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[MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
torben:
Oh wow, noch keine Inaktivitätswarnung?! Na dann frisch ans Werk und losgelesen :)
Session 108: Teil 1
12.8. - 15.8.2788 3Z
Darushan
Bóin II. ist als nächster Wettkämpfer der Calatirnor dran und muss sein Können im berittenen Nahkampf gegenüber Hammar von den Zwergen des fünften Hauses unter Beweis stellen. Der auf einem Steinbock reitende Zwerg aus der Schar von Prinz Thorang wird schon in der zweiten Runde aus dem Sattel geworfen, worauf ihm Bóin II. wieder vom Boden auf hilft und vorschlägt, das Ganze am Abend mit einem Bier zu begiessen. Wenig später muss sich Mo gegen Jotan von den Zwergen aus Kharukthalad behaupten und kann dessen Streithammer sogar einige Male parieren. Fast wäre ihr sogar selbst ein guter Treffer mit ihrem Morgenstern gelungen, doch dann trifft Jotan sie schliesslich doch so stark mit seiner Waffe, dass sie benommen vom Pferd fällt und zu Boden geht.
Zur Mittagszeit ziehen sich die Gefährten in ihre Unterkunft zurück, wo Mo ihre Blessuren heilen will. Neben dem immer wieder frisch angelieferten Essen finden die Calatirnor dieses Mal auch ein Paket in ihrer Unterkunft vor, das an Yuzuki adressiert ist. Als die junge Händlerin das Paket öffnet, stockt ihr kurz der Atem, denn darin findet sie neben einem in Ostron geschriebenen Brief auch einen ganzen Haarschopf. Der Brief besagt Folgendes:
"Yuzuki ibn Jaffa, es scheint, als wäre Euch das Schicksal Eures Vaters gleichgültig, denn wie zu erfahren war, habt Ihr nicht einen Finger gerührt, um Ismorons Position im Rennen um Prinzessin Karassa zu stärken.
Gleichwohl sollt Ihr nochmals eine Chance erhalten, um Hamids Leben zu retten:
Vergesst den letzten Auftrag und sorgt stattdessen dafür, dass Euer Gefährte Arrohir seinen Hengst Windraes Katarr von Kargagis Ahar als Deckhengst zur Verfügung stellt, und zwar mindestens in dem Mass und Umfang, wie es Katarr wünscht, um einer Verehelichung von Prinz Almaro und Prinzessin Karassa zuzustimmen. Beeilt Euch, denn die Zeit drängt!
Solltet Ihr auch dieses Mal untätig bleiben oder scheitern, seid gewiss, dass das Messer, welches diese Haare geschnitten hat, zusammen mit Hamids Leben in die Hände von Rykard von Rycolis gelegt werden wird. Habt Ihr aber Erfolg, so wird Hamid leben!
Noch ein kleiner persönlicher Ansporn: Sollte es Euch gelingen, Arrohir zu überzeugen, ohne dass er von Eurem persönlichen Antrieb - ja, Hamids Leben ist gemeint - Kenntnis erhält, ist Euch nicht nur Hamids Überleben zugesagt, sondern erhöhen sich auch die Chancen darauf, dass Ihr ihn nochmals wiedersehen könnt.
Und jetzt frisch ans Werk!"
Nachdem Yuzuki den Brief gelesen hat, sagt sie betrübt und wie betäubt, es scheine, als hätten "sie" Hamid wirklich. Anschliessend liest sie ihren Freunden die gesamte Nachricht vor, und gemeinsam wundern sie sich darüber, dass nun plötzlich das genaue Gegenteil von Yuzuki verlangt wird, denn bis jetzt hätte sie eine Verbindung zwischen Prinz Ismoron und Prinzessin Karassa unterstützen sollen. Calendin vermutet daher, dass sich die Verteilung der Kräfte zwischen Chey Sart und der Schlange von Cyan verschoben haben und dem Erpresser an der Beibehaltung eines Gleichgewichts gelegen sein könnte. Andererseits könne es auch so sein, dass Kargagis Ahar Hamid festhalte und nun Gefallen an Windraes' Diensten gefunden habe. Schliesslich sagt der Waldelb, es könnte auch die Azurspinne hinter Hamids Entführung stecken, die mit dem ersten Brief einfach Yuzukis Loyalität testen wollte. Bedrückt sagt Arrohir darauf, dass die Sache in erster Linie ein Test seiner Loyalität zu Rohan sei. Calendin schlägt Tinulin vor, dass sie mit Rykard von Rycolis sprechen sollten, um die Hintergründe seines Hasses auf Hamid zu klären, aber Yuzuki ist davon nicht sehr begeistert. Bóin II. schlägt derweil vor, Windraes zu kastrieren, um so Arrohir den Druck einer Entscheidung zu nehmen, doch das kommt für den jungen Dunadan unter keinen Umständen in Frage. Anklang findet schliesslich der Vorschlag, einen Trank ausfindig zu machen, der Windraes vorübergehend unfruchtbar werden lässt, da es schwierig sein dürfte, die begatteten Stuten in rund einem Jahr zu stehlen. Calendin denkt zudem, dass ein Jagdhund in der Lage sein dürfte, Hamid zu erschnüffeln, sollte er in einer der Unterkünfte der Turnierteilnehmer festgehalten werden. Kurzerhand stattet Tinulin Yuzuki mit etwas Geld aus und erteilt ihr den Auftrag, in Darushan nach einem Unfruchtbarkeitstrank für Windraes sowie nach einem Jagdhund Ausschau zu halten.
Während sich Yuzuki für den Aufbruch vorbereitet, wird Arrohir von der Fanfare ins Stadion gerufen, wo allen Delegationen die Regeln des Mannschafts-Seilzieh-Stechens erklärt werden. Der Wettkampf scheint ziemlich komplex, in der Sache geht es aber eigentlich einfach darum, dass zwei Wagen von den jeweiligen Mannschaften aufeinander zu gezogen werden und je ein Stecher an der Front versuchen muss, seinen Kontrahenten mit einer Lanze vom Wagen zu stossen. Bald darauf gewinnen die Gefährten ihr Gefecht gegen die Delegation aus Dalpygis und kommen damit eine Runde weiter.
Yuzuki geht derweil durch die teils engen Gassen von Darushan und gelangt schliesslich zu einer Metzgerei, denn sie hofft, dort einen Hinweis auf Jäger und bestenfalls einen Jagdhund zu erhalten. Zu ihrer Ernüchterung erklärt ihr der Fleischhändler jedoch, dass in dieser Gegend keine Hunde zur Jagd eingesetzt werden. Immerhin gelingt es der jungen Frau aber, den Metzger dazu zu bewegen, ihr seine Nichte Changa und deren Hund Stummi an die Hand zu geben, welche für ein Bronzestück bereit ist, die junge Händlerin zu unterstützen. Auf dem Weg zurück zum Stadion erklärt Yuzuki Changa, dass sie aus Dyr stamme und für Rycolis am Steppenturnier teilnehme. Bei ihrer Unterkunft angekommen, lassen sie Stummi an dem Haarschopf schnuppern und gehen anschliessend aussen am Stadion entlang von Unterkunft zu Unterkunft. Zu Yuzukis Enttäuschung schlägt der Hund jedoch weder bei der Unterkunft von Kargagis Ahar, Rycolis noch sonst irgendwo an. Schliesslich gehen sie zurück zur Unterkunft der Calatirnor, und Yuzuki bringt Changa und Stummi noch etwas zu essen, bevor sie sich noch nach einer Kräuterhexe erkundigt. Changa bringt Yuzuki darauf zu einer sehr kleinen, tief in den Hintergassen von Darushan verborgenen Baracke. Hier, so das Mädchen, wohne und wirke Frau Chang, eine Kräuterhexe aus Orgothraath.
Im Gespräch mit der alten Frau erfährt Yuzuki, dass der Einsatz eines Unfruchtbarkeitselixirs nicht nur sehr teuer, sondern auch mit erheblichen Gesundheitsrisiken für Windraes, wie etwa möglicherweise Erblinden, verbunden wäre. Yuzuki will sich die Sache daher erst noch einmal überlegen und macht sich schliesslich unverrichteter Dinge auf den Rückweg zum Stadion. Als die junge Händlerin im dichten Getümmel der Händler und Passanten plötzlich bemerkt, dass sie ein bulliger Mann verfolgt und ihr immer näher kommt, geht sie auf direktem Weg zum Turnierbüro beim Haupteingang. Der Mann bleibt noch eine Weile draussen stehen, bevor er sich schliesslich wieder entfernt. Unauffällig folgt ihm Yuzuki und erkennt, dass der Mann gegenüber der Unterkunft der Calatirnor Stellung bezieht und den Eingang im Auge behält. Da kehrt Yuzuki kurzerhand wieder um und geht durchs Turnierbüro ins Stadion und gelangt so von innen her zu ihrer Unterkunft.
Sobald Yuzuki Tinulin und Calendin über ihren Verfolger informiert hat, beobachtet der Noldo den Mann durch ein Fenster ihrer Unterkaunft. Abgesehen von seiner bulligen Statur ist der Kerl aber so unscheinbar, dass der Noldo ihn keiner Turnierdelegation zuordnen kann. Rasch beschliessen sie, dass Calendin den Mann beschatten und herausfinden soll, wohin er geht. Der Waldelb nutzt dazu ebenfalls den Umweg über das Turnierbüro und geht schon wenig später gut verborgen in Stellung. Unterdessen berichtet Yuzuki von ihrem Ausflug, und gemeinsam gelangen sie zur Ansicht, dass die mit einer vorübergehenden Unfruchtbarkeit verbundenen Risiken für Windraes zu gross sind, als dass sie diese Variante verfolgen könnten, zumal sich Arrohir noch immer gegen den Einsatz seines Hengstes ausspricht. Als der Abend näherrückt, verlässt der bullige Mann schliesslich seinen Beobachtungsposten und geht zur Unterkunft von Rycolis, wo er eingelassen wird. Da wird Calendin plötzlich klar, dass Yuzuki grosses Glück gehabt haben könnte und besser nicht mehr alleine in der Stadt unterwegs sein sollte.
Am Abend ist die Delegation des siebten Hauses der Zwerge unter Führung von Prinz Furin aus Kharukthalad bei König Rallah zum Essen eingeladen, was Calendin verwundert, denn die Zwerge hatten an diesem Turniertag nicht sonderlich geglänzt. Während Bóin II., Khufur und Yuzuki schon bald zu Hammar von Buzan gehen und wie versprochen mit dem Zwerg sowie Prinz Thorang, der ebenfalls noch dazu kommt, anstossen, geht Tinulin zur Delegation von Rycolis, wo man ihm sehr abweisend begegnet. Das ändert sich jedoch rasch, als er über Yuzuki zu sprechen beginnt und sagt, er sei daran interessiert, mehr über die Sache zu erfahren. Sogleich holen die Männer Rykard herbei, der Tinulin nach einigem Hin und Her folgende Geschichte erzählt:
"Hamid ibn Jaffa ist der im Jahr 2738 3Z geborene Sohn von Humid, dessen ganze Familie zu seiner Zeit grossen politischen Einfluss auf die Geschicke von Rycolis hatte und diesen auch mehrfach dazu nutzte, um dem Königshaus in ungebührlicher Weise die Stirn zu bieten. Im Jahr 2743 3Z kam es zur Entführung eines Mitglieds des Königshauses, ein Attentat, welches ganz klar die Handschrift von Humid trug. Für dieses Verbrechen haben wir natürlich umgehend alle Mitglieder von Humids Clan dingfest gemacht, doch Hamid gelang damals irgendwie die Flucht. Lange haben wir nach ihm gesucht, bis jetzt plötzlich eine Frau an unserer Tür aufgetaucht ist und frei heraus behauptet, Hamids Tochter zu sein und ebenfalls nach ihm zu suchen. Wir werden nicht ruhen, bis Hamid und auch seine missratene Tochter Yuzuki dem König von Rycolis vorgeführt wurden und ihre Strafe für das von ihrer Familie am Königshaus begangene Verbrechen erhalten haben."
Nachdem Rykard seine Geschichte beendet hat, fragt er Tinulin ganz unverblümt, welche Gunst er dem Noldo zu erweisen habe, um dafür Yuzuki in seine Gewalt zu bekommen. Tinulin will sich dazu jedoch nicht äussern und sagt, er werde zuerst einmal über diese Geschichte nachdenken müssen. Anschliessend geht er wieder zurück zu den Gefährten und erfährt von Calendin, dass der Waldelb Yuzukis bulligen Verfolger an den Tischen von Rycolis entdeckt hat.
