Autor Thema: Drama, Baby ...  (Gelesen 3645 mal)

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Luxferre

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Drama, Baby ...
« am: 30.03.2014 | 16:40 »
Ich raff's nicht!

Was ist Drama?
Was ist so toll daran?
Warum wirds abgefeiert?
Was ist daran anders, als an Sandardfantasyrunden?

Erntgemeinte Fragen, um dieses Drama ums Drama zu checken.  :d

Pyromancer

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Re: Drama, Baby ...
« Antwort #1 am: 30.03.2014 | 16:55 »
"Drama"-Runden zeichnen sich dadurch aus, dass man sich im Spiel auf die Interaktion zwischen den Spieler-Charakteren konzentriert. Bei Standard-Fantasy steht ja die Interaktion der Charaktere mit der Umwelt im Mittelpunkt.

Edit: Ein weiteres Kennzeichen ist, dass sich die Charaktere ändern. Am Ende der "Drama"-Runde ist die Welt für die Charaktere und ihre Beziehungen untereinander nicht mehr so wie vorher. Das unterscheidet "Drama" von "Tavernenspiel".
« Letzte Änderung: 30.03.2014 | 16:57 von Pyromancer »

Offline 1of3

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Re: Drama, Baby ...
« Antwort #2 am: 30.03.2014 | 17:15 »
Pyromancer, das ist unglaublich clever. Danke für diesen Beitrag.

Offline Bombshell

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Re: Drama, Baby ...
« Antwort #3 am: 30.03.2014 | 17:25 »
Der Unterschied lässt sich darauf herunterbrechen, dass man in Drama-Runden halt dramatische Helden spielt und in den meisten Standardfantasy-Runden halt ikonische Helden. Was ist der Unterschied? Zum Glück hat es Robin D. Laws in einem Blogbeitrag gut erläutert. Ich wollte es nur als Ergänzung zu Pyromancers Beitrag hier erwähnen.
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Offline Archoangel

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Re: Drama, Baby ...
« Antwort #4 am: 30.03.2014 | 17:42 »
Aha ... Drama ist also das, was ich seit gut 25 Jahren spiele ... interessant ...
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Offline Crimson King

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Re: Drama, Baby ...
« Antwort #5 am: 30.03.2014 | 18:06 »
Die meisten Runden spielen Mischformen aus ikonischen Heldengeschichten und Dramen. Runden, die einen klaren Fokus auf Drama legen, funktionieren über längere Zeiträume auch nicht so gut. Man kommt oft recht zeitnah an den Punkt, an dem die Veränderungen des Charakters einem das Gefühl geben, dessen Geschichte sei damit abgeschlossen.
« Letzte Änderung: 30.03.2014 | 18:07 von Crimson King »
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
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Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
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J.W. von Goethe

Offline Horatio

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Re: Drama, Baby ...
« Antwort #6 am: 30.03.2014 | 18:28 »
Der Unterschied lässt sich darauf herunterbrechen, dass man in Drama-Runden halt dramatische Helden spielt und in den meisten Standardfantasy-Runden halt ikonische Helden. Was ist der Unterschied? Zum Glück hat es Robin D. Laws in einem Blogbeitrag gut erläutert. Ich wollte es nur als Ergänzung zu Pyromancers Beitrag hier erwähnen.

Ui, das war wirklich gut auf den Punkt gebracht  :d. Danke für den Link :).


Ich weiß nicht, ob man es darauf runterbrechen kann, selbst für RPG, aber das Aufzeigen dieser Unterscheidung hat gerade bei mir Klick gemacht :).
You see, it did not matter that setting canon and expected style was being broken,
as long as the characters in the story believed in their roles, the Story Guide believed in the consequences of any actions taken,
and the players believed in the story more than mere setting facts. Whatever the story would be in genre and message,
that would be revealed after the fact, not before.
- Eero Tuovinen: A Loveletter to a Story Gamer

Offline Bombshell

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Re: Drama, Baby ...
« Antwort #7 am: 30.03.2014 | 19:05 »
Die meisten Runden spielen Mischformen aus ikonischen Heldengeschichten und Dramen.

