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[MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe

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torben:
Session 111: Teil 2

Auf diese Erklärung erwidert der alte Mann, dass Calendins Überlegungen bezüglich der Zerstörung der Statue den Eindruck erweckt hätten, als wüssten die Calatirnor gar nicht, wo sie sich befinden, nämlich im Reich von Ren, dem Feuerkönig, dem achten der neun Diener des schwarzen Herrn. Als sich ob dieser völlig unerwarteten Offenbarung auf Tinulins Gesicht Bestürzung und Schrecken die Waage halten, sieht ihn der alte Mann erstaunt an und fragt, wie es sein könne, dass sie nichts über Chey Sarts und Rens Vergangenheit gewusst hätten. Mit einem Blick zu dem Brief fügt er an, dass sie ja immerhin ganz offentlich direkten Kontakt mit Herrn Saruman gehabt hätten, der lange Zeit hier im Osten gewesen sei und ihnen sicherlich viele wichtige Informationen hätte geben können. Betroffen sieht Tinulin zu Boden, als er dem alten Mann erklärt, dass es in dieser Hinsicht in der Vergangenheit offenbar zu Versäumnissen der Calatirnor gekommen sei.
Anschliessend erzählt Tinulin in geraffter Form, was die Calatirnor auf ihrem Weg von der Firienmark bis hierher alles erlebt und überstanden haben, wobei er auch die Konfrontation mit dem Drachen Smaug und die Jagd auf den Drachen Fyyrlifux erwähnt. Nachdem der Noldo seinen Bericht abgeschlossen hat, sagt der alte Mann, es sei wirklich erstaunlich, dass ihnen bei dieser Fülle von gefährlichen Abenteuern, in welche sie offenbar ohne Kenntnisse der Gegend und ihrer Gepflogenheiten gestolpert seien, nur ein Ohr verloren gegangen sei. Tinulin erwidert darauf, dass sie gerade aufgrund ihrer unorthodoxen Art und Herangehensweise nun hier seien und ansonsten die Verbindung von Kargagis Ahar und Alduryaknar nicht hätten besiegeln können. Als der Noldo anfügt, dass es in diesen Zeiten die Jugendlichkeit des Heren Calatirnorons brauche, entgegnet der alte Mann, dass der Osten keineswegs auf die Gefährten gewartet habe. Vielmehr seien hier schon seit langer Zeit Kräfte am Werk, mit Auswirkungen im Osten aber auch bis ganz in den Westen, ohne deren Einflussnahme jetzt sicherlich Einiges anders aussehen würde. Tinulin erwidert darauf, dass auch wenn die Calatirnor ohne Vorurteile in den Osten gekommen seien, es doch eine Tatsache sei, dass sie in Rohan gegen die Menschen aus Kykurian Kyn, die Balchoth, gekämpft hätten. Sicher sei immerhin, dass die Distanz zu Valinor hier umso spürbarer sei. Der alte Mann sagt darauf, dass eine Reise ohne Kenntnisse über das bereiste Gebiet immer Gefahren berge und der Osten keineswegs unzivilisiert sei, auch wenn die Propaganda des Westens freilich Anderes behaupte. Als Tinulin entgegnet, dass er die Weisheit der Azurspinne achte und dies nicht als Spott meine, lächelt ihn der Alte an und sagt: "Ach Jungchen, selbst wenn dies als Spott gemeint gewesen wäre, hätte es für mich doch nicht mehr Gewicht als ein einzelnes Sandkorn in der grossen Wüste." Darauf bittet Tinulin den alten Mann, ihm mehr über den Osten zu erzählen. Der alte Mann ist einverstanden und sagt: "Gut, sprechen wir also über den Osten und dabei wohl zuerst einmal über Ren." Nachdem er und Tinulin sich kurz darauf in bequemen Sessel gegenübersitzen, sagt der alte Mann:

"Nun denn also Ren. Nach der Rechnung des Westens dürfte es wohl um das Jahr 1969 des Zweiten Zeitalters gewesen sein, als Ren an der Grenze zum heutigen Reich Heb Aaraan geboren wurde. Zu seiner Zeit war er ein grosser Illusionist und Magiekundiger. Nachdem eine grosse Seuche die Steppenvölker heimgesucht und auch Ren beinahe dahingerafft hätte, erklärte er sich im Jahr 2000 des Zweiten Zeitalters zum Feuerkönig, dem Sohn des grossen Vulkans Ulk Chey Sart. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die Krankheit seinem Geist den Wahnsinn eingehaucht haben könnte, jedenfalls begannen er und seine Anhänger, die er immer zahlreicher um sich scharte, zu jener Zeit mit der ruchlosen Unterwerfung des Gebiets rings um Ulk Chey Sart. Seine Ambitionen und die Rücksichtslosigkeit bei der Verfolgung seiner Ziele machten schliesslich Sauron, den schwarzen Herrn, auf Ren aufmerksam, und er verführte ihn, indem er ihm einen seiner Ringe anbot. In den folgenden rund hundert Jahren begann Ren, der achte der Nazgûl, mit der "Säuberung", welcher alle, die sich seinem Glauben und Willen widersetzten, seien sie fremd oder aus der eigenen Familie, zum Opfer fielen."

An dieser Stelle angekommen, wirft Tinulin ein: "Im Westen wird erzählt, dass der erste der Nazgûl, der Hexenkönig von Angmar, in der eroberten Stadt Minas Ithil weile, die jetzt Minas Morgul genannt wird. Sein Einfluss reicht schon beinahe bis ans östliche Ufer des grossen Flusses Anduin heran."

Darauf fährt der alte Mann mit seiner Erzählung fort:

"In der Zeit von 2155 bis 2693 und von 2899 bis 3261 des Zweiten Zeitalters vollzog Ren zwei Erweiterungen seines Reiches, des Chey-Reiches, welches dadurch zur vorherrschenden Macht im Westen und Süden der grossen Steppe wurde. Während seiner grössten Ausbreitung gehörte das ganze Gebiet vom heutigen Rycolis bis zu den westlichen Landstrichen des heutigen Gaathgykarkan und Acaana zu Rens Reich."

Während der alte Mann erzählt, legt er eine grosse Landkarte, welche das ganze Gebiet der grossen Steppe beginnend im Westen beim Ered Harmal, bis zu den Gipfeln der Orocarni im Osten zeigt, auf den niedrigen Tisch, der zwischen ihren Sesseln steht. Voller Erstaunen und Faszination sagt Tinulin, völlig hingerissen und mit echter Freude, dass er noch nie zuvor so viele spannende Informationen in so kurzer Zeit erhalten habe. Im Westen würden zudem selbst die wichtigen Informationen immer nur sehr verklausuliert weitergegeben. Es sei sehr interessant, dass hier offenbar jemand versuche, sein grosses Reich wiederherzustellen, denn im Westen versuche Beregond, der Truchsess von Gondor, mit seinem Reich derzeit genau dasselbe. Schliesslich blickt Tinulin den alten Mann direkt an und fragt ihn: "Sagt mir, wie darf ich Euch nennen?" Als der Alte darauf erwidert: "Nennt mich "Rómestámo", wenn Euch "Azurspinne" zu schwer von der Zunge geht", fällt von Tinulin, der den Namen als Quenya für "Ost-Helfer" versteht, plötzlich alles ab, und mit einem fast kindlichen Lächeln sagt der Noldo: "Und ob mir das hilft, Herr Rómestámo."

Anschliessend nimmt Rómestámo seine Erzählung wieder auf:

"Nach dem Fall des schwarzen Turmes in Mordor am Ende des Zweiten Zeitalters verschwand Ren, und allmählich begann das Grossreich von Chey Sart zu zerfallen, währen Ren immer mehr zur Legende wurde. Machen wir nun einen Sprung zum Jahr 1500 des Dritten Zeitalters. Damals überfielen die Variags und Nuriags aus Mordor die Länder östlich und südöstlich des Ered Harmal. Rallahs Vorfahren, die Herrscher von Chey Sart, vereinten die damaligen Völker von Chey Sart, Nûrad sowie Heb Aaraan und besiegten die Eindringlinge. Später schlossen sich auch noch die Völker von Relmether, Orgothraath und Vaag dieser Allianz unter der Führung von Chey Sart an. Es steht zu vermuten, dass Ren, der achte der Nazgûl, schon zur Zeit des Kriegs gegen die Variags und Nuriags in sein Stammland zurückgekehrt war und den Herrschern von Chey Sart aus dem Hintergrund bei ihren Entscheidungen die Hand führte, um sein Reich wieder zu stärken und in alter Grösse auferstehen zu lassen.
Der von Calendin angesprochene Versuch der Zerstörung von Rens Statue würde Rallah daher sofort Anlass geben, Euch Westler erschlagen zu lassen, Turnierkodex hin oder her und ganz gleichgültig, ob Ihr es tatsächlich gewesen wärt."

Als Tinulin fragt, weshalb Rómestámo glaubt, dass ein Anschlag auf Rallahs Statue in jedem Fall auf die Calatirnor zurückgeführt werden würde, entgegnet der alte Mann erstaunt: "Ihr fragt wirklich weshalb? Natürlich weil Ihr die Erzfeinde des Ostens seid. Stellt Euch doch bloss vor, wie es im umgekehrten Fall wäre und eine Gruppe von Ostlingen an einem Turnier der Hauptstadt der Westmenschen teilnehmen würde. Ich habe Euch all das erzählt, einfach damit Ihr wisst, wo Ihr hier ganz offensichtlich ohne jedes Vorwissen hereingestolpert seid."