Nach dem Umtrunk bei den Zwergen von Buzan sind Bóin II., Khufur und Yuzuki zur Delegation von Gaathgykarkan weitergezogen und kommen mit den dunkelhäutigen Männern, die mit ihrer farbenfrohen Kleidung und ihrem hellem Schmuck hervorstechen, rasch ins Gespräch. Bei einem Bier erfährt Bóin II., dass der elfenbeinerne Schmuck aus den Stosszähnen der Andamundar, einer in Gaathgykarkan gezüchteten Elefantenart, hergestellt wird. Die Männer erzählen dem Zwerg, dass König Rallah ihnen einen Beitritt zur Allianz von Chey Sart nahegelegt habe, während die Vertreter einiger anderer Delegationen für das Bündnis der Schlange von Cyan geworben hätten. Es scheine, als liege in der Unabhängigkeit keine Zukunft, was König Rallah auch mehr als deutlich gemacht habe.
Als die Zwerge bald darauf mit Yuzuki zu den Gefährten zurückkehren, sagt Mo gerade zu Arrohir, dass dieses Mal das Leben eines anderen nicht von seinem Schwert, sondern vom Trieb seines Hengstes Windraes abhängig sei. Arrohir sperrt sich trotz der recht deutlichen Bedrohung von Hamids Leben noch immer gegen den Einsatz von Windraes als Deckhengst, und die beiden Menschen geraten über diese Frage ein weiteres Mal in eine rege Diskussion. Schliesslich sagt Mo in ruhigem Ton, sie könne Arrohir durchaus verstehen und würde sich für ihn wünschen, dass er keine derartige Entscheidung zu treffen hätte.
Kurze Zeit später tritt Aram mit einem Glas Wein in der Hand an den Tisch der Calatirnor und bittet Tinulin um ein kurzes Gespräch unter vier Augen. Als der Noldo dem hageren Mann berichtet, dass er mit Rykard von Rycolis gesprochen habe, erwidert Aram, dass er seine Zeit besser nutzen sollte, um mit Katarr und Prinz Almaro zu einer Einigung zu gelangen. Tinulin sagt darauf, er sei ein Freund und nicht etwa ein Feind der Azurspinne, was Aram hoffentlich auch so ermesse. Es bestehe allerdings das Problem, dass die Calatirnor von einer dritten Kraft mit dem Leben von Yuzukis Vater Hamid erpresst werden. Diese dritte Kraft habe ganz plötzlich ihre Bedingungen für das Überleben von Hamid komplett umgedreht, indem Yuzuki nun alles daran zu setzen habe, dass Windraes Katarrs Stuten deckt. Arrohir sperre sich noch immer gegen diesen Handel, und das Verbrennen der gedeckten Stuten sei ebensowenig eine Lösung für das Problem des Nachwuchses wie der Einsatz von Verhütungsmitteln bei Windraes. Es scheine, dass alles über Arrohirs Hengst gehe, weshalb ihm, Tinulin, der Verdacht gekommen sei, es könnte sich bei der ganzen Angelegenheit um eine Art Test handeln. Als Aram auf diese Frage keine Reaktion zeigt, fragt der Noldo, ob die Azurspinne allenfalls Möglichkeiten habe in Bezug auf eine vorübergehende Unfruchtbarkeit des grossen Hengstes. Der Faden der Azurspinne erwidert, er könne sich diesbezüglich kundig machen, und schlägt als Alternative vor, dass die Schlange von Cyan nach der erfolgten Verbindung von Kargagis Ahar mit Alduryaknar die gedeckten Stuten als Geschenk oder Tribut für den Beitritt zu ihrem Bündnis verlangen könnte. Als Tinulin fragt, welche Garantien ihm die Azurspinne bezüglich des Nachwuchses von Windraes geben könne, sagt Aram, dass er keinerlei Garantien geben könne, welche nicht vom Vertrauen Tinulins in die Aufrichtigkeit der Azurspinne abhängig seien. Da sagt der Noldo: "Wenn mir die Azurspinne in der Sprache meiner Ahnen verspricht, alles dafür zu unternehmen, dass aus Windraes' Samen keine Fohlen entspringen oder diese zumindest niemals den Weg in den Westen antreten werden, dann werde ich Arrohir überzeugen und diese Schuld auf mich nehmen." Aram ist mit dieser Lösung einverstanden und sagt, er werde eine entsprechende Bestätigung besorgen.
Nachdem diese Sache besprochen ist, kommt Tinulin auf ein weiteres Problem zu sprechen und sagt, dass die Elben jeden Abend, ausser heute, da die Zwerge aus Khaukthalad bei König Rallah seien, eine unnatürliche Verdunkelung der Welt wahrnehmen würden. Gemäss den Erzählungen anderer Delegationen verhalte sich König Rallah bei seinen Banketten zuerst immer sehr zuvorkommend und überzeugend, werde nötigenfalls aber auch zunehmend bedrohlich. Die Calatirnor würden vermuten, dass die grosse schwarze Statue von Ren, dem Feuerkönig, etwas mit der Verdunkelung zu tun haben könnte, wenn auch nicht ausschliesslich. Fest stehe aber immerhin, dass Rallah mit sehr dunklen Mächten im Bunde sei und seine Macht stetig zunehme. Aram erwidert auf diese Vermutungen, dass es umso wichtiger sei, dass ein Gegenpol zu König Rallah etabliert werde. Tinulin stimmt dem hageren Mann zu, sagt aber, dass die Schlange von Cyan ebenfalls eine äusserst widerwärtige Politik fahre und das Beste wohl ein neutraler Gürtel zwischen den beiden Bündnissen wäre, wofür jedoch die Zeit fehle. Aram erwidert darauf, dass das Bündnis der Schlange von Cyan langfristig gesehen durchaus vorteilhafter sei als die Allianz von Chey Sart. Für einen neutralen Gürtel fehle indessen nicht nur die notwendige Zeit, sondern die Reiche hätten auch keine ausreichenden Gemeinsamkeiten und es gebe auch keinen geeigneten Anführer für einen solchen Verbund. Die Azurspinne habe ein Netzwerk zu lenken und sei nicht der Anführer von Staaten. Nachdem auch dieser Punkt besprochen ist, bedankt sich Tinulin bei Aram und kehrt zu seinen Gefährten zurück.
Sobald die Gefährten unter sich sind, informiert Tinulin seine Freunde über das Gespräch mit Aram und warnt eindringlich vor König Rallahs Ambitionen. Bóin II. misstraut der Azurspinne noch immer und ist dafür, dass die Gefährten die allfällig gezeugten Fohlen selbst stehlen sollten. Tinulin bietet Arrohir an, König Fréaláf von Rohan den Sachverhalt mit Windraes und der Verbindung von Kargagis Ahar mit Alduryaknar zu erklären. Als Calendin anfügt, dass sie vielleicht gar nicht in den Westen zurückkehren werden, huscht ein fatalistisches Lächeln über Arrohirs Gesicht, ansonsten hat der junge Dunadan aber die Arme verschränkt und sagt zu der Angelegenheit nichts. Tinulin greift Calendins Votum auf und sagt, er wolle in der Tat noch weiter nach Osten reisen. Im weiteren Gespräch wird zudem klar, dass eine Suche nach Hamid ebenfalls schwierig werden könnte, zumal Yuzuki von Rycolis beschattet wird. Die junge Händlerin schlägt vor, dass sie vielleicht die Auslieferung ihres Vaters an Rycolis abwarten und dann nach dem Turnier auf dem Rückweg zusammen mit den Zwergen zuschlagen und Hamid befreien sollten. Tinulin entgegnet darauf jedoch, dass sie bei so einer Aktion wohl kaum auf die Unterstützung der Zwerge hoffen könnten.
Am 13. August 2788 3Z steht der erste Teil der ersten Runde im Steppensegeln auf dem Programm, wie Arrohir und Yuzuki beim Morgenappell erfahren. Bei dieser Disziplin verzichtet Mo zugunsten von Yuzuki auf die Teilnahme. Im Verlauf des Wettkampftages müssen Arrohir, Khufur und Bóin II. in einem kleinen Wagen mit Rädern und einem Segel je gegen einen Kontrahenten eine gewisse Strecke zurücklegen und scheitern dabei allesamt deutlich. Die übrigen Gefährten sind erst an einem anderen Tag dran, wenn der zweite Teil der ersten Runde dieser Disziplin durchgeführt wird.
Am Abend geht Bóin II. zu Prinz Furin von den Zwergen des siebten Hauses, um sich nach dessen Erfahrungen mit König Rallah zu erkundigen. Nachdem die Zwerge tags zuvor Rallahs Essensgäste gewesen waren, ist am heutigen Abend die Delegation von Acaana bei ihm eingeladen. Furin erzählt Bóin II., dass Rallah bei jeder sich bietenden Gelegenheit die Vorzüge seiner Allianz hervorgehoben und ihm später einige interessante Handelsabkommen, unter anderem auch mit Orgothraath, in Aussicht gestellt habe. Über die verschiedenen Handelsgüter wie etwa Gold kommen sie auch auf Burskadekdar, das Reich der Schlange von Cyan, zu sprechen. Furin empfiehlt Bóin II. allerdings, sich diesbezüglich an die Delegation von Ralian zu wenden, denn jenes Reich soll zuletzt in den berüchtigten Stollen im Einsatz gewesen sein. Schliesslich lässt sich Bóin II. von Prinz Furin versichern, dass die Zwerge des siebten Hauses die Calatirnor nach dem Turnier wieder nach Kharukthalad begleiten werden. Anschliessend geht Bóin II. auch noch zu Prinz Grain und Prinz Thorang, die ebenfalls zusichern, die Gefährten auf der Rückreise zu begleiten. Prinz Grain sagt, dass voraussichtlich zumindest ein Teil seiner Delegation nach Kharukthalad zurückkehren werde, wo König Dróin ihn erwarte. Es könne allerdings sein, dass ein anderer Teil seiner Delegation bereits von Darushan aus nach Süden aufbreche.
Weiter geht's bei Teil 2
torben:
Session 108: Teil 2
Unterdessen kommen Rykard, Rylle und Ryttar von Rycolis an den Tisch der Gefährten und sprechen Tinulin auf Yuzuki an, die sich ganz dicht zu Arrohir setzt. Rykard kommt gleich zum Punkt und fragt den Noldo, ob er sich inzwischen Gedanken darüber gemacht habe, was er von Rycolis für die Auslieferung von Yuzuki haben wolle. Tinulin erwidert darauf, dass er ein Rechtssystem verlange, in welchem unschuldige Nachfahren nicht für die allfälligen Taten ihrer Ahnen bestraft werden. Rykard entgegnet darauf, dass dies Sache des Königshauses sei und ausserhalb seiner Entscheidungsgewalt liege, worauf Tinulin erklärt, dass Yuzuki in diesem Fall unter dem Schutz der Calatirnor vom Calamindo verbleibe. Rykard nimmt das zur Kenntnis, bevor er sich mit seinen Begleitern aber wieder zurückzieht, warnt den Noldo noch davor, dass der Heimweg lange und gefahrvoll sein werde.
Nachdem die Männer aus Rycolis wieder gegangen sind, sagt Yuzuki, sie hoffe darauf, dass die Calatirnor am Turnier noch gegen Rycolis antreten und dann keine Gnade walten lassen werden. Tinulin erwidert darauf, dass die Calatirnor nicht so primitiv seien wie die Männer aus Rycolis, dass er aber auch schon daran gedacht habe, Yuzuki auszuliefern, nur um sie anschliessend wieder zu befreien. Dieser Plan berge indessen das Risiko, dass Yuzuki sofort nach ihrer Auslieferung getötet werden könnte. Als Yuzuki ob diesen Überlegungen des Noldos entrüstet reagiert, erklärt Tinulin ruhig, dass sie stets alle Optionen gut durchdenken müssten.
Wenig später tritt Aram mit einem Glas Wein an den Tisch der Gefährten und sagt, dass das Schreiben der Azurspinne noch nicht vorliege. Anschliessend erkundigt er sich bei Tinulin nach dem Stand der Dinge bei Arrohir und sagt, dass, wenn der junge Dunadan einverstanden sein sollte, alles sehr rasch gehen müsse. Es hätten nämlich bereits mehrere der freien Reiche ihr Interesse am Anschluss an die Allianz von Chey Sart bekundet und schliesslich müssten auch noch Katarr und Prinz Almaro in die Vereinbarung einbezogen werden. Tinulin erklärt darauf, dass es sein und auch Arrohirs Wunsch sei, dass die von Windraes gezeugten Fohlen das Licht der Welt erblicken dürfen, dass dabei aber sichergestellt sein müsse, dass sie selbst keine eigenen Nachkommen haben werden. Aram bekräftigt, dass die Azurspinne alles daransetze, diesen Wunsch umzusetzen, wenn Kargagis Ahar dadurch zu einem Teil des Bündnisses der Schlange von Cyan werde. Tinulin erwidert darauf, dass er der Azurspinne zu vertrauen beginne, worauf sich Aram bedankt und wieder zurückzieht.
