bezahlt er den Preis aber gleichwohl und dankt Thorang für sein Entgegenkommen.
Als das Wettreiten beginnt, begeben sich Tinulin, Calendin, Arrohir und Mo auf die grosse Haupttribüne, wo ihnen sogleich die Abneigung der übrigen Zuschauer entgegenschlägt. Es dauert nicht sehr lange, bis die Menge auf sie zu zeigen beginnt und immer öfter das verächtlich ausgesprochene Wort "Oarsch" zu vernehmen ist, und es scheint, als hätte sich die Anwesenheit von Elben und Westmenschen im Stadion wie ein Lauffeuer verbreitet. Es dauert nicht sehr lange, bis sie immer wieder mal mit Nüssen beworfen werden, weshalb sie sich schon bald wieder in ihre Unterkunft zurückziehen, ohne dabei auf die klaren Provokationen zu reagieren.
Während die Delegation von Kykurian Kyn beim Wettreiten stark aufgetrumpft hatte und in der Folge den Abend im Zelt von König Rallah verbringen darf, sucht Tinulin erneut Prinz Alamaro von Alduryaknar auf. Zunächst erkundigt er sich danach, welche der am Steppenturnier teilnehmenden Reiche dem Bund der Schlange von Cyan angehören. Der Prinz erklärt ihm, dass dies die Reiche von Ralian, Alduryaknar, Jendiar, Ubain und Lygar Kraw seien, welche alle von der in Burskadekdar herrschenden Schlange von Cyan angeführt werden. Auf Almaros Gegenfrage, weshalb dies Tinulin interessiere, erwidert der Noldo, dass ihn alles interessiere, was das Steppenturnier und den Osten betreffe. Als Tinulin sich nach den Bedingungen erkundigt, unter denen man sich dem Kollektiv der Schlange von Cyan anschliessen könne, lacht der Prinz bitter, bevor er erklärt, dass man dafür "nur" eine ganze Generation des eigenen Volkes für 20 Jahre in die Goldminen im Gebirge und damit zumeist in den Tod schicken müsse. Das dabei abgebaute Gold mache das Kollektiv, in erster Linie aber natürlich die Schlange von Cyan, so reich, dass sie der Alternative der brot- und aussichtslosen Sklaverei die Stirn bieten könne, wobei er einen bedeutungsschwangeren Blick zu König Rallahs Zelt wirft. Angesprochen auf die Grösse des Kollektivs ergänzt Almaro, dass in beinahe regelmässigen Abständen immer wieder neue Reiche "akquiriert" würden, da ansonsten eine weitere eigene Generation in den Minen landen könnte. Angesichts der alternativ unter König Rallah und seiner Allianz bestehenden Sklaverei könne man gleichwohl nicht sagen, dass die Steppenvölker von der Schlange von Cyan zu ihrem Glück gezwungen werden.
Auf dem Rückweg zum Zelt der Gefährten fallen Tinulin die über Darushan am Nachthimmel leuchtenden Sterne auf, die ihn trotz der düsteren Informationen positiv stimmen und ihm das Gefühl geben, dass noch nicht alles verloren ist. Auf Quenya sagt der Noldo leise zu sich selbst: "So düster und verlassen dieser Ort scheint, so sehe ich doch die Berge von Aulë, höre Ulmos Wasser, spüre den Wind von Manwë und über allem strahlen die Sterne von Varda."
Nicht lange nach Tinulins Rückkehr kommt ein hagerer Mann mit einem Glas Wein in der Hand zum Zelt der Gefährten und stellt sich ihnen auf Ostron als Aram vor und sagt, er sei ein Faden der Azurspinne. Sogleich ergreift Tinulin das Wort und dankt dem Mann für den Beitrag der Azurspinne an die Turnierkosten der Gefährten, bevor er anfügt: "Mir will scheinen, die Azurspinne verfolgt in Teilen die gleichen Ziele wie wir, also wie ich." Aram nickt freundlich und sagt, es freue ihn, dass die Gefährten bereits eifrig am Knüpfen neuer Kontakte seien. Anschliessend kommt der Mann auf die Zweikämpfe des Vortags zu sprechen und sagt mit einem Blick zu Calendin, dass König Rallah nichts abstossender finde, als eine Taktik, welche nur darauf ausgelegt sei, Fehler des Gegners abzuwarten, ohne selbst aktiv zu kämpfen. Sie sollten daher ihre Kampfstrategie vielleicht nochmals überdenken, zumal es sicherlich auch in ihrem eigenen Interesse liegen dürfte, die Chance zu erhalten, auch einmal einen Abend in König Rallahs Zelt zu verbringen.
Nachdem er diesen Rat ausgesprochen hat, wechselt Aram erneut das Thema und sagt: "Der Azurspinne ist es ein grosses Anliegen, dass die Delegation der Calatirnor mit vollem Einsatz darauf hinwirkt, dass Prinzessin Karassa von Kargagis Ahar nicht mit Prinz Ismoron von Orgothraath, sondern mit Prinz Almaro von Alduryaknar vermählt wird." Leicht brüskiert und im Stolz verletzt, erwidert Tinulin auf diese Äusserung: "Ich bin ein Noldo, die blaue Klinge des Westens! Das Blau der Azurspinne und das Blau der Schlange von Cyan mögen in ähnlichen Tönen strahlen, aber ich bin kein Kuppler." Aram erwidert darauf ruhig, dass dies sehr bedauerlich sei, die Aufgabe in diesem Falle aber doch sicherlich von den anderen Delegationsteilnehmern der "Calatirnor vom Calamindo" übernommen werde. Noch immer mit dem Auftrag hadernd, entgegnet der Noldo: "Wenn es sich so verhalten sollte, dass wir einfach die Befehle der Azurspinne zu befolgen haben, dann können wir die 50 Goldstücke gerne wieder zurückgeben und unsere Vereinbarung damit beenden." Mit so einer Antwort scheint der hagere Mann nicht gerechnet zu haben, denn er erwidert mit einem beinahe amüsiert wirkenden Lächeln: "Ihr werdet sicherlich verstehen, dass sich eine einmal mit der Azurpinne getroffene Vereinbarung natürlich nicht einseitig durch die Rückgabe wovon auch immer aufheben lässt."
