Autor Thema: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe  (Gelesen 46156 mal)

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Offline torben

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Re: [MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
« Antwort #300 am: 30.06.2024 | 00:06 »
Session 112: Teil 2

Bald darauf geht Bóin II. ins Stadion, wo neben zahlreichen anderen Delegationen auch die Zwerge der Steifbärte fleissig am Trainieren sind. Nachdem sich der erfahrene Kämpfer zu Thorang gesellt hat und sie dem Training eine Weile zugesehen haben, fragt der Prinz Bóin II., wie das Essen bei König Rallah gewesen sei. Er fügt an, dass sie beide Drachenjäger seien, weshalb Bóin II. ehrlich antworten und die diplomatischen Gepflogenheiten für einen Moment vergessen solle. Bóin II. erklärt darauf, dass es ein schreckliches Treffen gewesen sei, schlimm und in jeder Hinsicht böse. Anschliessend versucht der erfahrene Kämpfer, über Orks und Trolle einen Bogen zu den wahrlich schwarzen Wesen zu schlagen und Thorang auf diesem Weg klar zu machen, dass sich eine Freundschaft mit König Rallah auch für die Steifbärte nicht auszahlen würde. Der Prinz kann Bóins II. Andeutungen jedoch nicht folgen, weshalb er es schliesslich aufgibt.

Unterdessen gehen Arrohir, Khufur und Yuzuki zur Delegation von Kargagis Ahar, um sich nach Katarr zu erkundigen. Von Katarrs Hauptmann Karaat erfahren sie, dass der Regent für sie nicht zu sprechen ist. Auch bezüglich der Stimmung der Delegation erhalten sie keine Auskünfte, weshalb Arrohir schliesslich nur Grüsse ausrichten lässt.

Zwei Stunden vor dem Abendessen geht Tinulin zur Delegation von Alduryaknar und erzählt Prinz Almaro davon, wie schrecklich das Essen mit König Rallah gewesen sei und dass der König die öffentliche Auflösung der Verbindung mit Kargagis Ahar fordere. Als der Prinz erwidert, dass die Auflösung des Bündnisses in der Tat die richtige Entscheidung sein könnte, widerspricht ihm der Noldo vehement und sagt, dass Almaro in diesem Falle die Schlange von Cyan erzürnen würde. Nachdenklich sagt Almaro darauf, dass er sich diese Angelegenheit noch gründlich durch den Kopf gehen lassen müsse.
Da es Almarant noch immer nicht besser, sondern im Gegenteil eher schlechter geht, singt Tinulin bis zum Abend erneut für ihn, während der König gebadet wird.

Während des allabendlichen Festessens sieht Mo immer wieder mal zu Arrohir hinüber, wobei der junge Dunadan jedoch die Bewunderung, die in ihren Blicken mitschwingt, kaum wahrnimmt. Die schöne Dunländerin ist schwer beeindruckt davon, dass Arrohir den Schattenwesen im hohen Norden entkommen ist. Als sie etwas später miteinander über die Zukunft und den Weg zurück nach Westen sprechen, erteilt Mo Arrohirs Plan, sich bei den nördlichen Dunedain niederzulassen, erneut eine Abfuhr und schlägt ihm stattdessen vor, mit ihr nach Dunland zu kommen, was jedoch Arrohir ablehnt.

Nach einem ansonsten ereignislosen Abend steht am 25. August 2788 3Z die zweite Runde im Steppenskifahren auf dem Programm. Während Calendin und Khufur ihr Rennen gegen Chotzmiaa und Choldrio aus Chey Sart verlieren, haben Arrohir und der von Windraes hinterhergezogene Bóin II. mehr Glück. Der Skifahrer Dahaste des gegnerischen Gespanns aus Dalpygis verliert schon kurz nach dem Start das Gleichgewicht kann sich nur mit grösster Mühe auf den Beinen halten, was allerdings viel Zeit kostet. Je näher die Wettkämpfer der Ziellinie kommen, desto mehr kann das Duo aus Dalpygis zwar wieder aufholen, doch kurz vor dem alles entscheidenden Überholmanöver patzt Dahaste erneut, und Arrohir und Bóin II. können den Sieg für sich verbuchen.