Gerade als der Faden der Azurspinne gegangen ist und Tinulin Arrohir erklärt, dass sich nun alles auf seinen Hengst Windraes zu fokussieren scheine, bemerken die Elben abermals die plötzliche Rückkehr der unnatürlichen Dunkelheit, die sie schon so oft an diesem Ort verspürt hatten. In ihrer Wahrnehmung werden alle Farben, Formen, Geräusche und Gerüche stumpf, wie wenn sie von einem dicken Schleier überzogen wären, während das Licht der Fackeln und Feuerschalen deutlich an Intensität gewinnt. Ohne den Menschen und Zwergen, die von der plötzlichen Veränderung offenbar nichts mitbekommen haben, seine Wahrnehmung mitzuteilen, fährt Tinulin fort und sagt zu Arrohir, er habe Aram gegenüber die Variante angesprochen, dass Windraes' Fohlen leben könnten, aber selbst keine Nachkommen zeugen werden. Nachdem sich der junge Dunadan Tinulins Rede angehört hat, möchte er Calendins Meinung zu der Sache hören. Der Waldelb erklärt, dass er eher pessimistisch eingestellt sei und damit nicht selten richtig gelegen habe. In dieser Angelegenheit glaube er indessen, dass jede Entscheidung falsch sei. Tinulin widerspricht seinem Freund dahingehend, dass mit der Verbindung von Kargagis Ahar und Alduryaknar gleich mehrere Ziele erreicht werden könnten. Als Calendin und Arrohir darauf entgegnen, dass sie der Azurspinne nicht vertrauen, sagt Tinulin, dass sie bis jetzt jedenfalls noch keine Dolchstösse erteilt habe. Er stimmt seinen Freunden aber darin zu, dass ihr Auftreten in Form von Aram zumindest widerlich und aalglatt sei. Calendin verspricht Arrohir anschliessend, dafür zu sorgen, dass dem jungen Dunadan in Imladris Asyl gewährt werde, und spricht dabei auch seinen guten Draht zu den dunedainischen Waldläufern des Nordens an. Arrohir ist über Calendins Unterstützung erfreut und sagt, er habe ohnehin vor, zu den Dunedain des Nordens zu gehen und dort sein Leben zu beenden, nachdem er dem Geist von König Arveduis totem Herold Ondril bewiesen habe, dass er des Schwertes Farongyrth würdig sei. Den Rest des Abends verbringt Arrohir bei Windraes und spricht lange mit seinem Hengst.
Noch früh am nächsten Morgen, es ist der 14. August 2788 3Z, setzt sich Mo an Arrohirs Bett und erkundigt sich nach seinem Befinden, worauf der junge Dunadan sagt, dass es schon gehen werde. Sie würden jetzt einfach die Stuten von Kargagis Ahar decken lassen und damit Yuzukis Vater befreien und auch gleich die ganze Welt retten. Er habe immer gewusst, dass Windraes ein Wunder sei, aber er hätte sich nie erträumen lassen, dass er der Schlüssel zur Rettung der Welt sein könnte. Dafür werde er, Arrohir, vermutlich ein weiteres Mal zum Tode verurteilt oder verbannt, aber er werde in den Norden gehen und Mo und die anderen von dort aus beschützen. Da sieht Mo Arrohir ernst an und sagt: "Du hast Dich also dazu entschlossen, uns zu retten. Dann werde ich nicht zulassen, dass man Dir in der Heimat auch nur ein einziges Haar krümmt. Du wirst nicht nach Norden gehen, sondern schön bei uns bleiben, schliesslich bist Du genauso ein Calatirno, wie ich jetzt auch eine Calatirno bin." Ob dieser Ansage ehrlich bewegt, erwidert Arrohir, dass dies das Süsseste gewesen sei, was sie je gesagt habe. Als er anfügt, dass sie sich noch ein bisschen hinlegen sollte, da sie noch müde aussehe, legt sich die schöne Heilerin gleich neben ihn in sein Bett.
Nachdem die Gefährten einige Zeit später aufgestanden sind, erfahren Arrohir und Yuzuki, dass heute der zweite Teil der ersten Runde des Kampfes auf dem Baumstamm ausgetragen wird. Da alle Wettkämpfer der Calatirnor schon im ersten Teil dran gewesen waren, haben sie heute somit einen freien Tag, den Tinulin dazu nutzt, um zu Katarr von Kargagis Ahar zu gehen und ihn um ein Treffen am frühen Abend zu bitten, da es Neuigkeiten gebe. Anschliessend sucht der Noldo auch noch Prinz Almaro von Alduryaknar auf und bittet auch ihn mit derselben Begründung um eine Unterredung etwas später am Abend. Im Verlauf des Nachmittags wendet sich Bóin II. an Tinulin und sagt, er sei der Meinung, dass er, Tinulin, für Windraes' Dienste eine Gegenleistung verlangen sollte. Der Noldo erwidert darauf, dass daraus nicht werde, dafür kenne er Katarr schon zu gut. Als der Zwerg insistiert und sagt, nötigenfalls werde er selbst die Gegenforderung geltend machen, ist Tinulin damit einverstanden, dass Bóin II. die Verhandlungsführung übernimmt, schliesslich sei er ja auch der Anführer der Delegation der Calatirnor vom Calamindo. Anschliessend geht Bóin II. noch zu Mo und spricht sie auf ihren Morgenstern an. Die junge Heilerin glaubt schon, dass ihr der Zwerg von dieser Waffe abraten möchte, doch der erfahrene Kämpfer will ihr nur dazu gratulieren, dass sie sich im berittenen Nahkampf sehr ordentlich geschlagen hat.
Während am Abend die Delegation von Nûrad mit König Rallah speist, kommt Karaat von Kargagis Ahar zu Tinulin und sagt, dass Katarr ihn in Kürze etwas abseits der Festlichkeiten erwarten werde. Der Noldo bedankt sich für die Information und erklärt, dass nicht er, sondern Bóin II. die Verhandlung führen und Katarr sicherlich ein guter Verhandlungspartner sein werde und ihm ein besseres Angebot unterbreiten könne, als es ihm, Tinulin, bis jetzt möglich gewesen sei. Nachdem Karaat wieder gegangen ist, sagt Tinulin zu Bóin II., dass sie sich mitschuldig machen würden, sollten sie Windraes' Dienste als Deckhengst von einer Geldzahlung abhängig machen. Andererseits habe Bóin II. grundsätzlich durchaus recht, wenn er diese Dienste nicht ohne eine Gegenleistung anbieten wolle, und es sei auch richtig, dass Bóin II. die Verhandlungsführung in dieser Angelegenheit übernehme.
Wenig später gehen Bóin II. und Yuzuki, die dem Zwerg als Übersetzerin dient, zu Katarr, der die beiden in Begleitung von Karaat sowie zwei weiteren Männern etwas abseits erwartet. Nachdem Bóin II. Katarr begrüsst und gesagt hat, dass er instruiert sei, erkundigt sich Katarr, was der Zwerg genau besprechen wolle. Bóin II. erklärt darauf, dass Katarr nichts weniger als den Samen von Windraes, dem wertvollsten Pferd weit und breit, zu haben wünsche. Durch die Erfüllung dieses Wunsches werde sein Besitzer Arrohir in seiner Heimat Rohan zu einem Landesverräter, aber er sei gleichwohl bereit, dem Geschäft seinen Segen zu geben. Allerdings betrage der Preis pro gedeckter Stute 100 Goldstücke. Als Yuzuki diese Forderung hört, sieht sie Bóin II. überrascht an und fragt, ob sie das wirklich so übersetzen solle. Der Zwerg bejaht dies und fügt an, dass Windraes aus der Königslinie dieser Pferde stamme und Arrohir mit diesem Geschäft Hochverrat begehe. Ausserdem gibt er zu bedenken, dass sich die Pferde aus dieser Verbindung für ein Vielfaches des Zeugungspreises verkaufen lassen. Das Angebot gelte, solange das Turnier dauere. Nachdem Yuzuki Bóins II. Ausführungen übersetzt hat, erwidert Katarr, es freue ihn, dass die Calatirnor seinen Wunsch in Betracht gezogen hätten, damit er einer Verbindung von Kargagis Ahar mit Alduryaknar seinen Segen gebe, denn darum gehe es Herrn Tinulin ja eigentlich, wenn er den Oarsch richtig verstanden habe. Bóin II. entgegnet darauf, dass es um einen Landesverrat von Arrohir gehe, der nicht arm ins Exil gehen könne. Die Verbindung von Kargagis Ahar und Alduryaknar sei hingegen Tinulins Interesse in dieser Angelegenheit. Diese Antwort überrascht Katarr, und er fragt, ob in diesem Fall das Geschäft mit Windraes auch losgelöst von der Verbindung zwischen Prinzessin Karassa und Prinz Almaro durchgeführt werden könnte. Ohne Bóins II. Antwort abzuwarten, interveniert Yuzuki an dieser Stelle und sagt entschieden: "Nein!" Auch Bóin II. teilt diese Ansicht und erklärt, die Verbindung zwischen den beiden Reichen sei die politische Seite des Geschäfts und Grundvoraussetzung für den Zusatz mit Windraes' Samen, der ansonsten unbezahlbar wäre. Katarr erwidert darauf, dass Bóin II. nicht weniger als ein Königreich für Windraes' Dienste verlange und dies himmelweit weg von dem sei, was Tinulin und er, Katarr, besprochen hätten. Zu diesem Angebot könne er zum jetzigen Zeitpunkt nicht einfach zusagen, sondern müsse es erst in aller Ruhe überdenken. Bóin II. erwidert darauf, wer in der Lage sei, 200 Goldstücke für die Teilnahme an diesem Turnier aufzubringen, der könne auch den geforderten Preis für Windraes' Dienste bezahlen. Nachdem Yuzuki diese Worte von Bóin II. übersetzt hat, nickt Katarr und verabschiedet sich gleich darauf.
Als Bóin II. und Yuzuki wieder zurück bei den Gefährten sind, erklärt der Zwerg, dass die Verhandlungen erfolgreich gewesen seien. Katarr werde über das Angebot der Calatirnor nachdenken und ihnen sicherlich ein Gegenangebot machen, worauf man sich schliesslich bei einem vernünftigen Preis finden könne. Tinulin erkundigt sich darauf, ob er Prinz Almaro hinhalten müsse, worauf der Zwerg sagt, dass sie ihren Beitrag zum Geschäft erbracht hätten. Als der Zwerg bemerkt, dass Arrohir schon die ganze Zeit still und bedrückt am Tisch sitzt, sagt er, dass er den jungen Dunadan ins Exil begleiten werde, wofür er jedoch Geld benötige. Arrohir entgegnet ihm jedoch, dass er für Windraes's Dienste an Katarrs Stuten keine Bezahlung wolle, sondern dies aus rein idealistischen Gründen geschehen lasse. Sollte ihm dafür aber tatsächlich Geld gegeben werden, so würde er es spenden oder in irgendeine gute Sache investieren. Mit der "Investition in eine gute Sache" kann sich der Zwerg einverstanden erklären, auch wenn er sich nicht dazu äussert, an welche "gute Sache" er dabei denkt.
Anschliessend schlägt Bóin II. Tinulin vor, dass sie Prinz Almaro sagen könnten, dass sie eine Bezahlung für Windraes' Dienste verlangt haben und bereit wären, mit dem Preis runterzugehen, wenn Almaro ihnen gegenüber für die Differenz aufkommen würde. Tinulin hält von dieser Vorgehensweise jedoch nichts und sagt Bóin II., dass er mit Almaro nicht über Geld zu sprechen gedenke. Schon kurze Zeit später erscheint Alaarm am Tisch der Calatirnor und richtet Tinulin aus, dass der Noldo in zehn Minuten etwas abseits des Festbetriebs von König Almarant und Prinz Almaro erwartet werde. Als es soweit ist, macht sich Tinulin alleine auf den Weg und trifft in einer abgelegenen Ecke auf Almarant, Almaro sowie Alaarm. Als der Noldo seinen Gesprächspartnern mitteilt, dass die Chancen für eine Verbindung zwischen Kargagis Ahar und Alduryaknar gestiegen seien, fragt Almaro erfreut, wie es dazu gekommen sei. Tinulin erklärt darauf, dass die Calatirnor den negativen Machenschaften hier etwas entgegensetzen wollen und die Initiative ergriffen hätten. Bóin II. befinde sich in Gesprächen mit Katarr, in denen es auch um Geld gehe, doch brauche der Preis für dieses Arrangement Alduryaknar nicht zu kümmern. Diese Worte erfreuen König Almarant sehr, der erwidert, dass was auch immer der Beitrag der Calatirnor sein möge, Alduryaknar und die Schlange von Cyan in ihrer Schuld stehen würden, sollte die Verbindung mit Kargagis Ahar tatsächlich zustande kommen. Tinulins Nachrichten seien in der Tat besser als alles, was sie sich erhofft hätten.