Das ist richtig. Es gibt ja auch kaum Runden, die eine reine Ecke des Trifolds (GNS) bespielen.
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Offline Auribiel

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Re: Drama, Baby ...
« Antwort #8 am: 30.03.2014 | 19:50 »
Ich habe es leider nicht so drauf, mit den schönen Definitionen, daher kann ich nur sagen, was für mich Drama ausmacht:

Was ist Drama?

Drama ist das Standardfantasy + Feeling. ("Once more with Feeling...")
Also das selbe, was einen in einem Roman mit der Hauptfigur mitfiebern lässt.

Zitat
Was ist so toll daran?

Man erzielt eine höhere Immersion, da man mitfiebert und seinen SC "nicht nur von außen betrachtet" durch das Abenteuer schiebt.

Zitat
Warum wirds abgefeiert?

Weil es spannender, ergreifender, längerfristig als die Standard-Kost ist.

Zitat
Was ist daran anders, als an Sandardfantasyrunden?

Das Drama macht aus dem "Standard" etwas einzigartiges. Man bewegt nicht nur beliebige SCs, sondern man bewegte SCs, die für einen selbst eine Bedeutung haben.

Feuersänger:
Direkt-Gold? Frisch erpresst, nicht aus Konzentrat?

Offline Praion

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Re: Drama, Baby ...
« Antwort #9 am: 30.03.2014 | 19:54 »
Warum ist hier dauernd von Fantasy die Rede?
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Offline Bad Horse

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Re: Drama, Baby ...
« Antwort #10 am: 30.03.2014 | 19:55 »
Weil der OP nach Standard-Fantasyrunden gefragt hat.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Online Maarzan

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Re: Drama, Baby ...
« Antwort #11 am: 30.03.2014 | 20:00 »
Und kann man das wirklich dann zur Laufzeit trennen?
Was ist ein Charakter wo die Kernfrage angesichts der Krisen ist:
Wird er sich verändern oder wird er erst recht in seinem alten Ich gehärtet?
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Auribiel

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Re: Drama, Baby ...
« Antwort #12 am: 30.03.2014 | 22:42 »
Weil der OP nach Standard-Fantasyrunden gefragt hat.

Eben, SF geht mit "mehr Drama, Baby!" natürlich auch besser und Horror und... eigentlich alles! ;)
Feuersänger:
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Offline Bad Horse

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Re: Drama, Baby ...
« Antwort #13 am: 30.03.2014 | 22:57 »
Die einzige Fantasy-Runde mit hohem Drama-Fokus, die ich gespielt habe, war eine Game-of-Thrones-Runde. Der Rest spielte eigentlich eher in der "realen" Welt.  :)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Luxferre

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Re: Drama, Baby ...
« Antwort #14 am: 31.03.2014 | 09:13 »
Die einzige Fantasy-Runde mit hohem Drama-Fokus, die ich gespielt habe, war eine Game-of-Thrones-Runde. Der Rest spielte eigentlich eher in der "realen" Welt.  :)

Du bist doch "so eine Drama-Queen" (biite nicht reaktionär defaitistisch lesen!) ;)
Erzähle mir doch mal, was für Dich Drama ausmacht.


Denn Crimsons Definition, bzw. Sicht der Dinge ist ziemlich klar und deutlich in gewürzter Kürze dargestellt  :d
So ist das Thema für mich schon nachvollziehbar, aber nicht wirklich spielbar. Wenn ich von Deiner Definition ausgehe, Crimson, dann kann ich (für mich und meinen Leit-Stil) die Themen eigentlich nur mixen und nicht trennen, eventuell den Fokus ein klein Wenig verschieben. Daher übrigens auch mein Nichtverständnis. Denn Drama ist für mich immer ein Teil des Spiels, aber nicht DAS Spiel.