Während am Abend die Delegation von Orgothraath zum zweiten Mal mit König Rallah speist, sucht der trotz des Sieges niedergeschlagene Bóin II. Furin auf und fragt den Zwergenprinzen, wer die Feinde des siebten Hauses der Zwerge seien. Furin erklärt dem erfahrenen Kämpfer, dass die Zwerge der Steinfüsse in erster Linie mit schlechten Handelspartnern ihre Probleme hätten. Auf Rallah angesprochen, sagt der Prinz, dass dieser ihm bei ihrem gemeinsamen Abendessen interessante Handelsoptionen aufgezeigt habe, welche unter Umständen sogar einen direkten Handel mit Orgothraath bedeuten könnten. Besorgt über Furins Enthusiasmus, erzählt Bóin II. dem Prinzen von den zahlreichen Schicksalsschlägen, welche das erste Haus der Zwerge, Durins Haus, im Laufe der Zeit hatte hinnehmen müssen, wobei zumeist dunkle Wesen im Hintergrund die Fäden gezogen hätten. Hier in Chey Sart scheine es mit König Rallah nicht viel anders zu sein, denn auch er sei bloss die Marionette einer viel grösseren, dunkleren und gefährlicheren Macht im Hintergrund. Nachdem sich Furin Bóins II. Rede ruhig angehört hat, sagt er mit trauriger Miene, dass so wohl einfach jedes der Zwergenhäuser sein Päckchen zu tragen habe. Nicht klar sei ihm aber, welche "bösen Gegner" Bóin II. hier in Chey Sart ausgemacht haben wolle. Die Feindschaft der Ostlinge gegenüber den Calatirnor als Westler sei immer offensichtlich und klar gewesen, weshalb er nicht verstehe, auf welche alten, bösen und mächtigen Wesen Bóin II. anspiele. Doch dann verfinstert sich plötzlich seine Miene und Wut und Furcht treten auf sein Gesicht, als er fragt, ob Bóin II. mit seinen Worten vielleicht den "grossen Gesandten" gemeint haben könnte. Bóin II. beantwortet die Frage mit einem Nicken und sagt, dass er oder einer seiner Vasallen sich ihnen am Abendessen bei König Rallah offenbart habe. Gleichermassen erschrocken und aufgebracht sagt Furin darauf, dass sie sofort Grain beiziehen müssen, und lässt nach dem Prinzen der Schwarzschmiede schicken.
Als Grain, der Prinz des sechsten Hauses der Zwerge, wenig später bei Bóin II. und Furin eintrifft und erfährt, dass Bóin II. am Abend zuvor bei König Rallah "den Gesandten" gesehen habe, reagiert dieser ebenso bestürzt wie Furin selbst. Nachdem sich beide kurz die Bärte gerauft haben, sagen sie zueinander: "Wir müssen sofort aufbrechen!" Da Bóin II. nicht versteht, weshalb die Information bezüglich des Geandten die beiden Prinzen derart aufwühlt, bittet er seine Gesprächspartner um Aufklärung. Furin und Grain sehen sich tief in die Augen, bevor sie sich schliesslich bereit erklären, Bóin II. etwas abseits vom Trubel des Festes in ihr Wissen einzuweihen. Gemeinsam erzählen sie dem Calatirno folgende Geschichte:

"Vor vielen Generationen lebten die Zwerge des sechsten und siebten Hauses in Eintracht und Harmonie. Es war um das Jahr 2130 2Z nach Eurer Zeitrechnung, als der Gesandte nach Nargubraz kam und sich als Wohltäter und Freund der Zwerge aufführte. "Zum Zeichen der Verbundenheit", wie er es nannte, schenkte er damals den Königen unserer Häuser je einen Ring und preiste sich und seine Ideen in den höchsten Tönen. Doch schon bald nachdem er wieder fort war, begannen seine Ansichten die Einheit unserer Häuser zu entzweien, denn die Auffassungen darüber, ob man sich seiner Sache anschliessen sollte, waren sehr unterschiedlich.
Über viele Jahre hinweg wurde der durch die Geschenke des Gesandten initiierte und von ihm immer wieder neu angefachte Zwist unserer Häuser immer grundsätzlicher und unsere Fehde stetig grösser. Im Jahr 3400 2Z geschah es schliesslich, dass sich - zu unserer Schande - das sechste Haus offen in Allianz mit dem Gesandten begab und ihm in einen grossen und verlustreichen Krieg im Westen folgte.

Nach dem grossen Krieg beruhigte sich die Fehde zwischen unseren Häuser etwas, bis im Jahr 2063 3Z der grosse Gesandte erneut in Nargubraz erschien und von den Schwarzschmieden willkommen geheissen wurde. Sofort flammte der alte Streit zwischen unseren Häusern wieder auf und brannte fast 400 Jahre lang. Schliesslich aber kam im Jahre 2460 3Z der weise Herr Saruman zu uns, und dank seiner grossen Hilfe konnte der Gesandte endlich aus Nargubraz verstossen werden. Nur dank der Unterstützung von Herrn Saruman gelang es auch, unsere jahrelangen Differenzen endlich richtigzustellen und damit die alte Fehde zwischen den Schwarzschmieden und den Steinfüssen ein für alle Mal beizulegen.

Als Vergeltung für die jahrelange Verblendung schworen die Überlebenden Männer der Schwarzschmiede, den Gesandten und all seine Schergen fortan als die "Äxte von Nargubraz" zu jagen und zu vernichten, wo auch immer sie ihrer habhaft werden können."


Von diesem schweren Schicksal der beiden Zwergenhäuser hatte Bóin II. keinen Schimmer gehabt, und er ist schwer beeindruckt von der Geschichte, die Herrn Saruman abermals in einem ganz neuen Licht erscheinen lässt. Grain sagt gleich darauf, dass die Delegationen der Zwerge das Turnier umgehend verlassen müssen, da eine Konfrontation mit dem Gesandten unter den gegebenen Umständen und ohne jegliche Unterstützung um jeden Preis vermieden werde müsse. Obgleich Bóin II. die Befürchtungen der Zwergenprinzen zu beschwichtigen versucht, indem er klarstellt, dass er nicht wisse, ob sich der Gesandte persönlich in Darushan aufhalte, drängen seine Gesprächspartner weiterhin auf einen möglichst raschen Aufbruch. Im weiteren Verlauf der Unterredung äussern sie zudem den Verdacht, dass die Azurspinne mit dem Gesandten unter einer Decke stecken und die Zwerge nach Darushan gelockt haben könnte, um sie hier in einer klar unterlegenen Situation angreifen zu können. Nach dem, was Bóin II. von Tinulin über dessen Gespräch mit der Azurspinne gehört hat, will der Zwerg der Theorie der Prinzen jedoch nicht recht Glauben schenken und votiert dafür, dass sie alle bis auf Weiteres am Turnier bleiben sollten. Seinem Vorschlag, auch Prinz Thorang in die jüngsten Entwicklungen und Überlegungen einzubeziehen, schliessen sich Furin und Grain gerne an und sagen, dass sie die Lage mit dem Prinzen der Steifbärte besprechen werden. Falls sich die Calatirnor den Zwergen anschliessen wollen, sollten sie sich bereits jetzt Gedanken über einen frühzeitigen Aufbruch machen.