Nachdem Tinulin wenig später wieder zurück bei den Gefährten ist, bespricht er die ganze Angelegenheit nochmals mit Bóin II. und Arrohir und erklärt den beiden auch, dass sie bei den Ostreichen etwas zu gute hätten, sollte es mit der geplanten Verbindung klappen.
Beim Morgenappell des 15. August 2788 3Z erfahren Arrohir und Yuzuki, dass heute die erste Runde der Disziplin "Minnesang und Tanz" ausgetragen wird. Auf dem Rückweg treffen die beiden auf Aram, der sie freundlich begrüsst und Arrohir einen versiegelten Brief für Tinulin überreicht, bevor er sich auch schon wieder verabschiedet. Als der Noldo das Schreiben gleich darauf öffnet, findet er darin folgende, in der hochelbischen Sprache Quenya verfasste Worte: "Die Azurspinne würdigt Euren Einsatz und beachtet Euren Wunsch." Nachdem er seinen Freunden den Inhalt des Textes mitgeteilt hat, erklärt Tinulin, er habe sich gewünscht, dass die von Windraes gezeugten Fohlen leben, aber selbst keine Nachkommen haben sollen. Die Zeilen der Azurspinne reichen dem Noldo als Garantie, und er beauftragt Yuzuki damit, noch an diesem Morgen Katarr aufzusuchen und ihm mitzuteilen, dass er, Tinulin, ihn möglichst bald zu sprechen wünsche.
Bei der anschliessenden Vorbereitung auf die heutige Turnierdisziplin sagt Calendin zu Tinulin, dass er den Völkern hier ja vielleicht ein wenig Licht ins Herz singen könne. Wenig später treten Tinulin als Sänger und Mo als Tänzerin gegen Chetteraucher sowie Chadrian aus Chey Sart an und spielen sie mit ihrem Auftritt an die Wand. Anschliessend müssen Arrohir und Yuzuki gegen Vadammt und Vasuch aus Vaag antreten und machen ihre Sache so gut, dass der Sieg schon beinahe zum Greifen nahe ist. Doch dann stürzt Vasuch bei der tänzerischen Interpretation von Vadammts Gesang so unglücklich, dass er sich gleich beide Arme bricht und aufgeben muss. Da Arrohir nicht auf diese Weise gewinnen will, tritt auch er zurück, so dass der Wettkampf nur noch zwischen den beiden Sängern Yuzuki und Vadammt weitergeht. Dabei gelingt es dem Mann aus Vaag, das Ruder doch noch herumreissen und seinem Reich so den Sieg über die Calatirnor zu sichern.
Während im Anschluss Calendin und Bóin II. gegen die ebenfalls für Vaag antretenden Vaflucht und Vaselin verlieren, sucht Yuzuki im Getümmel der Zuschauer erfolglos nach Katarr. Als sie stattdessen schliesslich Karaat findet, sagt sie dem Mann aus Kargagis Ahar, er solle Katarr ausrichten, dass das Angebot von Herrn Bóin II. vielleicht noch verhandelbar sei, vor allem da ab jetzt wieder Herr Tinulin die Verhandlungsführung auf Seiten der Calatirnor übernehme. Nachdem sie angefügt hat, dass weder Karaat noch Katarr hierüber mit Bóin II. sprechen sollten und Tinulin Katarr ausserdem noch heute zu sprechen wünsche, nickt der Mann bloss und zieht sich wieder zurück.
// Metageblubber:
Es ist angerichtet :-)
Was für eine Achterbahn der Entscheidungen! Ich hatte mir schon vor der Session einen Zeitplan zurechtgelegt, wann was geschehen wird, sollten die Gefährten bis zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht die entscheidenden Schritte vorgenommen haben.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Mein Zeitplan sieht vor, dass König Rallah in Sachen Kargagis Ahar und Orgothraath am Abend des 15. August 2788 3Z Nägel mit Köpfen machen wird, wenn ihm Prinz Almaro von Alduryaknar bis dahin nicht zuvorkommt und ein Bündnis mit Kargagis Ahar eingeht. Kurz vor der Session hatte ich noch gedacht, dass das Zeitfenster vom 12. bis zum 15. August 2788 3Z vielleicht zu gross sein könnte und die Gefährten den Druck gar nicht richtig mitbekommen könnten, aber da sie eine faire Chance erhalten sollen, habe ich daran nichts mehr verändert.
Während der Session hatten sie es dann mehrfach in der Hand, den Sack rechtzeitig zuzumachen, sprich, Tinulin hätte Arrohir bereits früher dazu bewegen können, über seinen Schatten zu springen. Aber dann wollte der Noldo erst noch eine Garantie von der Azurspinne, was wieder Zeit kostete. Trotzdem dachte ich, dass es nun zeitlich sicher reichen würde, wenn sie in der Zwischenzeit die notwendigen Gespräche führen. Doch genau dann kommt plötzlich Bóin II. daher und will die Windraes-Abmachung an eine Geldforderung knüpfen. Und zu meiner völligen Überrumpelung und Überraschung ist Tinulin in dieser Situation auch noch damit einverstanden und stimmt sogar zu, dass der Zwerg die alleinige Verhandlungsführung übernimmt...
Klar, dass sich Katarr von Kargagis Ahar angesichts der hohen Geldforderung - er will ja alle 15 Stuten der Delegation von Windraes gedeckt bekommen, was nach Bóins II. Plan läppische 1'500 Goldstücke gekostet hätte - erstmal eine Bedenkzeit ausbedingen musste, immerhin hatte er gedacht, er bekommt diesen Dienst umsonst. Damit haben die Gefährten nun das für König Rallah beinahe schon geschlossene Tor wieder weit aufgestossen. Trotzdem sollten die Calatirnor eine weitere Chance bekommen, indem die Garantie der Azurspinne am Morgen des 15. August 2788 3Z und nicht erst später eintraf. Doch selbst jetzt haben sie den Sack nicht zugemacht, sondern Yuzuki mit dem Auftrag zur Delegation von Kargagis Ahar geschickt, Katarr möge möglichst bald ein Treffen mit Tinulin einplanen, der nun wieder die Verhandlungsführung übernommen habe... mal abgesehen davon, was sich ein Katarr angesichts dieser ganzen Wechsel denken soll, hat Yuzuki die zeitliche Dringlichkeit nicht herausgestellt und nicht um ein sofortiges Treffen ersucht. Na wenn sich das nun am Ende nicht noch rächt? Immerhin ist davon auszugehen, dass natürlich auch Chey Sart jede Menge Augen und Ohren im Stadion verteilt hat.
Die Spieler haben mich mit ihrem Vorgehen während der Session in ein wahres Wechselbad geworfen, denn wir befinden uns hier an einem ziemlich entscheidenden Punkt, auch und gerade für die Gefährten selbst: Bringen sie der Azurspinne die erhoffte Unterstützung, die ihnen deren Gunst sowie eine Schuld Alduryaknars und der Schlange von Cyan eintragen würde, oder vermasseln sie es und stehen am Ende mit nichts ausser einem aufgerüsteten Gegner des Westens da? Wie gesagt, es ist angerichtet, was darf's denn heute sein?
torben:
Zeit für den Hauptgang... >;D
Session 109: Teil 1
15.8. - 19.8.2788 3Z
Darushan
Nachdem die erste Runde der Disziplin "Minnesang und Tanz" beendet ist, verkündet der Turnierleiter, dass der nächste Tag wieder ein Ruhetag ohne Wettkämpfe sein werde und die Delegation von Alduryaknar am heutigen Abend bei König Rallah zum Essen eingeladen sei. Während sich alle Delegationen langsam in ihre Unterkünfte zurückziehen, überlegt Bóin II., ob die Gefährten den Ruhetag nutzen könnten, um die Delegation von Rycolis auszuschalten. Ob der Ankündigung, dass Alduryaknar am Abend bei König Rallah eingeladen ist, drängt Mo Tinulin zur Eile hinsichtlich der Besprechung mit Katarr und dem Zustandekommen der Vereinbarung mit Alduryaknar. Der Noldo und auch Yuzuki sind jedoch der Meinung, dass die Gefährten Katarr mitgeteilt hätten, dass sie ihn zu sprechen wünschen, weshalb der Ball nun bei ihm liege und er sich schon melden werde, wenn er wirklich an der Vereinbarung interessiert sein sollte. Gleichwohl begibt sich Tinulin nach einer Weile doch wieder ins Stadion und sieht, dass schon zahlreiche Turnierteilnehmer verschiedenster Delegationen auf den Beginn der abendlichen Festlichkeiten warten, welche gerade vorbereitet werden.
Als sich Tinulin umsieht, erkennt er plötzlich, dass ihn einige Männer von Kargagis Ahar zu sich heranwinken, worauf sich der Noldo langsam in Bewegung setzt. Die Männer führen Tinulin sogleich zu Katarr, der sich zuerst ein bisschen überrascht zeigt, dass die Verhandlungen auf Seiten der Calatirnor nun doch wieder vom Noldo geführt werden. Als erstes erkundigt sich der Mann noch einmal nach dem Grund für Tinulins Interesse an einer Verbindung zwischen Kargagis Ahar und Alduryaknar, worauf Noldo erwidert, dass König Rallah von Chey Sart ein sehr ambitionierter Mann sei, der den Westen mit Krieg zu überziehen gedenke. Dies würde auch Kargagis Ahar betreffen, sollte sich Prinzessin Karassa nicht mit Prinz Almaro von Alduryaknar, sondern beispielsweise mit Prinz Ismoron von Orogothraath zusammentun. Diese Verbindung sei somit ein Gewinn für drei Seiten und daher klar zu bevorzugen. Katarr nickt ob dieser Begründung bedächtig, bevor er sagt, dass alleine schon die Durchsetzung dieser Interessen Tinulin doch sicherlich Windraes' Dienste als Deckhengst für die Stuten von Kargagis Ahar wert sein dürfte. Bóin II. habe jedenfalls eine Forderung aufgestellt, welche vollkommen jenseits aller Vorstellungen sei. Er, Katarr, sei zum Schluss gelangt, die Verbindung zwischen Karassa und Almaro nur dann gutzuheissen, wenn er für Windraes' Dienste nicht noch eine Zahlung leisten müsse. Tinulin zeigt Betroffenheit über Bóins II. unwirschen Vorstoss und gelobt Besserung, indem er Katarr beliebt machen will, dass er sowohl Bóin II. als auch Arrohir stattdessen lediglich eine symbolische Zahlung von je 15 Goldstücken ausrichten solle. Der Cousin von Prinzessin Karassa überlegt eine Weile, bevor er seinerseits die Zahlung von je 10 Goldstücken anbietet. Als Tinulin auf 15 Goldstücken beharrt, streckt ihm Katarr die Hand hin und sagt, gerade als der Noldo zugreift, mit einem siegesgewissen Lächeln: "10 Goldstücke". Tinulin lächelt den Mann ebenfalls an und wiederholt nochmals seine Forderung, worauf Katarr jedoch nur noch grinst und sagt, dass sie nun schleunigst König Almarant und Prinz Almaro von Alduryaknar aufsuchen und die Verlobung unbedingt sogleich in aller Öffentlichkeit bekannt machen sollten. Nur so könnten sie König Rallah zuvorkommen und verhindern, dass er dem König von Alduryaknar während des gemeinsamen Essens die Verbindung mit Kargagis Ahar doch noch "ausredet". Tinulin und die Calatirnor sollten daher rasch König Almarant und Prinz Almaro informieren und zur Mitte der Festzelte bringen, während er, Katarr, Prinzessin Karassa holen gehe.
Als Tinulin gleich darauf zurück bei der Unterkunft der Gefährten ist und sie über die neusten Entwicklungen informiert, sagt Bóin II., dass er nicht bereit sei, die Vereinbarung mitzutragen, wenn dafür kein Geld fliesse. Er sei indessen bereit, Yuzuki ins Stadion zu begleiten, dies in der Hoffnung, dass sie in der Öffentlichkeit den Eindruck erwecken könnte, dass die Vereinbarung bezüglich Windraes ihr Verdienst gewesen sei. Anschliessend geht Tinulin rasch zur Delegation von Alduryaknar hinüber und sagt zu Prinz Almaro, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen sei, um die Verbindung mit Kargagis Ahar öffentlich zu machen. Kurz darauf finden sich die Delegationen von Kargagis Ahar und Alduryaknar zusammen mit den Calatirnor nahe der Mitte der im Stadion zentral aufgestellten Festzelte ein. Bóin II. ist noch immer ganz mürrisch und gegen die getroffene Vereinbarung, dagegen vorgehen will er aber gleichwohl nicht. Mit mehreren Gongschlägen erweckt Katarr die Aufmerksamkeit der übrigen Delegationen, die sich allmählich ebenfalls in der Mitte einfinden, um zu erfahren, was hier los ist. Selbst König Rallah erscheint mit seiner Turniergarde und schaut mit einer Mischung aus Verwunderung und Besorgnis zu Katarr. Tinulin ist inzwischen wieder zu seinen Freunden gegangen und sagt zu Yuzuki, dass sie an der Spitze der Calatirnor zu den Delegationen von Kargagis Ahar und Alduryaknar gehen solle. Auf diesem Weg könne sie dem anonymen Verfasser des Erpresserbriefs und mutmasslichen Entführer ihres Vaters zeigen, dass das Arrangement ihr Verdienst sei. Als sie dort angekommen sind und sich in der Mitte der Versammlung ein freier Kreis gebildet hat, ergreift Katarr schliesslich das Wort und sagt:
"Ich freue mich sehr, hier vor all diesen Zeugen Folgendes verkünden zu können: Meine bezaubernde Cousine, Prinzessin Karassa von Kargagis Ahar, freut sich ausserordentlich darüber, hier am Steppenturnier mitzuteilen, dass sie mit Prinz Almaro von Alduryaknar, der um ihre Hand angehalten hat, die Ehe schliessen will."