Vielleicht schreiben ja noch einige Dramaspieler etwas über ihre Wahrnehmung  :d

Luxferre

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Re: Drama, Baby ...
« Antwort #15 am: 31.03.2014 | 09:15 »
Weil der OP nach Standard-Fantasyrunden gefragt hat.

Richtig. Ich spiele keine anderen "Settings".
Dennoch möchte ich dann auch gern die anderen Settings mit aufnehmen, damit jeder etwas dazu schreiben kann.

Offline Crimson King

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Re: Drama, Baby ...
« Antwort #16 am: 31.03.2014 | 10:10 »
So ist das Thema für mich schon nachvollziehbar, aber nicht wirklich spielbar. Wenn ich von Deiner Definition ausgehe, Crimson, dann kann ich (für mich und meinen Leit-Stil) die Themen eigentlich nur mixen und nicht trennen, eventuell den Fokus ein klein Wenig verschieben. Daher übrigens auch mein Nichtverständnis. Denn Drama ist für mich immer ein Teil des Spiels, aber nicht DAS Spiel.

Die wesentlichen Definitionen kommen von Pyro und 1of3. Ich habe da lediglich etwas zu ergänzt. Ich sehe aber auch kein Problem darin, "klassisches Rollenspiel" mit Dramaelementen anzureichern. In den meisten meiner Kampagnen wurde das so gehandhabt, und wenn ich nicht gerade mal simples Miniaturenmoshen betreiben will, lege ich da höchsten Wert drauf.

Ein paar für reine Dramarunden typische, allerdings nicht konstituierende Elemente sind noch zu erwähnen:

- die Regeln entfernen sich von dem, was der Charakter kann, und orientieren sich verstärkt daran, wer der Charakter ist sowie daran, welchen Einfluss die Geschehnisse auf die Story haben. Skills/Talente etc. werden auf ein absolutes Mindestmaß eingedampft (oft nur ein Wert) oder komplett über Bord geworfen.
- Konfliktauflösung über Stake Resolution. Klassische Rollenspiele bewerten vornehmlich atomare Handlungen und deren Gelingen/Nichtgelingen, gemessen an einer vorgegebenen Schwierigkeit, auf Basis der Kompetenzen des Charakters. Für Drama ist diese Granularität eher uninteressant. Hier wird üblicherweise frei definitiert, was für die handelnde Person auf dem Spiel steht (what's at stake) und wie sich Erfolg/Misserfolg auf die Fortführung der Geschichte sowie ggf. auf die Einstellung des Charakters auswirken. Anstatt einen Kampf Aktion für Aktion auszuwürfeln, wird z.B. festgelegt, dass der Angreifer den Kampf in jedem Fall gewinnt, bei Misserfolg dies aber nur über unsauberen Kampf erreicht und deshalb entehrt ist. Eine Probe tut es dann für den ganzen Kampf.

Wenn du pures Drama spielbar erleben willst innerhalb eines Fantasy-Settings, empfehle ich dir, dir mal ein paar Leute zu suchen und Polaris anzuspielen. Ggf. finden sich Spieler, die das System kennen und sich bereit erklären, es mit dir anzutesten, in deiner Nähe.
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Offline 1of3

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Re: Drama, Baby ...
« Antwort #17 am: 31.03.2014 | 10:37 »
Zentral bei der Vorbereitung ist, wie die Dramatis personae zueinander stehen. Die Frage wäre also nicht: "Batman, was kannst du?", sondern: "Was hältst du von Robin und vom Joker?" Die Crew ist insofern auch schon vorab bekannt. Man bekommt während des Spiels keine (wichtigen) Figuren mehr vorgestellt.

Offline Crimson King

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Re: Drama, Baby ...
« Antwort #18 am: 31.03.2014 | 10:49 »
Zentral bei der Vorbereitung ist, wie die Dramatis personae zueinander stehen. Die Frage wäre also nicht: "Batman, was kannst du?", sondern: "Was hältst du von Robin und vom Joker?" Die Crew ist insofern auch schon vorab bekannt. Man bekommt während des Spiels keine (wichtigen) Figuren mehr vorgestellt.

