Autor Thema: Soziale Konfliktregeln - Was denkt Ihr darüber?  (Gelesen 13471 mal)

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Offline Keuner

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Re: Soziale Konfliktregeln - Was denkt Ihr darüber?
« Antwort #25 am: 20.06.2014 | 16:50 »
Sozialer Konflikt sollte NICHT von den Fähigkeiten des Spielers abhängen, wie schon oft geschrieben wurde. Denn in den meisten anderen Bereichen muss der Spieler ja auch nicht können, was der SC kann.

Ob man den Dialog erst ausspielt und dann würfelt, oder anders herum, bleibt jedem selbst überlassen. Hat beides Vor- und Nachteile.
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Re: Soziale Konfliktregeln - Was denkt Ihr darüber?
« Antwort #26 am: 20.06.2014 | 17:00 »
Mann sollte beides vermischen. das heist der Spieler lässt seinen SC ausspielen wie er diesache zb überreden oder einschüchtern anwändet. Dann bewährtet der SL ob das was er gesagt hatt er eine hielf oder unpassent in der lage ist und biet oder nimmt ihm 2 würfel. Der SC hatt also zb cahrisam 4 überreden 5 gut
(also passten zur lage) ausgespielt 2 das sind dann 11 würfel.
« Letzte Änderung: 20.06.2014 | 17:33 von Supersöldner »

Achamanian

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Re: Soziale Konfliktregeln - Was denkt Ihr darüber?
« Antwort #27 am: 20.06.2014 | 17:05 »
Du hast recht, wobei ich es durchaus als schwierig empfinde wenn man Situatonen hat: "Er hat dich wegintrigiert du glaubst jetzt er ist den bester Freund"
Wennich als Spieler weis (zu wissen glaube) das derjenige der eher der BigBad-Obermotz ist,... dann ist die Versuchung gross in jeden Furz einen Grund zu sehen das er doch nciht so nett ist. :) Wobei das auch immer ein wenig eine Frage des Könnens des SL ist.

In dieser Weise benutze ich soziale Konfliktsysteme ehrlich gesagt auch nicht - was ein Charakter denkt und fühlt, ist in meinen Augen immer Sache des Spielers. Nur NSC können bei mir über Proben gesteuert werden.
Wenn ein NSC beim Versuch, einen SC zu überzeugen, regeltechnisch Erfolg hat, dann bedeutet das für mich, dass der SC nach außen als uneinsichtig erscheinen wird, wenn er sich trotzdem weigert dem anderen recht zu geben oder ihm zu vertrauen.

Kann aber auch gut sein, dass es einem Spieler Spaß macht, darzustellen, wie sein Charakter einem Irrglauben aufsitzt (wie neulich Korknadel in meiner Numenera-Runde).

Offline Nevermind

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Re: Soziale Konfliktregeln - Was denkt Ihr darüber?
« Antwort #28 am: 20.06.2014 | 17:08 »
Sozialer Konflikt sollte NICHT von den Fähigkeiten des Spielers abhängen, wie schon oft geschrieben wurde. Denn in den meisten anderen Bereichen muss der Spieler ja auch nicht können, was der SC kann.

Ich würde das nicht 100% Unterschreiben.
Das hört sich an als wenn ein Char mit fetter Int und Charisma mit allen durchkommt, weil der Char ja keinen Blödsinn redet und alle Toll finden was er so quatscht.
 

Offline Torin Wandersman

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Re: Soziale Konfliktregeln - Was denkt Ihr darüber?
« Antwort #29 am: 20.06.2014 | 17:20 »
Ich würde das nicht 100% Unterschreiben.
Das hört sich an als wenn ein Char mit fetter Int und Charisma mit allen durchkommt, weil der Char ja keinen Blödsinn redet und alle Toll finden was er so quatscht.

Ich schon. Wenn der Charakter genau dafür seine Punkte ausgibt, dann soll er in diesem Bereich auch was können.
Für ihn soll gelten was für alle gilt: Solange der Gegner nicht übermächtig ist, kannst du es schaffen.
Und es gibt die Möglichkeit dass es immer einen größeren Fisch im Teich gibt der einen fressen will wenn man ihm auf die Nerven geht.