Während die Anwesenden mit vielen "Ohs" und "Ahs" ihrer Freude und ihrem Erstaunen Ausdruck verleihen, führt Katarr ein etwa neun Jahre altes Mädchen vor und lässt es neben Prinz Almaro Aufstellung beziehen. Beim Anblick der jungen Prinzessin ist Arrohir froh, sich nicht selbst zum Anwärter auf ihre Hand aufgeschwungen zu haben.
Anschliessend fährt Katarr fort:
"Nicht minder freut es mich, zu verkünden, dass die Westler vom Heren Calartirnoron vom Calamindo dem Brautpaar aus Freude über diese Verbindung die grosszügige Summe von 300 Goldstücken schenken. Der Gabentisch für dieses Geschenk sowie weitere Spontangeschenke wird gerade aufgestellt."
Diese nicht abgesprochene Ankündigung löst bei den Steppenvölkern wildes Gemurmel und bei den Calatirnor blankes Entsetzen aus, aber Katarr fährt unbeirrt und mit einem Lächeln auf den Lippen fort:
"Doch das ist noch nicht alles: Die Calatirnor vom Calamindo wollen dem jungen Paar zum Start in ihr gemeinsames Leben zusätzlich auch noch etwas Handfestes mitgeben, indem das grosse Pfurzen-Pferd, also jenes, welches der Pfurz Arrohir reitet, alle Stuten der Delegationen von Kargagis Ahar und Alduryaknar bespringen wird. Wer dabei sein möchte, dieses Spektakel wird schon morgen beginnen."
Tinulin und Bóin II. waren ob der nicht abgesprochenen Geldzahlung schon aufgebracht, aber die ebenfalls nicht abgemachte Erweiterung der Deckhengstzusage auch auf die Stuten von Alduryaknar bringt das Fass für die beiden endgültig zum Überlaufen. Auch König Rallah von Chey Sart ist während Katarrs Verkündung immer wütender geworden, doch als er das Entsetzen und den blanken Hass auf Katarr in Bóins II. Gesicht erkennt, scheint in ihm ein Plan zu reifen. Applaus spendend und mit einem jovialen Lächeln im Gesicht, geht Rallah auf den Zwerg zu und funkelt ihn kurz ganz böse an, bevor er dicht neben ihm stehend sagt:
"Was für eine wundervolle Geschichte. Und auch wenn ich natürlich davon ausgehe, dass Katarr von Kargagis Ahar nichts als die Wahrheit spricht, so bitte ich Euch, Herr Bóin II., gleichwohl, mir und allen anwesenden Zeugen hier zu bestätigen, was soeben bezüglich Eurer Geschenke für das Brautpaar verkündet wurde. Denn wenn es sich wirklich so verhalten sollte, wie Katarr gesagt hat, dann bin ich als der Herr von Chey Sart und Gastgeber an diesem Turnier von allen der Erste, der Eure 300 Goldstücke sofort auf dem Gabentisch sehen möchte."
Die Worte des Königs von Chey Sart stossen bei den gespannt zusehenden Menschen aus der grosse Steppe auf breite Zustimmung, und sogleich werden Rufe nach dem Geld laut. Blitzschnell erfasst Tinulin, dass Rallah nur darauf aus ist, Zweifel an der Verlässlichkeit der Calatirnor zu sähen und damit auch die noch junge Verbindung ins Wanken zu bringen. Leise raunt er daher Bóin II. zu, er solle gar nichts sagen, sondern nur lächeln, während er sich einen Weg durch die Schaulustigen bahnt und anschliessend zur Unterkunft der Gefährten spurtet. Gleich darauf spricht Rallah Bóin II. nochmals laut auf Ostron an und sagt, der Zwerg solle zeigen, dass er zum Wort der Calatirnor stehe, welches sie Katarr gegeben hätten, und die 300 Goldstücke sogleich für alle gut sichtbar auf den Gabentisch legen. Da erwidert Bóin II. trotzig und voller Wut auf Westron: "Für seine falschen Worte werde ich Katarr verprügeln!", bevor er anfügt, "Niemand fasst den Geldbeutel eines Zwergs, und schon gar nicht meinen, an." Nachdem Bóins II. Worte für Rallah übersetzt wurden, sagt der König von Chey Sart mit einem bösen Lächeln auf den Lippen: "Sehe ich es in diesem Fall richtig, dass Ihr nicht bereit seid, Euch an Euer Versprechen zu halten und die geschenkte Summe von 300 Goldstücken dort drüber auf den Gabentisch zu legen?" Sobald Yuzuki die auf Ostron gestellte Frage für Bóin II. übersetzt hat, entgegnet dieser auf Westron: "Ich werde die 300 Goldstücke nicht bezahlen, denn sie waren nicht vereinbart. Es mag sein, dass meine Begleiter diese Summe bezahlen, aber ich habe dem Brautpaar nur meine Sympathie zu schenken." Als Rallah die Übersetzung von Bóins II. Antwort vernommen hat, deutet er auf Bóin II. und sagt laut an die Umstehenden gewandt: "Wie ich höre, ist der Westler wankelmütig und will nicht zu seinem Wort stehen." Gerade als er weitersprechen will, ist aus der Richtung der Unterkunft der Calatirnor ein lautes "Halt!" in Ostron zu vernehmen, und kurz darauf bahnt sich Tinulin wie ein Wiesel einen Weg durch die Menge der Schaulustigen.
[Technisch gesprochen: Tinulins Bewegungsmanöver, um sich von der Unterkunft herkommend rechtzeitig durch die Menschenmenge zu schlängeln ist mit UM 99 + 88 + 50 Bewegungsmanöverbonus = 237 phänomenal. Es gelingt ihm damit, sich so schnell durch die Menge zu winden, dass er König Rallah vom Weitersprechen abhalten kann.]
Als Tinulin nur wenige Augenblicke später wieder in den Kreis in der Mitte tritt, hat er einen Beutel in der Hand und sagt an König Rallah gewandt: "Halt! Bevor Ihr Herrn Bóin II. Wortbruch vorwerft, lasst mich sprechen." Bei diesen Worten ist der Noldo bereits zum Gabentisch gegangen und kippt den Inhalt des Beutels darauf aus. Rallahs Miene scheint kurz zu versteinern, als unter dem vereinzelten Jubel der Schaulustigen 300 Goldstücke zum Vorschein kommen, aber der König von Chey Sart ist gleichwohl so geistesgegenwärtig, dass er Tinulin nicht zu Wort kommen lässt. Zähneknirschend, aber nach aussen hin gespielt fröhlich, sagt Rallah:
"Seht her! Wie hoffentlich noch weitere Reiche - ich denke vor allem an Ralian, Ubain, Jendiar oder Lygar Kraw - bin ich bereit, dem Brautpaar selbst noch weitere 400 Goldstücke zu schenken. Dies geschieht unter der Voraussetzung, dass die Westler auch das Geschenk der Pfurzen-Pferd-Bespringungen ohne Wankelmut erbringen, und in der Hoffnung, dass Kargagis Ahar und Alduryaknar auch in Zukunft gute und zuverlässige Handelspartner von Chey Sart bleiben, welche einen Anschluss an meine Allianz in Erwägung ziehen."
Mit diesen Worten geht König Rallah zu Prinz Almaro und Prinzessin Karassa und gratuliert den beiden unter den Jubelrufen der Anwesenden. Als Rallah gleich darauf eine Schatulle gebracht wird und er ihren Inhalt ebenfalls auf dem Gabentisch auskippt, kennt der Jubel der Umstehenden angesichts der augenscheinlich deutlich mehr als 300 Goldstücke keine Grenzen. Anschliessend richtet Rallah das Wort an alle Anwesenden und sagt, dass nun das Fest beginne und er König Almarant und Prinz Almaro sowie ihre Delegation in seinem Zelt erwarte. Sogleich werden die Genannten von König Rallahs Turniergarde flankiert und hinter ihm zu seinem Zelt geführt, während Prinzessin Karassa von mehreren ihrer Untergebenen umringt und zur Unterkunft von Kargagis Ahar eskortiert wird. Nachdem das Spektakel zum Ende gekommen ist, beginnen sich die Anwesenden Delegationen wieder zu zerstreuen, ohne dass Tinulin die Möglichkeit gehabt hätte, das Wort an sie zu richten. Empört und von einer inneren Wut getrieben, geht er zusammen mit Bóin II. zu Katarr, während noch weitere Delegationen Hochzeitsgeschenke in Form von Geld auf dem von der Turniergarde bewachten Gabentisch ablegen.
Wie Tinulin ist auch Bóin II. sehr in Rage und sagt zu Katarr, dass er von ihm enttäuscht und sein Vorgehen, ihm die Worte im Mund umzudrehen, unverzeihlich gewesen sei, weshalb er keine Gnade von ihm, Bóin II., zu erwarten habe. Tinulin schliesst sich den Worten des Zwergs an und sagt, dass Katarr seine Sache nicht gut gemacht habe und es tödlich ende, wenn man in die Schatulle eines Zwergs greife. Das sei nun aber geschehen, und es werde seine Folgen haben. Nicht geschehen und öffentlich widerrufen werde Katarr hingegen die ebenfalls fälschlicherweise angekündigte Deckung der Stuten von Alduryaknar durch Windraes. Sehr zum Ärger der beiden Gefährten zeigt sich Katarr von ihren Drohungen jedoch gänzlich unbeeindruckt, sondern sagt mit einem überlegenen Lächeln auf den Lippen: "Willkommen im Osten!" Gleich darauf geht er zum Gabentisch und gibt Tinulin mit den Worten "Soll niemand sagen, ich würde nicht zu meinem Wort stehen" zweimal 15 Goldstücke in die Hand. Diese Geste vermag Tinulins Ärger jedoch nicht im Geringsten zu lindern, denn er erwidert mit ernster Miene, dass die Deckung der Stuten von Alduryaknar trotzdem nicht stattfinden werde. Zudem müsse Katarr Tinulin auch die 300 Goldstücke in irgendeiner Form zurückgeben, ansonsten er auch den Noldo zum Feind haben werde. Katarr scheinen die Worte der Gefährten nicht gross zu beeindrucken, denn er lächelt weiterhin und entgegnet auf die Drohungen bloss, dass die Calatirnor nach dem Turnier noch einen weiten Heimweg vor sich haben werden.
Nachdem Tinulin und Bóin II. Katarr stehen gelassen haben und das Fest in vollem Gange ist, sagt Tinulin zu Calendin, dass Katarr mit seiner Verkündung den Bogen überspannt habe. Sollte der Mann aus Kargagis Ahar Tinulin das Geld nicht bis zum Ende des Turniers zurückgeben und die Sache mit den Pferden richtig auflösen, so hätte er damit sein Leben verwirkt.