Ergänzend dazu: die Wertebilder der Charaktere sind ebenfalls elementar. In einer Dramarunde werden die Verbindungen zu anderen Charakteren sowie die Wertebilder der Charaktere konsequent in Frage gestellt.
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Re: Drama, Baby ...
« Antwort #19 am: 31.03.2014 | 10:54 »
Ich habe es leider nicht so drauf, mit den schönen Definitionen, daher kann ich nur sagen, was für mich Drama ausmacht:

Das geht mir auch so.

Als Spieler steht es für mich als Synonym für eine sich durchziehende Zerrissenheit (Verführung, Herausforderung etc.), die die Figur erlebt und die sich neben dem Gruppenspiel auch durch innerere Monologe ausdrückt. Dazu kommt, dass das Ende für die Figur tragisch ist (no happy ending).
Als SL empfinde ich es als ein Art Dialog mit der/m Spieler/in, um die Wesenszüge (Stärken und Abgründe) der Figur auszuloten. Eine Story ist in dem Fall nur Mittel zum Zweck.

Offline Boba Fett

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Re: Drama, Baby ...
« Antwort #20 am: 31.03.2014 | 11:26 »
Drama ist für mich meist mit einem inneren (Gewissens-?) Konflikt verbunden.

Beispiele:
Rette ich die Geisel und lass den Täter entkommen oder fange ich den Täter und lass die Geisel sterben,
wenn ich weiss, dass der Täter zukünftig garantiert weitere Opfer töten wird...?
Stehe ich treu zu meiner Familie, die sich in Fehde mit einder anderen befindet oder treu zu meiner Geliebten, die Mitglied der anderen Familie ist (das alte Romeo und Julia Problem)

Wichtig dabei ist, dass es eben nicht klar wie Kloßbrühe ist, welches von beiden der richtige Weg ist.
Und die Entscheidung muss tiefgreifende Konseqzen haben.
Das Drama findet in der Zeit vor der Entscheidung statt. Danach ist die Abwicklung klassisches Rsp.

Drama funktioniert nur, wenn man es vorher vernünftig konstruiert. "Jeder macht seinen Charakter für sich, ohne Absprache" funktioniert da seltenst (Zufallstreffer). Und es funktioniert auch nur, wenn sich die Leute darauf einlassen. Wenn jemand schlicht die geisel und den Täter erschiesst und dann zur Tagesordnung übergeht, dann ist das Rollenspiel, aber dann hat derjenige wohl keinen Bock auf Drama.
Ach ja: Drama funktioniert auch nicht, wenn man unbedingt möglichst nach klassischen RSP Gesichtspunkten "effizient" spielen möchte. Denn dass zielt auf eine schnelle Lösung und zügie Abwicklung. Drama impliziert aber, in der Komplikation zu schwelgen...

...
Und was Pyromancer oben schreibt.
« Letzte Änderung: 31.03.2014 | 11:46 von Boba Fett »
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Offline 1of3

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Re: Drama, Baby ...
« Antwort #21 am: 31.03.2014 | 11:41 »
Effizienz ist schwierig als Kriterium. Ich weiß zwar, was du sagen möchtest, aber so funktioniert es nicht. Wenn du Polaris effizient spielst, musst du Drama machen. Das war die ganze Idee am narrativistischen Programm: Die richtigen Systeme für Drama finden.

Offline Boba Fett

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Re: Drama, Baby ...
« Antwort #22 am: 31.03.2014 | 11:44 »
Ich weiß zwar, was du sagen möchtest, ...

