Thema: Für wen / wie macht ihr Charaktere?

[Teylen]

Einmal aus einer Laune, Verspieltheit, Neugierde heraus. ^_^

Ich persönlich orientiere mich bei meinen Charakteren an den Charakteren die in der Gruppe vertreten sind, und versuche dann eine möglichst unbesetzte, konstruktive Nische zu finden wo mein Charakter kompetent ist.

Das heißt eine beliebte Gegenfrage meinerseits wenn man sich erkundigt "Was möchtest du den spielen?" ist "Was fehlt den so?" mitunter auch ein "Was würde den die Gruppe gut ergänzen?". Einige Gruppen verstehen das nicht, es ist ein wenig als wenn ich sie in einer fremden Sprache anspreche und der Dialog kann etwas anstrengend werden.

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Fiktiv aber in Abwandlungen durchaus schon vorgekommen:

SL: "Was möchtest du den spielen?"
Ich: "Was fehlt den so?"
SL: "Na, du darfst spielen was du magst."
Ich: "Gibt es nichts was gerade wenig da ist?"
SL: "Das braucht dich nicht zu sorgen."
Ich: "Hmpf, ich mag aber keinen Char machen der wo fischt wo andere schon sind."
SL: "Das ist kein Problem, das stört uns nicht."
Ich: .oO(Mich aber?) "Würde aber schon gerne was richtiges beitragen."
SL: "Mach einfach."
Ich: "Wieviele gibt es von der Gruppe X?"
SL: "Soviele, aber keine Sorge da ist noch Platz."
Ich: .oO(Gruppe X gestrichen) "Ah, kein Problem, wie ist denn Gruppe Y vertreten?"
SL: "Weniger."
Ich: "Gibt es da Profession Z schon?"
SL: "Ja, aber kein Stress passt schon,.."
Ich: .oO(Gruppy Y, Profession Z gestrichen) [...]

Allgemein spiele ich auch gerne vorgefertigte Charaktere. Weil ich da davon ausgehe das sie kompetent sind und ihre Kompetenz-Nische haben.

Den Charakter spiele ich dann in erster Linie für mich. Der existiert auch so in nie verbalisierten oder zu Papier gebrachten Gedankenspielereien oder kleineren Tagträumereien.

[Narubia]

Für mich, und ich mache die selbst. Zumindest, wenn ich Spieler bin.

(Als Spielleiter erschaffe ich NSC für meine Spieler und verstehe mich eher als Dienstleister.)

[Nevermind]

gnihihihi

die Spoilerunterhaltung kenn ich.

Ich erstelle die Chars meist Selbst (dann kann ich dem Instant-Char keine Schuld geben wenn was nicht läuyft )

Gebaut werden sie so das Sie primär mir gefallen, und Sekundär (aber durchaus mit Vetogewicht) das Sie in der Gruppe funktionieren (Reibereien ok /Gruppensprengung nein).


Wobei bei SR auch einfach das Pick per Job Verfahren gut funktioniert, mein irischer Terrorist mit Spitzohrhass wiird eben nur bei Elfenfreien Runden aus der Garage geholt (oder wenn der Elfenspieler sein ok gibt). Und mein Cleaner wurde nach 1 Run zur Ruhe gesetzt.

[Conan der Barbier]

Das sieht bei mir ganz ähnlich aus. Einerseits habe ich großen Spaß daran, eine stimmige, atmosphärische Hintergrundgeschichte zu entwerfen und baue mir Charaktere schon so, dass sie primär mir gefallen. Andererseits ziehe ich einen Teil des Spaßes beim Spielen und bei der Entwicklung daraus, dass sich der Charakter sowohl von den anderen in der Gruppe als auch von meinen vorherigen eigenen unterscheidet (nicht unbedingt von den Kompetenzen her, aber was Motivation und Charakterzüge angeht, und auf jeden Fall in nicht destruktiver Weise). Gespräche wie das obige habe ich also auch schon geführt, wobei ich da anscheinend mehr Glück hatte. Bei mir wurde dann meist ein X, Y oder Z genannt, das tatsächlich fehlte.

[Crimson King]

1. für mich. Ich soll den Charakter schließlich spielen, also muss er nach meinem Gusto sein
2. für alle. Die anderen sollen schließlich mit dem Charakter interagieren, also muss er zu den Plänen der anderen passen

Daraus ergibt sich

3. nicht allein

[Nevermind]

Daraus ergibt sich

3. nicht allein

Warum kann man alleine keinen Gruppendienlichen/-kompatiblen Char bauen?