An diesem Punkt tritt Yuzuki, die das Gespräch der beiden Männer genau verfolgt hatte, an Aram heran und fragt mit lauter Stimme und gereiztem Tonfall: "Und wie bitte sollen wir Trottel sowas überhaupt anstellen?!" Dieser Einwurf scheint Aram noch mehr zu überraschen und zu amüsieren, denn zu Tinulin gewandt sagt er: "Wenn ich Euch recht verstanden habe, so seid Ihr kein Kuppler. Aber liegt Eure Begleiterin tatsächlich richtig mit ihrer Einschätzung, dass Ihr ein Trottel seid?" Tinulin wirft Yuzuki einen strafenden Blick zu, bevor er mit ruhiger Stimme sagt, die junge Händlerin habe sich lediglich ungelenk ausgedrückt. Aram scheint indessen nicht länger in der Wunde bohren zu wollen, sondern kommt wieder auf den Kern der Sache zurück und sagt, dass die Calatirnor bei dieser Angelegenheit auch ihre eigenen Interessen verfolgen würden. Schliesslich würden sie wohl kaum wollen, dass Kargagis Ahar durch eine Verbindung mit Orgothraath an Chey Sart falle. Dieses Argument leuchtet Tinulin ein, weshalb er erwidert, dass er sich nach einem geeigneten Kuppler umsehen werde, wobei sein Blick auf den verträumt etwas abseits sitzenden Arrohir fällt. Diese Zusage des Noldos scheint Aram zu genügen, denn er sagt, dass sie damit ein gutes Ende ihrer Unterhaltung erreicht hätten. Nachdem er den Calatirnor nochmals zugeprostet und einen Schluck Wein aus seinem Glas genossen hat, zieht sich der hagere Mann zurück und ist schon nach kurzer Zeit zwischen all den feiernden Turnierteilnehmern nicht mehr zu sehen.
Weiter geht's bei Teil 2
torben:
Session 104: Teil 2
Gleich darauf nimmt sich Tinulin Yuzuki zur Brust und sagt ihr, dass es ihr nicht zustehe, bei einem solchen Gespräch ungefragt zu intervenieren und schon gar nicht mit einem derart rüden und unpassenden Ton, selbst wenn sie in der Sache vielleicht gar nicht so unrecht habe. Nach dieser Standpauke wendet sich der Noldo wieder dem Auftrag zu und schlägt Arrohir mit Yuzuki als Übersetzerin als Kuppler vor, der Prinzessin Karassa schöne Augen machen könnte. Es scheint, als wolle Tinulin keine Zeit verlieren, denn er lässt sich von einem Bediensteten sogleich die Delegation von Kargagis Ahar zeigen. Bóin II. scheint die von Tinulin angedachte Art der Kuppelei indessen etwas zuwider zu sein, und er will die Sache anders in Rollen bringen, weshalb er zusammen mit Khufur und einem vollen Humpen Bier selbst zum Zelt von Kargagis Ahar geht und dort eine Unterhaltung beginnt. Mo nimmt derweil Tinulin beiseite und sagt ihm, sie mache sich etwas Sorgen um Arrohirs Herz und habe Bedenken, sollte der junge Dunadan wirklich als Kuppler in dieser Sache eingesetzt werden. Der Noldo sieht das jedoch nicht so wild und schlägt ihr vor, sie könne Arrohir ja nötigenfalls jederzeit als seine eifersüchtige Mutter, ältere Schwester oder was auch immer rausboxen. Mo bleibt zwar skeptisch, erklärt sich schliesslich aber einverstanden, solange gesichert sei, dass Arrohir bei diesem Einsatz nicht verheizt werde.
Calendin macht sich sogleich daran, Arrohir, der von den ganzen Gesprächen kaum etwas mitbekommen hat, sanft auf seine Aufgabe vorzubereiten, wobei er jedoch mit keinem Wort erwähnt, dass junge Dunadan nur Mittel zum Zweck sein soll. Vielmehr beginnt der Waldelb das Gespräch mit Arrohir mit einer Entschuldigung für die vielen Nüsse, die ihm am Morgen auf Tribüne wegen der Elben angeworfen worden seien. Arrohir erwidert etwas bedrückt, dass er die Feindseligkeit nicht verstehen könne, welche den Elben hier entgegengebracht werde. Calendin erklärt ihm, dass dies vor allem am Glauben der Menschen in dieser Gegend liege. Arrohir stellt darauf konsterniert fest: "Die Menschen hier finden offenbar den Umstand, dass wir von westlich von Mordor kommen, schlimmer, als diesen "Gesandten" - wie war noch gleich sein Name? - selbst." Gerade als der junge Dunadan das Wort "Mordor" ausspricht, bemerken sowohl Tinulin wie auch Calendin, wenn auch Letzterer nicht so ausgeprägt, dass sich eine riesige Glocke aus dumpfer, kalter Dunkelheit über alles legt. Während die Menschen um sie herum keinerlei Veränderung wahrzunehmen scheinen und weiterhin das Fest geniessen, bemerken die Elben, dass die Sterne nicht mehr am Himmel strahlen. Auch das Licht der Feuerschalen und Fackeln erhellt die Umgebung kaum noch, obwohl die Flammen selbst greller und intensiver leuchten als zuvor. Rasch tritt Tinulin zu Arrohir und sagt ihm leise, er solle solche Worte wie jenes mit "M" hier besser nicht aussprechen. Diese Worte würden wie eine Kerze wirken, welche jedoch Dunkelheit ausstrahle. Während ihre Kraft im Westen schrumpfe, werde ihre Wirkung hier im Osten umso mehr verstärkt.