Weiter geht's bei Teil 2
torben:
Session 109: Teil 2
Im Verlauf des Abends kommt Ubbe aus Ubain und gratuliert Tinulin zur geglückten Verbindung von Alduryaknar mit Kargagis Ahar. Schon kurz darauf trägt sich auch Rabobar aus Ralian beim Noldo in die Liste der Gratulanten ein und sagt, die ganze Sache und vor allem Tinulins Auftritt hätten beinahe den Geschmack einer Revolution gehabt, fast so wie es der Feuermalasander vor einiger Zeit von ihm selbst gefordert habe. Als Tinulin nachfragt, was es damit auf sich habe, erzählt der Mann aus Ralian folgende Geschichte:
"Unser Reich Ralian hatte in den Jahren 2760 3Z bis 2780 3Z die Bürde der Arbeit in den Stollen der Schlange von Cyan zu tragen. Im Jahr 2778 3Z hatten wir unseren Tribut schon beinahe vollständig geleistet, als eines Tages der Malasander oder Feuermalasander, wie er jetzt genannt wird, an meinen Hof in Ralian kam. Er ist ein aufrührerischer Geist, der überall nur Chaos stiften will, aber charismatisch ist er, das muss man ihm lassen. Nachdem er vom Leid sowie von der Geringschätzung und der Unterdrückung, welche wir erfuhren und zu ertragen hatten, gesprochen hatte, forderte er mich auf, mich gegen die Wurzel dieses Übels, die Schlange von Cyan, aufzulehnen und sie aus dem Herzen Ralians herauszureissen. Sollten wir uns von unserem Unterdrücker nicht frei machen und uns der von ihm befohlenen Stollenarbeit nicht widersetzen, würde er, der Feuermalasander, dereinst nach Ralian zurückkehren, und dann würde ein nie da gewesener Sturm meine Herrschaft beenden. Ich bin natürlich in keiner Weise auf diese absurde Forderung eingegangen, und nachdem der Feuermalasander meinen Hof wieder verlassen hatte, wurde er bis heute auch nie wieder in Ralian gesehen. Soweit ich weiss, war er zuletzt in Orgothraath, und ich nehme an, Ihr habt von Gurgamods Revolution gehört, die er dort angezettelt haben soll. Wo der Unruhestifter sich nun befindet, ist mir allerdings nicht bekannt."
[Diese Erzählung lässt den Spieler von Tinulin vermuten, dass es sich beim Feuermalasander und der Azurspinne um ein und dieselbe Person handeln könnte.]
Bóin II. ist ob Katarrs Dreistigkeit noch immer so in Rage, dass er das Fest an diesem Abend nicht ertragen kann und sich in Begleitung von Khufur und Yuzuki in die Unterkunft der Calatirnor zurückzieht. Mo versucht derweil, Arrohir etwas aufzuheitern und sagt, er solle sich jetzt mal keine Sorgen machen, zumal Windraes seinen Einsatz als Deckhengst sicherlich geniessen werde. Wie die beiden Menschen bleiben auch Tinulin und Calendin noch eine Weile am Fest und beobachten das ausgelassene Treiben, während sie über die Ereignisse des Abends sprechen. Gerade als Tinulin seinem Freund erklärt, dass er Katarrs Vorgehen als Betrug und Diebstahl erachte und der Mann dafür werde gradestehen müssen, verspüren die beiden Elben plötzlich die erneute Verdunkelung der Atmosphäre, welches dieses Mal jedoch noch deutlich stärker ist und zudem etwas länger anhält. Schliesslich sagt Calendin, dass am heutigen Abend ein Keil zwischen die Calatirnor getrieben worden sei. Als Mo ihn darauf ganz verunsichert ansieht, erklärt der Waldelb, dass Tinulin die von Katarr angekündigte Zahlung geleistet habe, obwohl sich Bóin II. nur Augenblicke zuvor in aller Öffentlichkeit klar gegen die Zahlung ausgesprochen habe.
Nachdem sich auch die Elben und Menschen einige Zeit später wieder in der Unterkunft eingefunden haben, richtet Tinulin vor allen Calatirnor das Wort an Bóin II. und sagt:
"Wir beide haben heute Abend einander zuwidergehandelt. Ich habe eine Zahlung an Katarr geleistet, obwohl gemäss unserer Vereinbarung mit ihm nichts Derartiges vorgesehen gewesen war. Katarr hat uns alle betrogen, und ich werde Katarr das Leben nehmen, wenn er dieses Unrecht bis zum Ende des Steppenturniers nicht wiedergutmachen sollte. Für mich ist zudem ganz klar, dass die Deckung der Stuten aus Aldurykanar durch Windraes nicht stattfinden wird."
Als Mo fragt, ob dies König Rallah nicht Anlass geben könnte, die Verlobung zu torpedieren, was er ja offenbar schon im Zusammenhang mit der Zahlung versucht habe, erwidert Tinulin, dass er Prinz Almaro dazu anhalten werde, öffentlich auf diesen Teil der Vereinbarung zu verzichten. Nun meldet sich auch Arrohir zu Wort und bekräftigt, dass die Begattung der Stuten aus Alduryaknar auch aus seiner Sicht auf keinen Fall in Frage komme.
Sobald diese Dinge besprochen sind, wollen Tinulin und Calendin nochmals aufbrechen, um die grosse Statue von Ren, dem Feuerkönig, genauer zu untersuchen. Mo ist nicht zuletzt aufgrund der nachtschlafenden Zeit und der damit verbundenen Dunkelheit total dagegen und vergleicht das Ansinnen der Elben mit ihrer Expedition nach Thal, welche zur Begegnung mit dem Drachen Smaug geführt habe. Als Tinulin jedoch beinahe feixend insistiert und selbst Mos Hinweis darauf, dass Bóin II. und Khufur viel zu betrunken seien, um die Elben im Notfall retten zu können, ohne Gehör bleibt, bricht schliesslich etwas in der schönen Dunländeri, und sie setzt sich wortlos und mit gesenktem Kopf auf ihr Bett. Bevor die Elben gleich darauf aufbrechen, bittet Tinulin Arrohir darum, sich um Mo zu kümmern, worauf sich der junge Dunadan mit einer Kerze in der Hand neben die Heilerin setzt.
Schon während die Elben aus dem Stadion schleichen, stellt sich Tinulin für seine Verhältnisse mächtig ungeschickt an und ist weit davon entfernt, sich lautlos durch die Gegend zu bewegen.
[Technisch gesprochen: Mit UM 01 - 100 - 22 + 188 Schleichen = 67 verpatzt Tinulin sein Schleichenmanöver deutlich. Aufgrund seiner überragenden Fähigkeiten ist das Endergebnis dennoch kein "Totalschaden".]
Die Stadt selbst ist ruhig, und die Elben vernehmen nur entfernt die Geräusche des Festes auf dem Turniergelände. Vorsichtig nähern sich Tinulin und Calendin dem grossen Platz, in dessen Mitte die grosse Statue von Ren, dem Feuerkönig, steht. Der Ort ist dunkel und verlassen, so dass die beiden Freunde unbehelligt bis zur Statue gehen können, die schwarz in den Himmel ragt. Während Tinulin nichts Verdächtiges wahrnimmt, glaubt Calendin, eine ganz subtile Art von "böser Restwärme-Strahlung" zu spüren. Da sie ansonsten aber nichts Auffälliges entdecken können, kehren sie schliesslich zu ihrer Unterkunft zurück. Als sie zu ihren Betten kommen, sieht Mo Tinulin nur kurz schweigend an, bevor sie sich von ihm abwendet und einschläft.
Da am Morgen des 16. August 2788 3Z wie angekündigt ein Ruhetag ist, können die Gefährten etwas länger schlafen, aber Tinulin, der diesen Luxus nicht benötigt, geht gleichwohl schon bald zur Delegation von Alduryaknar. An der Tür zur Unterkunft bittet er darum, im Verlauf des Tages mit König Almarant oder Prinz Almaro sprechen zu können. Noch während der Noldo vor der Unterkunft steht, kommt Almaro mit übernächtigter und besorgter Miene dazu und sagt, dass es seinem Vater, König Almarant, seit kurz nach dem Abendessen bei Rallah sehr schlecht gehe. Tinulin ist bereit, dem König seine Hilfe anzubieten, zuvor möchte er jedoch die Sache mit der Deckung der Stuten von Alduryaknar geklärt wissen. Während er, Tinulin, die Sache mit der Rückzahlung der 300 Goldstücke selbst in die Hand nehmen werde und nötigenfalls Selbstjustiz walten lasse, solle Almaro in aller Öffentlichkeit auf die Begattung der Stuten von Alduryaknar durch Windraes verzichten. Almaro erklärt Tinulin darauf jedoch, dass König Rallah beim Abendessen nur allzu deutlich gemacht habe, dass er alles unternehmen werde, um die Verbindung zwischen Kargagis Ahar und Alduryaknar zu Fall zu bringen. Dazu werde er jeden sich bietenden Zweifel an der Einhaltung der von Katarr präsentierten Vereinbarung ausnutzen, wobei ihm die einzelnen Bestandteile an sich egal seien. Rallah werde daher auf der strikten Einhaltung der Begattung der Stuten bestehen, auch wenn er mit Pferden wohl grundsätzlich gar nichts am Hut habe. Der König von Chey Sart habe ganz offensichtlich die Hoffnung, ein allfälliges Zögern einer der Parteien zu seinen Gunsten nutzen zu können. Wie ernst die Lage sei, könne Tinulin an König Almarants Zustand ermessen.
Rasch gehen die beiden Männer in den ersten Stock der Unterkunft und treffen dort in einem abgetrennten Raum auf den in einem Bett liegenden König von Alduryaknar. Almarant wirkt äusserst geschwächt und sieht aus, als sei er über Nacht um viele Jahre gealtert. Mit leerem Blick starrt er an die Decke und brabbelt dabei leise unverständliche Worte von Schwärze. Als ihm Tinulin hochkonzentriert die Hand auf die Stirne legt, blitzt vor dem inneren Auge des Noldos ganz kurz die Vision einer schwarzen Gestalt auf, von der das ultimativ Böse auszugehen scheint. Da wird Tinulin bewusst, dass Almarant einer ganz aussergewöhnlichen Dunkelheit ausgesetzt war und diese sehr stark auf ihn eingewirkt haben muss. Der Noldo lässt für Almarant ein Bad vorbereiten und gibt dem heissen Wasser aus seinem Kräuterbeutel wenig später wohlriechende Essenzen bei. Er sagt zu Almaro, dass er den König nicht heilen, ihm aber zumindest etwas Linderung verschaffen könne. Während Tinulin Almarants Haupt immer wieder mit Wasser übergiesst, dem Element des Valas Ulmo, einem der grössten Gegner des Bösen, singt er elbische Lieder, worauf sich der Gesichtsausdruck des Königs allmählich entspannt und er etwas aus seiner Lethargie erwacht. Als er Tinulin erkennt, sagt er warnend:
"Da war eine Dunkelheit in König Rallahs Zelt, eine Dunkelheit, wie sie nur in den Stollen der Schlange von Cyan grösser gewesen ist. Damals, vor ungefähr 50 Jahren, sind wir in den Tiefen der Welt auf eine Schwärze gestossen, die undurchdringlicher nicht sein könnte und die alles Leben, das nicht rechtzeitig fliehen konnte, ausgelöscht hat. Fast ebenso schrecklich wie die Schwärze selbst, war es, das eigene Volk darin verschwinden zu sehen. Nur mit Hilfe der Schlange von Cyan persönlich sowie ihrer Truppen gelang meinem Vater, König Almarung, mir und unserem Volk schliesslich, unter schweren Verlusten die grösste Schwärze zu bannen, aber auch danach waren und blieben die Stollen ein schrecklicher und todbringender Ort."
Nur eine knappe Viertelstunde nachdem Tinulin seinen Gesang beendet hat und Almarant dem Bad entstiegen ist, beginnt sich sein Zustand schon wieder zu verschlechtern, und die Falten eines von schlimmen Alpträumen geplagten Mannes kehren auf sein eingefallenes Gesicht zurück.
Almaro sagt zu Tinulin, dass sie am Abend zuvor im Zelt König Rallahs Zorn zu spüren bekommen hätten und er ihnen überdeutlich gezeigt habe, was geschieht, wenn man entgegen seiner Interessen handelt. Warnend fügt der Prinz an, Rallah habe auch gesagt, dass ein solches Schicksal auch anderen blühen könne, die sich ihm in den Weg stellen. Schliesslich habe Rallah auch gedroht, dass es König Almarant auch noch deutlich schlechter gehen könne, als es jetzt gerade der Fall sei. Als Rallah diese Warnungen im Zelt ausgesprochen habe, habe er, Almaro, gespürt, dass einige seiner Männer bereit gewesen wären, sich Rallahs Sache anzuschliessen, nur um den König von Chey Sart damit ein bisschen zu besänftigen. Tinulin bittet den Prinzen darauf, die ganze Delegation von Alduryaknar zu versammeln, während er kurz etwas zu erledigen habe. Anschliessend geht Tinulin und Calendin und sagt ihm, er müsse unbedingt mit Aram sprechen, da Rallah bei der Delegation von Alduryaknar ein psychisches Massaker angerichtet habe. Während sich der Waldelb auf die Suche nach dem Faden der Azurspinne macht, kehrt Tinulin zu Almaro und dessen versammelter Delegation zurück und stimmt ein elbisches Lied an, mit welchem er die Stimmung der Delegationsmitglieder zumindest vorübergehend zu heben erhofft.