[Crimson King]

Weil ich dazu die anderen Charakterideen kennen muss.

[Teylen]

Eigentlich reicht dafür doch das Wissen:
Was die anderen Spieler nicht spielen.
Was im Rahmen der Gruppe okay ist.

[Slayn]

1. für mich. Ich soll den Charakter schließlich spielen, also muss er nach meinem Gusto sein
2. für alle. Die anderen sollen schließlich mit dem Charakter interagieren, also muss er zu den Plänen der anderen passen

Daraus ergibt sich

3. nicht allein

+1 und so.

Warum kann man alleine keinen Gruppendienlichen/-kompatiblen Char bauen?

Gerade wenn es ein sehr mechanischen und/oder taktischen Spiel ist, muss man so etwas gemeinsam machen da man ja Hand in Hand spielen können muss.

[Bad Horse]

Ich bau meine Charaktere gern selbst. Da kann ich mich schon mal ins System reinfühlen (wenn ich es noch nicht kenne) oder herumprobieren (wenn ich es schon kenne).

Ansonsten: Was der Crimson King sagt. Der Char muss mir Spaß machen, und er soll auch allen anderen Spaß machen.

[Dragon]

Ich bau die selbst, nur so kann ich sicher sein, dass ich den Char bekomme den ich haben will. Daraus resultiert für mich: ich spiele keine Systeme mehr, die ich vorher mit größerer Ausgabe erwerben müsste nur um ggf. mal einen Char bauen zu können, wenn ich nicht weiß, ob das System (von mir) weiter bespielt wird.
Ein Chargenerator und entsprechende Hilfe vom SL nehm ich aber auch, wenn es sich z.B. um One Shots handelt.
Dafür habe ich nämlich schon oft genug erlebt, dass der vom SL erbaute Char absolut und total gegenüber den anderen selbst gebauten Chars in der Gruppe abgestunken hat in allen Punkten, weil der SL da mal eben so wischi waschi was hingeklatscht hat.

Ich leite viel und spiele so gut wie nie. D.h. (und das wissen meine Spieler^^) wenn ich denn dann mal ausnahmsweise spielen darf, will ich das spielen was ich will! Natürlich innerhalb des abgesprochenen Settings und innerhalb dessen was die SC's machen/sein sollen, aber in meiner Stammgruppe bin ich dann auch mal ausnahmsweise so unkollegial zu sagen: "Ich bin sonst immer um euren Spielspaß besorgt, ausnahmsweise müsst ihr euch mal an mich anpassen. Muhahaha!  "
Aber ich glaube meine Charaktere sind i.d.R. so gut verträglich, dass das nicht weiter stört.
Außerhalb meiner Stammspieler ist es eine Mischung aus "Was will die Gruppe" und "Was will ich". Das hat auch schon häufiger dazu geführt (gerade z.B. bei Shadowrun), dass das so kollidiert ist, dass ich dann doch nicht mitgespielt habe, weil ich kein Charkonzept gefunden habe, dass mir so wirklich Spaß machen wollte und für "naja so irgendwie kann ich mich damit abfinden", ist mir meine Zeit dann doch zu schade.

Prinzipiell würde ich bei der Spoilerdiskussion auch erstmal darauf hinweisen, dass mir als SL egal ist was gespielt wird, solange die Grundabsprache des Settings berücksichtigt wird (z.B. Chars sind Söldner in dem Setting).
Ich will nicht, dass das Gefühl entsteht, dass der Spieler sich gegängelt fühlt eine Nische erfüllen zu müssen. Häufig denken Spieler das nämlich wenn sie aus anderen Gruppen kommen. Auf Nachfrage sag ich aber natürliche welche SC's es schon gibt. Da die Charaktere bei uns online verfügbar sind, können sich neue Spieler die auch direkt ansehen.

[Weltengeist]

Vielleicht muss man da (in bester Tanelorn-Tradition) unterscheiden: Wenn mit "bauen" das Charakterkonzept gemeint ist, dann finde ich eine Absprache mit Spielleiter und anderen Spielern ganz nett. Wenn mit "bauen" dagegen die Spielwerte gemeint sind, dann bastle ich am liebsten allein.