 

Offline Keuner

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Re: Soziale Konfliktregeln - Was denkt Ihr darüber?
« Antwort #30 am: 20.06.2014 | 17:20 »
Ein SC mit viel Charisma kommt nicht mit allem durch. Abhängig vom Setting sind einige Dinge für alle SC verboten (Straftaten zum Beispiel). Da kann man sich dann auch nur schwer raus reden.
Aber wie gesagt, es hängt von den Fähigkeiten ab. So wie man im Kampf mit guten Werten ziemlich viel reißen kann, sollte das auch im sozialen Bereich klappen. Ich fordere ja auch nicht Spieler dazu auf, ihre katzenhaften Reflexe zur Schau zu stellen, wenn ihr SC sie benutzt...
Und wenn ein  NSC eh schlecht auf die SC zu sprechen ist, wird auch viel Charme wenig helfen. ;)
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Pyromancer

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Re: Soziale Konfliktregeln - Was denkt Ihr darüber?
« Antwort #31 am: 20.06.2014 | 17:31 »
Ich würde das nicht 100% Unterschreiben.
Das hört sich an als wenn ein Char mit fetter Int und Charisma mit allen durchkommt, weil der Char ja keinen Blödsinn redet und alle Toll finden was er so quatscht.

1) Der Wurf kann ja immer noch schief gehen.
2) Manche Dinge kann man auch mit exorbitant hohen Werten nicht schaffen. "Ich nehm Anlauf und springe über die 100m breite Schlucht." - "Ich überrede den König, dass er mir sein Königreich schenkt." Beides geht schlicht nicht.

Offline Nebula

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Re: Soziale Konfliktregeln - Was denkt Ihr darüber?
« Antwort #32 am: 20.06.2014 | 17:45 »
Ich würde das nicht 100% Unterschreiben.
Das hört sich an als wenn ein Char mit fetter Int und Charisma mit allen durchkommt, weil der Char ja keinen Blödsinn redet und alle Toll finden was er so quatscht.

dann klappt bei euch im Kampf eine Attacke auch nur, wenn derjenige Spieler eine extrem gute Beschreibung seiner Aktion liefert, die auch noch realistisch und leicht nachvollziehbar ist? So ohne Würfeln?

Offline Talon der Reisende

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Re: Soziale Konfliktregeln - Was denkt Ihr darüber?
« Antwort #33 am: 20.06.2014 | 18:20 »
Leute ich glaub ich hab mich etwas Falsch ausgedrückt oder aber ich bekomme den Eindruck einige kennen mur ganz oder garnicht hier.

Sicher wende ich die Regeln in Rp an und es wird auch gewürfelt bei uns, nur ist es so das gutes Rollenspiel oft bei mir/uns eine Probe ersetzt weil es uns so Spaß macht.

Und ja auch nicht solche Goldzungen oder Anfänger können bei mir nen Wortgewandten Char spielen indem sie Überredungskunst dann auswürfeln NUR selbst wenn es sich dann mal um einen nicht so redseligen Spieler handelt sollte er mir schon mit Händen und Füßen wenigstens einen ansatz eine idee oder nur eine Begründung nennen können wie sein char gedenkt (um beim Beispiel zu bleiben) die Torwache Ihn und seine Begleiter noch rein zunlassen. Und wenn dann auch nur kommt "mein Char versucht die torwache zu überreden indem er Ihr versucht klar zu machen wie wichtig es für ihn noch in die stadt gelassen zu werden" ist doch alles paletti er kann dann seine Probe werfen und gut ist. Und um auf eine später Frage zu kommen ja ich habe sogar mal das ein oder andere mal auf ne Angriffsprobe verzichten weil der spieler eine so lustige und klasse steilvorlage zum besten gegeben hat das ich gesagt habe gut Angriff gelungen. ...natürlich habe ich den rest des kampfes Parade etc ganz normal gewürfelt.