Wenig später trifft Calendin tatsächlich auf Aram und bringt ihn zur Unterkunft von Alduryaknar. Schon kurze Zeit nachdem ihm Einlass gewährt wurde, schwingt der hagere Mann zu Tinulins Gesang leicht hin und her, dabei eine mitgebrachte Flasche Wein in der Hand haltend. Als der Noldo sein Lied beendet hat und sich die Delegationsmitglieder wieder ihren verschiedenen Aufgaben zuwenden, applaudiert Aram und gratuliert Tinulin zur erfolgreichen Verbindung von Kargagis Ahar und Alduryaknar. Er fügt an, vernommen zu haben, dass Tinulin dieser Coup trotz widriger Umstände in extremis gelungen sei, wofür die Azurspinne, aber auch die Schlange von Cyan und auch Alduryaknar selbst in seiner Schuld stehen würden. Für Tinulin stehen momentan jedoch andere Dinge im Vordergrund, denn er sagt, dass König Rallah als Reaktion auf die Verbindung ein psychisches Massaker an der Delegation von Alduryaknar verübt habe. Dazu habe er sich der Hilfe eines zutiefst schwarzen Wesens bedient, welches über ihn massivsten Einfluss in den Sphären von Angst und Schrecken ausübe. Dann kommt der Noldo doch nochmals auf den letzten Abend zurück und berichtet, dass Katarr die Verkündung der Verlobung von Karassa und Almaro missbraucht habe, um den Calatirnor ohne entsprechende Abmachung 300 Goldstücke abzunehmen. Gleichzeitig habe er auch erwirkt, dass die Calatirnor der zusätzlichen Deckung aller Stuten von Alduryaknar durch Windraes zustimmen mussten. Tinulin hofft, dass die von der Azurspinne zugesagte Beachtung der Wünsche der Calatirnor bezüglich der aus der Abmachung entspringenden Fohlen aus Kargagis Ahar auch für jene aus Alduryaknar gelte, zumal dieses Reich derzeit andere Probleme habe, als den Calatirnor zu helfen. Der nahe bei den beiden Männern stehende Almaro hört diese Worte zwar mit Interesse, kann sich aber keinen Reim darauf machen, worum es bei den angesprochenen Wünschen der Calatirnor gehen könnte. Tinulin fährt derweil fort und sagt, dass das Geld eine Sache zwischen Katarr und ihm selbst sei und er Justiz an dem Mann üben werde, sollte er das Geld Tinulin nicht zurückgeben. Aram erwidert darauf, es tue ihm leid, was der Delegation von Alduryaknar zugestossen sei, und er gibt sich zuversichtlich, dass sich für die finanzielle Unbill eine Lösung finden lasse. Zum jetzigen Zeitpunkt sei es indessen von grösster Wichtigkeit, König Rallah nicht den geringsten Anlass zu bieten, die Verbindung öffentlich in Zweifel ziehen und für nichtig erklären zu können, zumal das junge Paar ja erst verlobt sei. Die Zusage der Azurspinne bezüglich der Fohlen werde auch jene der Stuten von Alduryaknar umfassen, sofern sich damit sicherstellen lasse, dass die Verbindung von Kargagis Ahar und Alduryaknar Bestand hat. Bezüglich der 300 Goldstücke sollte, um den Bestand der Verbindung nicht zu gefährden, nicht auf Katarr zurückgegriffen werden. Vielmehr dürften neben der Azurspinne sicherlich auch die Schlange von Cyan und nicht zuletzt Alduryaknar gerne bereit sein, ihre Dankbarkeit für die durch die Calatirnor beflügelte Verbindung auch in Gold zum Ausdruck zu bringen. Tinulin versteht Arams Sorgen und sagt, er sei mit der gefundenen Lösung zufrieden und einverstanden. Daher werde er Katarr während des Turniers in Ruhe lassen, auch wenn ihm nicht zu trauen sei. Aram entgegnet darauf: "Aufgrund Eurer Äusserungen nehme ich an, Katarr könnte Euch aufgezeigt haben, dass hier im Osten Geschäfte je nach den Kräfteverhältnissen der Parteien manchmal anders abgewickelt werden als bei Euch im Westen. Ich gehe nun aber davon aus, dass die Calatirnor König Rallah keinen Anlass bieten werden, um die Verbindung zwischen Kargagis Ahar und Alduryaknar zerbrechen zu können?" Als Tinulin Arams Frage bejaht, lächelt der hagere Mann und wünscht den Calatirnor weiterhin ein erfolgreiches Turnier.
Nachdem Aram und Tinulin mit einem Glas Wein auf ihre Einigung angestossen haben, wendet sich der Noldo nochmals Almarant zu und unterzieht den König einer weiteren Badung mit Gesang. Aram wechselt derweil noch einige Worte mit Prinz Almaro und verlässt anschliessend die Unterkunft von Alduryaknar.
Es ist bereits Mittagszeit, als Tinulin die Behandlung von König Almarant beendet und zu den Gefährten zurückkehrt. Zuerst berichtet er nur Bóin II. und Calendin von Almarants Erlebnissen in den Stollen der Schlange von Cyan. Während Calendin ob der Erzählung entsetzt ist, fragt sich Bóin II., worum es sich bei der beschriebenen Schwärze oder dem dahinterstehenden Wesen handeln könnte, was in Tinulin unweigerlich Erinnerungen an den durch Aulës Siegel verschlossenen Zugang zu Utumno, Morgoths grosser Festung im Norden, weckt. Anschliessend berichtet er allen Calatirnor von König Almarants jämmerlichem Zustand sowie dem Gespräch mit Aram, der die Gefährten darum bitte, während des Turniers die Füsse still zu halten. Damit sei gemeint, dass sie von jeglichen Unternehmungen absehen sollen, die eine Gefahr für die Verbindung zwischen Kargagis Ahar und Alduryaknar darstellen könnten. Die Azurspinne werde demgegenüber dafür besorgt sein, dass allfällige von Windraes mit den Stuten von Alduryaknar gezeugte Fohlen selbst keine Nachkommen haben werden. Schliesslich übergibt Tinulin Bóin II. und Arrohir je 15 Goldstücke und sagt, dass es sich dabei um den einzigen Teil der Abmachung mit Katarr handle, den der Cousin von Prinzessin Karassa eingehalten habe. Arrohir ist über Katarrs Vorgehen so aufgebracht, dass er das Geld lieber aus dem Fenster werfen würde als es anzunehmen, doch Mo kann ihn immerhin davon überzeugen, es in seinem Namen bis auf Weiteres zu verwahren. Anschliessend erkundigt sich die schöne Dunländerin nochmals danach, wie es zu König Almarants Veränderung gekommen sei und erfährt darauf von Tinulin, dass die Elben einen Zusammenhang mit der schwarzen Statue auf dem grossen Platz von Darushan vermuten. Diese Äusserung veranlasst Mo, den beiden Elben für ihr verantwortungsloses Verhalten, nachts und alleine zu dieser Statue zu gehen, ganz gehörig die Hölle heiss zu machen und ihnen eine ordentliche Standpauke zu halten.
Nach dem Mittagessen kommen König Rallah, Katarr sowie Prinz Almaro und Prinzessin Karassa zusammen mit einer grossen Anzahl Schaulustiger zur Unterkunft der Calatirnor. Mit bissigem Ton und einem bösen Funkeln in den Augen sagt der König von Chey Sart zu Arrohir, der ihnen die Tür öffnet: "Pfurz, wir sind gekommen, um Eurem Hengst bei der Verrichtung seiner Aufgabe zuzusehen und sicherzustellen, dass er standhaft ist. Kommt nun, es ist angerichtet." Damit deutet Rallah auf eine ganze Reihe von Pferden, die im Stadion nebeneinander angebunden stehen. Niedergeschlagen führt Arrohir gleich darauf Windraes nach draussen, der nach einer kurzen Einflüsterung durch den jungen Dunadan beginnt, die abwechselnd aufgereihten Stuten von Kargagis Ahar und Alduryaknar vor den Augen zahlreicher Gaffer zu bespringen. Nach drei Stuten scheint der König genug gesehen zu haben und bricht, auch weil er Arrohir weder ein Zögern noch Widerstand entlocken konnte, die Übung mit dem Hinweis ab, dass es für heute genug sei, ansonsten würde sich der Pfurz nur über ein ausgelaugtes Pferd beklagen.
Den Abend verbringt Arrohir bei Windraes im Stall, während die übrigen Gefährten mit allen anderen Delegationen zum allabendlichen Festessen gehen. Im Verlauf des Abends erscheint König Rallah, der heute keine Delegation zu Gast hat, auf einem Podest und verkündet mit einem Lächeln:
"Werte Teilnehmer des grossen Steppenturniers von Chey Sart. Es ist mir eine besondere Freude, Euch am heutigen Abend verkünden zu können, dass Kykurian Kyn um Anschluss an die grossartige Allianz von Chey Sart ersucht und ich dieses mächtige und einflussreiche Reich gerne in der Mitte der unter meiner Führung stehenden Allianz aufnehmen werde. Ich hoffe, dass noch viele andere Reiche dem klugen und guten Entschluss Kykurian Kyns folgen und ebenfalls Teil unserer grossartigen Allianz werden."
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torben:
Session 109: Teil 3
Am Morgen des 17. August 2788 3Z wird die erste Runde im Argumentationswettbewerb durchgeführt, bei welchem jeweils zwei Mitglieder einer Delegation gegen zwei Mitglieder einer anderen Delegation antreten. Ein Wettstreiter hat dabei eine Rede in Ostron zu halten, während der andere beim Publikum Stimmung für die angeführten Argumente zu machen hat. Als erstes Team treten Tinulin als Redner und Arrohir als Stimmungsmacher gegen Chadrian und Cholaf aus Chey Sart an. Tinulin unterläuft im Mittelteil seiner Argumentation zwar ein Logikfehler, am Ende können sich die beiden Calatirnor aber gleichwohl durchsetzen. Auch Yuzuki und Mo gewinnen zusammen mit ihren Stimmungsmachern ihre Argumentationswettkämpfe, wobei die schöne Dunländerin voll auf ihre Gestik setzen muss, um ihre mangelhaften Ostronkenntnisse einigermassen wettmachen zu können.
Als nach den Wettkämpfen des Tages verkündet wird, dass am Abend die Zwerge der Äxte von Nargubraz bei König Rallah eingeladen sind, geht Bóin II. noch rasch zu Grain und warnt den Zwerg vor Rallah und seinem schwarzen Wesen. Der Prinz gibt sich jedoch unbeeindruckt und sagt, die Äxte von Nargubraz hätten keine Angst, zumal ihre Schädel hart und ihre Rüstungen noch härter seien. Anschliessend geht Bóin II. auch noch zu Prinz Furin und Prinz Thorang, um sie vor Rallah zu warnen. Prinz Furin entgegnet jedoch, dass der König gar nicht so schlimm sei, wie Bóin II. ihn darstelle, und den Zwergen des siebten Hauses interessante, um nicht zu sagen lukrative, Handelsoptionen unterbreitet habe.
Unterdessen beraten Tinulin und Calendin leise, ob sie heute Abend nochmals die schwarze Statue von Ren, dem Feuerkönig, auf dem grossen Platz von Darushan aufsuchen sollten. Da kommt plötzlich Aram mit einem Glas Wein in der Hand zum Zelt der Calatirnor und wendet sich ganz beschwingt an Tinulin. Während sich Calendin so unauffällig zurückzieht, dass nicht einmal Mo mitbekommt, dass der Waldelb nicht mehr da ist, sondern ganz alleine zur Statue schleicht, überreicht Aram Tinulin ein Beutelchen mit 100 Goldstücken. Der hagere Mann sagt, es handle sich dabei um ein Zeichen der wohlwollenden Dankbarkeit der Azurspinne, bevor er anfügt, dass ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung gemacht worden sei, es aber noch immer Einiges zu tun gebe. Das Bündnis zwischen Kargagis Ahar und Alduryaknar sei noch immer frisch und zerbrechlich, und Kykurian Kyn habe seinen Anschluss zur Allianz von Chey Sart bekräftigt, weshalb es nun zu verhindern gelte, dass sich noch weitere freie Reiche König Rallahs Allianz anschliessen. Nachdem diese Punkte besprochen sind, erkundigt sich Aram danach, ob sich bezüglich Yuzukis Problem schon etwas getan habe. Tinulin verneint dies und sagt, sie hätten es so dargestellt, als hätte Yuzuki einen grossen Anteil am Zustandekommen des Bündnisses zwischen Prinzessin Karassa und Prinz Almaro gehabt. Als Aram fragt, ob sie es nur so dargestellt hätten oder ob Yuzuki tatsächlich tatkräftig mitgewirkt habe, erklärt der Noldo, dass sie daran ihren Anteil gehabt habe. Da sagt der hagere Mann, dass es in diesem Fall auch in Yuzukis Interesse sein dürfte, wenn das noch frische Bündnis Bestand habe und gefestigt werde.