Nach dieser Ermahnung fährt Calendin mit seiner Einweisung fort und versucht, Arrohir mit dem Hinweis aufzumuntern, dass er hier durchaus auch neue Freunde finden könne. So solle es bei den Menschen, bei denen sich Bóin II. und Khufur schon niedergelassen hätten, sogar eine Prinzessin geben. Als dem jungen Dunadan hierauf ein spontanes "Ah, endlich mal eine Prinzessin!" entfährt, feuert ihn Calendin an, indem er sagt, Arrohir könne ja zusammen mit Yuzuki und vielleicht auch Mo ebenfalls zu ihnen rübergehen. Mit einem verschwörerischen Zwinkern fügt er an, Arrohir solle nur darauf achten, sich die Prinzessin vielleicht nicht gleich auf den Schoss zu setzen, sonst könnte Mo noch eifersüchtig werden. Diese Aussicht begeistert Arrohir dermassen, dass er sogleich Yuzuki und Mo fragt, ob sie ihn zu dem Zelt begleiten würden, in dem sich Bóin II. und Khufur bereits einige Menschen angetrunken hätten. Während Yuzuki sofort mit von der Partie ist, reagiert Mo etwas verhaltener, schliesst sich den beiden anderen aber ebenfalls an, wobei sie Tinulin ob Arrohirs Begeisterung jedoch einen vielsagenden Blick zuwirft.
Während die Menschen zu Bóin II. und Khufur gehen, ziehen sich Tinulin und Calendin mit einer Flasche Wein in den Schatten des Zugangs zu ihrer Unterkunft zurück, von wo aus sie das Geschehen weiter beobachten und über die plötzliche Verdunkelung der Atmosphäre sprechen. Tinulin sagt, dass das Böse hier offenbar noch immer sehr präsent sei und auf Rufe nach ihm reagiere. Die Azurspinne habe Recht damit, dass das dem Westen feindlich gesonnene Chey Sart nicht noch stärker werden dürfe. Nach rund einer Viertelstunde verfliegt die ungewöhnliche, den Menschen offenbar gar nicht weiter auffallende Dunkelheit wieder, und kurz darauf erstrahlen auch wieder die Sterne am Nachthimmel. Während Tinulin und Calendin das Festgeschehen beobachten und dabei erkennen, dass in den Pavillions zahlreiche wichtige Gespräche zwischen hochrangigen Delegationsführern geführt werden, sagt der Noldo zum Waldelb, dass es eine ganz grosse Sache wäre, wenn sie im Osten noch auf Elben stossen würden.
Bóin II. hat unterdessen Arrohir, Mo und Yuzuki mit seinen Trinkgenossen aus Kargagis Ahar bekannt gemacht, denen vor allem der junge Dunadan suspekt ist. Seine Begeisterung über den Stolz der Hochlandbewohner auf ihre Pferde vermag das Eis zwischen ihnen indessen schon bald zumindest ein bisschen zu brechen. Als Arrohir jedoch mit fragendem Blick sagt, er habe gehört, dass der Delegation von Kargagis Ahar auch eine echte Prinzessin angehöre, reagiert sein Gesprächspartner, der sich Katarr nennt, jedoch sehr reserviert und sagt, dass seine Cousine Arrohir nicht zu interessieren habe. Als Arrohir dennoch fragt, ob sie denn auch am Turnier teilnehme, lacht Katarr laut, bevor er sagt, dass dies ganz sicher nicht der Fall sei. An dieser Stelle lenkt Yuzuki das Gespräch auf eine zumindest vorerst andere Bahn, indem sie sagt, es freue sie, dass man sich offensichtlich sehr gut verstehe. Durch das Steppenturnier sei ihr erst bewusst geworden, wie gross der "Osten" in Wirklichkeit sei. Als sie anfügt, dass sie nach dem Turnier vielleicht noch durch Kargagis Ahar reisen sollten, fragt Arrohir Katarr, ob er das Reich Alduryaknar und dessen Prinzen Almaro kenne, mit dem Tinulin bereits gesprochen habe. Nachdem Katarr erwidert hat, von Almaro Kenntnis zu haben, tauschen sich die beiden Gruppen noch eine Weile aus, bevor das Gespräch schliesslich an einen toten Punkt kommt und die Calatirnor den Rückzug zu ihrer Unterkunft antreten.
Am Morgen des 4. August 2788 3Z kann Arrohir seinen Freunden nach dem Morgenappell mitteilen, dass für den heutigen Tag die erste Runde im Mannschaftszweikampf ansteht und sie gegen die Delegation von Heb Aaraan antreten müssen. Des Weiteren teilt Arrohir seinen Mitstreitern mit, dass König Rallah im Nachgang zum ersten Teil der ersten Runde des Zweikampfes mit Waffen angekündigt habe, dass fortan rein passives Verhalten eines Kämpfers ohne ersichtlichen Grund zur Disqualifikation führen könne. In der Folge beraten die Gefährten lange, welche vier Kämpfer sie für die erste Runde aufstellen sollen, wobei rasch klar ist, dass Tinulin, Bóin II. und Arrohir gesetzt sind. Bóin II. fällt es sichtlich schwer, als er schliesslich aus taktischen Gründen dem flinken Calendin mit seinem Langschwert den Vorzug vor dem robusten Khufur mit seiner Zweihandaxt Chopfab gibt. Sein Schüler sieht darin jedoch kein Problem und nimmt den Entscheid seines Meisters ohne das geringste Murren hin.