[Thorgest]

In unseren Spielgruppen werden die Charakterideen offen ausgesprochen und die anderen nehmen dann automatisch was anderes oder schaffen ihren Char so das er mit bestimmten Gruppenmitgliedern Hand in Hand arbeiten kann und man sich ergänzt...
WIR sind ein Spielerpool von12 Leuten und das funktioniert ganz gut. Jeder kann Spielen was er will, aber es wird durch die verschiedenen Spieler auch fast ales abgedeckt. Egal ob Got, SR, SW, AD&D 2nd, Chuthullu, Deadlands usw...hat bisher immer gefunxt....maßgeblich ist aber hier wohl das wir alle Zeitgleich unsere Charaktere erschaffen

[Dragon]

hat bisher immer gefunxt....

Ja mit den Leuten die ich kenne und mit denen ich befreundet bin klappt das auch wunderbar. Fremde, vor allem SL's, sind da manchmal... wenig Kompromissbereit und wenn ich zwei oder drei unterschiedliche oder abgewandelte Charakterkonzepte vorschlage und dann immer noch ein "geht nicht" erhalte, trotz aller Müh, dann bitte hab ich auch irgendwann keine Lust mehr (alles schon erlebt).

[afbeer]

ansonsten was in die geplante Kampagne so passt:

Bsp:
Wir wollen ein Reich gründen/übernehmen -> Charakter kann anführen, ist charismatisch
Wir wollen den ewigen Winter bestehen -> Charakter kann in Kälte überleben/Nahrung finden
Wir wollen zu See fahren -> Charakter kann schwimmen/Seemannschaft
Wir wollen ein Wanderzirkus (vorgeben) zu sein -> Charakter kann auftreten/Akrobatik, ist charismatisch
Wir wollen archaeologische Ausgrabungen machen -> Charakter weiß Dinge über die Altvorderen

Als eSeL gebe ich dies auch als Hinweise zur Charaktererstellung.

[Teylen]

Ich habe es einfach mal ergänzt

[Ara]

Alle Charaktere, die ich länger spielen möchte, baue ich selbst. Vorgefertigte Charaktere sind für mich nur ok, wenn es sich um einen OneShot handelt oder wenn man mit ein paar wenigen Spielabenden in ein neues System hineinschnuppern möchte, bevor man eine "ernsthafte" Kampagne startet.

Ich brauche auch einen Charakter, der mir von der Persönlichkeit her sympathisch ist, und dessen Fähigkeiten mich reizen. Ansonsten habe ich nur wenig Spaß. Und was soll eine Rollenspielgruppe mit einem Spieler, der nicht wirklich mit Freude dabei und motiviert ist? Wenn eine Gruppe also einen Rahmen setzt, der es mir unmöglich macht, einen Charakter zu bauen, der die genannten Kriterien erfüllt, dann spiele ich nicht mit. Ein Beispiel wäre, wenn man bei Shadowrun verlangen würde, dass jeder Charakter im Team auch ohne Diskussion bereit sein soll Wetwork (= Auftragsmorde) auszuführen. Oder wenn man in Star Wars kategorisch alle machtsensitiven Charaktere verbieten würde.

Vor dem eigentlichen Bau des Charakters weiß ich dann aber sehr gerne zumindest ungefähr, was die anderen Spieler spielen werden, einfach damit ich meinen Charakter so anpassen kann, dass er in die Gruppe passt - will heißen es Grund (oder zumindest kein Hindernis) gibt mit den anderen Charakteren ein Team zu bilden und er mit seinen Fähigkeiten eine Aufgabe übernehmen kann, die noch nicht abgedeckt ist.

Ich war allerdings noch nie in einer Gruppe, in der alle Charaktere (mit Werten und Hintergrund) gemeinsam generiert wurden und ich glaube auch, das würde ich nicht wollen. Ich habe nämlich Spaß daran im Spiel die Geheimnisse und Vergangenheit der anderen Spielercharaktere herauszufinden und sie so nach und nach kennen zu lernen. Und sogar in meiner aktuellen One-on-One Runde (nur der SL und ich) bin ich gespannt was hinter den wichtigen NPC des SL noch so alles stecken mag.