Es ist nun mal so in meinen bisherigen Gruppen das ich dort viele langjährige LARPER habe und die die es nicht sind große Fans vom Storyte. Sind da geben wir dem Ambiente ab und an mal den Vorrang aber das heist nicht das wir gänzlich auf Regeln oder Char-Bogen pfeifen.
Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.

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Offline Radulf St. Germain

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Re: Soziale Konfliktregeln - Was denkt Ihr darüber?
« Antwort #34 am: 20.06.2014 | 18:57 »
Hi,

wenn ich vielleicht meine Frage nochmal präzisieren darf.  :o

Ich wollte eigentlich nicht wissen, ob man soziale Skills würfeln sollte oder nicht (diese Diskussion scheint mir ein altes Thema zu sein). Meine Frage war vielmehr, wie man in einem System mit sozialem "Kampfsystem" erreicht, dass:

1. Man trotzdem eine Szene ausspielt (egal wie schlecht der *Spieler* im Charmen ist) statt zu sagen "Ich schmeichle nochmal (=Versuch 10) - ah, geschafft"
2. Ein realistisches Verhandlungsszenario entsteht mit Kompromissen, faulen Kompromissen, Erfolg bei verbrannter Erde usw.

Eulenspiegel

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Re: Soziale Konfliktregeln - Was denkt Ihr darüber?
« Antwort #35 am: 20.06.2014 | 19:04 »
Ich befürworte grundsätzlich soziale Konfliksysteme, ich verlange von niemandem am Tisch, dass er ein Schwert schwingen kann, ein Feuer einzünden kann, oder ein Schloss knacken kann, also warum sollte ich von ihm verlangen, dass er verführen, überreden, predigen oder verhandeln kann.
Es gibt prinzipiell drei Arten von Spielen:

1) Sport:
Hier muss der Spieler auch körperlich aktiv sein können.

2) Gesellschafts-/Partyspiele:
Hier muss der Spieler in der Regel redegewandt sein bzw. sozial aktiv werden.

3) Brett- und Kartenspiele:
Hier muss der Spieler nur die Regeln können.

LARP-RPGs ordne ich eher bei 1) ein. Pen&Paper RPGs würde ich dagegen bei 2) einordnen.

Sozialer Konflikt sollte NICHT von den Fähigkeiten des Spielers abhängen, wie schon oft geschrieben wurde. Denn in den meisten anderen Bereichen muss der Spieler ja auch nicht können, was der SC kann.
Was ist denn das für eine Begründung?

Was hindert einen bitteschön daran, in der Sache, die einem besonders am Herzen liegt, eine Ausnahme zu machen?

@ Radulf St. Germain
Probiere mal Dogs in the Vineyard aus:
Vor jede Probe beschreibst du, was du tust. Dann erfolgt der Konfliktmechanismus und es wird anschließend beschrieben, wie sich deine Handlung auswirkt.
Eine einzelner Konflikt geht dabei mehrere Runden lang.

Durch die Möglichkeit zu eskalieren und den anschließenden Fallout hast du auch "Erfolg durch verbrannte Erde".
« Letzte Änderung: 20.06.2014 | 19:11 von Eulenspiegel »

Samael

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Re: Soziale Konfliktregeln - Was denkt Ihr darüber?
« Antwort #36 am: 20.06.2014 | 19:11 »
Ich finde mittlerweile ein Regelwerk ohne soziale Skills erstrebenswert. Verhandlungen, Einflussnahme sind einzige was man am Tisch wirklich ausspielen kann - warum sollte man es verregeln?

