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[Grat der Freiheit] Waffentechnik im 19. Jahrhundert
Pyromancer:
"Grat der Freiheit" ist im Kern ein 19.-Jahrhundert-Setting mit vereinzelten Fantasy-Elementen. Baustelle hier im Thread: Waffentechnik und Taktiken auf dem Schlachtfeld.
Momentan findet im Setting der Sprung von Lineartaktik mit Glattrohr-Musketen zu Schützenschwärmen und Tirailleuren mit Repetiergewehren statt. Das geht mir aber irgendwie zu schnell, und ich verstehe zu wenig von der Materie, um mein dumpfes Unbehagen über die Implikationen zur Fertigungstechnik (Manufakturen auf der einen, Fabriken mit "modernen" Werkzeugmaschinen auf der anderen Seite?) aus der Welt schaffen zu können. Das interessiert hinterher im Spiel zwar keine Sau, aber ich muss das wissen. 8)
Kann ich das Zündnagel-Gewehr einfach überspringen? Soll ich solche Absonderlichkeiten wie das Girandoni-Luftgewehr abbilden? Wenn ja, wie?
Welche industrielle Basis braucht ein Land dafür?
Im Anhang findet ihr den aktuellen Entwurf der Waffen-Werte für Savage Worlds.
[gelöscht durch Administrator]
Waldviech:
--- Zitat ---Welche industrielle Basis braucht ein Land dafür?
--- Ende Zitat ---
Ich würde mal vermuten, man bräuchte eine vergleichsweise vernünftige Industrialisierung und gut ausgerüstete Büchsenmacher. Allerdings würde ich berücksichtigen, dass ein 19. Jahrhundert (sei es Fantasy oder nicht) schon ein ganz beträchtliches Maß an Globalisierung kennt. Das Schauplatz-Land selbst braucht also nicht zwingend eine starke industrielle Basis. Soll der ländliche "Berg-Flair" erhalten bleiben und große Fabriken im Setting keine große Rolle spielen, kann technisch höher entwickeltes Zeug dennoch prima als Importware vorkommen. Irgendwo, ganz weit weg, gibt es ein Paris, London oder Berlin, wo fortschrittliche Industrieware herkommt - aber da hat allenfalls der Dorf-Doktor mal studiert, die SC haben in den Bergen genug anderes zu tun.
In kleinerem Maßstab könnte es natürlich auch irgendwo eine Art Basel geben, wo in kleinerer Menge hochwertige Mechanik gebastelt wird.
User6097:
Einfache Gewehre-also alle, die in deinem Setting vorkommen- können auch per Hand gefertigt werden, natürlich dauert das länger, aber es geht problemlos. Der Grad der Industrialisierung regelt eigentlich nur, wie günstig und wie schnell die Waffen produziert werden können.
Waldviech:
Das hätte vermutlich auch den Vorteil, dass man hervorragend den Typus des "quasi-mystischen Büchsenmachers" mit einbauen kann. Also der, der (wenn gut) die Rituale zur Silberkugelherstellung kennt oder der, der (wenn böse) mit dem Dunklen Jäger zusammen Freikugeln gießt. Außerdem ist das natürlich auch der, der Gewehre wie Bärentöter und Henrystutzen herstellen kann.
Jeordam:
Zur Produktion kann ich wenig sagen, aber bei der Waffenliste ist beim Vergleich von Muskete und Büchse der Hund drin. Die sind parallele Entwicklungen, mit der Muskete als Waffe mit schneller Schussfolge und niedriger Reichweite und der Büchse genau andersrum. In deiner Liste haben sie aber die gleiche Ladezeit. Das passt nicht.
Mein Vorschlag ist, die Ladezeit der Muskete auf eine Aktion zu reduzieren. Ja, damit hat sie die gleiche Ladezeit wie die Hinterladergewehre, aber deren Vorteil ist der gezogene Lauf der Büchsen. Und das man sie im Gegensatz zu Musketen und Büchsen im Liegen laden kann, statt aufrecht ohne Deckung in der Gegend rumzustehen.
Eigentlich nutzen auch Musketen und Büchsen Papierpatronen im militärischen Kontext. Nicht zum reinschieben wie beim Hinterlader, aber als abgemessene Menge Schwarzpulver plus Kugel und dem Papier als optionalem Pflaster. Klassischer Drill mit Kugel aus der Patrone beissen, Zündpfanne füllen, Lauf füllen, Kugel in den Lauf spucken, (Pflaster einführen,) Ladestock reinrammen, feuerbereit.
Ausserdem würde ich den Schwarzpulverrauch über die düster/dunkel/absolute Dunkelheit-Skala abhandeln statt ein zweites Fass aufzumachen.
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