Sich vorher über die groben "Archetypen" abzusprechen, damit jeder Charakter seine Nische hat und auch die (um es mal mit D&D Begriffen auszudrücken) Gesinnung zueinander passt, halte ich jedoch für erforderlich. Wie soll sonst eine vernünftig funktionierende, ausreichend harmonische Gruppe zu Stande kommen? Durch glücklichen Zufall? Die Details zu Hintergrund, Persönlichkeit und Werten würde ich persönlich dann jedoch lieber jedem Spieler "im stillen Kämmerlein" selbst überlassen. Wenn es hakt kann ja immer noch der SL zu Hilfe kommen.

[JS]

Nach grober Absprache und/oder SL-Vorgabe mache ich meinen SC immer selbst und allein, dann ist das Minmaxen entspannter. Unsere Gruppen sind seit langem so gut eingespielt, daß für die SC-Wahl nicht viele Worte nötig sind.

[Feuersänger]

Prinzipiell:

* Für mich, dann mache ich sie meistenteils selbst;

* Für meine Mitspieler, aber mit diesen gemeinsam.

Was ich nicht mache, ist Charaktere für Mitspieler komplett anfertigen; die Mühe die da reinfließt, wird meistens nicht wertgeschätzt, wenn der betreffende Spieler das nicht selber miterlebt hat.

Und natürlich erstelle ich ansonsten meine Charaktere _in Abstimmung_ mit der Gruppe, also so dass sichergestellt wird, dass eben die Nischen schön besetzt sind, nichts Essentielles leer bleibt und auch möglichst nichts mehrfach besetzt ist. Und umgekehrt kommt es natürlich vor, dass ich zwischen mehreren Möglichkeiten schwanke, und dann meinen Mitspielern davon erzähle und auf Reaktionen à la "Oh das klingt cool, mach das!" hoffe.

In der Praxis ist es in der Vergangenheit auch öfter so gelaufen, dass ich nachträglich zu einer bestehenden Gruppe gestoßen bin, und ähnliche Dialoge so abliefen wie bei Teylen. Speziell einmal war aus dem SL ums Verrecken nicht rauszukriegen, was die anderen (mir bis dato unbekannten) Spieler für Charaktere hatten, und ich dann mehr oder weniger ins Blaue bauen durfte, und entsprechend einen möglichst breit aufgestellten Allrounder gebastelt habe (lies: Archer Cleric).

Aktuell freue ich mich jetzt schon auf eine Kampagne mit meiner Lieblingsgruppe, die wir voraussichtlich frühestens in einem Jahr anfangen werden, wenn wir für den Wechsel von AD&D2 auf D&D 3.5 bereit sind. Da sprudeln jetzt schon Charakterideen, und ich werde dann natürlich mit Freuden meinen weniger D&D-erfahrenen Mitspielern beim Bauen helfen. ^^

[korknadel]

Chars werden immer gemeinsam in einem feierlichen Ritual erstellt und geweiht, und zwar nicht für uns selbst oder das Publikum, sondern einzig dem Andenken an Uli Kiesow. So wie sich das für richtige Rollenspieler gehört!

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Ich habe angekreuzt: Char für alle, wird jenachdem erstellt.

[Evil Batwolf]

Wir bauen die Char's immer gemeinsam. Keiner will die coolen Anregungen, Erweiterungs- und Verbesserungsvorschläge der anderen Mitspieler und des Spielleiters missen, die den eigenen Char dann nochmal aufwerten.

Und auf den Trichter, ein Gruppenkonzept mit Gruppenzielen und gemeinsamen Nennern zu erstellen, sind wir inzwischen auch gekommen.

Von daher: Char für alle, nicht allein.

[Luxferre]

Da ich schon groß bin, darf ich meine Charaktere selbst machen. Außerdem mache ich diese in Absprache und im Sinne einer zuvor getroffenen Gruppenentscheidung.
Gruppenentscheidung bedeutet, dass wir erst besprechen, welcher Art die Kampagne wohl sein wird und bekakeln dann, welche Charaktere dazu passen könnten. Und zu guter Letzt verlieren wir ein Paar Worte, welche Charakterklassen wohl (wieso, weshalb, warum) zusammenpassen könnten und dann legen wir los. Jeder für sich, einige Kleinigkeiten werden vielleicht gemeinsam besprochen, aber die Arbeit tut jeder für sich.

[Weltengeist]

Ich war allerdings noch nie in einer Gruppe, in der alle Charaktere (mit Werten und Hintergrund) gemeinsam generiert wurden und ich glaube auch, das würde ich nicht wollen. Ich habe nämlich Spaß daran im Spiel die Geheimnisse und Vergangenheit der anderen Spielercharaktere herauszufinden und sie so nach und nach kennen zu lernen.