Auf dem Rückweg zu den Gefährten ist Bóin II. noch immer von der tragischen Geschichte der Schwarzschmiede und Steinfüsse schockiert und sagt seinen Freunden, dass es in der Unterkunft Einiges zu besprechen gebe. Als sie wenig später unter sich sind, erzählt Bóin II. seinen Freunden aufgebracht alles, was er von Furin und Grain über das Schicksal der Schwarzschmiede und Steinfüssse sowie Herrn Sarumans Beitrag zu ihrer Rettung erfahren hat. Sobald er am Ende seines Berichts angekommen ist, beginnt Mo ihre Sachen zusammen zu packen. Tinulin sagt jedoch, er wisse nicht, ob sie dem Steppenturnier wirklich schon jetzt den Rücken kehren sollten, und auch Bóin II. hat dazu noch keine feste Meinung. Calendin ist von Herrn Sarumans Taten zur Unterstützung und Rettung der beiden Zwergenhäuser sehr beeindruckt und sagt zu Arrohir, dass sie viel besser vorbereitet oder gar nicht hierher gekommen wären, wenn Arrohir und seine Familie nicht aus Isengart fortgegangen wären. Bóin II. sagt darauf, dass Mo beim nächsten Treffen mit Furin und Grain unbedingt dabei sein und bestätigen müsse, dass sie ein Schreiben von Herrn Saruman an die Azurspinne dabei gehabt habe, um so klarzustellen, dass die Azurspinne zu den Guten gehört. Mo entgegnet darauf jedoch, dass sie den Inhalt des Briefes nicht kenne und der Brief auch eine Drohung oder sonst einen Inhalt gehabt haben könnte. Tinulin sagt jedoch, dass die Azurspinne seiner Wahrnehmung nach normal auf das Schreiben reagiert habe.
Nach der Besprechung gehen Tinulin und Bóin II. zusammen mit Mo nochmals ans Fest. Da sie die Delegationen der drei Zwergenhäuser jedoch nirgends im Stadion finden können, schlendern sie möglichst unauffällig zur Unterkunft der Steinfüsse weiter. Als sie anklopfen, werden sie von der Wache eingelassen und in den ersten Stock geführt, wo Furin, Grain und auch Thorang dabei sind, die Lage zu besprechen. Nachdem sich Tinulin und Bóin II. verneigt haben, sagt Tinulin, dass sie noch eine wichtige Information für die Zwergenprinzen hätten, wobei er auf Mo deutet. Die schöne Heilerin erzählt, dass sie nicht nur Briefe für die Könige des sechsten und siebten Hauses der Zwerge bei sich gehabt habe, sondern auch ein Schreiben von Herrn Saruman für die Azurspinne. Tinulin erklärt, dass er das Schreiben der Azurspinne erst kürzlich bei einem Treffen persönlich übergben habe, und Bóin II. fügt an, dass es wohl nicht feindlich gesinnt gewesen sei, auch wenn ihnen sein Inhalt nicht bekannt geworden sei. Im Anschluss ergreift Tinulin das Wort und sagt:

"Ich habe das Schreiben von Herrn Saruman der Azurspinne bei einem persönlichen Treffen in Darushan übergeben, worauf sie mir viel von der Geschichte des Ostens und den Ereignissen in der Zeit bis zur Schlacht des Letzten Bündnisses am Ende des Zweiten Zeitalters erzählt hat. Die Azurspinne hat sich zum Ziel gesetzt, zu verhindern, dass es nochmals zu einer solchen Schlacht kommt. Die Kräfte der Steppenvölker sollen vielmehr im Osten gebunden und von der Kriegslust gegen den Westen abgebracht werden. Diesem Bestreben hat die Azurspinne alles untergeordnet, mit eisernem Willen und teils kalter Durchsetzung. Für mich ist es eine Tatsache, dass die Azurspinne ein Gegner von Rallah und seinen Plänen ist. Das Treffen mit der Azurspinne musste zudem geheim stattfinden, was ebenfalls nicht selbstverständlich ist. Mein Rat in dieser Situation lautet, bis auf Weiteres am Steppenturnier zu bleiben. Sollte es dereinst wirklich zu einem Krieg des Ostens mit dem Westen kommen, wird die Stimme der Herzen wichtig sein, und wir haben mit unserem bisherigen Auftritt gezeigt, dass der Westen schlagkräftig ist, was die Kriegslust von Rallahs Schergen bremsen könnte. Aulë, der in Eurer Sprache Mahal genannt wird, mag vollendete Dinge, weshalb auch dieses Turnier bis zum Ende bestritten werden sollte. Schliesslich noch dies: Ich glaube nicht, dass der Gesandte selbst in Darushan weilt, sondern, wie die Azurspinne sagte, sein achter Diener, Ren, der Feuerkönig. Dieser Umstand muss uns aber gleichwohl achtsam machen, denn es mag ein Hinweis darauf sein, dass sich auch der Gesandte regt. Wir müssen alle zusammen als Einheit vorgehen. Rallah hat Respekt vor Euren Delegationen und Häusern und fürchtet die Calatirnor, weshalb er es nicht wagen wird, uns anzugreifen, wenn wir Darushan gemeinsam verlassen."