Dann ist ja gut. Wie formuliert man das, was ich sagen möchte, denn besser? 8)
Hab es mal etwas angepasst.
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Offline Crimson King

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Re: Drama, Baby ...
« Antwort #23 am: 31.03.2014 | 12:32 »
Effizienz ist schwierig als Kriterium. Ich weiß zwar, was du sagen möchtest, aber so funktioniert es nicht. Wenn du Polaris effizient spielst, musst du Drama machen. Das war die ganze Idee am narrativistischen Programm: Die richtigen Systeme für Drama finden.

Ich würde GNS da raus lassen. Dramatism und Narrativism sind keineswegs deckungsgleich und Z.B. Polaris unterstützt in großem Maß SIM. Die Ergebnisoffenheit beschränkt sich auch auf das "wie" des Scheiterns.

Davon abgesehen würde ich das fehlende Happy End auch nicht als zwingend ansehen. Innere Konflikte sind aber in jedem Fall ein sehr gutes Mittel, das Wertesystem des Charakters in Frage zu stellen und dramatische Entscheidungen herauszufordern. Drama wird dabei allerdings nicht durch die Entscheidung, sondern durch die daraus folgende Konsequenz erzeugt, und die ist nicht immer sofort offensichtlich.

Ein Aspekt, der in reinen Dramarunden verstärkt auftritt, ist, dass auch diejenigen Mitspieler, die nicht in der Rolle der Spielleitung stecken, verstärkt den Author Stance benutzen.
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Offline Auribiel

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Re: Drama, Baby ...
« Antwort #24 am: 31.03.2014 | 12:45 »
Fehlendes Happy End:

Für mich kein MUSS beim Drama, es reicht mir, wenn die SCs vorher Rotz&Wasser heulen bzw. Blut&Wasser schwitzen und sich die Nase einrennen an ihrer moralischen Haltung.
Wobei das Happy End nach soviel Drama meist natürlich mit einem bitteren Unterton daherkommt.


System:

Für mich ist das System nicht entscheidend für Drama, liegt aber wohl dran, dass ich gerne die Regeln der Story unterordne. Was natürlich nur geht, wenn die anderen Mitspieler das selbe Ziel (more Drama) haben. Dann leg ich ein eigentlich neutrales Ergebnis halt zu Ungunsten meines Chars aus, um ihn noch mehr in die Sch*** zu reiten.
(Ich hab nicht umsonst ein Heim für gequälte Charaktere eröffnet, da ist immer noch ein Zimmerchen frei für mein nächstes Opfer >;D ).

Eigentlich lässt sich Drama aus meiner Sicht am besten in einem freien System umsetzen. Drama nach Regeln... wäre irgendwie... komitsch?
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Offline 1of3

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Re: Drama, Baby ...
« Antwort #25 am: 31.03.2014 | 13:24 »
Ich würde GNS da raus lassen.

Unbedingt. Und darauf wollte ich auch nicht hinaus. Das, ich sag mal, poetische Programm der Forge hat eben auch keine drei Ecken, sondern nur eine ganz spezifische Ausrichtung. Die Forge ist in diesem Sinne weniger eine Theoriestätte, sondern ein Künstlerzirkel. Damit lassen sich Vorgehen und Ergebnisse viel besser beschreiben. Insbesondere lässt sich eben für kein Spiel und kein Spielen verorten, ob es Gulasch, Nudeln und Salat ist. Das Modell ist als Mittel der Beschreibung völlig unbrauchbar, zur Rechtfertigung des eigenen Schaffens ist es aber eben dienlich.


System:
Für mich ist das System nicht entscheidend für Drama [...]

Eigentlich lässt sich Drama aus meiner Sicht am besten in einem freien System umsetzen. Drama nach Regeln... wäre irgendwie... komitsch?

Das ist eben genau der Knackpunkt. Das "System" eines Spiels ist viel weitergehender als das, was konventionell als "Regeln" bezeichnet wird. Beim Spielen zeigen wir viel mehr und weitergehendes methodisches Vorgehen als nur gewisse Würfel zu nutzen. Das wird aber erst klar, wenn man Spielregeln kennt, die dieses Vorgehen auch explizit machen.