Der Klassiker. Das höre ich jedesmal, wenn ich als SpL darauf bestehe, dass die Figuren gemeinsam entworfen werden.
Und weißt du was? Hinterher höre ich immer: "He, das war viel geiler, als wenn jeder seine eigene Figur baut..."
Wenn du also die Chance hast, Figuren gemeinsam zu erschaffen, lass dich ruhig mal drauf ein. Es kann sich lohnen.

[Narubia]

Der Klassiker. Das höre ich jedesmal, wenn ich als SpL darauf bestehe, dass die Figuren gemeinsam entworfen werden.
Und weißt du was? Hinterher höre ich immer: "He, das war viel geiler, als wenn jeder seine eigene Figur baut..."
Wenn du also die Chance hast, Figuren gemeinsam zu erschaffen, lass dich ruhig mal drauf ein. Es kann sich lohnen.

Habe beides schon gemacht, aber den großen Kick, den du beim gemeinsamen Erschaffen beschreibst, habe ich wirklich nie gesehen. Eher, dass man tausendmal länger braucht, weil man viel mehr diskutiert.
Die Zeit ist für mich der Hauptkritikpunkt, wegen dem ich meine Charaktere allein erstelle.

[Luxferre]

In der Anfangsphase unserer Gruppe haben wir die Charaktere grundsätzlich getrennt voneinander erschaffen. Der SL hat vielleicht mal ein Wort über eine grundlegende Ausrichtung der anderen SC verloren. Aber mehr auch nicht.
Letztendlich gab es andauernd Stress und Ärger untereinander, weil sich immer mindestens ein Spieler verpflichtet fühlte, seinen SC contra Gruppe, böse oder soziopathisch auszurichten. Es wurden nerv- und gruppentötende Geheimnisse eingeflochten, Egotrips durchgezogen (mein Charakter ist nunmal so ... ARGH!) und teilweise realweltliche Probleme auf diese Weise IG ausgefochten. Wir haben teilweise stundenlang diskutiert, IG wie OG. Was könnte man ändern, warum finden sie Charaktere nichit zusammen, warum muss C jetzt wieder seinen Egotrip durchziehen ... Sehr hinderlich für 'ne vernünftige Runde zocken.

Das hat sich gelegt, als wir plötzlich keine Lust mehr hatten, die Kampagnen schon während der Kennenlernabenteuer zu zerschießen und uns auf feste, sich kennende Gruppen geeinigt haben. Die Söldnerbande in Angmar ist trotzdem heillos draufgegangen. Aber das gehört zum Findungsprozess wohl dazu.

Eine Sache muss ich dazu aber auch anmerken: wir hatten einen penetranten Störenfried in der Gruppe, der bestenfalls als hartgesottener Soziopath zu titulieren war. Seitdem der weg ist, ist jeder gruppeninterne Streit und jede Meinungsverschiedenheit Kindergeburtstag 

[6]

Was der Crimson King sagt:
Für mich: Ich muss den Typen ja spielen können.
Für Alle: Es gibt nichts dooferes als einen Spieler auf Egotour.
Nicht alleine (in der Bedeutung: die anderen Charaktere der Spieler vor Augen und für andere Spieler offener Charakterbau): Je mehr die anderen Spieler von meinem Charakter wissen, desto besser können sie meinen Charakter ins Spiel einbinden. Umgekehrt natürlich genauso.

Die besten Erfahrungen habe ich bisher beim gemeinsamen Charakterbau gemacht. Gemeinsamer Charakterbau bedeutet dabei aber nicht unbedingt, dass die regeltechnische Ausarbeitung komplett gemeinsam durchgeführt werden muss. Die Absprache der Charakterkonzepte innerhalb der Gruppe ist bei uns mittlerweile aber Pflicht.

[korknadel]

Ich habe nämlich Spaß daran im Spiel die Geheimnisse und Vergangenheit der anderen Spielercharaktere herauszufinden und sie so nach und nach kennen zu lernen.