Tinulin merkt an, dass die Calatirnor in erster Linie auf Bitten der Azurspinne ans Steppenturnier gekommen seien, worauf Rómestámo erklärt: "Wie Ihr inzwischen vermutlich wisst oder zumindest ahnen könnt, hatte Rallah ursprünglich geplant, das Steppenturnier zum Zwecke der Vergrösserung seiner Allianz und damit seiner Macht durchzuführen, weshalb er die Beteiligung anderer Bündnisse oder gar Völker gar nicht vorgesehen hatte. An einem Ausgleich der Kräfte interessiert, konnte die Azurspinne Rallah ein paar Hindernisse in den Weg legen, indem sie sowohl Vertreter der Zwergenhäuser, wie auch dem Bündnis der Schlange von Cyan angehörende Reiche und nicht zuletzt auch die Calatirnor ans Turnier bringen konnte. Wie viele Dinge hatte aber auch dieses Unterfangen seinen Preis für das Netz der Azurspinne, das einige Fäden lassen musste, nachdem Rallah bewusst geworden war, was man hinter seinem Rücken eingefädelt hatte. Die von Euch Calatirnor bewerkstelligte Verbindung von Kargagis Ahar und Alduryaknar ist eine weitere Hürde auf Rallahs Weg zur alten Macht und Grösse von Chey Sart und gleichzeitig ein Stein, der seinen Weg nach Westen erschweren wird, womit Ihr Euch selbst und dem Westen einen Dienst erwiesen habt."
Während Tinulin darauf entgegnet, dass ihm schon sehr früh bewusst geworden sei, dass die Azurspinne sehr im Interesse des Westens handle, zeichnet Rómestámo mit einem feinen Pulver auf der Karte die Grenzen der Reiche der Steppenvölker ein. Dabei sieht der Noldo nicht nur, dass Kargagis Ahar das flächenmässig grösste Steppenreich ist, sondern er erkennt nun auch die Lage von Burskadekdar, dem Reich der Schlange von Cyan, sowie der ihrem Bündnis angehörenden Reiche. Mit einem Blick auf die Karte fragt er den alten Mann, weshalb der Preis für den Beitritt zum Bündnis der Schlange von Cyan so schrecklich sein müsse. Die Geschichten über die Stollen würden in ihm Erinnerungen an die Tiefen der Festung Utumno wecken, deren Pforten er im hohen Norden mit eigenen Augen gesehen habe.

Zur Schlange von Cyan und ihren todbringenden Stollen führt Rómestámo aus:

"Die Schlange von Cyan ist ein grosser Herrscher, der im Gegensatz zu König Rallah nicht an den "grossen Gesandten" oder dessen Heilsbotschaft für die Steppenvölker glaubt. Deshalb hat sie auch keine Ambitionen, sich mit dem Westen anzulegen, sondern konzentriert sich vielmehr auf die Förderung des eigenen Imperiums. Darin ist grundsätzlich nichts Schlechtes zu erkennen, selbst wenn ihre Methoden zur Vergrösserung ihres Einflusses nicht in allen Reichen auf grosse Gegenliebe stossen. Im Endeffekt profitieren durch sie allerdings Viele auf Kosten von Wenigen, und der Westen profitiert davon, dass sich weniger Reiche an den Überfällen auf sein Gebiet beteiligen. Die Stollen bringen der Schlange Gold, und dieses wiederum bringt ihr Reichtum und Einfluss. Reichtum und Einfluss sind die Grundpfeiler zur Stärkung und Vergrösserung eines Reiches. Der mühselige und gefahrvolle Betrieb der Minen ist somit quasi ein notwendiges Übel, um das Reich und den Einfluss der Schlange von Cyan zu stärken und zu vergrössern, auch zum Vorteil des Westens.
Vor rund 50 Jahren kam es in den Minen der Schlange von Cyan zu einem Zwischenfall, der viele Menschen von Alduryaknar das Leben gekostet und die Angst vor den Stollen massiv vergrössert hat. Soweit ich informiert bin, wurde diese Gefahr jedoch von der Schlange von Cyan gebannt. Genaueres müsstet Ihr aber wohl bei der Schlange von Cyan selbst in Erfahrung bringen."

Tinulin kann die vorgetragenen Motive der Schlange von Cyan verstehen, doch dem Noldo brennen noch weitere Fragen unter den Nägeln. Er legt Rómestámo offen, dass er sich Sorgen um das mache, was aus Windraes' Verpflichtung zur Begattung der Stuten von Kargagis Ahar und Alduryaknar hervorkommen könnte. Der Hengst stamme aus der Linie der Mearas, der königlichen Pferde von Rohan, und die Weitergabe seines Samens ohne den Segen des Königs grenze an Hochverrat. Deshalb sei es für Tinulin wichtig, von Rómestámo bestätigt zu bekommen, dass sein Wunsch bezüglich des Umgangs mit allfälligen Fohlen aus dieser Verpflichtung der Azurspinne bekannt und von ihr berücksichtigt werde, worauf der alte Mann mit einem bestätigenden Nicken antwortet.

Sobald Tinulin diese Zusicherung erhalten hat, kommt ihm bereits wieder zu einem anderen Thema eine Frage in den Sinn: "Wisst Ihr, wie König Almarant von Alduryaknar geholfen werden könnte? Sein Schicksal tut mir leid, und Prinz Almaro und er waren uns Calatirnor bis jetzt von allen Vertretern der Steppenvölker am meisten zugewandt."
Der alte Mann sagt darauf etwas distanziert: "Ja, das ist bedauerlich, aber mit Verlusten ist zu rechnen. König Alamrants Zustand ist in der Tat beklagenswert und zeigt doch gleichzeitig, wie sehr sich Rallah und sein Mentor über die Verbindung von Alduryaknar mit Kargagis Ahar ärgern. Bedenkt dabei, dass das Gebiet des heutigen Kargagis Ahar das erste Territorium war, das Ren, der Feuerkönig, im Zuge der ersten Erweiterung seines Reiches eingenommen und unterworfen hat. Dieses Gebiet hat daher neben seiner Grösse auch eine ganz besondere ideelle Bedeutung für Rallah und Ren. Seinem Ärger über Eure Einmischung dürfte auch der Umstand geschuldet sein, dass Rallah so erpicht auf die Erfüllung der Begattungspflicht von Arrohirs Hengst ist. Er weiss, dass Arrohir unter dieser Verpflichtung leidet, und es scheint seine Art zu sein, sich bei ihm für die Verbindung zwischen Kargagis Ahar und Alduryaknar zu revanchieren. Ihr könnt mir glauben, dass Rallah kein Interesse an den Pferden hat, ihm geht es darum, Arrohir seine Dominanz spüren und ihn seelisch leiden zu lassen."

Nachdem Rómestámo diese Worte gesprochen hat, geht Tinulin vor ihm auf ein Knie und sagt: "Ich bitte Euch, helft König Almarant." Der alte Mann erwidert darauf: "Herr Tinulin, Ihr müsst verstehen, dass wir uns hier im Herzen einer mächtigen Fraktion befinden, wo selbst die Azurspinne in ihren Entfaltungsmöglichkeiten eingeschränkt ist. Ganz ungeachtet dieser Umstände muss ich Euch aber auch mitteilen, dass ich niemanden kenne, der jetzt noch in der Lage wäre, König Almarant zu retten." Da setzt sich Tinulin wieder in seinen Sessel und sagt: "In diesem Fall werde ich für ihn singen."

Als nächstes wendet sich Tinulin dem Thema "Yuzuki" zu und sagt, die junge Händlerin sei keine Calatirno, sondern begleite die Gefährten als Übersetzerin. Zudem befinde sie sich auf der Suche nach ihrem unter ungeklärten Umständen verschwundenen Vater Hamid ibn Jaffa. Das Schicksal der beiden berühre die Calatirnor, weshalb sie Yuzuki bei ihrer Suche unterstützen würden. Rómestámo sagt darauf: "Mir wurde mitgeteilt, dass Ihr die Existenz einer weiteren Organisation in Betracht gezogen habt, deren Interessen denjenigen der Azurspinne zunächst zuwidergelaufen wären, woraus sich ein Konflikt für ein Delegationsmitglied - ich nenne es mal "Yuzuki" - ergeben hat. Was diesen Konflikt angeht, so war es nur ein kleiner Test, um die Loyalität, Stressresistenz und die Zielstrebigkeit von Hamids Tochter zu prüfen. Als Faden der Azurspinne ist Hamid alleinige Sache der Azurspinne. Mehr gibt es dazu im Grunde genommen nicht zu sagen, zumal Yuzuki mitgeteilt wurde, dass sie mit ihrem Einsatz für die Verbindung von Kargagis Ahar und Alduryaknar das Leben ihres Vaters gesichert hat. Gleichwohl kann ich Euch immerhin mitteilen, dass Hamid seinen Fehler, nämlich die Gebote der Azurspinne zu missachten und eine Beziehung einzugehen sowie ein Kind zu zeugen, eingestanden hat. Er hat um die Schonung von Yuzukis Leben gebeten und gesagt, dass sie sich der Azurspinne anschliessen werde, wenn er ihr den Vorschlag unterbreiten dürfe. Aus diesem Grund hat die Azurspinne Yuzukis Fähigkeiten getestet, denn sie wollte herausfinden, ob die junge Frau tatsächlich so gut ist, wie Hamid uns Glauben machen will. Der Test hat indessen gezeigt, dass sie Euch gegenüber, Herr Tinulin, illoyal war und mit dem Stress, dem sie ausgesetzt wurde, nicht so umzugehen wusste, wie es von einem Faden der Azurspinne erwartet wird. Mit anderen Worten ist sie derzeit nicht geeignet, um in den Dienst der Azurspinne zu treten."