Sobald die Delegationen wenig später ins Stadion kommen, sehen sie, dass sich beide Kampfparteien je auf einer Seite eines dichten Vorhanges aufstellen müssen, der beim Erklingen des Startsignals beiseite gezogen wird, sodass sich die Parteien nicht vorab aufeinander einstellen können. Als sich bald darauf auch für Tinulin, Bóin II., Calendin und Arrohir der Vorhang hebt, stehen sie vier Wettkämpfern aus Heb Aaraan gegenüber, und alle stürzen sich in den Kampf. Aufgrund seiner Wendigkeit kann Calendin vor dem ihm gegenüberstehenden Hebmol zuschlagen, aber er kann ihn dabei nicht so schwer verwunden, dass dieser nicht mehr zurückschlagen könnte, was der Waldelb gleich darauf in Form einer blutenden Muskelverletzung auch schmerzhaft zu spüren bekommt. Tinulins furchteinflössender Hieb trifft derweil Hedrums Gesicht und entstellt seine Nase, und die von der blau aufblitzenden Klinge Luinmacils ausströmende Kälte ist so gross, dass dem Mann augenblicklich die Lippen abfrieren und er benommen zu Boden geht. Bóin II. und Arrohir können ihre Gegner in Schach halten, ohne selbst nennenswert getroffen zu werden. Um weiterhin kampffähig zu bleiben, sieht sich Calendin gezwungen, seine innersten Kräfte zu mobilisieren. Der Waldelb muss jedoch gar nicht mehr in den Kampf eingreifen, da schon Tinulins nächster Hieb mit Luinmacils blau blitzender Klinge seinen Gegner Heppo benommen auf den Boden zwingt. Angesichts der Überlegenheit der Calatirnor strecken die kampffähig gebliebenen Gegner die Waffen und ergeben sich. Auch wenn die Gefährten bei ihren Angriffen zumeist hatten Milde walten lassen, spuckt der sichtlich angefressene Heppo beim Anblick des schwer verwundeten Hedrums verächtlich aus und sagt auf Tinulins Schwert zeigend auf Ostron "Oarschhexereienschwert". Diese Bemerkung zieht sogleich einen Sturm der Entrüstung in Form von gegen die Calatirnor gerichteten Buh-Rufen von der Tribüne nach sich. Die Aufregung kümmert die von Calendins Durchhaltevermögen beeindruckte Mo jedoch nicht im geringsten, und während sich die nächsten Mannschaften für ihre Kämpfe aufstellen, bringt sie den Waldelb zur Wundversorgung in ihre Unterkunft. Nachdem sie Caladins Muskelverletzungen behandelt hat, zieht er sich bis zum Mittag zur Meditation zurück und aktiviert damit seine Selbstheilungskräfte. Auch die übrigen Gefährten kehren in die Unterkunft zurück und überlegen, ob Mo und Yuzuki im Laufe des Nachmittags Prinzessin Karassa und ihren Cousin Katarr mit Prinz Almaro bekannt machen könnten.
// Metageblubber:
Aufgrund verschiedenster Terminkollisionen fand diese Session schliesslich unter der Woche statt und dauerte vom späteren Nachmittag bis zum späten Abend. Alles in allem hat das gut funktioniert und aufgrund der "klaren Themen", also tagsüber Wettkämpfe und abends Gespräche, waren wir auch rasch und konzentriert bei der Sache.
Zum Wettkampf:
Kurz nach Beginn der Session ist mir aufgefallen, dass am 3. August 2788 3Z nur der zweite Teil der ersten Runde des Wettreitens stattfindet, wodurch die Gefährten etwas unverhofft zu einem wettkampffreien Tag kamen, da sie ja schon während des ersten Teils ihren Einsatz gehabt hatten. Auch sowas darf und soll es natürlich geben, und es fanden sich ja auch genügend Alternativbeschäftigungen bis zum Beginn der abendlichen Festlichkeiten.
Wie bereits angekündigt, hat König Rallah sogleich auf das rein passive Kampfverhalten einiger Wettkämpfer - ja, ich schaue Dich an, Calendin - reagiert, und auch wenn kein Verbot ausgesprochen wurde, so kann eine derartige Taktik, die dem Gegner das gesamte Risiko aufbürdet, nun doch drastische Folgen haben. Die Spieler waren mit dieser Massnahme übrigens beide einverstanden und haben sie sogar selbst vorgeschlagen.
Zu den Gesprächen:
Dass diese seltsamen Wesen im fernen Osten "Luchsmenschen" oder "Luchswesen" genannt werden könnten, war eine spontane Improvisation, die mir eigentlich recht gut gefällt. Tinulin jedenfalls glaubt, dass sich dahinter Elben verstecken könnten.
Mit Aram hat die Azurspinne einen weiteren Protagonisten ins Spiel gebracht, der den Charaktern gleich mal gezeigt hat, dass es hier wirklich um etwas geht und man nicht einfach wieder aussteigen kann, wenn man sich erstmal mit der Azurspinne eingelassen hat.
Zur Verkuppelungsaktion:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Ich hatte mir bei der Planung des Steppenturniers eine Verkuppelungsaktion als "Zwischenaufgabe" überlegt. Klar war dabei nur gewesen, dass Chey Sart und die Schlange von Cyan um die Gunst und den Anschluss möglichst vieler "neutraler" Reiche buhlen und alles daran setzen, sie auf ihre Seite zu ziehen. Die Azurspinne scheint bisher vor allem daran interessiert, dass Chey Sart nicht stärker wird, aber ob das ihr einziges Interesse ist?
Bei der Planung der Session habe ich mich dann dazu entschieden, dass es bei der Verkuppelungsaktion um Kargagis Ahar gehen sollte und die Anwärter aus Orgothraath und Alduryaknar stammen sollten, wobei Prinz Almaro noch gar nichts von seinem "Glück" weiss. Ich bin ja schon mal gespannt, was sich die Spieler ausdenken, um Prinzessin Karassa in Almaros Arme zu führen... und wer weiss, vielleicht gibt es ja noch weitere Komplikationen... harharhar.
