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Cthulhu-Kampagne

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Flandal:
Hmm gut, danke erstmal für die Verbesserungsvorschläge!
 Ihr habt wohl recht das es besser wäre am Anfang erstmal zum "einspielen" mit einer vorgefertigten Kampagne anzufangen. "Auf den Inseln" scheint mir dazu passend (Norden...). Danach kann man ja weiter schauen.
Jetzt noch ein paar Fragen:
1. Haltet ihr Euch an den lovecraftschen Erzählungsstil (Wie er in den Büchern vorkommt,vieles der eigenen Fantasie der Spieler/Leser überlassen)?
2. Wie kommt ihr immer wieder auf "neue" Ideen zu Abenteuern, die die Spieler immer wieder fesseln? (in anderen RPGs ist das irgendwie einfacher) Bei Horrorrollenspielen hat man irgendwann ja schon alles gesehen (Ja ja ja...schon wieder ein Ritualmörder!)
3. Werden die SC von Anfang an zermürbt? Wie hoch sind bei Euch die Überlebenschancen? (bzw. die Chance dem Wahnsinn zu entkommen) Wollt ihr eigentlich dass der SC heil durch die Kampagne kommt?


Gruss

Flandal

Doc Letterwood:
Zu 1.) Schwierig. Ich persönlich favorisiere diesen Erzählstil, auch wenn er schwer umzusetzen ist meiner Meinung nach. Vielleicht als Beispiel: Beschreib nicht die Ziege mit den Tausend Jungen, sondern das merkwürdige Gefühl, das einen beschleicht, wenn man sie ansieht. Die grauenerregende Verzückung, die lepröse Unvollkommenheit und doch göttliche Erscheinung, taumelnde Trugbilder, Schmerzen in den Schläfen, blutende Augen...wuaaah! ;)

Zu 2.) Im Grunde kann man sich von ALLEM inspirieren lassen, was einen so anspringt. Warum nicht mal das Ritualmörder-Thema variieren und den Ritualmörder einer der SC sein lassen? Der Mythos eignet sich meiner Meinung nach dazu, die absurdesten Sachen geschehen zu lassen. Schiffe in der Wüste, brennende Büsche, telepathische Pflanzen, lass Deiner Fantasie freien Lauf.

Zu 3.) Nein, nicht direkt. Es fängt immer im Sonnenschein an und endet im tiefsten seelischen Dunkel, wenn ich mal so metaphorisch sein darf. Die Überlebenschancen sind relativ realistisch, d.h. Wahnsinn und Tod sind allgegenwärtig. Mein dienstältester Charakter hat ca. 5 Abenteuer überlebt und hat sich dann von selbst zurückgezogen, andere sind nach zwei Spielabenden gestorben - oder noch schneller.
Und nein, ich will nicht, dass der SC durch die Kampagne kommt. Er soll soweit kommen, wie er kann (und der Spieler will). Konsequent gespielt ist er aber irgendwann durch sein Mythoswissen und die Geistesstörungen unspielbar geworden (Beispiel: Der am ganzen Körper rasierte Typ, der 25 Katzen hält und seinen Postboten stückeweise an sie verfüttert...) und wird abgelöst werden.

Alrik:
zu 2.) In letzter Zeit habe ich mir immer mehr Gedanken darüber gemacht, echte Sagen in den Mythos zu konvertieren. D.h. einfach irgendwelche Ammenmärchen, Schreckensgeschichten oder Volksgeschichten wahr werden zu lassen. Das ist im übrigen auch ein Trend, den die Cthulhu-Autoren in letzter Zeit gehen.

o2zy:
In Anlehnung an das (wie ich finde absolut geniale) Abenteuer von Laurin "Die Froschköig-Fragmente" habe ich letztens damit begonnen "Peterchen's Mondfahrt" zu konvertieren...*g*

Nur für die jenigen, die es nicht kennen...darin wird aufgezeigt, dass hinter den meisten Märchen (der Gebrüder Grimm) mehr steckt, als reine Kindergeschichten!