Als Tinulin darauf fragt, ob Yuzuki in diesem Fall in seiner sowie der Obhut von Bóin II. belassen werden könne, sagt der alte Mann: "Wenn Ihr sie Euch aufbürden wollt, soll es bis auf Weiteres so sein. Die Azurspinne wird es Euch wissen lassen, wenn sie dereinst andere Pläne für oder mit Yuzuki haben sollte."

Nachdem auch dieser Punkt besprochen und geklärt ist, sagt Tinulin, dass er noch ein ganz persönliches Anliegen habe. Er habe vernommen, dass es irgendwo im Osten, vermutlich in der Nähe einer alten Festung der Äxte von Nargubraz, Wesen geben solle, welche als "Luchsmenschen" bezeichnet würden, bei denen es sich tatsächlich aber um Elben handeln könnte. Daher würde er, Tinulin, gerne wissen, ob Rómestámo Kenntnis von Elben hier im Osten habe. Der alte Mann erklärt darauf: "Ja, im Gebiet der Orocarni, des roten Gebirges, gibt es vereinzelt noch Elben. Die Menschen von Ubain nennen sie "Luchsmenschen", weil sie so verstohlen und heimlich wie Luchse sind. Sie scheuen den Kontakt mit Menschen, weshalb nicht klar ist, wie viele von ihnen noch existieren, aber viele werden es wohl nicht mehr sein." Auch diese Neuigkeiten zaubern nochmals ein seliges Lächeln auf Tinulins Gesicht und eine Träne ins Auge.

Schliesslich erkundigt sich Tinulin noch nach dem Feuermalasander und fragt den alten Mann, was er über ihn wisse. Rómestámo sagt darauf: "Der Feuermalasander? Nun, ich denke, man könnte sagen, dass er Euch, Herr Tinulin, in gewisser Hinsicht ähnlich ist. Er ist ein aufrührerischer Geist, der konstant versucht, die Ordnung in den verschiedenen Reichen umzustossen und Chaos zu verursachen. Und ziemlich genau so werdet auch Ihr selbst, Herr Tinulin, hier am Turnier von einigen Steppenreichen wahrgenommen. Als Einzelmaske ist er allerdings nicht sonderlich gefährlich, trotz seines in der Tat äusserst charismatischen Wesens." Tinulin merkt darauf an, dass dem Feuermalasander in Orgothraath offenbar erst vor kurzer Zeit ein Umsturz gelungen sei. Als der Noldo anfügt, dass es in jenem Reich anscheinend auch viele Religionen und eine einflussreiche Priesterschaft mit einer entsprechend grossen Verankerung im Volk gebe, winkt Rómestámo aber ab und sagt: "Ach Jungchen, gib Dich doch keinen Illusionen hin. Seid Euch gewiss, dass ganz klar ist, wer in Orgothraath das Sagen hat und an wen zu glauben ist. Dies gilt jetzt im Übrigen umso mehr, denn Rallah plant, sich noch vor dem Ende des Steppenturniers selbst zum Feuerkönig ausrufen zu lassen. Er soll sogar eine Statue von sich aus dem schwarzen Stein anfertigen und auf den grossen Platz schaffen lassen, um sie neben jener von Ren aufzustellen. Ihr könnt Euch also sicher vorstellen, dass Rallahs Zorn im Falle der Zerstörung von Rens Statue genauso ausbrechen würde, wie er es sich für den Einweihungsakt vom Vukan Ulk Chey Sart zu wünschen scheint. Es sieht nämlich so aus, als plane er, zahlreiche ihm unliebsame Menschen und auch andere Dinge in den grossen Vulkan werfen zu lassen, und da wird sicher auch der eine oder andere Priester aus Orgothraath teilnehmen. Er macht das, um dem Vulkan Rauch und am besten auch einen kleinen, bis nach Darushan sichtbaren Ausbruch zu entlocken. Nach Rallahs Berechnung wird dieser am besten im Beisein aller Turnierteilnehmer stattfinden, und er wird ihn als Zeichen der Zustimmung der Mächte deuten."

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torben:
Session 111: Teil 3

Tinulin denkt eine Weile über diese Neuigkeiten nach, bevor er das Thema wechselt und Rómestámo von seiner und Calendins Expedition zur Insel im Fjord nahe Ulsang und dem Fund der schimmernden Metallschatulle erzählt, welche seiner Vermutung nach aus Numenor stammen könnte. Anschliessend erzählt er dem alten Mann auch noch ausführlich vom Gang der Elben nach Thal und der unerwarteten Konfrontation mit dem Drachen Smaug, die ihn schliesslich ein Ohr gekostet hatte. Nachdem sich Rómestámo den Bericht aufmerksam angehört hat, sagt er: "Eure Geschichten, besonders jene mit dem Drachen Smaug, zeigen ganz deutlich, dass Unwissenheit leider nur allzu schnell zur Unterschätzung eines Gegners führen kann. Ihr sagt, Ihr geht davon aus, dass der Drache lediglich Glück gehabt habe, als er Euch entdeckt hat. Aber wisst Ihr das mit Gewissheit? Was wäre, wenn es dem Drachen aufgrund eines Euch unbekannten Sinnes oder eines Zaubers in Wahrheit ein Leichtes gewesen ist, Euch zu orten, und Ihr habt das einfach verkannt und ihn schlicht unterschätzt? Wie auch immer es gewesen sein mag, ich rate Euch dringend, bezüglich "des Ostens" nicht denselben Fehler zu begehen."

Als sich Rómestámo nach diesen Worten erhebt und damit anzeigt, dass das Gespräch an seinem Ende angelangt ist, übergibt im Tinulin einen seiner blauen Steine und erklärt dazu, dass sie so alt seien wie die Welt selbst. Sein Vater habe sie einst im blauen Gebirge entdeckt und erzähle dazu die Geschichte, dass sie die zu Stein gewordenen Tränen Aulës über die Zerstörung der Welt seien. Der alte Mann nimmt den Stein mit einem Nicken an und überreicht Tinulin im Gegenzug die Karte der ganzen Steppenlande, wobei er sagt: "Damit Ihr Euch nicht verlauft." Tinulin erwidert darauf: "Wenn Ihr mich rufen müsst, aber die Kommunikation verwirrlich oder unsicher ist, so könnt Ihr auch meinen Vaternamen "Elvellon" verwenden." Schliesslich warnt Rómestámo Tinulin nochmals eindringlich vor Rallah und rät ihm, ihn keinesfalls zu unterschätzen wie er es bei Smaug getan habe. Gleichzeitig erklärt er dem Noldo, dass die Calatirnor eine allfällige Einladung des Königs von Chey Sart nicht werden ausschlagen können. Als Tinulin darauf entgegnet, dass sie sich in diesem Fall werden wappnen müssen, sagt der alte Mann, dass in einem solchen Falle Diplomatie die Waffe der Wahl sein müsse. Schliesslich sagt Tinulin, er hoffe, Rómestámo noch vor aber spätestens am Ende dieses Zeitalters nochmals zu treffen. Als der alte Mann darauf entgegnet: "So jung wie Ihr seid, mag dies durchaus geschehen", erwidert Tinulin: "Ich spüre, dass Ihr deutlich älter seid, als ihr ausseht."

An der Tür zum Besprechungszimmer verabschiedet sich Rómestámo von Tinulin, der dem auf dem Gang wartenden Diener zurück in den Keller und zum Geheimgang folgt. Nachdem er auf der anderen Seite von der älteren Frau zur Tür gebracht wurde, schleicht der Noldo durch die dunklen und menschenleeren Gassen zurück zur Unterkunft der Gefährten.

Während Arrohir, Mo und Yuzuki bereits schlafen, sind Calendin und die Zwerge noch wach, als Tinulin die Unterkunft betritt. Als der Noldo Bóin II. und Calendin beiseite nimmt, fragt ihn der Waldelb, ob er angetroffen habe, was er sich erhofft habe, worauf der Noldo nickt. Da sagt Calendin in reumütigem Ton: "Wenn Mo doch nur gesagt hätte, dass sie einen Brief von Herrn Saruman für die Azurspinne dabei hat, dann wäre ich ihr und insbesondere Aram gegenüber ganz anders aufgetreten. So habe ich mich komplett zum Affen gemacht." Tinulin kann seinen Freund jedoch beruhigen und sagt, er habe der Azurspinne die Umstände erklärt und es sei alles gut. Dann wird der Noldo sehr ernst und sagt, dass König Rallah ein richtiges Problem darstelle, bevor er seinen Gefährten erklärt, dass Ren, der Feuerkönig, nicht nur ein früherer Herrscher von Chey Sart, sondern auch der achte der Nazgûl sei und hier vermutlich noch immer über Einfluss verfüge. Eine allfällige Einladung von König Rallah dürften sie auf keinen Fall ausschlagen. Falls es dazu kommen sollte, wäre es indessen besser, wenn nur er, Tinulin, sprechen würde. Der König werde jeden noch so kleinen Vorwand nutzen, um einen Angriff auf die Calatirnor zu rechtfertigen. Die Zerstörung der grossen schwarzen Statue wäre daher das Schlimmste gewesen, was sie hätten unternehmen können. Rallah plane offenbar, sich noch während oder am Ende des Turniers zum "Feuerkönig" auszurufen zu lassen, und wolle zu diesem Zweck dem grossen Vulkan Ulk Chey Sart Menschenopfer darbringen, um ihn zu einem Ausbruch zu bewegen. Die Informationen der Azurspinne bezüglich der Schlange von Cyan seien sehr spannend gewesen, und in den Orocarni, dem roten Gebirge, sollen noch wenige Elben leben. Tinulin fährt fort, dass er von der Azurspinne unter anderem auch erfahren habe, dass der Feuermalasander ein sehr charismatischer Unruhestifter und in gewisser Hinsicht mit ihm, Tinulin, vergleichbar sein soll. Insgesamt habe er sich mit der Azurspinne über sehr viele Themen austauschen können und dabei sehr viele Informationen erhalten. Der ältere Mann sei sehr freundlich und hilfsbereit gewesen, allerdings sei auch klar geworden, dass die Azurspinne nicht auf jedes Einzelschicksal eingehen könne, was aber angesichts der Grösse und Bedeutung dieser Organisation verständlich sei. Anschliessend zeigt Tinulin Calendin und Bóin II. die Karte der gesamten Steppenlande und erzählt ihnen die Geschichte von Ren, dem Feuerkönig und achten Nazgûl.