Zur Verdunkelung:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Mit der Verdunkelung wollte ich zumindest mal für die Elben spürbar machen, dass hier ein gänzlich anderer Wind weht und sie sich durchaus auf direktem Kurs in einen Sturm befinden könnten. Da das Turnier aber erst gerade begonnen hat und noc eine ganze Weile dauern wird, habe ich diese "Vorzeichen" bewusst noch sehr moderat gehalten. Das wird aber höchstwahrscheinlich nicht so bleiben. In diesem Zusammenhang könnten die Gefährten wohl mal versuchen, noch etwas mehr über die Vergangenheit von Chey Sart und des einstigen Anführers zu erfahren... Das könnte vielleicht ganz aufschlussreich werden.
torben:
Jaja, mal wieder mehr als 60 Tage her, kennen wir ja. Dafür geht's jetzt aber auch gleich los, viel Spass :)
Session 105: Teil 1
4.8. - 6.8.2788 3Z
Darushan
Schon kurz nach dem Sieg über Heb Aaraan im Mannschaftszweikampf setzt sich Bóin II. auf die Tribüne und studiert von dort aus die übrigen Teams, wobei er sich fleissig Notizen zu allen kampfrelevanten Details macht. Unterdessen macht sich Arrohir frisch und begibt sich anschliessend zusammen mit Yuzuki, Khufur und Mo in die Stadt. Bei einem Delikatessengeschäft möchte die junge Händlerin auserlesene Süssigkeiten besorgen, die ihr sowie Arrohir und Mo in Form eines Geschenkes als Türöffner zu Prinzessin Karassa von Kargagis Ahar dienen sollen.
[Gespräch der Spieler über die Reinlichkeit der Charakter. Spieler von Arrohir: "Arrohir wäscht sich vor dem Aufbruch. Seine Unterhosen sind höchstens eine Woche getragen. Über Khufur gibt es diesbezüglich keine Angaben. Das sind Dinge, die man einen Zwerg nicht fragt. Sie können sich im Gegensatz zu den Elben ja nicht selbst am Arsch lecken." Spieler von Bóin II: "Dafür haben sie aber so Putzerfische im Bart."]
Die Preise im Delikatessengeschäft erachtet Yuzuki als horrend, aber Arrohir ist bereit, die Kosten für fünf exklusive und 35 sehr gute Süssigkeitenpäckchen vorzuschiessen, um damit bei Prinzessin Karassa und der ganzen Delegation von Kargagis Ahar einen guten Eindruck zu machen.
[Dem Spieler von Arrohir kommt die Idee, Prinzessin Karassa die Süssigkeiten als Geschenk von Prinz Almaro zukommen zu lassen. Da Arrohir von diesem Teil der Verkuppelung aber noch gar nichts mitbekommen hat, kann er diese Idee nicht ins Spiel bringen, zumal Yuzukis Intelligenz-Wert nicht hoch genug ist, um diese Idee zu "kapern".]
Yuzuki gerät über die in ihren Augen unverschämten Preise derart in Rage, dass sie gewillt ist, Arrohir darüber aufzuklären, dass er lediglich als Mittel zum Zweck dient, um Prinzessin Karassa mit Prinz Almaro zu verkuppeln. Mo nimmt die junge Händlerin aber noch rechtzeitig beiseite und sagt ihr, dass sie selbst damit gehadert habe, dass Arrohirs Herz zum Spielball in einer Verkuppelungsgeschichte werden könnte. Nachdem sie die Situation mit Tinulin besprochen habe, sei sie jedoch damit einverstanden gewesen, das Ganze zumindest zu versuchen. Es sei daher nicht an ihnen, Arrohir über seine wirkliche Rolle in der Sache aufzuklären, sondern es sei Tinulins Aufgabe, die Angelegenheit mit Arrohir richtig zu stellen. Während Yuzuki darauf eingeschnappt und mit den Worten, sie sei ja "nur die Dolmetscherin", das Geschäft verlässt, erklärt Mo Arrohir, dass sie ihren Plan lieber nochmals überdenken und den Einkauf abbrechen sollten. So kehren die vier Gefährten wenig später unverrichteter Dinge auf das Turniergelände zurück, wo sie kurz nach Prinzessin Karassa, Prinz Almaro sowie den Delegationen von Orgothraath und Alduryaknar Ausschau halten. Während sich Arrohir zu Bóin II. auf die Tribüne begibt, gehen Khufur, Mo und Yuzuki zu Tinulin, der nach dem Mannschaftszweikampf vergebens nach Aram Ausschau gehalten hatte, um ihm einen am Abend zuvor verfassten Brief an die Azurspinne zu übergeben. Mo erklärt dem Noldo in kurzen Worten, was im Delikatessengeschäft vorgefallen war, und bittet Tinulin darum, Arrohir über seine Rolle bei der Verkuppelung aufzuklären, da sich neben ihr nun auch Yuzuki Sorgen um Arrohirs Herz mache. Tinulin dankt der dunländischen Heilerin für ihr umsichtiges Vorgehen und erklärt den Damen, dass Arrohirs Herz noch immer sehr für Lirilla schlage, sich dabei wohl aber auch immer mehr Mo zuwende. Sollte das Herz des jungen Dunadans tatsächlich für Prinzessin Karassa zu schlagen beginnen, so werde er unsicher werden und sich zurückziehen wollen, weshalb man ihn zunächst jedoch gut zum Brückenbauer für Prinz Almaro machen könne. Nachdem sich Yuzuki Tinulins Plan angehört hat, sagt sie, sie denke, dass der Noldo lieber gleich selbst mit Prinz Almaro sprechen und ihn auf Prinzessin Karassa einstimmen sollte. Als ihr Tinulin umgehend widerspricht und sagt, dass er kein Kuppler sei, entgegnet sie ihm lediglich, dass sie ebenfalls keine Kupplerin sei. Der Noldo stimmt ihr darin zwar zu, fügt aber mit einem Blick in Richtung Arrohir an, dass es sich im Falle des jungen Dunadans durchaus anders verhalte und er ein Kuppler sei, einfach in Form eines Brückenbauers. Am Ende werde schliesslich jeder der Gefährten seinen Beitrag zum Gelingen des Planes geleistet haben.