Am Ende seiner Rede angekommen, verneigt sich Tinulin nochmals vor den Zwergenprinzen. Als Furin den Noldo fragt, weshalb sie nicht jetzt gleich aufbrechen sollten, erwidert Tinulin, dass es darum gehe, Rallahs Anhängern Zweifel ins Herz zu setzen. Dabei müssten sie allerdings sehr vorsichtig sein und sich gegenseitig schützen. Grain entgegnet darauf, dass "das Herz" eine Sache des Westens sei, welche mit den Zwergenhäusern nichts zu tun habe. Die Meinung oder Haltung der Menschen sei den Zwergen grundsätzlich einerlei, fraglich sei indessen, welches Vorgehen das grössere Risiko in sich berge.
In der Folge besprechen sich Furin und Grain miteinander auf Khuzdul und werden sich dabei uneins, so dass sie schliesslich von Thorang wieder beruhigt werden müssen. Grain sagt darauf, dass für die Zwerge nicht ersichtlich sei, worin der Vorteil liege, wenn sie ihre Abreise verzögern würden. Wenn es Frau Mo und die übrigen Calatirnor aber wünschen sollten, so würden es sich die Zwergenprinzen nochmals überlegen, dies im Wissen darum, dass sie damit ein hohes Risiko eingehen würden und weiterhin König Rallah und seinem Schatten ausgesetzt wären. Bóin II. verneigt sich und sieht anschliessend zusammen mit Tinulin Mo an. Die schöne Dunländerin steckt darauf mit ihren beiden Gefährten die Köpfe zusammen und sagt ihnen auf Westron, dass sie in dieser Sache ganz sicher nicht den Entscheid treffen werde. Sie sei Herrn Sarumans Botin, nicht seine Gesandte. Tinulin erwidert darauf, dass er sie verstehe, es nun aber um ihren Willen gehe. Ihn selbst halte eigentlich kaum noch etwas am Steppenturnier, denn es gebe nicht mehr viel auszurichten, aber er halte es trotzdem für wichtig, zu bleiben. Jetzt zu gehen, könnte für sie zwar mehr Sicherheit bedeuten, aber es könnte Rallah in die Karten spielen, der die Zwerge und auch die Calatirnor ja eigentlich gar nicht erst hier haben wollte und die seine Pläne gestört hätten. Bei einem frühzeitigen Aufbruch würde Rallah alles gewinnen, während sie nicht nur alle und alles im Stich lassen, sondern auch noch alles verlieren würden, was er, Tinulin, selbst und auch die Azurspinne anstreben und hier arrangiert haben. Zu bedenken sei auch, dass Tinulin auch um den Rat der Azurspinne angefragt habe, es aber eine Weile dauern könnte, bis ihre Antwort vorliegt. Bóin II. sieht es ähnlich und sagt, dass das Schicksal sie hergeführt habe. Wenn sie dem Westen helfen wollen, müssten sie eigentlich hierbleiben. Dabei müssten sie aber gleichzeitig darauf achten, dass sie dem Westen nicht doch mehr schaden als nutzen. Als Mo sagt, dass sie die Argumente und Motivationen ihrer Begleiter verstehe, aber noch nicht sehe, wie das entsprechende Vorgehen ihr Überleben sicherer machen würden, erwidert Tinulin, dass es dabei auch gar nicht um diesen Aspekt gehe. Mit lauterer Stimme, so dass es auch die Zwerge hören können, fährt er fort, dass es darum gehe, dem Gesandten so viel Widerstand wie möglich zu leisten, denn es sei dieser Widerstand, der sie vereine. Dem Gesandten gehe es nämlich nicht nur um den Westen, sondern um die Herrschaft über die ganze Welt, weshalb er früher oder später auch an die Tore der Zwergenreiche klopfen werde. Bóin II. unterstreicht, dass es darum gehe, den freien Völkern und dem Westen zu helfen und allen Völkern, welche nicht mehr mit den Orks zusammenarbeiten wollen. Mo denkt eine Weile darüber nach, bevor sie sagt, sie werde Tinulin und Bóin II. vielleicht irgendwann mal an ihre Worte erinnern. In dieser Sache wolle sie vor einem Entscheid aber erst noch den Rat der Azruspinne abwarten, was die anderen verstehen und womit sie einverstanden sind.