Offline Galatea

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Re: Soziale Konfliktregeln - Was denkt Ihr darüber?
« Antwort #37 am: 20.06.2014 | 19:25 »
Ich finde Regeln für "sozialen Konflikt" ganz interessant, allerdings sollte man sich imo vorher einig werden ob man diese anwendet oder die Sache direkt (labern) löst.
Also sprich entweder - oder. Auch ein Streitgespräch das quasi als Folge von "Kampfwürfen" geregelt wird kann sehr interessant/spannend/erheiternd/unterhaltend, aber nur wenn eben nicht direkt gesprochen, sondern umschrieben wird. Opus anima hat da ein ganz nettes System (das im GRW-Steampunksetting imo sogar als "echtes" Kampfsystem gepasst hätte).
« Letzte Änderung: 20.06.2014 | 19:27 von Galatea »
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Offline Praion

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Re: Soziale Konfliktregeln - Was denkt Ihr darüber?
« Antwort #38 am: 20.06.2014 | 19:27 »
2) Gesellschafts-/Partyspiele:
Hier muss der Spieler in der Regel redegewandt sein bzw. sozial aktiv werden.

Fangen, Verstecken, Chararade, Twister, dieses Zeug wo man sachen malen muss...

Gibt auch genug Kartenspiele die erfordern, dass man körperlich aktiv wird. Ligretto beispielsweise. Oder Pack the Pack.
« Letzte Änderung: 20.06.2014 | 19:50 von Praion »
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Re: Soziale Konfliktregeln - Was denkt Ihr darüber?
« Antwort #39 am: 20.06.2014 | 19:34 »
Ich glaube, das Problem mit der Zerstückelung liegt unter anderem daran, dass ein Gespräch nicht so einfach in "Runden" einzuteilen ist wie ein Kampf. Das heißt, es ist gar nicht so recht klar, an welchem Zeitpunkt überhaupt gewürfelt werden soll - nachdem jeder etwas gesagt hat? Das führt vermutlich tatsächlich zu einer Zerstückelung.

Ich würde die Frequenz der Würfe eher intuitiv abhandeln, also immer genau dann, wenn im Gespräch eh eine Pause entsteht, in der beide Sprecher über das Gesagte nachdenken und nach Worten suchen. Dann fühlt sich das auch organischer an.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Re: Soziale Konfliktregeln - Was denkt Ihr darüber?
« Antwort #40 am: 20.06.2014 | 19:41 »
Zwei Sachen die ich wichtig finde für Soziale KONFLIKT- (nicht Kampf...) Regeln.

1. Das Ergebnis muss zumindest für eine Weile bindend sein. Nichts regt mehr auf als wenn dein Sieg dort direkt wieder nichtig gemacht wird. Zumindest so lange, bis die Sache die ihr Diskutiert habt nicht mehr direkt wichtig ist.

2. KOMPROMISS!
Warum?
A: So laufen viele Diskussionen. Der eine wird nicht vom anderen komplett zu etwas überredet ohne dabei selber etwas aufzugeben; auf den anderen zuzukommen.
B: Es gibt den nicht so sehr sozial engagierten Charakteren einen Grund gegen die darin starken überhaupt anzugehen. Wenn sie wissen, dass sie zumindest etwas aus den anderen herausbekommen können ist ein evtl. Verlust nicht so schmerzend. Sie bekommen immerhin auch was.
Kann man gut von der Differenz der Proben ausmachen, oder der Menge des "Schadens" (oder was auch immer) die die unterlegene Seite angerichtet hat.
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Re: Soziale Konfliktregeln - Was denkt Ihr darüber?
« Antwort #41 am: 20.06.2014 | 21:04 »
Was Torin und Chaos gesagt haben.

Btw Ich setze vorraus, das nach Wert und Probe versucht wird auszuspielen, ansonsten wäre es cheaten.
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Galatea