Unterdessen ist Calendin zum grossen Platz geschlichen, der menschenleer in der Dunkelheit liegt. Als sich der Waldelb der gut zehn Meter in den bedeckten Nachthimmel aufragenden Statue aus schwarzem Stein nähert, sieht er, dass sie auf einem ungefähr anderthalb Meter hohen Sockel steht. Zu seiner Erleichterung bemerkt er hier die im Stadion fast allabendlich spürbare Verdunkelung der Atmosphäre nicht. Auch fühlt sich die Statue nicht ganz so warm an wie bei seinem letzten Besuch. Als er bald darauf wieder in der Unterkunft der Calatirnor ankommt, erfährt er von Tinulin, dass der Noldo am heutigen Abend ebenfalls keine Verdunkelung der Atmosphäre wahrgenommen hat.
Am nächsten Morgen, es ist der 18. August 2788 3Z, wird Arrohir und Yuzuki beim Morgenappell mitgeteilt, dass am Morgen die erste Runde des Mannschafts-Lagerschleichens ausgetragen wird, bevor am Nachmittag die zweite Runde im berittenen Nahkampf folgt. Aus diesem Grund werde heute darauf verzichtet, Windraes Aufgabe als Deckhengst einzufordern. Beim Mannschafts-Lagerschleichen wechseln sich zwei gegeneinander antretende Delegationen dabei ab, so lange um das jeweils gegnerische Lager zu schleichen, bis die Wachen des Lagers alle Angreifer erkannt und mit stumpfen Pfeilen ausgeschaltet haben. In dieser Disziplin sind die Calatirnor dank der Heimlichkeit und scharfen Sinne der Elben besonders gut und lassen ihrem Erstrundengegner Ubain keine Chance.
Beim berittenen Nahkampf am Nachmittag gewinnt Arrohir sein zweites Gefecht ohne Probleme gegen Daalton aus Dalpygis. Bóin II. ergeht es noch besser, denn er kann seinen Gegner Vaflucht aus Vaag schon mit dem ersten Treffer aus dem Sattel fegen. Auch Tinulin und Calendin können sich ungefährdet gegen Karari aus Kargagis Ahar respektive Heppo aus Heb Aaraan durchsetzen. Mit seinem Sieg gegen Rysotto aus Rycolis, rundet Khufur schliesslich die starke Vorstellung der Calatirnor ab. Nach dem Kampf ist der Zwerg ganz übermütig und kann gar nicht glauben, dass er nun schon sein zweites Gefecht vom Rücken eines Pferdes aus gewonnen hat.
Während an Abend die Delegation von Vaag in König Rallahs Zelt zu Gast ist, gehen Bóin II., Arrohir, Khufur, Mo und Yuzuki zu den Wettkämpfern von Gaathgykarkan und können sich dort mit Gabbisch unterhalten. Als Bóin II. dem Mann vorschlägt, statt sich mit Rallah oder der Schlange von Cyan einzulassen, ein Bündnis mit den Zwergen der Äxte von Nargubraz einzugehen, winkt dieser lachend ab und sagt, dafür fehle ihm leider das nötige Kleingeld, denn die Axtzwerge würden sich ihre Dienste teuer bezahlen lassen. Auf die aktuelle politische Situation angesprochen, erklärt Gabbisch argwöhnisch, dass Gaathgykarkan mit der Allianz von Chey Sart und dem Bündnis der Schlange von Cyan wohl nur die Wahl zwischen Pest und Cholera habe. Während bei der Schlange von Cyan klar sei, dass in ihren Minen der Tod lauere, stehe bei der Allianz von Chey Sart noch nicht fest, ob und wann dies zu negativen Folgen für Gaathgykarkan führen könnte. Bóin II. sieht das anders und erklärt, dass König Rallah ziemlich deutlich gemacht habe, dass er mit seiner Allianz den Westen anzugreifen gedenke. Da sie Gabbisch jedoch auch im weiteren Gespräch nicht für die Sache der Schlange von Cyan erwärmen können, verabschieden sie sich schliesslich wieder und kehren zu ihrem Zelt zurück.
Tinulin und Calendin haben unterdessen die Delegation von Dalpygis aufgesucht und von Darobert erfahren, dass sich sein Reich auch weiterhin weder mit der Allianz von Chey Sart noch mit der Schlange von Cyan einlassen, sondern seine Unabhängigkeit behalten wolle.
Als die Calatirnor anschliessen wieder vereint am Tisch ihres Zeltes sitzen, sagt Bóin II., dass die Schlange von Cyan wegen der Sache mit den Stollen dringend etwas für die Attraktivität ihres Bündnisses unternehmen müsse. Gaathgykarkan wäre der Schlange vermutlich nicht abgeneigt, fürchtet sich aber vor den Schrecken der Minen.
Etwas später am Abend geht Tinulin ein weiteres Mal zur Delegation von Alduryaknar und erfährt von Almaro, dass es seinem Vater, König Almarant, noch immer nicht besser geht. Der Prinz beginnt gar daran zu zweifeln, ob die Verbindung mit Kargagis Ahar den Preis von Almarants Zustand wert sei. Tinulin rät Almaro daher, Almarant von Chey Sart weg und zur Schlange von Cyan zu bringen, bevor er sich danach erkundigt, ob in den Stollen der Schlange ein Wesen hause, das man vertreiben könne. Der Prinz erklärt darauf, dass sein Grossvater Almarung zusammen mit dem damals noch jungen Almarant sowie der Schlange von Cyan und deren Truppen vor gut 50 Jahren das grösste Übel aus den Stollen vertrieben hätten, aber der Tod und der Schrecken noch immer in den Schächten lauere. Als Tinulin sagt, er müsse mit der Schlange von Cyan sprechen, entgegnet Almaro, dass er dafür nach Burskadekdar gehen müsse. Vielleicht werde er ja tatsächlich zur Schlange vorgelassen, immerhin habe er ja ein weiteres Stollenreich für das Bündnis akquiriert. Im weiteren Verlauf des Gesprächs stellt Almaro klar, dass es der Schlange von Cyan weniger um die Herstellung eines Gleichgewichts der Kräfte gehe, sondern sie vielmehr einfach neue Arbeitskräfte für ihre Stollen benötige. Demgegenüber scheine der Azurspinne tatsächlich etwas an einem Ausgleich der Kräfte im Osten zu liegen. Almaro kommt auch nochmals darauf zurück, was er und König Almarant Tinulin über die Zwischenfälle in den Stollen erzählt haben, und bittet den Noldo, hierüber Stillschweigen zu bewahren. Die Schlange von Cyan habe Almarant und allen Mitwissern verboten, auch nur ein einziges Wort über die Vorfälle in den Minen vor rund 50 Jahren zu verlieren. Tinulin erwidert, dass er Stillschweigen bewahren werde, und fügt an, er wolle mit den Calatirnor besprechen, ob sie das Problem gemeinsam mit der Schlange von Cyan lösen sollten. Als Almaro dies hört, sagt er, dass Tinulin wie der Feuermalasander klinge, respektive dass ihn Äusserungen des Noldos daran erinnern, was ihm König Rabobar von Ralian kürzlich einmal über den Feuermalasander erzählt habe.
Nachdem Tinulin Calendin darum gebeten hat, nach Aram Ausschau zu halten, geht der Noldo abermals zu König Almarant, um dessen Leiden durch seinen Gesang zumindest vorübergehend etwas zu lindern. Calendin kann Aram bis zu Tinulins Rückkehr zu später Stunde nicht entdecken, aber er bemerkt dafür, dass an diesem Abend die unnatürliche Verdunkelung der Atmosphäre ausbleibt. Als Tinulin schliesslich zu den Gefährten zurückkommt, erzählt er Bóin II. vom Elend der Reiche, welche dem Bündnis der Schlange von Cyan angehören. Dabei sagt er auch, dass Prinz Almaro selbst offenbar auch keine allzu hohe Meinung von der Schlange habe, auch wenn er das natürlich niemals offen aussprechen oder zugeben würde.
Am Morgen des 19. August 2788 3Z erfahren Arrohir und Yuzuki beim Morgenappell, dass heute der zweite Teil der ersten Runde im Steppensegeln ansteht. Als Tinulin dabei gegen Hebmol aus Heb Aaraan antreten muss, unterläuft dem Noldo schon kurz nach dem Start ein folgenschwerer Fehler, indem er das Segel derart falsch ausrichtet, dass sein Wagen vom Wind umgestossen wird. So hat Hebmol keine Mühe, das Rennen mit grossem Vorsprung für sich zu entscheiden. Auch Calendin ist in seinem Duell gegen Nurso aus Nûrad chancenlos, womit am Ende der ersten Wettkampfrunde alle Calatirnor in dieser Disziplin ausgeschieden sind.
// Metageblubber:
Es ist serviert :)
Puuuh, die Verbindung zwischen Kargagis Ahar und Alduryaknar ist also doch noch zustande gekommen - wenn auch nicht ganz zu den von den Spielern und ihren Charaktern erwarteten Konditionen ;) >;D
Ich fange mal mit einem Kommentar von Tinulins Spieler bezüglich der Verkündung der Verlobung an. Einige Zeit nach der Session sagte er mir, dass ihn Katarrs und Rallahs Verhalten - Katarrs Bruch der Abmachung mit Tinulin sowie Rallahs Verhinderung, dass Tinulin eine Ansprache halten konnte - in der Session völlig auf die Palme gebracht und stinksauer gemacht habe. Gleichzeitig habe er es aber auch toll gefunden, dass das Spiel in der Lage ist, so starke Emotionen in ihm zu wecken.
Also ja, es war eine ziemlich emotions- und spannungsgeladene Session. Ich hatte mir im Vorfeld überlegt, dass wenn Bóin II. plötzlich Geld verlangen will, Katarr das ja ebenfalls machen könnte, nur dass er es eben mit Hilfe des öffentlichen Drucks auch durchgesetzt bekommt. Um keinen Logikfehler im Aufbau oder der Argumentation zu begehen, hatte ich mir vorab einige Textpassagen von Katarr und Rallah aufgeschrieben, wodurch das Spiel sehr flüssig erschien. Gleichzeitig hat es bei den Spielern aber vielleicht auch ein Stück weit den Eindruck erweckt, dass die ganze Szene wie ein Film abläuft, in den sie gar nicht richtig eingreifen können. Ich habe ihnen daher im Nachgang zur Session nochmals versichert, dass ich sie mit den Nichtspielercharakter zwar in eine Richtung drängen und die entsprechenden Folgen vorab vorbereiten kann, sie in ihren Entscheidungen aber trotzdem grundsätzlich frei sind und bleiben. Rallah hat sich die Art und Weise von Bóins II. Reaktion natürlich gewünscht und ihn daher auch entsprechend getriggert. Dass Tinulin in der Situation eingegriffen und so rasch (und vorbehaltlos) eine Rettungsaktion für die Verbindung gestartet hat, fand ich super und sehr gut umgesetzt. Das hat für mich alles bestens gepasst. Es war für mich aber auch klar, dass König Rallah in dieser Situation unbedingt verhindern wollte, dass Tinulin eine Bühne erhält, um eine Erklärung abgeben zu können.
Ich habe die Spieler auch nochmals explizit darauf hingewiesen, dass wir hier ein von Tolkien kaum beschriebenes Territorium bespielen und ich mir meine eigene Version des Ostens zurechtgelegt habe, welche sich in manchen Punkten vielleicht nicht mit den Vorstellungen der Spieler deckt. Um die Diskrepanzen zwischen den unterschiedlichen Vorstellungen möglichst gering zu halten, habe ich daher gewisse "Fakten" etabliert:
Die Gefährten befinden sich hier im Osten ganz grundsätzlich im Feindesland und die Elben und Arrohir (als Dunadan) sind die Erzfeinde der Steppenvölker, welche dem Glauben an den grossen Gesandten anhängen. Die Azurspinne hat es irgendwie geschafft, die Charakter bei diesem Steppenturnier einschreiben zu können, wodurch sie "unter dem Schutz des Turniers" stehen. Das ist aber auch schon alles, was sie davor bewahrt, nicht sofort als Spione oder Feinde gefangen genommen oder getötet zu werden, ganz unabhängig davon, wie mächtig sie sind, zumal es gibt keine Diplomatie/Austausch zwischen Ost und West gibt.
Und bezüglich Azurspinne/Feuermalasander:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Schon lange bevor die Calatirnor auch nur zu den Zwergen des siebten Hauses nach Kharukthalad gekommen sind, habe ich festgelegt, um wen es sich beim Feuermalasander handelt - an dieser Stelle sei schon mal verraten, dass Tinulins Spieler mit seinem Verdacht, die Azurspinne und der Feuermalasander könnten ein und dieselbe Person sein, falsch liegt... Wie falsch er damit tatsächlich liegt, werden wir vielleicht früher oder später noch erfahren :-)
Ach ja, wenn jetzt jemand von Euch den Spielern und/oder den Charakter etwas Mitleid spenden will, nur zu ;D ;D... Es könnte allerdings sein, dass sie es bald noch um Einiges nötiger haben werden >;D >;D >;D
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