Bei PCs habe ich die Erfahrung gemacht, dass PC-Geheimnisse besser funktionieren, wenn alle Spieler darüber Bescheid wissen, weil sie dann eben auch gezielt angespielt werden können. Den Aha-Effekt, wenn ein PC-Geheimnis, das den anderen Spielern nicht bekannt war, gelüftet wird, habe ich nur selten wirklich wirkungsvoll und gelungen erlebt. Da finde ich Geheimnisse meist effektiver, mit denen man in der Gruppe auch wirklich spielen kann.

[Weltengeist]

Habe beides schon gemacht, aber den großen Kick, den du beim gemeinsamen Erschaffen beschreibst, habe ich wirklich nie gesehen. Eher, dass man tausendmal länger braucht, weil man viel mehr diskutiert.

Wie gesagt - erstellen im Sinne von "regeltechnisch erschaffen" meine ich damit auch nicht. Sondern das gemeinsame Besprechen von Charakterkonzepten, das Entwickeln einer Gruppe aus Figuren, die wirklich zusammengehören. Was einfach den Vorteil hat, dass man später eine Gruppe hat, bei der man sich nicht nach jedem Abenteuer fragt, warum die überhaupt zusammen reisen. Und den Vorteil, dass man gleich von Anfang an viele interessante Anknüpfungspunkte für Rollenspiel zwischen den SC hat. Und den Vorteil, dass die anderen auch wissen, welche Knöpfe sie bei wem drücken müssen, um interessante Szenen zu kriegen.

Und was die Geheimnisse angeht, stimme ich Korknadel zu: Ich habe einfach zu viele Gruppen erlebt, in denen die ach so tollen Geheimnisse eben nicht zu tollen Szenen geführt haben, sondern lediglich zu Frust beim Spieler - weil sie eben nicht gelüftet wurden. Für mich ist das Arbeiten mit Spielergeheimnissen aus der Vorgeschichte die Mogelpackung des Rollenspiels schlechthin - klingt immer wieder toll, funktioniert aber für gewöhnlich am Spieltisch nicht.

[Wawoozle]

Was der Crimson King sagt.

Mir macht der gemeinsame Gruppenbau mehr Spaß als der Charakterbau alleine.

[bobibob bobsen]

Kommt auf das System an. Bei Engel sind die fünf Charakterkonzepte vom System vorgegeben. Vor- und Nachteile können gewählt werden ohne die Gruppe zu sprengen.
Bei Pathfinder bin ich dazu übergegangen einen Pool an Charakteren mit kurzer Hintergrundgeschichte zu erstellen aus dem die Spieler wählen können. Wer was eigenes erstellen will kann dies gern tun.

[Ara]

Der Klassiker. Das höre ich jedesmal, wenn ich als SpL darauf bestehe, dass die Figuren gemeinsam entworfen werden.
Und weißt du was? Hinterher höre ich immer: "He, das war viel geiler, als wenn jeder seine eigene Figur baut..."
Wenn du also die Chance hast, Figuren gemeinsam zu erschaffen, lass dich ruhig mal drauf ein. Es kann sich lohnen.

Ja, das werde ich dann tun. Deswegen auch nur: "Ich glaube, das würde ich nicht wollen." Ich habe keinen Vergleich und kann daher lediglich von dem ausgehen, was mir bisher Spaß gemacht hat, und was ich aus dieser Perspektive nicht würde missen wollen.

Und was die Geheimnisse angeht, stimme ich Korknadel zu: Ich habe einfach zu viele Gruppen erlebt, in denen die ach so tollen Geheimnisse eben nicht zu tollen Szenen geführt haben, sondern lediglich zu Frust beim Spieler - weil sie eben nicht gelüftet wurden. Für mich ist das Arbeiten mit Spielergeheimnissen aus der Vorgeschichte die Mogelpackung des Rollenspiels schlechthin - klingt immer wieder toll, funktioniert aber für gewöhnlich am Spieltisch nicht.

Damit das klappt, muss man ganz bewusst etwas dafür tun. Der SL und der Spieler (und eventuell noch ein weiterer "eingeweihter" Spieler) müssen gemeinsam auf die Enthüllung hinarbeiten und Ereignisse und Situationen schaffen, in denen der Rest der Gruppe die Gelegenheit hat hinter die Geheimnisse zu kommen oder der betreffende Charakter (am Besten auf dramatische Weise) damit herausrücken muss.