Arrohir hat sich unterdessen auf den Weg zu Bóin II. gemacht, der noch immer die Wettkämpfe von der Tribüne aus verfolgt. Während sie gemeinsam den Wettstreitern aus Kykurian Kyn zusehen, welche im Westen als "Balchoth" bekannt und gefürchtet sind, kommen sie auf den Krieg im Langen Winter 2758/59 3Z in Rohan zu sprechen, an dem unter anderen auch die Balchoth beteiligt waren. Bóin II. erzählt Arrohir dabei auch aus seiner Sicht, wie Maira, die damals noch ein kleines Mädchen war, bereits während des Krieges bei Caedmons Familie Zuflucht gefunden und auch die Belagerung von Zadan n'Bawâb mit eigenen Augen miterlebt hat. Anschliessend sprechen sie über weitere Reisen und Erlebnisse, die sie schliesslich bis hierher nach Darushan ans Steppenturnier gebracht haben.
Im Laufe des Nachmittags geht Tinulin nochmals in sich und beschliesst nach einer Weile, am Abend doch das direkte Gespräch mit Prinz Almaro zu suchen, wenn dafür Yuzuki und Mo mit Prinzessin Karassa sprechen. Nachdem diese Pläne gefasst sind, klärt Tinulin auch noch Arrohir über seine Rolle als Brückenbauer beim Verkuppelungsauftrag der Azurspinne auf. Der junge Dunadan nimmt seine Aufgabe mit einem Lächeln an und geht sogleich zu Mo und fragt sie, ob er sie zur Prinzessin begleiten solle. Die schöne Dunländerin erwidert, dass das in Ordnung gehe, solange er sich nicht wie ein dreckiger Pferdejunge benehme und sich nicht in Karassa verliebe.
Bevor die Gefährten nach dem Ende der Tageswettkämpfe zum Abendessen gehen, schiesst Calendin in der Unterkunft mit seinem Langbogen Culor probehalber einen Pfeil auf einen Balken. Im Flug beginnt die Spitze des Pfeils so heiss zu glühen, dass der ganze Schaft schon kurz nach dem Aufprall verkohlt ist und zerfällt. Da ist dem Waldelben klar, dass er seinen Bogen nicht im Wettkampf mit Fernwaffen wird einsetzen können, da die Gefährten ansonsten nur noch mehr als Hexer verschrien würden. Umso mehr freut sich Calendin darüber, dass ihm Tinulin anbietet, den Wettkampf mit seinem Langbogen bestreiten zu können.
Am Abend erfahren die Gefährten, dass die Delegation von Orgothraath nach einem heroischen Sieg über Kykurian Kyn zum Abendessen in König Rallahs Zelt eingeladen wurde. Bóin II. kann sich gut an den Kampf erinnern und erzählt den anderen, dass einige der Kämpfer aus Orgothraath gewirkt hätten, als wären sie wahrhaft in einem Rausch der Konzentration oder der Wut gewesen. Diese Beschreibung lässt Tinulin an Siguns Worte über Orgothraath auf der Reise nach Darushan denken:
"Östlich von Heb Aaraan befindet sich das Reich von Orgothraath, das dank des Talathrants im Norden über saftiges Grasland verfügt, während im Süden tropische Wälder vorherrschen. Das Aharin-sprechende Volk der Orgothra huldigt vielen Göttern und nutzt häufig die halluzinogenen Stoffe mancher tropischer Pflanzen, um ihnen näher zu kommen oder ihre Krieger noch furchtloser zu machen. Das Land hat zahlreiche Bodenschätze, und die Handwerker stellen viele wertvolle Dinge aus Eisen und Stahl her, aber auch Parfüms, Tinte, Tränke und Gewürze. Zudem kontrolliert Orgothraath den Handel mit dem Osten, wodurch es zum reichsten Land weit und breit geworden ist. Dieser Umstand hat die Gelüste schon manch eines fremden Heerführers an einer Übernahme des Landes geweckt und gleichzeitig König Ismiril und seinen Sohn Ismoron zu sehr gefragten Persönlichkeiten gemacht. Gemäss den Überlieferungen hat sich der Feuerkönig von Chey Sart zur Zeit der Angriffe der Nuriags und Variags mit Orgothraath verbündet, manche vermuten jedoch eher, er habe sich die Unterstützung erkauft oder gar erpresst, bevor das Reich später Teil der Allianz geworden ist."