Und es spielt teilweise in den Traumlanden (für die ich je eine besondere Vorlibe habe...sieh auch den Thread http://tanelorn.net/index.php?board=66;action=display;threadid=8776 !) ;)

Und wie gesagt...ab und an schadet eine reine Kriminalgeschihcte nicht wirklich! Es erhöht auch viel mehr die Spannung: "Hat es denn nun wirklich nichts mit dem Mythos zu tun?"


In diesem Sinne...

...cthuloide Grüße...

Ozzy

Bitpicker:

--- Zitat von: Flandal am  8.01.2004 | 13:52 ---1. Haltet ihr Euch an den lovecraftschen Erzählungsstil (Wie er in den Büchern vorkommt,vieles der eigenen Fantasie der Spieler/Leser überlassen)?

--- Ende Zitat ---

Ich überlasse sehr viel der Phantasie der Spieler, denn sie begegnen kaum jemals etwas größerem als einem Ghul oder einem Tiefen Wesen von Angesicht zu Angesicht. Wenn etwas wesentlich Größeres vorkommt, finden sie gewöhnlich nur dessen Essensreste, die recht anschaulich beschrieben werden. Nach langen Jahren des Spielens habe ich noch immer keinen Spieler übersättigt, was den Mythos angeht.

Ich teile weder Lovecrafts Hang zur Vielsilbigkeit, noch sterben meine Protagonisten am Ende...


--- Zitat ---2. Wie kommt ihr immer wieder auf "neue" Ideen zu Abenteuern, die die Spieler immer wieder fesseln? (in anderen RPGs ist das irgendwie einfacher) Bei Horrorrollenspielen hat man irgendwann ja schon alles gesehen (Ja ja ja...schon wieder ein Ritualmörder!)

--- Ende Zitat ---

Man sollte sich hüten, Teile des Mythos zu entzaubern, indem man sie preisgibt. Ich habe einmal eine ganze Kampagne (fast) allein auf Tiefen Wesen und Innsmouth aufgebaut, die sich über eine Reihe von Abenteuern erstreckte (teils gekaufte, teils selbst geschriebene). Trotz der vielen Abenteuer (und Schrecksekunden) haben die Spieler und SC fast nichts über den eigentlichen Mythos erfahren, dafür einiges über den Lebenszyklus der Tiefen Wesen und über Innsmouth.


--- Zitat ---3. Werden die SC von Anfang an zermürbt? Wie hoch sind bei Euch die Überlebenschancen? (bzw. die Chance dem Wahnsinn zu entkommen) Wollt ihr eigentlich dass der SC heil durch die Kampagne kommt?

--- Ende Zitat ---

Weder will ich die SC um jeden Preis körperlich oder seelisch vernichten, noch will ich sie unbedingt durchbringen. Mein Ziel ist es, den Spielern Angst um ihre SC einzujagen...

Dabei setze ich vornehmlich auf relativ kleine Schocks und Effekte. SC sterben bei mir nur selten, und dauerhaften Wahnsinn hatten wir, glaube ich, sogar noch nie.

Ein Beispiel für ein typisches Szenario: als Basis dient der Große Alte Rlim Shaikorth aus dem ersten Booke of Monstres. Dieser Große Alte lebt auf einem nie schmelzenden Eisberg, der im Meer treibt. Für das Szenario (Cthulhu 1890)  habe ich diesen Eisberg im Winter auf der Themse nach London hineingleiten lassen (ein Großer Alter wird wohl gegen die Strömung ankommen), das aber zu dieser Zeit in dichtestem Smog und Nebel lag. Die SC fanden (oder hörten von) tiefgefrorenen Leichen am Flussufer und von weiteren, die im Abstand von Tagen in den letzten Wochen entlang der englischen Küste gefunden worden waren, und zwar schön der Reihe nach von Nord nach Süd...

Als sich der Nebel lichtete, verschwand auch der Eisberg wieder, so dass die SC niemals wirklich Rlim Shaikorth oder seinen Eisberg gesehen haben. Die Spieler wissen bis heute nicht, was das war...

Robin

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