Als Tinulin am Ende seines Berichts angekommen ist, sagt Calendin, dass die Gefährten unter den gegebenen Umständen mit den Zwergendelegationen zurückreisen werden müssen. Das sieht auch Tinulin so, der Calendin und Bóin II. auch noch darüber informiert, dass Yuzukis Vater Hamid ein Faden der Azurspinne ist und sich aufgrund von Verstössen gegen ihre Vorschriften in ihrem Gewahrsam befinde. Die Azurspinne habe klar gemacht, dass sein Schicksal in ihren Händen liege und Yuzuki ihn bis auf Weiteres nicht wiedersehen werde, dass er aber am Leben sei. Calendin sagt darauf, dass die Gefährten in diesem Fall in Zukunft noch vorsichtiger sein müssten. Auf Tinulins Frage, wer von den Gefährten am besten geeignet wäre, um Mo hinsichtlich ihrer Angst vor den Schatten Beistand zu leisten, schlägt Bóin II. Arrohir vor, zu dem sie ohnehin den engsten Draht zu haben scheine.

Wie Arrohir und Yuzuki beim Morgenappell des 23. August 2788 3Z erfahren, findet am Morgen dieses Tages die zweite Runde des Steppenkampftanzes statt, bei welcher die Gefährten gegen niemand geringeren als Chey Sart antreten müssen. Anschliessend erkundigt sich Mo bei Tinulin, wie das Treffen mit der Azurspinne verlaufen sei. Tinulin wiederholt darauf nochmals, was er in der Nacht schon Calendin und Bóin II. erzählt hatte, wobei er jedoch etwas zurückhaltender und weniger ausführlich bleibt. Als er am Ende seines Berichts anfügt, dass er noch zur Schlange von Cyan gehen wolle, sagt Mo leise, dass sie ihn auf diesem Weg begleite würde.

Als die Calatirnor bald darauf das Stadion und den Kampftanzplatz betreten, ist Tinulin sehr gelöst und gut gelaunt. Seine Stimmung überträgt sich auf seine Mitstreiter, die beim Steppenkampftanz stark auftreten und ihre Konkurrenten aus Chey Sart Stück für Stück zurückdrängen und schliesslich klar besiegen können. Angesichts des sogleich folgenden Sturms empörter Schmährufe des Publikums, fällt kaum auf, dass der ebenfalls auf der Tribüne sitzende Aram den Calatirnor als einziger Zuschauer etwas Applaus spendet und sich dabei auf den Weg zu ihnen macht. Als er wenig später bei den Gefährten angekommen ist, hat sich Arrohir bereits auf den Weg zur Delegation von Ibav gemacht, um mit Ibims zu sprechen, den er im Zweikampf schwer verwundet hatte und der nur dank Mos heilenden Händen noch am Leben war. Es scheint, als hätte Aram erahnt, was der junge Dunadan vorhat, denn er sagt zu Tinulin: "Ich bin gekommen, um Euch im Anschluss an Euer gestriges Gespräch noch folgenden Rat der Azurspinne zukommen zu lassen: Ihr solltet solche Rettungsaktionen, wie Eure Gefährten sie erst neulich bei Ibims vorgenommen haben, in Zukunft tunlichst vermeiden. Die Rettung durch Frau Mo dürfte die grösstmögliche Schmach und Peinigung für Ibims gewesen sein. Da wird der gute Mann im Turnier in einem ehrlichen Kampf besiegt und tödlich verwundet, und das erst noch von einem Pfurz, so dass er quasi als Märtyrer gestorben wäre, aber nein, er wird durch eine Hexerei gerettet, und dann erst noch durch jene einer Westler-Hexe. Was kann es für einen Mann aus der grossen Steppe Schändlicheres und Erniedrigenderes geben? Was Eure Gefährten getan haben, ist für Ibims weitaus schlimmer, als wenn er einfach auf dem Kampfplatz hätte gehen dürfen. So aber verdankt er sein Leben einer Hexerei des Feindes. Stellt Euch bloss mal vor, wie es für Euch wäre, wenn Ihr von einem Zwerg tödlich verwundet würdet und dieser Euch dann mit einer Spende seines Blutes das Leben retten würde. Das wäre doch wohl ebenfalls eine unauslöschliche Schande für Euch und alle, die aus Eurem Samen entspringen."

Als Tinulin Aram erklärt, dass Arrohir gerade auf dem Weg zu Ibims sei, entgegnet der hagere Mann, dass er ihm in diesem Fall besser nachgehen und ihn abzufangen versuchen sollte. Der Noldo beherzigt diesen Rat und läuft los, nachdem er Aram gesagt hat, dass sie wegen Yuzuki noch miteinander sprechen werden und er zufrieden wäre, wenn er in der Angelegenheit mit Katarr zu den bereits erhaltenen 100 Goldstücken noch weitere 50 erhalten würde. Die 150 Goldstücke, welche ihm dann noch zu der ihm von Katarr abgenommenen Summe fehlen würden, könnte er in diesem Fall verschmerzen und würde sie "für die gemeinsame Sache" spenden.
Kurz darauf gelingt es Tinulin, Arrohir gerade noch rechtzeitig abzufangen, bevor der junge Dunadan bei der Delegation von Ibav eintrifft. Der Noldo erklärt Arrohir die Situation in kurzen Worten und sagt ihm auf dem Weg zurück auch, dass sie sehr vorsichtig sein müssen und sich keinen Lapsus erlauben können. Das könnte gegebenenfalls sogar bedeuten, dass sie das Turnier verlieren müssen, auch wenn Bóin II. das sicher nicht gerne hören werde. Arrohir ist von dieser Herangehensweise nicht begeistert, denn er hatte vorgehabt, den Ostlingen zu zeigen, wie gut der Westen sei, aber Tinulin erwidert darauf nur, dass solche Befindlichkeiten unter den gegebenen Umständen zurückstehen müssten.