Luxferre

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Re: Drama, Baby ...
« Antwort #26 am: 31.03.2014 | 13:47 »
Ja sorry, Crimson. Ich meinte Pyro. Irgendwie war zu wenig Koffein im Kaffee heute früh. Mea Culpa. Aber vielen Dank für Deine Erläuterungen. Immerhin bin ich jetzt etwas weiter. Mehr dann, wenn ich wieder Zeit habe ...

Offline Auribiel

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Re: Drama, Baby ...
« Antwort #27 am: 31.03.2014 | 14:54 »
Das "System" eines Spiels ist viel weitergehender als das, was konventionell als "Regeln" bezeichnet wird. Beim Spielen zeigen wir viel mehr und weitergehendes methodisches Vorgehen als nur gewisse Würfel zu nutzen. Das wird aber erst klar, wenn man Spielregeln kennt, die dieses Vorgehen auch explizit machen.

Da stimme ich dir durchaus zu - und gestehe auch, dass ich z.B. Polaris nicht kenne - aber für mich ist ein "du musst jetzt voll auf Drama machen laut System" eigentlich schon ein Stimmungs-/Drama-Killer.
Drama besteht für mich auch darin, dass man nicht (immer) damit rechnet. Drama auf Teufel komm raus wär nix für mich.
Eigentlich mag ich kein System, dass mir Drama vorschreibt und dann auch noch Vorgaben macht, wie das Drama einzubringen ist. Das ist ja, als würde man vorschreiben, wie ein Plottwist auszusehen hat? (Hoffe ich kann vermitteln, was ich damit meine).
Feuersänger:
Direkt-Gold? Frisch erpresst, nicht aus Konzentrat?

Achamanian

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Re: Drama, Baby ...
« Antwort #28 am: 31.03.2014 | 15:01 »
Da stimme ich dir durchaus zu - und gestehe auch, dass ich z.B. Polaris nicht kenne - aber für mich ist ein "du musst jetzt voll auf Drama machen laut System" eigentlich schon ein Stimmungs-/Drama-Killer.
Drama besteht für mich auch darin, dass man nicht (immer) damit rechnet. Drama auf Teufel komm raus wär nix für mich.
Eigentlich mag ich kein System, dass mir Drama vorschreibt und dann auch noch Vorgaben macht, wie das Drama einzubringen ist. Das ist ja, als würde man vorschreiben, wie ein Plottwist auszusehen hat? (Hoffe ich kann vermitteln, was ich damit meine).

Ich glaube, du solltest wirklich mal Polaris (oder auch Fiasko) ausprobieren. Man stellt sich diese Systeme mit Schwerpunkt darauf, durch die Regeln bestimmte dramatische Entwicklungen herbeizuführen, immer völlig falsch vor, wenn man sie nie probiert hat. Polaris schreibt dir beispielsweise nicht vor, dass du jetzt voll auf Drama machen muss. Es stellt einfach nur Regelmechanismen bereit, die begünstigen, dass deine Figur in schlimme Zwickmüheln geraten wird, und sorgt regelseitig dafür, dass charakterliche Veränderung (bei Polaris vor allem Abklärung) regelseitig greifbar wird und deine Handlungsmöglichkeiten beeinflusst.

Das ist nicht unbedingt immer genau das, was ich gerade will, aber es lohnt sich wahnsinnig, diese "Drama-Systeme" mal auszuprobieren, weil sie einem auch sehr gut vermitteln, wie ein spielerischer und Spaß-orientierter Umgang selbst mit ganz, ganz gewichtigem Drama möglich ist, wo alles schrecklich tragisch ist und alle furchtbar zerrissen sind. Das schöne gerade an Polaris ist, dass man beim Lesen erst mal denkt: "Hui ist das jetzt aber anspruchsvoll", und beim Spielen merkt, dass die Dramen, die sich entwickeln, um so schöner werden, je lockerer und offener man spielt.