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Re: Soziale Konfliktregeln - Was denkt Ihr darüber?
« Antwort #42 am: 20.06.2014 | 21:16 »
Ich glaube, das Problem mit der Zerstückelung liegt unter anderem daran, dass ein Gespräch nicht so einfach in "Runden" einzuteilen ist wie ein Kampf. Das heißt, es ist gar nicht so recht klar, an welchem Zeitpunkt überhaupt gewürfelt werden soll - nachdem jeder etwas gesagt hat? Das führt vermutlich tatsächlich zu einer Zerstückelung.
Genau das ist imo der Fehler der oft gemacht wird - man versucht das Gespräch am Spieltisch irgendwie mit einem "sozialen Kampfsystem" zu verwurschten, was aber nur schiefgehen kann. Bei OA hat jeder Streitteilnehmer "soziale Lebenspunkte" und am Ende ergibt die Differenz in etwa den Ausgang des Streits (d.h. wenn am Ende einer auf 0 HP und der andere auf 1 HP runter ist, dann bedeutet das je nach Neigung der Beteiligten einen Kompromiss oder verhärtete Fronten) - die Darstellung des Streitgesprächs wird dabei umschrieben, vielleicht ab und an mal mit einem Zitat untermauert, aber es wird KEIN echtes Gespräch geführt, weil Gespräch + Kampfsystem halt einfach inkompatibel sind.

(Regeln für z.B. die Regeneration sozialer LP gibt es nicht, da werd ich das System für OAL noch ausbauen müssen, da wird dann noch die Komponente dazukommen, dass man sich nicht komplett in einem Streit verausgaben/provozieren lassen will, weil man sonst quasi sozial auf dem Zahnfleisch kriecht, wenn man bereits aufs Blut gereizt oder gedemütigt in den nächsten sozialen Konflikt tappt.)
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Re: Soziale Konfliktregeln - Was denkt Ihr darüber?
« Antwort #43 am: 20.06.2014 | 21:56 »
Genau das ist imo der Fehler der oft gemacht wird - man versucht das Gespräch am Spieltisch irgendwie mit einem "sozialen Kampfsystem" zu verwurschten, was aber nur schiefgehen kann. Bei OA hat jeder Streitteilnehmer "soziale Lebenspunkte" und am Ende ergibt die Differenz in etwa den Ausgang des Streits (d.h. wenn am Ende einer auf 0 HP und der andere auf 1 HP runter ist, dann bedeutet das je nach Neigung der Beteiligten einen Kompromiss oder verhärtete Fronten) - die Darstellung des Streitgesprächs wird dabei umschrieben, vielleicht ab und an mal mit einem Zitat untermauert, aber es wird KEIN echtes Gespräch geführt, weil Gespräch + Kampfsystem halt einfach inkompatibel sind.
Interessanterweise wäre das Ausspielen eines solchen sozialen Konfliktsystemes Momente echter Schauspielerei eben weil dadurch auch Schwächesituationen eines Charakters ausgespielt werden müssten.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
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Re: Soziale Konfliktregeln - Was denkt Ihr darüber?
« Antwort #44 am: 20.06.2014 | 21:57 »
Grundsätzlich denke ich das es Sinn macht das Ganze je nach System/Gruppe/Zeit'druck'/Abenteuerkonzept differenziert zu betrachten.

Mit einer DnD-Gruppe die monsterprügelnderweise durch die Dungeons zieht, will man vielleicht den 'sozialen Konflikt' anders (und mehr oder weniger Intensiv) bespielen als mit einer fluffigen SR-Laberrunde mit viel Fokus auf IP, die wieder anders ist als die Hardcore Auftragsorientierte SR-Runde oder die L5R oder die Game of Thrones Runde.

Oha, bei dir würde ich gerne L5R spielen. Da kann ich mir die teuren Ränge in den Social Skills gleich sparen und nehme auch eine ganz andere Schule, Courtier muss ja keiner sein und erpressen kann ich auch so.

Gerade L5R gehört zu den Systemen in der Intention > Resolution > Ausspielen absolut an der Tagesordnung sind.
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Re: Soziale Konfliktregeln - Was denkt Ihr darüber?
« Antwort #45 am: 20.06.2014 | 22:16 »
Im meiner SIFRP Runde hat das eigentlich immer gut funktioniert. Natürlich kann jemand mit Charisma fünf fast jeden überzeugen. Der kann dann auch Illyrio Mopatis dazu überreden ihm eine Kontingent Söldner zu überlassen muss aber dafür einen für Illyrio günstigen Handelsvertrag anbieten. Bei einem schlechten Würfelwurf hätte das auch schon ein ziemlicher Knebelvertrag werden können.