Am nächsten Tag, es ist der 26. August 2788 3Z, wird die zweite Runde des Fernwaffen-Wettbewerbs ausgetragen, bei welchem Tinulin, Bóin II. und Calendin eine Runde weiterkommen, während Arrohir ausscheidet.

// Metageblubber:

Die Session war einmal mehr ziemlich spannend, auch für mich, und die Spieler haben ihre Charakter sehr gut ausgespielt. Nach dem Abendessen bei Rallah war es ein reiner Improvisationsflug, denn ich selbst hatte für den Ausgang des Abendessens im Vorfeld sehr viele verschiedene Möglichkeiten erwogen, dachte mir dann aber schliesslich "einfach mal schauen, wie es rauskommt und dann drauf reagieren".

Die Idee der Spieler, gegenüber Rallah und Ren ganz auf den Schutz der Zwerge zu setzen, hatte ich erst nicht so richtig auf dem Schirm gehabt. Das hatte zur Folge, dass ich mir bei der Reaktion der Prinzen auf Bóins II. Offenlegung der Anwesenheit des Gesandten oder eines seiner höchsten Diener nicht so wirklich sicher war. Ich denke, ich muss diese Stelle im Hinblick auf die nächste Session noch ein bisschen offener lassen, als ich es aus-gespielt habe. Zum jetzigen Zeitpunkt ist ja aber auch noch nichts in Stein gemeisselt, schliesslich wird ja noch der Rat der Azurspinne abgewartet. Das bedeutet, dass auch die Zwergenprinzen auf ihren Entscheid zurückkommen und/oder ihn gegebenenfalls modifizieren können. Jedenfalls eine sehr spannende Ausgangslage.

Ich bin jedefalls momentan sehr zufrieden mit der Situation, aber die Gefährten sind grade auf einer extrem spannenden Gratwanderung. Ich hoffe, dass wir die Sache ohne einen Absturz durchkriegen.

Mir ist bewusst, dass zumindest Bóins II. Spieler das Turnier sehr gerne bis zum Ende durchspielen würde. Ich würde das aus verschiedenen Gründen auch sehr gerne (aber eben eigentlich nicht auf Kosten, dass ich Rallah und/oder die Zwergenprinzen dumm/unverantwortlich spielen müsste). Vielleicht findet sich ein Weg, der dorthin führt, aber es ist schon ein bisschen ein Dilemma.

Nein, ich erwarte kein Mitleid von den Tanelornis, aber ich könnte mir denken, dass das bei den Spielern anders aussehen könnte  ;D