"Von selbst" oder wenn die Spieler kein wirkliches Interesse haben sich mit den Charakteren der anderen Spieler zu beschäftigen, funktioniert das auch meiner Erfahrung nach nicht. Dann werden entweder die Geheimnisse nie aufdeckt oder auf sehr unspektakuläre, für den Spieler vielleicht sogar frustrierende Weise, oder es interessiert schlicht niemanden am Spieltisch.

[Archoangel]

Für mich und selbst ... wie der Großteil hier (offensichtlich) ... GsD ... ich dachte schon (im anderen Thread) ICH wäre komisch.

[Wawoozle]

Bist du, wie die meisten Rollenspieler

[Maarzan]

Ich erschaffe den Charakter für die Teilnahme an dem sozialen Event "Rollenspiel" Damit trage ich eine gewisse Teilverantwortung für das gute Gelingen des Spiels an sich und bei der Breite an üblicherweise Möglichkeiten passe ich mich innerhalb des propagierten (und damit schon über die Vorauswahl gekommenen) Spieltyps gerne auch an die Gruppenbedürfnisse an.
Das geht nicht so weit, dass man sich von irgendwelchen anderen Mitspielern dann rumschubsten lassen müsste, weil sie ihr eigenes Konzept zwingend durchsetzen wollen. Da suche ich mir dann eben lieber eine andere Beschäftigung, wenn sich das nicht vor dem Spiel regeln lässt.
Richtig fies finde ich aber erst Leute, welche erst sagen: Mach(t) einfach und dann nach der "Investition" die zusätzlichen Daumenschrauben anziehen wollen.

[Niilo]

Ich erschaffe Charaktere

für mich: Ich bevorzuge Kampagnen statt OneShots (außer Forsooth!, aber das ist was anderes...) und mag es einen tiefen, interessanten Charakter zu haben. Der erstellte Charakter muss unabhängig der Klasse und Rasse zu mir passen, er muss Entwicklungspotential haben.

für alle: Meine Charaktere sind nie nahtlos abgeschlossene Individuen, Sie beziehen sich oft auf die Gruppe, haben offenkundige Schwächen (um dem SL es einfacher zu machen) und genügend Beziehungen um auch diese in das Spiel mit einzubringen. Ich finde es einfach angenehmer wenn meine Mitspieler wissen, warum genau DIESER Charakter dabei ist und kein anderer!

selbst: Ich bevprzuge es meine Charakter selbst zu erstellen, ohne Anforderungen erfüllen zu müssen. Dabei werden natürlich Setting, andere Charaktere und mein Umfeld berücksichtigt um ihn möglichst homogen in die Gruppe einzubringen.
Außerdem mag ich es auch teilweise zufällig erstellte Charaktere zu erhalten, wie ein ausgewürfelter Hintergrund oder ein Quirk wir bei Numenera.

Besonders mag ich es wenn die angeborenen Fähigkeiten eines Charakters ausgewürfelt werden, da er ja durch seine Existenz daran wenig drehen kann, aber der Lebensweg von mir bestimmt wird. Dadurch habe ich irgendwie den besten Bezug zum Charakter.

[sindar]

Ich erschaffe sie alleine und fuer mich.

Bisher bin ich immer in Gruppen hineingestolpert, in denen keiner vorher 'ne Ahnung hatte, was der Rest spielt. Meistens kannte ich die Leute vor dem ersten Termin gar nicht. Hat super hingehauen.

[Arkt]

Ich erschaffe sie selbst, also ohne Hilfe vom SL, der segnet mir die lediglich ab.
Ich erschaffe sie für mich, weil ich ja Spaß damit haben möchte.
Und ich erschaffe sie für den SL, bzw. ich versuche dem SL etwas zu liefern das er verwenden kann, einen interessanten und offenen Background einzubauen, da es in meinen Augen nichts besseres gibt als mit der Geschichte des Charakters in die Story eingebunden zu werden.

[Bob]

Ich bevorzuge es, Charaktere in gemeinschaftlicher Arbeit zu machen. Es geht zwar auch definitiv anders, ist also keine Grundbedingung, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Runden, in denen wir uns zumindest teilweise abgesprochen haben und uns gegenseitig Ideen zugeworfen haben, deutlich intensivere Gruppendynamiken entwickelt haben. Das heißt nicht, dass das bei anderen Vorgehensweisen nicht so war, aber der Unterschied ist doch immer da gewesen.