Nachdem die Gefährten einen Happen gegessen haben, geht Bóin II. zu den Zwergen der Äxte von Nargubraz, um sich mit ihnen zu unterhalten und ihnen zu ihrem Sieg in der ersten Runde des Mannschaftszweikampfes zu gratulieren. Unterdessen begeben sich Arrohir, Khufur, Mo und Yuzuki zur Delegation von Kargagis Ahar, wo der junge Dunadan mit einem gefüllten Bierkrug in der Hand freundlich Kontakt zu knüpfen versucht, indem er den Wettkämpfern in gebrochenem Ostron zu ihrem Sieg über Ralian gratuliert. Seine Gesprächspartner reagieren jedoch sehr zurückhaltend und fühlen sich von den "Oarschleckern", wie sie Arrohir und seine Begleiter bezeichnen, eher bedrängt. Yuzukis Versuche, bei den Leuten von Kargagis Ahar Verständnis für die Gefährten zu erwecken, zeigen leider kaum Erfolg, bis schliesslich Katarr, der Cousin von Prinzessin Karassa, dazukommt und sagt: "Das Steppenturnier ist so gross und es gibt so viele verschiedene Delegationen, welche Ihr mit Eurer Anwesenheit beelenden könntet, und doch seid Ihr nun schon zum zweiten Mal bei uns gelandet." Nachdem er Arrohir von oben bis unten genau inspiziert hat, fragt er den jungen Dunadan, wohl um ihn zu reizen, was er eigentlich für einer sei und ob ihm seine Eltern als Kind vielleicht ein paar Mal zu oft die Hammelbeine langgezogen hätten, dass aus ihm so ein langer Lulatsch geworden sei. Als der junge Dunadan angesichts dieser Provokation ruhig bleibt und mit einem überlegenen Lächeln erklärt, dass sein Volk einfach etwas grösser sei, wird Katarrs Blick noch forschender, bis er schliesslich beinahe ungläubig fragt: "Jetzt sag bloss, Du bist ein wahrhafter Pfurz?" Auch wenn die Bezeichnungen "Pfurz" für die "Dunedain" und "Oarsch" für "Elb" der Sprache Ostron entstammen, kommen sie Arrohir gleichwohl ziemlich unpassend vor, weshalb er Katarr fragt, was der Westen den Menschen des Ostens bloss angetan habe, dass sie sich solch derbe Namen für sie ausgedacht hätten. Von Zorn erfüllt erwidert der Mann aus Kargagis Ahar darauf, dass die Pfurze und Oarschs den Steppenvölkern das gelobte Land versagt hätten. Arrohir sieht diese Angelegenheit jedoch ganz anders, und so dauert es nicht lange, bis sich die beiden Männer ernsthaft in die Haare zu geraten drohen, da Katarr die Gefährten unter anderem der Spionage für den Westen verdächtigt und sie für mögliche Attentäter hält. Nur mit Mühe gelingt es Mo schliesslich, den jungen Dunadan von seinem Gegenüber wegzuziehen und damit eine völlige Eskalation zu vermeiden. Nachdem sie etwas Abstand gewonnen haben, wendet sich Arrohir Mo zu und sagt, jetzt sei sie an der Reihe, um Katarrs und Karassas Gunst zu werben, nachdem er ihr das Feld geebnet habe. Missmutig erwidert die schöne Heilerin darauf, dass man den Ausläufer eines Gebirgszuges in Dunland "Gruk" nenne. Er habe mit seinem Auftritt jedoch eher einen "Drak", eine Hochgebirgskette, errichtet.
Tinulin und Calendin sind nach dem Essen zur Delegation von Alduryaknar gegangen, wo man ihnen jedoch zuerst sehr abweisend begegnete. Erst als Prinz Almaro hinzukommt und sich seine Landsleute wieder anderen Dingen zuwenden, können die Elben eine richtige Unterhaltung beginnen. Almaro bekundet Interesse an Tinulins "Oarschhexereienschwert" Luinmacil, mit dem der Noldo während des Wettkampfes gegen Heb Aaraan geglänzt hatte. Im Verlauf des Gesprächs erklärt Tinulin dem Prinzen seine Verbindung zum Elbenreich Imladris sowie zu Herrn Elrond, woraus Almaro schliesst, dass der Noldo selbst so etwas wie der Prinz eines Oarschhexenmeisters sein könnte. Er rät Tinulin, diesen Umstand besser für sich zu behalten, da er hier ansonsten noch zu einer begehrten Trophäe avancieren könnte. Tinulin lässt sich von dieser Aussicht jedoch nicht einschüchtern, sondern verweist auf seine schon mehrfach zur Schau gestellte Kampfkraft. Als er bald darauf Almaro um ein Gespräch unter vier Augen bittet und sagt, es sollten auch nicht mehr als vier Ohren daran beteiligt sein, fragt der Prinz mit einem Blick auf Tinulins Amulett erstaunt, ob er sein goldenes Ohr zu dieser Besprechung nicht mitbringen wolle. In der Folge unterhalten sich die beiden noch eine Weile über Frieden, Politik und Macht, bevor sich Tinulin schliesslich mit einer Verneigung von Prinz Almaro verabschiedet und zusammen mit Calendin und den übrigen Gefährten zur Unterkunft zurückkehrt. Als alle beisammen sitzen, erzählt Tinulin, dass er während der Unterhaltung mit Almaro ein weiteres Mal eine plötzliche Verdunkelung der Atmosphäre wahrgenommen habe, gerade als sie über Chey Sart gesprochen hätten. Calendin bestätigt den Eindruck des Noldos, was Mo eine Gänsehaut verursacht.
Beim Morgenappell am 5. August 2788 3Z erfahren Arrohir und Yuzuki, die ihn zum besseren Verständnis der auf Ostron erläuterten Regeln begleitet, dass am Vormittag die erste Runde des Steppenkampftanzes und am Nachmittag der erste Teil der ersten Runde des berittenen Nahkampfes ausgetragen wird. Beim Steppenkampftanz müssen die Gefährten als siebte Paarung gegen die Delegation von Kykurian Kyn, also die Balchoth, antreten, was Arrohir ganz besonders motiviert. Gemäss den Regeln müssen pro Delegation mindestens sechs Kampftänzer antreten, welche mit einer Waffe ihrer Wahl eine möglichst koordinierte und den Gegner beeindruckende Tanzchoreographie darzubieten und damit den Gegner über eine bestimmte Bodenmarkierung zurückzudrängen haben. Je mehr Kampftänzer einer Delegation teilnehmen, desto schwieriger ist zwar ihre Koordination und Synchronität, dafür wird ihr Auftritt aber umso eindrücklicher und furchteinflössender für den Gegner. Unter Berücksichtigung aller Umstände entscheidet Bóin II., dass bei diesem Wettkampf auch Yuzuki für die Delegation des "Heren Calatirnoron vom Calamindo" antreten soll. Die Zeit bis zu ihrem Wettkampf nutzen die Gefährten, um rasch einige Schrittabfolgen einzustudieren, währenddessen Rycolis gegen Ibav und Orgothraath gegen Relmether gewinnt. Nachdem Acaana mit seinem Auftritt gegen Dalpygis gewonnen hat, muss Alduryaknar ausgerechnet gegen Kargagis Ahar antreten und kann sich durchsetzen. Bevor schliesslich die Gefährten an der Reihe sind, gewinnen auch noch die Äxte von Nargubraz gegen Heb Aaraan und, ganz besonders bejubelt, Chey Sart gegen Gaathgykarkan.
