Das Tanelorn spielt > [FFOR] Von Geistern und Menschen

[Episode 2] Der Sturm im Teeglas

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Skyrock:
Die Verletzten in dem Teehaus - oder besser dem, was von ihm überblieb - sind entweder oberflächlich oder fatal. Mit halben Sachen schien sich der Seifu nicht abzugeben.

"Es ist nicht einfach der mEiStEr... ARGH... ich meine, sEiFu-Sa... ARGH... ich meine, DEM GEIST DER SICH MIT MIR VERBUNDEN HAT!"

Jedes der Worte, mit denen sie stärker vom Willen ihres neuen mEiStErS abweicht, scheint sie mehr Überwindung zu kosten. Am Ende lehnt Kasumi erschöpft gegen die Theke des Teehauses und atmet schwer. Die letzte, "respektlose" Bennennung bringt sie an den Rand der Bewußtlosigkeit, und sie muss sich an der Theke festhalten.

"Ich war niemals eine Miko, eine Tempeldienerin die die Geister in sich aufnimmt... Und nach dieser Erfahrung hoffe ich, ich werde es auch nie sein. Aber im Moment bin ich es, zumindest für..." Ske krächzt etwas, so als ob sie etwas niederkämpfen würde, aber es hat keinen Wert. "...mEiStEr..." kommt es niedergeschlagen und besiegt aus ihr heraus.

"Wenn ihr nicht für Kasumi-chan herausfinden wollt, was es mit Byakko auf sich hat, dann tut es wenigstens für Ryou-kun. Ohne sein Bocksdorn wären du und du sicher den Klauen des wütenden Tengu...-SaMa zum Opfer gefallen."

Dragon:
"Es ist ja nicht so das ich nicht helfen wollen würde, ich sehe nur nicht so ganz wie ich helfen könnte. Außerdem richten wir wohl kaum etwas gegen eine ganze Armee aus, oder?", Kitsune ist fertig mit dem einwickeln des Naginatas. Sie blickt kurz sehnsüchtig zur Tür, entschließt sich aber dann doch Rikuto dabei zu helfen die Tische bei Seite zu räumen und den Bauern auf die Füße zu helfen soweit noch möglich. "Ihr solltet besser nach Hause gehen, solange der Wind nachgelassen hat.", rät sie den Männern, die sich langsam stöhnend wieder aufrichten und herausfinden wollen was passiert ist.

Nocturama:
Müde und verwirrt stolpern die leicht Verletzten aus dem Teehaus. Die Toten haben sie in Bambusmatten gewickelt und die Erklärung von einem "starken Sturm" akzeptiert - aber nicht, ohne der "Miko" angstvolle und misstrauische Blicke zuzuwerfen. Einige murmeln etwas von "Youkai" und "Oni". Selbst Ryouichis Medikamenten und Binden helfen nicht, ihre Furcht zu zerstreuen.

Jetzt sind Kitsune, Rikuto, Makoto und Ryouichi die einzigen Menschen im Gasthaus.

Der Apotheker fegt mit seinem Ärmel den Staub von einem der Tische. Irgendwie hat er es geschafft, während er den Verletzten hilft, Tee zu kochen. Er stellt die Schalen zusammen mit den Keksen, die Kitsune aufgetan hat, auf dem Tisch ab.

"Zu lange sollten wir nicht hier bleiben, aber zunächst... Kitsune-san, Rikuto-san, es steht euch natürlich frei, eurer Wege zu gehen, aber ich bitte euch, hört mich vorher an." Er macht eine einladende Handbewegung und setzt sich im Schneidersitz an den Tisch. Die anderen nehmen ebenfalls Platz. Ryouichi nimmt seine Teeschale in beide Hände und trinkt. Ein seliges Lächeln breitet sich auf seinem Gesicht aus. "Ahhh, gute Blätter..." Sein Lächeln wird etwas schief.

"Aber das ist jetzt nicht so wichtig..." Er greift sich sich hinter den Kopf und streift die Augenklappe ab. Der Rest kann jetzt sein rechtes Auge sehen, weiß mit schwarzen Schlieren, wie Tusche in einem Wasserglas. Mit einer Hand berührt er die Wange unter dem Auge.

"Wie es dazu gekommen ist, ist jetzt nicht weiter wichtig, aber hiermit kann ich Dinge sehen, die normalerweise verborgen sind. Geister, Flüche, Magie... Ich habe diese Fähigkeit schon seit langer Zeit und in etwa so lange beschäftige ich mich auch mit jenen verborgenen Dingen. Ich hoffe also, ihr glaubt mir, dass ich mit einer bescheidenen Autorität über diese Angelegenheiten sprechen kann. Was Makoto-chan betrifft..." Er wendet ihr seinen Blick zu. Sie ist noch so jung... alle drei sind so jung... Obwohl er versucht, sanft zu sprechen, lässt sich die Sorge in seiner Stimme nicht ganz überdecken. "Seifu hat dich mit seinem Zeichen versehen und so eine Verbindung zwischen sich und dir geschaffen. Du wirst Zugriff auf einen Teil seiner eigenen Kräfte haben, aber er kann dich auch beeinflussen, wie du schon gemerkt hast. Im Schlimmsten Fall kann er deinen Körper übernehmen. So eine Verbindung ist etwas, was normalerweise freiwillig geschieht - wenn ein Priester oder eine Priesterin sich bereiterklärt, einem Gott zu dienen. Dass ein Geist oder Gott einen Priester in seinen Dienst zwingt..." Ryouichi schüttelt seinen Kopf.