Am Nachmittag steht die dritte Runde im berittenen Nahkampf an, bei der Arrohir als erster der Calatirnor sein Können unter Beweis stellen muss. Sein Gegner Rebhun aus Relmether kann dem jungen Dunadan nichts entgegensetzen und wird schon nach kurzer Zeit aus dem Sattel geworfen. Wenig später lässt Tinulin Chaschmr aus Chey Sart keine Chance und besiegt ihn mit mehreren, von blauen Blitzen begleiteten Hieben seines Schwertes Luinmacil. Etwas mehr Mühe bekundet im Anschluss Calendin gegen Ravi aus Ralian. In diesem Gefecht können beide Kontrahenten ein paar Treffer verbuchen, am Ende behält der Waldelb aber gleichwohl die Oberhand und kann den Kampf für sich entscheiden. Während sich Calendin nach dem Kampf in die Unterkunft zurückzieht und eine Blutung mit einem Verband erstversorgt, wirft Bóin II. Ubbe aus Ubain nach nur wenigen guten Treffern aus dem Sattel. Nachdem sich nach einem langen und zähen Kampf schliesslich auch noch Khufur gegen Lykör aus Lygar Kraw durchgesetzt hat, gratuliert ihm Mo freudig und sagt, er werde hier noch zum Rohir, aber dann müsse sie ihn hassen, worauf sie ihn lachend umarmt.
Während Arrohir, Khufur und Mo mit den Pferden der Calatirnor zur Unterkunft zurückgehen, bleiben Tinulin, Bóin II. und Yuzuki noch im Stadion und sehen sich die restlichen Wettkämpfe an. Als Mo Khufur ihre heilenden Hände an die Schläfen legt, meldet sich Calendin und sagt, er habe seine Blessuren extra für sie aufgespart, da sie ihm das letzte Mal deswegen ja böse gewesen sei. Die schöne Dunländerin sieht den Waldelben lange an, bevor sie sagt, sie wolle erst ein Versprechen, dass er sie nie wieder blöd anmache, wenn sie ihm etwas vorenthalten sollte. Calendin versucht sich jedoch stattdessen dadurch zu rechtfertigen, dass er ganz anders reagiert hätte, wenn sie nur den Brief von Herrn Saruman an die Azurspinne erwähnt hätte. Mo entgegnet darauf nur, dass sie bis jetzt noch immer kein Versprechen von ihm gehört habe und im Übrigen jeder die Verantwortung für seine eigenen Entscheidungen zu tragen habe. Als Calendin auch jetzt noch nicht zu dem geforderten Versprechen bereit ist, wendet sich Mo von dem Waldelben ab und geht, ohne ihn zu heilen, worauf er sich nach einer Weile selbst um seine Verletzungen kümmert.
Arrohir ist derweil in den Stall gegangen und kümmert sich um die Versorgung der Pferde, bis die Gefährten vom Klang einer Fanfare zurück ins Stadion gerufen werden. Nach dem Ende der Wettkämpfe des Tages verkündet der Turnierleiter, dass am Abend die heute ausserordentlich erfolgreiche Delegation des Heren Calatirnoron vom Calamindo bei König Rallah zum Essen eingeladen sei. Diese Nachricht alarmiert Tinulin, der die Gefährten gleich darauf in der Unterkunft versammelt, um sie auf das Treffen mit Rallah vorzubereiten. Der Noldo erklärt seinen Freunden, dass am heutigen Abend die grösste Prüfung des Turniers auf sie warte. Als er von der neuerlichen Auseinandersetzung zwischen Calendin und Mo erfährt, sagt er, dass sie ihren Zwist unbedingt jetzt gleich beilegen müssen. Ausserdem sollen sich alle für das Essen herausputzen und am Abend das Reden ihm, Tinulin, überlassen. Nachdem er angefügt hat, dass während des Treffens mit Rallah auch jegliches Gehabe oder dominante Auftreten zu unterlassen seien, diskutieren Calendin und Mo nochmals vor allen über den letzten Vorfall. Dabei sagt der Waldelb, dass sie jetzt als Einheit auftreten müssen, da König Rallah mit einem durch und durch schwarzen Wesen im Bunde sei. Als Tinulin Mos ob dieser Aussicht verängstigtes Gesicht sieht, sagt er, dass der Schlüssel zum Widerstand gegen solche Wesen in der Liebe und Vergebung liege. Während Bóin II. und Khufur zu Prinz Thorang gehen, um zu erfragen, wie die Konventionen bezüglich des Mitbringens von Waffen zum Essen aussehen, sagt Calendin, dass ihnen der Turniercodex bis jetzt Schutz geboten habe. Gleichwohl gehe er davon aus, dass Rallah den heutigen Abend entweder für eine Machtdemonstration nutzen oder aber sich einen lustigen Abend machen werde, weil er von den Gefährten nichts zu befürchten habe und auch nichts mit ihnen anfangen könne.
Als Bóin II. und Khufur wenig später zurückkommen, sagt der erfahrene Kämpfer, dass es sich gemäss Thorang zieme, in leichter Rüstung und zudem mit dem für einen solchen Anlass gehörigen Waffenschmuck aufzutreten. Sämtliche Waffen müssten dann allerdings im Vorzelt abgelegt werden. Damit sei klar, dass sie ihre guten Waffen präsentierten müssen, denn alles andere wäre ein Affront gegenüber König Rallah. Tinulin ist von der Sache nicht begeistert, sagt aber auch, dass sie um dieses Problem nicht wirklich herumkommen werden.
Nachdem dieser Punkt geklärt ist, sagt Mo zu Calendin, dass er das nächste Mal einfach kurz überlegen solle, ob er selbst auch mal in einer Situation sein könnte, in der er etwas nicht sagen könne, dürfe, wolle oder solle. Der Waldelb sagt darauf, dass er auf sein gestriges Verhalten ihr gegenüber nicht stolz sei, und verspricht, in Zukunft besser an solche Situationen heranzugehen. Da drückt ihm Mo einen Kuss auf den Mund und sagt, sie habe das Versprechen aus seinem Mund gehört und das genüge ihr. Damit ist die Sache für Mo erledigt, und sie nickt Tinulin zu.

// Metageblubber:

Juhuuuu, der Nazgûl ist aus dem Sack! Oder: Let the escalation-games begin :)
Endlich tappen die Spieler und ihre Charakter nicht mehr ganz im Dunkeln, was die Umstände des Steppenturniers, die Azurspinne sowie Ren und Rallah betrifft... Wobei, vielleicht tappen sie dafür ja jetzt dann geradewegs ins Dunkel?
Nachdem wir einige Zeit nach der letzten Session klären konnten, dass das von mir bemängelte "Dauergejammere" von Calendin und Bóin II. bezüglich der fehlenden Entscheidungsfreiheit nur der Ingame-Ausdruck ihrer Verzweiflung ist und nicht das Empfinden des Spielers wiedergibt, konnte ich mich wieder mit Elan dem weiteren Ablauf der Kampagne widmen.

Dabei machte ich mir Calendins unflätiges Auftreten gegenüber Aram und seine Idee, die Statue von Ren, dem Feuerkönig, zu zerstören zunutze und nahm sie zum Anlass, endlich das Treffen zwischen Tinulin und der Azurspinne umzusetzen.
Es war wirklich ein befreiendes Gefühl, endlich mal die ganzen Hintergrundinfos zu Chey Sart, Ren, Rallah und all den anderen Themen loszuwerden und den Spielern und ihren Charakter jetzt mal so richtig deutlich und klar zu machen, in was für eine gefährliche Situation sie sich hier blindlinks reinbegeben haben.
Die Verblüffung und das leere Schlucken der Spieler, als sie erfuhren, dass Ren der achte der Nazgûl ist, waren jedenfalls ein herrlicher Hochgenuss für mich :) (im Tanelorn wurde ja gerade neulich darüber diskutiert, ob und wie das Überraschen der Spieler funktioniert und wie wichtig (oder auch nicht) das fürs Spiel ist).
Dass ich den Spielern dabei auch gleich noch mehrfach um die Ohren hauen konnte, wie schädlich für ihren Informationsstand ihre Abneigung gegenüber Herrn Saruman ist, war das Sahnehäubchen :)

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Ich muss den Lesenden im Tanelorn und später - wenn es auch dieser Teil der Kampagne samt dem Metageblubber in Buchform zu den Spielern geschafft haben wird - den Spielern an dieser Stelle Folgendes gestehen: Damals, ganz am Anfang der Reise in den Osten, als die Charakter Saruman tatsächlich hätten befragen können, hatte ich noch gar keine Vorstellung davon, wie der Osten aussehen würde und was und/oder wer da auf die Charakter warten könnte. Entsprechend hätte Herr Saruman den Spielern damals gar keine Informationen zu den verschiedenen Zwergenhäusern, der Azurspinne, Chey Sart und den anderen Reichen sowie zu all den anderen Dingen, die sie hier jetzt vorfinden, geben können. Es ist trotzdem schön und lustig, den Spielern um die Ohren hauen zu können, dass sie nur wegen ihres Misstrauens Herrn Saruman gegenüber jetzt in so einem Schlamassel stecken. Sie hätten ihm einfach nur vertrauen und ihn zum Osten befragen können und sollen, schliesslich hatte er es ihnen ja ausdrücklich angeboten. Ja, als Spielleiter erfreut man sich eben auch mal an solchen Begebenheiten :-)

Während der Session ist Calendin ein weiteres Mal durch seine Weinerlichkeit und seine Opferhaltung aufgefallen. Da misstraut er Aram von Anfang an ohne den geringsten greifbaren Anlass auf ganzer Linie und deckt ihn schliesslich gar mit üblen Verdächtigungen und Vorwürfen ein, nur um sich anschliessend bei Mo darüber zu beklagen, dass sie ihm nicht gesagt hätte, dass Herr Saruman einen Brief an die Azurspinne geschrieben hat. Hätte er davon gewusst, wäre er Aram und der Azurspinne gegenüber niemals so misstrauisch gewesen... sagt der Calendin, der Herrn Saruman gegenüber schon in Rohan immer missgünstig und misstrauisch eingestellt war. Na ja, so scheint der Waldelb, oder Opfer-Calendin, wie ich ihn in solchen Situationen nennen könnte, offenbar zu ticken. Ich bin gespannt, ob sein Spieler nicht doch noch andere, fröhlichere Seiten an ihm finden kann/möchte, zumal er sich dadurch auch noch besser von Bóin II. abheben könnte. Danach zu suchen, habe ich ihm jedenfalls vorgeschlagen.

Na was meint Ihr, haben sich die Spieler oder ihre Charakter jetzt ein bisschen Mitleid, Unterstützung oder sonst irgendwas von der geneigten tanelornschen Leserschaft verdient? Lasst es uns hier wissen  :D

Namo:
Herrlich, kann mir richtig vorstellen, wieviel Spaß die Offenbarung bezüglich des Nazgul gemacht hat  8) Ich liebe so was auch immer und bin da auch großer Freund von. Die Spieler ja offensichtlich auch. Wir spielen am Freitag endlich wieder und ich hoffe auf eine kleine, ähnliche, Überraschung. Falls wir bis zu dieser Stelle kommen.

Von daher auch immer wieder erstaunlich eure Spielzeit und der Inhalt. Vielleicht wirkt das nur so wegen der sehr detaillierten Ausführungen, aber ich stelle mir solch lange Sitzungen schon anstrengend vor. Gerade wenn du nur mit 2 Spielern spielst, so dass weniger Charakter/Spielertalk ist der dir Verschnaufpausen als SL dazwischen gibt. Insbesondere da es sich wieder nach relativ wenig Kämpfen und viel Talk liest. Was ich momentan eigentlich auch sehr mag, dann aber wieder denke, dass die Spieler doch auch gerne zur "Auflockerung" den ein oder anderen Kampf möchten.

Wird nach dieser Offenbarung jetzt auch eher spannend, wie sich die Geschichte für die Charaktere weiter strickt. Durch den Nazgul fühlt sich die ganze Handlung auch gleich viel "größer" an. Aber okay, vielleicht wirkt das auch wirklich etwas durch den Begriff Steppenturnier. Der Begriff implizierte bis dahin eine eher geringe Wichtigkeit, wenn auch die Handlung dazu auf hoher politischer Ebene spielt.