Eulenspiegel

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Re: Soziale Konfliktregeln - Was denkt Ihr darüber?
« Antwort #46 am: 21.06.2014 | 00:48 »
Fangen, Verstecken, Chararade, Twister, dieses Zeug wo man sachen malen muss...

Gibt auch genug Kartenspiele die erfordern, dass man körperlich aktiv wird. Ligretto beispielsweise. Oder Pack the Pack.
Richtig. Und keiner beschwert sich, dass er sich selber verstecken muss oder Charade spielen muss, anstatt drauf würfeln zu können.

Gerade L5R gehört zu den Systemen in der Intention > Resolution > Ausspielen absolut an der Tagesordnung sind.
Das macht doch gerade das spannendste am Setting langweilig. Wo bleibt da noch die Herausforderung?
« Letzte Änderung: 21.06.2014 | 00:51 von Eulenspiegel »

Offline Slayn

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Re: Soziale Konfliktregeln - Was denkt Ihr darüber?
« Antwort #47 am: 21.06.2014 | 00:55 »
Das macht doch gerade das spannendste am Setting langweilig. Wo bleibt da noch die Herausforderung?

Es kommt darauf an wie man die Herausforderung nun sieht. IMHO hat man es bei L5R mit einer ziemlich fremden Kultur zu tun, in die man sich durch den Charakter hineinziehen lassen muss, was bedeutet man folgt den mechanischen Ergebnissen zum Spiel und füllt diese dann aus.
Gerade das bedeutet auch in der sozialen Phase, die bei L5R ja sowohl lang als auch ausgiebig sein kann, dem Charakter, dargestellt durch seine Werte, den Vorrang zu geben und die erwürfelten Ergebnisse zu nehmen und als Spieler zu versuchen am Spieltisch dem Setting gerecht darzustellen.

[Nachtrag] Die richtig Herausforderung hier besteht nicht darin zu Schwafeln, sondern vor eine Situation gestellt zu werden und dann diese zu spielen.
« Letzte Änderung: 21.06.2014 | 00:58 von Slayn »
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Offline Bad Horse

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Re: Soziale Konfliktregeln - Was denkt Ihr darüber?
« Antwort #48 am: 21.06.2014 | 01:23 »
Hi,

wenn ich vielleicht meine Frage nochmal präzisieren darf.  :o

Ich wollte eigentlich nicht wissen, ob man soziale Skills würfeln sollte oder nicht (diese Diskussion scheint mir ein altes Thema zu sein). Meine Frage war vielmehr, wie man in einem System mit sozialem "Kampfsystem" erreicht, dass:

1. Man trotzdem eine Szene ausspielt (egal wie schlecht der *Spieler* im Charmen ist) statt zu sagen "Ich schmeichle nochmal (=Versuch 10) - ah, geschafft"
2. Ein realistisches Verhandlungsszenario entsteht mit Kompromissen, faulen Kompromissen, Erfolg bei verbrannter Erde usw.

(Hervorhebung von mir)

...nur um noch mal dran zu erinnern.

Ob man auf soziale Fertigkeiten würfeln sollte oder nicht, wurde z.B. hier diskutiert.
« Letzte Änderung: 21.06.2014 | 01:27 von Bad Horse »
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Re: Soziale Konfliktregeln - Was denkt Ihr darüber?
« Antwort #49 am: 21.06.2014 | 01:35 »
Wobei das Bullshit ist. "Würfeln" ist immer noch ein Synonym für Task Resolution und kann immer noch mit anderen Mitteln (Karten, Tabellen, Schere-Stein-Papier, usw.) erledigt werden.
Prinzipiell geht es immer noch um die Reihenfolge, die wichtig ist: Geschieht etwas In-Game und wir beschreiben es (Task Resolution > Narrative) oder beschreiben wir etwas und schauen dann, wie es In-Game so ist (Narrative > Task Resolution).
Beide Ansätze verschieben den Fokus und somit auch das Spielgefühl.
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