Offline Auribiel

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Re: Drama, Baby ...
« Antwort #29 am: 31.03.2014 | 15:07 »
(oder auch Fiasko)

Kenne ich, spiele ich gerne, ist aber etwas, dass ich in keinster Weise so "ernst" nehme, wie normales RPG, das ist ja grad das schöne an Fiasko, dass man seinen Char innerhalb von 2-3 Stunden in den Abgrund reiten darf (und kann), weil man weiß, dass es eh kein nächstes Mal geben wird.
Das unterscheidet sich für mich aber deutlich von einer normalen Drama-Session, in der man langfristig gespielte, liebgewonnene Chars in das Drama reitet. ;)

Zitat
Das schöne gerade an Polaris ist, dass man beim Lesen erst mal denkt: "Hui ist das jetzt aber anspruchsvoll", und beim Spielen merkt, dass die Dramen, die sich entwickeln, um so schöner werden, je lockerer und offener man spielt.

Hm, unterstützt das jetzt nicht eher meine Aussage, dass man Drama besser rum bekommt, wenn man möglichst frei spielt? (Muss mal schauen, ggf. hab ich Polaris ja sogar irgendwo als pdf, ich meine, ich hätte mir das mal runtergerladen, als bei drivethru im Angebot war, hab nur noch nicht reingeschaut...)
Feuersänger:
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Achamanian

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Re: Drama, Baby ...
« Antwort #30 am: 31.03.2014 | 15:15 »
Kenne ich, spiele ich gerne, ist aber etwas, dass ich in keinster Weise so "ernst" nehme, wie normales RPG, das ist ja grad das schöne an Fiasko, dass man seinen Char innerhalb von 2-3 Stunden in den Abgrund reiten darf (und kann), weil man weiß, dass es eh kein nächstes Mal geben wird.
Das unterscheidet sich für mich aber deutlich von einer normalen Drama-Session, in der man langfristig gespielte, liebgewonnene Chars in das Drama reitet. ;)

Vielleicht hast du da auch einen anderen Dramabegriff - für mich fällt Fiasko in den meisten Runden, die ich erlebt habe, ganz klar unter Drama, weil die Figuren mit ihren Beziehungen zu einander und wie die Figuren und Beziehungen sich verändern im Mittelpunkt steht und die Regeln das eigentlich auch fast schon erzwingen. Ob das sich jetzt über einen Abend oder über zahllose Sitzungen zieht, finde ich da unerheblich (wobei ich eigentlich meistens die Erfahrung mache, dass auf kürzere Strecke mehr Drama entsteht, weil alle Spieler mehr bereitschaft mitbringen, aufs Ganze zu gehen und ihre Charaktere in fiese Konflikte zu bringen - bei Langzeitgruppen sind ja meistens alle viel vorsichtiger, weil sie Angst haben, den eigenen oder einen anderen SC auf die eine oder andere Art zu schrotten ...).



Hm, unterstützt das jetzt nicht eher meine Aussage, dass man Drama besser rum bekommt, wenn man möglichst frei spielt? (Muss mal schauen, ggf. hab ich Polaris ja sogar irgendwo als pdf, ich meine, ich hätte mir das mal runtergerladen, als bei drivethru im Angebot war, hab nur noch nicht reingeschaut...)


Mit "locker spielen" meine ich nicht "frei spielen" im Sinne von "nicht so auf die Regeln achten", sondern Lockersein im Sinne von machen, was einem in den Sinn kommt, ohne sich jetzt lange zu fragen, ob das auch dramatisch angemessen ist ... die Regeltreue halte ich bei Polaris sogar für sehr wichtig, auch wenn die Regeln bei meinen bisherigen Runden nur selten zum Einsatz kamen. Ober wenn sie zum Einsatz kommen, sind sie bei diesem Spiel m.E. sehr wichtig, um diese schöne Untergangsdynamik zu erzeugen.