Bezüglich dem Thema Handlungsfreiheit bin ich momentan auch mehr als irritiert. Ich habe fast das Gefühl, dass die öffentliche Diskussion hierzu teilweise fast schon ins andere Extrem geht und eher zuviel Handlungsfreiheit bzw. keinerlei teil-linear-Handlung mehr gewünscht ist. Gerade gestern Abend einen alten Eskapodcast hierzu gehört und war über manche Meinungen erschrocken. Imho gehört zu gewissen Storyhöhepunkten dann eben auch eine gewisse Linearität. Dies situativ und nicht dauerhaft eingesetzt finde ich nicht schlecht. Und daraus können dann auch solche Momente wie bei euch entstehen. 

torben:
@Namo:
Das praktische am Turnier-Spiel ist, dass sich hier Gespräche und Gewürfel immer wieder abwechseln, denn die Charakter bestreiten ja tagsüber die Wettkämpfe. Am Spieltisch ist es so eigentlich ein guter Mix aus Reden und gespanntem, resp. auflockerndem Würfeln. Im Bericht liegt der Schwerpunkt aber natürlich eher auf der Wiedergabe der Gespräche und politischen Entscheidungen als auf der Beschreibung des Verlaufs der einzelnen Wettkämpfe.

Da wir schon seit gut 25 Jahren in unserer Dreierbesetzung spielen, bin ich mir das viele Reden/Agieren als Spielleiter während der in aller Regel rund 10- bis 12-stündigen Sessions bestens gewöhnt und empfinde das eigentlich nie als anstrengend.
Das Problem liegt (phasenweise) eher ein bisschen beim Mitschreiben des Ablaufs, um anschliessend einen möglichst vollständigen Sessionbericht schreiben zu können, denn das kann den Spielfluss schon etwas verzögern. Gleichzeitig sieht aber z.B. Tinulins Spieler darin auch die Möglichkeit, sich die Aktionen/Reaktionen der Charakter ein bisschen besser überlegen zu können, was er teilweise sogar als Vorteil empfindet.

Ja die Erwähnung des Nazgûls hat den Spielern schlagartig klar gemacht, dass sie hier mitten in einem Hornissennest gelandet sind und sich weitab von sicheren Häfen befinden. Das Lustige dabei ist, dass sich z.B. auch unser temporärer Gastspieler von Yoki, der die Charakter als Faden der Azurspinne überhaupt erst auf das Steppenturnier aufmerksam gemacht und sie hingeführt hat, offenbar auch kein richtiges Bild von der Grösse und Wichtigkeit dieses Anlasses machen konnte. Und dies, obwohl ich ihm immer wieder gesagt habe, dass es das grösste Turnier seit undenklichen Zeiten mit den Herrschern vieler wichtiger Reiche sei und es darum gehe, grosse Allianzen zu schmieden oder eben zu verhindern. Im Gegensatz zum Tanelorn haben die Spieler schon vor dem Treffen mit der Azurspinne gewisse Kartenteile gehabt, aus denen sie schliessen konnten, dass die grosse Steppe wohl grösser sein dürfte als das ganze Gebiet von Arnor und Gondor zusammen. Andererseits schadet ein bisschen Understatement ja aber auch nicht, sonst wären die Charakter am Ende gar nicht bereit gewesen, nach Chey Sart zu gehen :)

Ja, die Spannung im Spiel ist merklich gestiegen, vor allem da es jetzt zu König Rallah gehen soll... Wie gesagt, that escalated quickly  >;D

Bezüglich der Handlungsfreiheit versuche ich es eigentlich immer so zu halten, dass die Spieler - objektiv gesehen - immer freie Hand haben, was ihre Charakter machen können/wollen. Dass es umständebedingt bessere oder schlechtere Handlungsoptionen gibt, ändert an dieser grundsätzlichen Freiheit nichts. Damit meine ich, dass der Spieler also z.B. frei in der Wahl ist, ob sein Charakter König Rallah offen attackiert oder nicht. Ich sage also nie: "Nein, Du kannst nicht mit Pfeil und Bogen auf Rallah schiessen." Das darf der Spieler immer machen, wenn er das wirklich will. Er muss einfach mit den möglichen Konsequenzen seines Handelns umgehen können. Die Spieler - und darin liegt wohl die Krux - erachten diese umständebedingte Einengung der "guten Handlungsoptionen" hingegen wohl ab und zu als Einschränkung der Handlungsfreiheit ihrer Charakter. Dabei vergessen sie ab und zu aber vielleicht auch ein bisschen, wie sie in die Situation überhaupt hineingeraten sind, nämlich auch durch ihre freien Entscheidungen.
Und dann ist es natürlich so, dass ich die Spieler und ihre Charakter bestens kenne und weiss, mit welchen Handlungsoptionen ich sie am besten anlocken oder abschrecken kann. Das nutze ich natürlich auch, um das Abenteuer und das Drama zu gestalten und hoffentlich möglichst interessante Spielinhalte bieten zu können.
Nur gaaaaaanz selten ist es mal vorgekommen, dass ich gewisse Abläufe "gescriptet" habe. Das war z.B. einmal im hohen Norden der Fall, als die Gefährten mit ihren Verbündeten von einem schwarzen Wesen und seiner Armee aus untoten Tieren angegriffen wurden. Da habe ich den Spieler offen gesagt, dass sie derart in der Unterzahl sind, dass sie dem Kampf auf Zeit nicht überleben können. Es gehe beim Ausspielen vielmehr darum, dass sie ihre Stellungen für eine bestimmte Zeit halten, resp. am Leben bleiben, bis gewisse Dinge passieren können, welche einen grossen Einfluss auf den Kampf haben könnten. So wussten die Spieler, dass sie nun mit ihren Ressourcen haushalten müssen, um möglichst lange zu überleben.

torben:
Es wird munter weiter eskaliert...  >;D

Session 112: Teil 1
23.8. - 26.8.2788 3Z
Darushan

Noch bleibt den Gefährten rund eine halbe Stunde, bis sie zum Abendessen bei König Rallah abgeholt werden. Sobald sich Bóin II. angemessen herausgeputzt hat, geht er nochmals zu Thorang und bittet den Prinzen der Steifbärte um den Schutz der Unterkunft der Calatirnor während sie mit Rallah speisen. Thorang verspricht, den Zugang zur Unterkunft von der Stadionseite her bewachen zu lassen.
Als Bóin II. kurz darauf wieder bei den Gefährten eintrifft, sagt Mo für alle gut verständlich, aber in erster Linie zu Calendin, dass sie für König Rallah keinen Brief von Herrn Saruman dabei habe, was Tinulin als gut Nachricht wertet. Um den König von Chey Sart günstig zu stimmen, ist die schöne Heilerin sogar bereit, ein paar von Yuzukis im Stil der östlichen Kulturen gehaltenen Kleider anzuziehen. Als sie schliesslich von zehn Männern der Turniergarde abgeholt werden, trägt Tinulin sein Diadem und dazu den Armreif seiner Ahnin Erandë, seine Kettenrüstung, das Schwert Luinmacil, einen Dolch, seine diversen Ringe sowie das Amulett mit seinem in klaren Stein gefassten, vergoldeten Ohr. Bóin II. führt seine grosse Mithrilaxt in der Scheide mit und trägt ebenfalls seine Rüstung, verzichtet aber auf einen Helm oder anderen Kopfschmuck. Auch Calendin verzichtet auf eine Kopfbedeckung sowie seinen Bogen Culor, dafür trägt er aber seine Rüstung aus verstärktem Leder sowie sein Schwert Lachathol zur Schau. Arrohir trägt seine Rüstung sowie auf dem Kopf seinen gondorianischen Flügelhelm und hat dabei sein Schwert Farongyrth gegürtet. Während Yuzuki zu ihrer taraditionellen Kleidung keine Waffe trägt, führt Mo ihren Morgenstern bei sich.
Als die Gefährten wenig später in Begleitung der Turniergarde beim Zelt von Rallah angekommen sind und das Vorzelt betreten, sagt der Kommandant, dass das Tragen von Waffen im Zelt des Königs nur der Turniergarde gestattet sei, wobei er auf einen grosen Tisch deutet. Tinulin fragt zwar, ob die Waffen der Gefährten unter dem Schutz der Turniergarde stehen, erhält darauf jedoch keine Antwort. Als der Mann auch auf die Frage, ob die Waffen den Tisch nicht verlassen werden, bis sie vom Essen zurück sind, keine Antwort gibt, sieht ihm Tinulin geradewegs in die Augen, während er Luinmacil langsam und behutsam auf dem Tisch ablegt. Nachdem die Gefährten all ihre Waffen und Arrohir zusätzlich auch den grossen Schild von Zadan n'Bawâb auf den Tisch gelegt haben, legt Khufur als Letzter seine grosse Zweihandaxt Chopfab quer über alle anderen Gegenstände. Während sie gleich darauf ins durch einen festen Stoff abgetrennte Innenzelt geführt werden, sagt der an der Spitze gehende Bóin II. leise und mit einem mulmigen Gefühl zu Tinulin, dass sie ihrem Gegner nun komplett ausgeliefert seien. Um die Mitte des rund 17 Meter breiten und 20 Meter langen, von mehreren Lampen erhellten Innenzeltes sind mehrere Tische in einem an den Ecken offenen Rechteck angeordnet. Die Gefährten werden aufgefordert, sich mit dem Rücken zum Ausgang an den einzigen noch freien Tisch zu setzen, der jenem von König Rallah gegenübersteht. Links und rechts des Königs sitzen je noch zwei seiner Wettkämpfer, und auch die Plätze an den seitlichen Tischen werden von den Wettstreitern von Chey Sart besetzt. Nachdem die Wachen der Turniergarde entlang des Rands des Innenzelts Aufstellung genommen haben, sieht König Rallah Bóin II. direkt an und sagt auf Ostron: "Ich grüsse Euch, Bóin II., Anführer der Calatirnor vom Calamindo, und Eure Wettkämpfer und Begleiter. Setzt Euch und trinkt und esst mit mir und den Recken von Chey Sart." Nachdem Yuzuki die Worte des Königs übersetzt hat, erwidert Bóin II. den Gruss auf Westron und bedankt sich mit einer Verneigung für die Einladung, bevor er erklärt, dass er sich leider noch nicht genügend Ostron habe aneignen können, um darin eine Konversation zu führen. Sobald Yuzuki Bóins II. Worte übersetzt hat, nickt er allen Anwesenden freundlich zu, die sich auf ein Zeichen König Rallahs setzen. Auch die Gefährten nehmen an ihrem Tisch Platz, wobei aus Rallahs Sicht Khufur, Yuzuki, Calendin, Bóin II., Tinulin, Mo und Arrohir von links nach rechts sitzen.