Nachdem die sieben Gefährten aufgerufen wurden und auf dem Tanzplatz Aufstellung genommen haben, sehen sie sich zehn Kampftänzern aus Kykurian Kyn gegenüber. Während Bóin II. durch seine zwergische Kriegsmaske noch eindrucksvoller als sonst wirkt, präsentiert Arrohir den Gegnern voller Stolz den Schild seines Ahnherrn Artemain. Strahlend prangt darauf das Wappen seiner Familie und soll, so Arrohirs Hoffnung, die Balchoth daran erinnern, wer sie im Krieg des Langen Winters von 2758/59 3Z von Zadan n'Bawâb vertrieben hat. Die Gefährten erwischen den besseren Start und können mit ihrer Darbietung ihre Gegner bereits ein ganzes Stück zurückdrängen, bevor es den Balchoth ein erstes Mal gelingt, dem Vormarsch kurzzeitig Einhalt zu gebieten. Die Gefährten lassen sich jedoch nur kurz beeindrucken und drängen die Gegner schon gleich darauf kampftanzend weiter zurück, bis ihnen der Sieg schliesslich gewiss ist. Statt sich für den guten und fairen Kampf zu bedanken, spucken die enttäuschten und missmutigen Männer aus Kykurian Kyn vor den Gefährten auf den Boden und ziehen grummelnd von dannen, während das Publikum die Calatirnor ein weiteres Mal mit Buh-Rufen eindeckt. Nach dem Auftritt der Gefährten gewinnen neben den Zwergen des siebten Hauses aus Kharukthalad auch noch die Delegationen von Nûrad, Ubain und Jendiar ihre Erstrundenbegegnungen im Steppenkampftanz. Bevor es schliesslich zur wohlverdienten Mittagspause geht, verkündet die Turnierleitung, dass die Delegation von Kargagis Ahar als bester Verlierer in die nächste Runde dieser Wettkampfdisziplin einziehen wird.
Am Nachmittag muss Arrohir im berittenen Nahkampf gleich das allererste Gefecht austragen und trifft dabei auf den ihm zugelosten Nurzu aus Nûrad. Die Regeln dieser Disziplin besagen, dass der Kampf solange dauert, bis einer der Kontrahenten vom Pferd gefallen ist. Arrohir lässt dem unglücklichen Nurzu nicht den Hauch einer Chance und fegt ihn gleich mit seinem ersten Treffer, einem Hieb auf den Kopf, vom Sattel. Sich der Provokation seiner Geste vollkommen bewusst, reitet Arrohir anschliessend auf Windraes mit gehobenem Schwert die ganze Länge der Tribüne ab, wobei sein Triumphritt von wütenden Beschimpfungen und Buh-Rufen der Zuschauer begleitet wird. Danach kehrt der junge Dunadan zu Nurzu zurück und spendet dem bewusstlosen Mann, der gerade von einigen seiner Leute aufgehoben und weggetragen wird, etwas Applaus.
Gleich nach Arrohir muss Tinulin auf seinem Pferd Tulco gegen Nurlangsaam antreten. Bereits mit seiner ersten Attacke kann der Noldo den Kämpfer aus Nûrad in die Defensive drängen. Als er ihm aber nachsetzen und zum siegbringenden zweiten Schlag ausholen will, schreckt Tulco plötzlich hoch, wobei sich Tinulin mit dem Heft seines eigenen Schwertes trifft und kurze Zeit benommen wird. Dank etwas Glück, und weil auch sein Gegner Probleme hat, kann sich der Noldo unbehelligt im Sattel halten, bis die Benommenheit verflogen ist. Dann aber greifen sich die beiden Kontrahenten wieder gegenseitig an, wobei Nurlangsaam vom Hieb der blau aufblitzenden Klinge Luinmacils aus dem Sattel geworfen wird. Tinulin gewinnt damit den Kampf zwar, wird dabei aber von der Waffe seines Gegners gestreift und muss eine leichte Verwundung hinnehmen.
[Technisch gesprochen: Tinulin unterläuft bei seinem zweiten Angriff ein Waffenpatzer. Da es sich um einen berittenen Kampf handelt, führt der Patzer mit UM 44 dazu, dass Tulco hochschreckt und der Reiter für zwei Runden benommen wird. Glücklicherweise ist auch Tinulins Gegner Nurlangsaam in der nächsten Runde noch nicht kampffähig, so dass es für den Noldo nicht noch brenzliger wird.]
Wie Arrohir wird auch Tinulin vom Publikum gnadenlos ausgebuht, wobei der Noldo zusätzlich auch noch als "Oarschhexerich" mit einem "Oarschhexerschwert" geschmäht wird. Die Duelle gehen noch den ganzen Nachmittag weiter, Bóin II., Calendin, Khufur und Mo, welche in dieser Disziplin ebenfalls antreten, haben ihren Auftritt jedoch an einem anderen Tag.
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