Offline Auribiel

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Re: Drama, Baby ...
« Antwort #31 am: 31.03.2014 | 15:19 »
Vielleicht hast du da auch einen anderen Dramabegriff - für mich fällt Fiasko in den meisten Runden, die ich erlebt habe, ganz klar unter Drama

Für mich fällt es auch unter Drama nur halt Drama im Stil von "Snatch" oder "Very Bad Things" - man ist entsetzt, was gerade passiert, kann nicht weggucken und trotzdem muss man irgendwo drüber lachen.
Fiasko ist für mich einfach haltlos überzeichnetes Drama.

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Offline Crimson King

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Re: Drama, Baby ...
« Antwort #32 am: 31.03.2014 | 15:19 »
Fiasko ist definitiv zum Erzeugen von Drama gut geeignet, das ist ja volle Lotte Entscheidungen und Konsequenzen. Allerdings besteht da immer die Gefahr, dass das Drama im Humor untergeht.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

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Re: Drama, Baby ...
« Antwort #33 am: 31.03.2014 | 15:37 »
Fiasko ist für mich einfach haltlos überzeichnetes Drama.

Ich würde es eher als enorm verdichtet bezeichnen.
Hängt wahrscheinlich auch davon ab, wie man es spielt - interessant ist in diesem Zusammenhang auf jeden Fall, dass man da Regeln am Werk sieht, die Konflikte zwischen den Figuren und innere Konflikte anreizen; ich finde, das macht deutlich, dass so etwas geht, und dass die Vorstellung, Drama ließe sich am besten ganz ohne Regeln spielen, nicht für alle zutreffen kann. Denn sonst gäbe es ja gar kein Interesse an Regeln, die Drama anheizen.
Ich stehe allerdings dem "Wir machen Drama und kümmern uns nicht um die Regeln" auch einfach sehr misstrauisch gegenüber. Ich finde, damit beraubt man sich einiger wunderbarer Hilfsmittel und schüchtert gleichzeitig leicht diejenigen ein, die Angst haben, "dem Anspruch der Runde nicht gewachsen zu sein" oder so ein Unsinn. Wenn man verbindliche Regeln für's Drama-Spiel hat, können sich einfach alle dran halten, und man muss sich nicht dauernd den Kopf zerbrechen, wie man jetzt hier die tollste und bewegendste Vorstellung von allen liefert.

Offline Bad Horse

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Re: Drama, Baby ...
« Antwort #34 am: 31.03.2014 | 21:15 »
Du bist doch "so eine Drama-Queen" (biite nicht reaktionär defaitistisch lesen!) ;)
Keine Sorge, das passt schon.  ;D

Zitat
Erzähle mir doch mal, was für Dich Drama ausmacht.

Ich versuch's mal: Im weitesten Sinne ist es Drama, wenn ich mich mit dem Innenleben meines Charakters auseinandersetzen muss. Wenn ich also nur herumlaufe und versuche, den Terroristen möglichst effizient zu stoppen, dann ist das kein Drama. Wenn ich mich mit der Angst, der Nervosität und dem Geltungsdrang meines Charakters auseinandersetzen kann, während er einen Terroristen jagt, dann ist das schon eher Drama, oder zumindest ein leichter Drama-Fokus. Wenn es hauptsächlich darum geht, wie sich mein Charakter fühlt und wie ihn seine Entscheidungen bei der Terroristenjagd verändern, dann ist das ein starker Drama-Fokus.

Das ist jetzt natürlich eine sehr myopische Sichtweise, weil ich mich hier auf meinen Charakter beschränke. Allerdings funktioniert Drama nicht, oder zumindest nicht sehr gut, wenn sich nicht alle Mitspieler für diese innere Ebene der Charaktere interessieren. Je stärker das Interesse der Mitspieler an den persönlichen Befindlichkeiten der anderen Charaktere, und je stärker die Verknüpfungen unter den Charakteren, umso besser funktioniert das Ganze.

War das irgendwie verständlich?
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?