Während des ersten Ganges bemerken die Gefährten, dass die Stoffe des Innenzeltes offenbar so dick sind, dass sie alle Geräusche des draussen im Stadion tobenden Festes verschlucken. Nach einer Weile steht Tinulin kurz auf und erhebt sein Glas, wobei er auf Ostron sagt: "Auf das Turnier von Chey Sart und auf den Gastgeber König Rallah." Da sieht der König den Noldo zum ersten Mal an diesem Abend direkt an und nimmt schliesslich einen Schluck aus seinem Glas. Weil Rallah jedoch nichts erwidert, fragt Bóin II. Tinulin leise, ob er als Delegationsführer etwas sagen müsse, doch Tinulin erwidert, dass dies nun Rallahs Sache sei.
Nachdem der erste Gang von mehreren Bediensteten abgetragen wurde, sieht König Rallah Bóin II. direkt an. Der erfahrene Kämpfer bemerkt den erwartungsvollen Blick des Herrschers wohl, worauf er Yuzuki um Übersetzung bittet und den König sogleich für das Turnier, das Essen und die ganze Organisation lobt. Er fährt damit fort, dass die Gefährten von weit her angereist seien und grosses Interesse daran hätten, all die verschiedenen Steppenvölker kennenzulernen. Tinulin beobachtet Rallahs Reaktion auf die Worte des Zwergs ganz genau und bemerkt, dass dem König die Einleitung offenbar gefallen hat, er nun aber wohl noch mehr erwartet. Rasch flüstert er daher Bóin II. zu, er solle fortfahren, worauf dieser sagt, dass es wahrscheinlich seltsam anmute, dass die Delegation der Calatirnor vom Calamindo so klein sei. Er erklärt diesen Umstand damit, dass die Information über das Turnier sie erst sehr spät erreicht habe, weshalb sie keine weiteren Wettstreiter finden konnten. Sie seien jedoch gewillt, alles zu geben, um nicht als schlechteste Delegation des Turniers abzuschneiden.

Auf Bóins II. Worte sagt König Rallah:
"Herr Bóin II., ich will ganz offen sein, Ihr und Eure Begleiter seid mir ein Rätsel. Und da stellt sich mir zunächst die Frage: Seid Ihr eine Blüte, die sich von selbst öffnet und dem Betrachter ihr Innerstes ohne Rückhalt und Zögern enthüllt, oder seid Ihr eine Nuss, die ihren Inhalt zu schützen versucht und glaubt, ihre Schale wäre an jeder Stelle unangreifbar hart und stark? Bevor Ihr antwortet, seid Euch gewiss, dass ich Rätsel zu knacken und nötigenfalls so sehr in ihre Einzelteile zu zerlegen pflege, dass am Ende auch der geringste Bestandteil offen da liegt."

Auf diese ziemlich offensichtliche Drohung hin sagt Bóin II.:
"Ich werde Euch gerne erklären, was es mit mir auf sich hat. Weder bin ich eine schwer zu knackende Nuss, noch eine schöne Blüte, sondern am ehesten wohl ein Grashalm, und das Reden ist meine Stärke nicht. Der Heren Calatirnoron vom Calamindo ist ein Orden von Freunden, welche sich zusammgeschlossen haben, um Licht in die Welt zu tragen. Es ist die gegenseitige Liebe füreinander gewesen, welche unsere bunt gemischte Truppe zusammengebracht hat. Wir sind nach Chey Sart gekommen, weil mein Fürst eine Einladung zum Steppenturnier erhalten hat. Nun vertreten wir aber nicht das erste Haus der Zwerge, sondern den Heren Calatirnoron vom Calamindo. Wir haben eine lange Reise auf uns genommen, um an Eurem Turnier teilzunehmen. Das Einladungsschreiben an meinen Fürsten habe ich selbst nie zu Gesicht bekommen." Anschliessend geht Bóin II. noch auf die zahlreichen Schicksalsschläge ein, welche das erste Haus der Zwerge, Durins Haus, über die Jahre zu erdulden hatte.

Als der Zwerg am Ende seiner Rede angekommen ist, erwidert König Rallah, dass Bóin II. viel über Durin gesprochen habe, dafür aber kaum über den Heren Calatirnoron, welchen er hier vertrete. Er sagt daher: "Herr Bóin II., nun sagt mir wohl, und spart nichts aus, woher kommt Ihr und wer seid Ihr? Wo ist dieser Calamindo? Und was führt Euch hierher ans Steppenturnier von Chey Sart?"

Bóin II. erklärt darauf: "Wie gesagt, wir sind auf den Wunsch meines Fürsten hierher gekommen, ohne zu wissen, worauf wir uns dabei einlassen. Wir alle sind der Heren Calatirnoron, und alle von uns sollten sich selbst vorstellen. Ich selbst bin Bóin II., Sohn von Móin, von den Malachithöhlen. Der Calamindo, von welchem wir kommen, liegt am Fuss des Weissen Gebirges, weit im Westen."
Anschliessend ergreift Tinulin das Wort und sagt: "Ich bin Tinulin, Sohn von Elvëanwe, aus Imladris."

Nachdem sich auch die anderen Gefährten vorgestellt und ihre Herkunft unverschleiert offengelegt haben, sagt König Rallah:

"Wie nur seid Ihr auf die Idee gekommen, hierher zu kommen, nach Chey Sart, und am Steppenturnier teilzunehmen? Wer oder was auch immer Euch dazu veranlasst haben mag, Ihr habt euch wie Lämmer zur Schlachtbank begeben. Denn Euch ist ja sicherlich bewusst, dass wir keinerlei diplomatische Beziehungen mit dem Calamindo oder dem Westen pflegen, und selbst wenn es anders wäre, so habt Ihr mir gegenüber bis jetzt doch jegliche diplomatischen Gepflogenheiten missachtet, weshalb ich Euch kein einziges Wort glaube. Ich muss vielmehr zum Schluss gelangen, dass Ihr Spione aus dem Westen oder gar Assassinen seid. Nennt mir jetzt also bitte mal sofort jemand von Euch den wirklichen Grund, weshalb Ihr hier seid? Und kann mir bitte auch noch jemand von Euch mitteilen, was - ausser meiner mir im Rahmen dieses Turniers selbst auferlegten Zurückhaltung - mich davon abhalten sollte, Euch umgehend in Ketten legen und bei nächster Gelegenheit dem grossen Ulk Chey Sart als Opfer darbringen zu lassen? Wie kommt Ihr denn bloss auf die Idee, Ihr Lämmchen könntet dieses Turnier und Chey Sart je wieder lebend verlassen? Euer armseliges Geblöke wird stattdessen ungehört verhallen, und nichts von Euch wird zurückbleiben als ein Stäubchen auf dem Fussabtreter, das vom Wind davongetragen wird, wenn ich es so will."

Bóin II. versucht den immer lauter gewordenen König zu beschwichtigen, indem er sagt: "Herr König, ich weiss, es mag unglaubwürdig klingen, aber wir sind keine Spione und schon gar nicht Assassinen. Denn seht, wenn wir es wären, so würden wir doch jetzt ganz sicher nicht einfach so ohne jede Waffe hier sitzen. Und ganz ehrlich, wenn wir um die Feindseligkeit gewusst hätten, welcher wir hier ausgesetzt sind, wären wir gar nicht erst hergekommen." Tinulin erklärt darauf, dass der Heren Calatirnoron immer wieder grossen und besonderen Gefahren ausgesetzt sei, so auch hier.

König Rallah sagt dazu: "Also nun bin ich ja nicht so, dass ich einfach so nach Eurem Leben trachten würde, zumindest nicht, wenn Ihr genau das tut, was ich Euch jetzt sage: Ihr werdet dieses Turnier weiter bestreiten und Kargagis Ahar dazu bewegen, die Verbindung mit Alduryaknar in aller Öffentlichkeit wieder aufzulösen. Danach werdet Ihr Euch gefälligst zurückhalten und Euch nicht weiter aufführen, als wärt Ihr Handlanger der Schlange von Cyan. Solltet Ihr bezüglich der Auflösung der Verbindung von Kargagis Ahar und Alduryaknar keinen Erfolg haben, werdet Ihr zusammen mit Euren Hexenwaffen dem Feuer von Ulk Chey Sart geopfert. Denkt daran, ich habe Euch im Auge und werde mich kundig machen, was es mit Euch und diesem Calamindo auf sich hat."