Die gemeinsame Charaktererschaffung ist ja quasi schon ein Happening, bei dem man sich gegenseitig eine Art "GO" gibt. Natürlich ist nicht Sinn der Sache, alles minutiös durchzuplanen mit den anderen Spielern, sondern "nur" einige Berührungspunkte oder gezielte Harmonien/Disharmonien zu schaffen. Ich schließe mich auch korknadel an, dass dieser "WOW-Effekt" bei vermeintlichen Geheimnissen mancher SC's eher nicht sonderlich intesiv war, meistens zumindest. Man ahnt oft eh was Sache ist und man nimmt sich so die Gelegenheit, etwas gemeinsam zu schaffen, sondern der SL nimmt sich so mit einem oder mehreren eingeweihten Spielern eine Art "Subkosmos", wo doch ein gemeinsames Spiel stattfindet.

In meiner derzeitigen Star Wars-Runde haben wir gemeinsame Google-Dokumente (in Google-Drive) angelegt. Jeder Spieler hatte ein Dokument, in welchem er seinen Charakter "gestaltet" hat. Das war für alle einsehbar und kommentierbar. So haben wir uns gegenseitig Ideen oder Zuspruch geben können und teilweise auch Verknüpfungen schaffen können bzw. Ideen "abgetreten" an andere. Das war, zumindest für uns, eine bereichernde Methode.

Das soll aber natürlich nicht bedeuten, dass ich finde, dass man das so machen MUSS. Auch durch völlig eigenständige Charaktererschaffung haben wir schon richtig richtig starke Kampagnen hingelegt.

[Arkam]

Hallo zusammen,

bei uns läuft es meistens so:

Der Spielleiter gibt an was er spielen möchte. Also etwa diesen oder jenen Adventure Path bei Pathfinder. Dazu gibt er keinen abzuarbeitenden Plot an aber er gibt an was die Charaktere erfüllen müssen. Das heißt dann meistens das die Charaktere für eine Gruppe geeignet sein müssen und etwa Interesse für das Überleben der Stadt, in der der Adventure Path spielt, haben müssen.
Wenn schon Charaktere geplant sind teilt der Spielleiter einem mit welche Charaktere das sind. Meistens wähle ich dann schon ein Charakterkonzept.

Jetzt laufen parallel zwei Dinge. Ich informiere meine Mitspieler, unsere Runde kennt sich, darüber das ich mitspiele und wie mein Charakterkonzept aussieht. Zudem lese ich mir die Regeln durch, soweit notwendig und beginne mit dem Erstellen des Charakters.

Da ich kompetente Charaktere mag und wir monatlich spielen habe ich ausgiebig Zeit dafür einen Charakter zu optimieren und mir auch über Foren Hilfe zu holen.
Ich habe es leider nur extrem selten erlebt das meine Mitspieler spezielle Wünsche an meinen Charakter hatten. Häufiger waren da schon Grundsatzdiskussionen wie "Hat dein Charakter denn auch Hintergrund oder ist er nur eine Zahlensammlung?" oder "Benötigt man tatsächlich derartig hohe Werte?".

Man muss dazu sagen das wir mit "Frostzone", "Pathfinder" und Shadowrun 5" aber auch viele Regelschwergewichte spielen bei denen bei mir die Charaktererschaffung durchaus schon Mal eine oder auch zwei Arbeitswochen dauern kann.

Gruß Jochen

[Jiba]

1. für mich. Ich soll den Charakter schließlich spielen, also muss er nach meinem Gusto sein
2. für alle. Die anderen sollen schließlich mit dem Charakter interagieren, also muss er zu den Plänen der anderen passen

Daraus ergibt sich

3. nicht allein

Gut gebrüllt, Crimson Lion! Mir geht es genauso.

Allerdings ist die Option "Für den SL (Plot)" zumindest dann auch noch valide, wenn man den SL nicht als Mitspieler bezeichnet. Wenn es eine Dienstleistungsspieler-Runde ist, passe ich dem Charakter auch schonmal den Wünschen des SL an.

[PauerPaul]

Was die Werte angeht, bastel ich ganz gern allein und orientiere mich dabei an vorherigen Absprachen.

Grundlegendes Konzept, Hintergrund etc. Bastel ich gerne mit meinen Mitspielern. Ich hatte noch nie eine interessante Gruppendynamik, wenn jeder für sich getüftelt hatte. Und dass die Sache mit den Geheimnissen öfter nicht klappt, als klappt, kam ja auch schon...