"Das ist sehr unüblich, nicht zu sagen unhöflich. Was Rikuto-sans Vorschlag angeht..." Den Ryouichi wohl mitbekommen hat. "Ich meine mich an Legenden zu erinnern - von entführten Mädchen und dergleichen - in denen ein Geist oder Gott vertrieben und die Verbindung aufgehoben wird. Aber ich müsste darüber noch nachforschen... das Zeichen ist jedenfalls nichts, was sich mit einem einfachen Exorzismus zerstören lässt." Er sieht wieder Makoto an. "Aber du musst selbst entscheiden, Makoto-chan. Es ist durchaus möglich, dass sich Seifus Persönlichkeit ändert, wenn das Gleichgewicht wieder hergestellt wird. Das ist die Gefahr an der Abwesenheit eines Geistes wie Byakko - mehr und mehr Geister werden davon beeinflusst werden, bis nicht nur Stürme, sondern Überschwemmungen, Erbeben und Feuer uns heimsuchen werden. Deshalb muss etwas unternommen werden. Ich selbst habe nicht vor, irgendwen zu töten und mit einer Armee kann ich es auch nicht aufnehmen - aber ich glaube daran, dass es einen anderen Weg geben muss, seien es Heimlichkeit, Worte oder die Hilfe der Geister. Ich muss es zumindest versuchen."

"Und wie ihr dabei helfen könnt..." Er zögert und lässt seinen Blick von Rikuto zu Kitsune und wieder zurück wandern. Anscheinend wissen sie es selbst nicht, zumindest das Mädchen. Um Zeit zu schinden, kratzt er sich am Kopf. "Rikuto-san, haben Sie vielleicht Schamanen in der Familie? Oder Priester? Und Kitsune-san... Wachen Sie manchmal aus Träumen auf, in denen Sie durch den Wald laufen, vielleicht jagen oder in einem Erdbau schlafen? Sind ihr Geruchssinn und ihre Ohren besser als die andere Menschen? Ist ihr erster Instinkt in einem Kampf, lieber Zähne und Klauen anstatt des Naginatas zu verwenden?"

migepatschen:
"Schamanen? Woher...?" mit offenem Mund schaut Rikuto zu Ryouichi an. "Nun viele meiner Vorfahren sind Schamanen gewesen heißt es, und mein Onkel ist auch einer geworden."
Neugierig betrachtet er Ryouichis Auge, "Und das kannst Du mit Deinem Auge sehen? Das mein Onkel Schamane ist?"

Skyrock:
Kasumi betrachtet etwas überrascht, aber nicht gerade erschrocken oder angewidert Ryouchis seltsames Auge. Mehr Sorge bereiten ihr die Bauern, die abergläubische Verwünschungen murmelnd von dannen ziehen, und sie wartet ab, bis diese weg sind, ehe sie sich zu Wort meldet.

"Wie schon gesagt... Nennt mich Kasumi-chan. Makoto ist nicht mein Name, und war es auch nie. Um ehrlich zu sein, kenne ich keinen unpassenderen Namen für mich als 'Ehrlichkeit'..."

Sie grinst einen Moment vielsagend in die Runde, ehe sie wieder ernster wird.

"'Nebel' passt vielleicht besser zu dem, was ich bin. Ohne zu viel sagen zu wollen, ich weiß nicht viel darüber eine Schreinmaid zu sein, als das was ich mir in Vorbereitung dieser Rolle angeeignet habe... Aber dafür weiß ich viel darüber, wie die Festung des Ikenami-dono beschaffen ist und wie wir hineinkommen können, egal ob durch das Tor oder über die Mauer." Prüfend zupft sie an Kitsunes Kleidung. "Hm, ungefähr meine Größe... Vielleicht hätte ich die passende Verkleidung für dich, wenn du mit uns kommen willst. Ob sie Rikuto-kun oder Ryou-kun passen würde, bezweifle ich aber."

Schließlich blickt sie wieder Ryouichi an.

"Ja, es stimmt. Seifu-sam... ARGH... tutmirleid, tutmirleid... mEiStEr drang in mich ein, und jetzt bin ich seine Dienerin, und seine Verbindung in diese Welt. Ich weiß, es sollte mir nicht gefallen, aber ich kann... mEiStEr nicht böse für diesen Schritt sein.
Zumindest für den Moment würde ich nicht an dieser Verbindung herumspielen wollen. Wer weiß denn schon, ob er mich nicht als abtrünniges Werkzeug vernichten wollen würde - oder ob er sich nicht als Ersatz ein Mädchen nehmen würde, das weniger vorbereitet und in schlechterer Gesellschaft unterwegs ist als ich? Sobald dieses Problem aber vorbei ist... Wäre ich sehr, sehr dankbar, wenn ich einfach mein Leben weiterleben dürfte, anstatt stets auf Abruf für irgendwelche Geeeiii...StEr... autsch... mEiStEr zu stehen."

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