Tinulin entgegnet, dass die Calatirnor lediglich den Bündniswillen von Kargagis Ahar und Alduryaknar unterstützt hätten und sich nicht weiter in ihre Angelegenheiten würden einmischen wollen, zumal sie wohl kaum für eine Auflösung zu gewinnen wären. Rallah erwidert darauf, dass er keineswegs einen blossen Wunsch ausgesprochen, sondern den Calatirnor einen klaren Befehl erteilt habe, bei dessen Missachtung die angedrohten Folgen eintreten würden.
Anschliessend wendet sich der König an Arrohir und sagt: "Und Ihr seid also Arrohir von Zadan n'Bawâb, ein richtiger Pfurz aus dem Westen? Sagt, was macht Ihr in diesem Orden?" Während Arrohir Rallah zur Antwort gibt, dass sie es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Schatten aus der Welt zu vertreiben, bemerkt Tinulin eine leichte Bewegung des schweren Vorhangs, durch welchen die Bediensteten das Innenzelt an den Seiten betreten und verlassen haben. Gleich darauf scheint König Rallah für kurze Zeit komplett abgelenkt zu sein, denn er wendet seinen Kopf zur einen Seite und starrt dann regungslos an die Decke, bevor er Arrohir mit unverhohlenem Hass ansieht. Als er mit bedrohlichem Ton sagt: "Der Schatten des Ostens wird das Licht des Westens auslöschen!", verdunkelt sich auf einen Schlag die ganze Athmosphäre des Raumes. Während die Flammen der an den Seiten aufgestellten Lampen umso heller leuchten, wird Rallah plötzlich von einer bleich schimmernden Aura umgeben, welche die Gefährten auch aus seinen Augen und seinem Mund anstrahlt. Rallahs unheimlicher Anblick und seine Ausstrahlung sind so schrecklich, dass bis auf Tinulin alle Gefährten vor Furcht erstarren und sich Mo sogar unter dem Tisch verkriecht. Um der dunländischen Heilerin beizustehen, geht Tinulin zu ihr hin und legt ihr seine Hand behutsam auf die Schulter, während er weiterhin Rallahs alles durchdringendem Blick standhält. Die Gefährten wissen nicht, wie viel Zeit verstrichen ist, aber schliesslich vergeht das bleiche Glimmen der unheimlichen Augen und der Aura, welche den König umgibt. Während auch die Dunkelheit langsam vergeht und das Licht der Lampen das Innenzelt wieder erhellt, kehrt auch Rallahs normales Antlitz auf sein Gesicht zurück, worauf sich Tinulin erneut erhebt. Auf Rallahs Bemerkung hin, dass der Schatten im Osten immer die Oberhand über das Licht behalten werde, sagt der Noldo, dass der Schatten in der Tat gerade sehr spürbar gewesen sei.

Anschliessend wendet sich der König Yuzuki zu und sagt: "Und Ihr seid wohl Frau Yuzuki, wie? Was Euch betrifft, so habe ich gehört, dass Rycolis an Euch interessiert ist. Sagt mir, worum geht es da? Denn ich denke, dass ich in der Sache vermitteln möchte." Die junge Händlerin sagt darauf, dass Rycolis das Geburtsland ihres Vaters sei, sie jedoch selbst keinerlei Bezug zu diesem Reich habe, sondern sich als das Übersetzerin der Calatirnor betätige.
Nachdem somit auch dieses Thema angesprochen wurde, wirft König Rallah seine Serviette mit einer abfälligen Bewegung auf den Tisch und sagt: "Wir sind hier fertig!". Anschliessend erhebt er sich, worauf auch all seine Recken und auch die Gefährten aufstehen. Flankiert von der Turniergarde, verlassen sie das Innenzelt, wobei sich Bóin II. nochmals verneigt. Zu ihrer Erleichterung befinden sich all ihre Waffen und sonstigen abgelegten Habseligkeiten noch immer auf dem Tisch vor dem Innenzelt. Die Gefährten sehen aber sogleich, dass alles bewegt und vermutlich irgendeiner Begutachtung unterzogen wurde, denn die Schwerter schauen zum Teil ein ganzes Stück aus ihren Scheiden heraus. Arrohir küsst sein Schwert Farongyrth aufs Kreuz und sagt dabei, dass seine Klinge jedem Schatten, der sich ihr in den Weg stellt, den Garaus machen werde.

Als die Gefährten wenig später wieder bei ihrer Unterkunft ankommen, sagen ihn die Wachen aus Thorangs Delegation, dass sie während ihrer Abwesenheit nichts Ungewöhnliches festgestellt hätten und nur der Wind ein oder zweimal geblasen habe. Kaum dass sie die Unterkunft betreten haben, macht die noch immer völlig verängstigte Mo sogleich ihr Lichtritual, und die übrigen Gefährten entzünden jede Menge Kerzen, um den Raum zu erhellen.
Yuzuki ist schliesslich die Erste, die wieder zur Sprache findet und ganz entgeistert die Frage stellt, was sie da gerade gesehen hätten. Sichtlich beeindruckt erklärt Tinulin darauf, dass es, was auch immer es gewesen sein mag, auf jeden Fall noch mächtiger gewesen sei als das Wesen, dem sie im hohen Norden begegnet seien, und es die Kräfte der Calatirnor übersteige. Bóin II. appelliert sogleich an das Vertrauen aller Calatirnor in ihre Gemeinschaft und holt einen Krug Bier für sich sowie einen für Mo, während Tinulin ein elbisches Lied anstimmt, welches die schöne Heilerin langsam beruhigen kann. Als Bóin II. jedoch wenig später von der Belagerung von Zadan n'Bawâb durch das schwarze Wesen Morgam im Langen Winter 2758/59 3Z zu erzählen beginnt, hält sich Mo vor Angst die Ohren zu und macht sich möglichst klein. Bóin II. bricht daher seine Erzählung ab und stellt sich stattdessen die Frage, ob sie mit einer Konfrontation wie jener des heutigen Abends hätten rechnen können oder müssen.
Nachdem sie sich vergewissert haben, dass während ihrer Abwesenheit nichts aus der Unterkunft gestohlen wurde, waschen die Elben ihre Waffen, denn sie vermuten, dass der Nazgûl Ren sie befingert haben könnte. Auch Arrohir unterzieht Farongyrth sowie Mos Morgenstern einer Reinigung und küsst die beiden Waffen, bevor er sie versorgt. Schon bald nachdem Tinulin sein Lied beendet hat, sagt er, dass er nochmals ins Stadion zurückkehren wolle, um Aram zu suchen. Calendin hält dies für keine gute Idee, da ein solcher Kontakt zur dieser Zeit die Azurspinne entblössen könnte. Tinulin gibt seinem Freund zwar recht, sagt aber, er wolle die Azurspinne über die Stärke des Nazgûls in Kenntnis setzen. Als er anfügt, dass dieser jenseits der Möglichkeiten der Calatirnor liege, sagt Calendin, es sei schön, dass Tinulin dies erkannt habe. Tinulin erwidert darauf: "Nur langsam altern die Noldor und werden weise." Als Calendin erklärt, dass der Nazgûl trotz seiner Macht gleichwohl Angst vor den Calatirnor zu haben scheine, da er sie ansonsten sicher ganz anders behandelt hätte, pflichtet ihm Tinulin bei. Der Noldo fügt an, dass ihr Gegner sich wohl nicht sicher sei, ob alle Leute im Westen noch immer so stark seien wie die Calatirnor, und dass er wohl auch ob ihrer guten Turnierleistungen beunruhigt sei.

Wenig später kehrt Tinulin ins Stadion zurück und spricht mit einigen ihm bekannten Menschen, bis er schliesslich Aram entdeckt und ihn im Vorbeigehen ansprechend sagt, dass er Neuigkeiten für die Azurspinne habe. Als Aram nickt und beiläufig sagt, dass die Gefährten mit König Rallah gespiesen hätten, sagt Tinulin leise, dass es neue Erwartungen an die Calatirnor gebe und sich zudem der Nazgûl zu erkennen gegeben habe. Rallah verlange von ihnen die öffentliche Auflösung der Verbindung zwischen Kargagis Ahar und Alduryaknar. Dieser Forderung würden sie aber unter keinen Umständen nachkommen, auch wenn deshalb ihr Leben auf dem Spiel stehe. Anschliessend sagt Tinulin, dass die Calatirnor zurzeit noch den Schutz durch drei Zwergenhäuser geniessen, er aber froh wäre, wenn sich auch die Azurspinne Gedanken bezüglich des weiteren Vorgehens der Gefährten mache. Aram sagt darauf, dass eine solche Aufgabe eine gewisse Zeit in Anspruch nehme, und zieht sich alsbald diskret zurück.

Am nächsten Tag, es ist der 24. August 2788 3Z, finden wie angekündigt keine Wettkämpfe statt, und die Gefährten nutzen die Zeit, um ihre Optionen zu besprechen. Die noch immer mitgenommene Mo sagt ganz klar, dass sie so rasch und so weit wie möglich weg vom Turnier wolle, was sich nach Tinulins Einschätzung allerdings nicht so ohne Weiteres bewerkstelligen lassen dürfte. Zunächst einmal solle Bóin II. sich bei den Zwergenprinzen bezüglich des Schutzes der Calatirnor rückversichern, da hierin ihre Lebensversicherung zu sehen sei, denn Rallah wolle sich die Zwerge sicherlich nicht zum Feind machen. Nachdem sie sich darüber Gedanken gemacht haben, ob sie sich vielleicht bis zur Schlange von Cyan durchschlagen könnten, denken sie auch über ein Eingreifen des Feuermalasanders oder der Azurspinne hier am Steppenturnier nach. Tinulin spricht sich schliesslich dafür aus, vorerst weiter am Turnier teilzunehmen, wobei er vorgeben könnte, einerseits den Kontakt mit Katarr zu suchen und andererseits abends für König Almarant von Alduryaknar zu singen.

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