Autor Thema: Typische Railroad-Situationen...  (Gelesen 47899 mal)

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Offline Slayn

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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #200 am: 12.08.2014 | 17:40 »
Ich glaub ich hab hier noch nie nen Thread gestartet, der nicht nach spätestens einer Seite komplett in ein anderes Thema abgegleitet ist... :D

Ganz ehrlich? Was erwartest du bei der ursprünglichen Fragestellung und dem fehlenden Kontext dazu?

Da hättest du genau so gut schreiben können: Ich glaube ich habe am Wochenende einen Spezl beleidigt. Sagt mir bitte Situationen in der ihr einen Spezl beleidigt habt damit ich die vermeiden kann!

Wäre genau so gewinnbringend gewesen.
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Offline Grubentroll

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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #201 am: 12.08.2014 | 18:01 »
Ich finde die Fragestellung total klar, und die ersten Posts richten sich ja noch nach der Fragestellung.

Es scheint also verständlich gewesen zu sein.

Offline Bad Horse

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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #202 am: 12.08.2014 | 18:50 »
Ich glaub ich hab hier noch nie nen Thread gestartet, der nicht nach spätestens einer Seite komplett in ein anderes Thema abgegleitet ist... :D

Du darfst deinen Thread auch gern ein bisschen überwachen. Da du in deinem ersten Post nach dem OP sowas wie "alles gut" geschrieben hast, ging ich davon aus, dass dich die Drift nicht stört und du noch Gewinn daraus ziehst.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Ucalegon

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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #203 am: 13.08.2014 | 00:55 »
Exakt. Genau das sagen unter anderem 1of3, Nordmännchen, Pyromancer und ich die ganze Zeit.

Jo. Wollte ich auch nicht unnötig wiederholen. Nur nochmal betonen, dass objektive RR-Kriterien ein Desiderat zu sein scheinen und mir eine Definition, die ich auf Rollenspielprodukte und SL-Entwürfe nicht anwenden kann, zu kurz greift.

Offline Arkam

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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #204 am: 13.08.2014 | 15:40 »
Hallo zusammen,

zum Thema Drama und starker Spielleiter antworte ich im neuen Thread. Drei Themen in einem Thread muss ja nicht sein.

Die Sache mit dem Vertrauen auf den Spielleiter ist so eine Sache. Ich spiele derzeit bei drei Spielleitern fertige Abenteuer bei Pathfinder und Shadowrun. Das Shadowrun Abenteuer hatte einen typischen die Charaktere werden ohne Grund angeklagt und kommen so ins Abenteuer Einstieg. Weil ich aber wusste es ist ein Abenteuer Einstieg und er wird keine unnötigen negativen Konsequenzen haben habe ich da mitgespielt. Ich könnte mir dann auch Spielleiter vorstellen die daraus dann einen Verlust von Ausrüstung und denn Nachteil Vorbestraft ableiten würden. Der hätte dann aber auch bis ins Kambrium, nein nicht nur bis in die Steinzeit, verschissen.

Wenn ich sage das mein Charakter dem Fluss abwärts folge und der Spielleiter mich dann im Gebirge verortet fühle ich mich gerailroadet. - Ja es war nicht immer leicht Spieler bei mir als Spielleiter zu sein.
Das ist für mich aber objektives Railroading. Die Spieler haben etwas anderes gesagt, der Hintergrund legte eine andere Konsequenz, nämlich das Auskommen an einem größeren Fluss oder an der Flussmündung nahe und ganz ehrlich dramatisch sollte es auch nicht werden.

Das Kontaktgift das durch den, extra als Schutz besorgten, Lederhandschuh drang sollte einfach nur etwas Schaden machen. War bei DSA 1 oder 3 nicht dramatisch und von der Regelseite nicht festgelegt und brachte die Charaktere auch nicht in eine Richtung, also nicht etwa zum Heiler mit dem Auftrag. War also extrem schlecht gespielleitert aber kein Railroading. - Ich durfte trotzdem weiter den Spielleiter geben.
Ich denke aber einige Spieler hätten das durchaus als Railroading gesehen.

Gruß Jochen
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Offline Grubentroll

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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #205 am: 13.08.2014 | 16:18 »
Du darfst deinen Thread auch gern ein bisschen überwachen. Da du in deinem ersten Post nach dem OP sowas wie "alles gut" geschrieben hast, ging ich davon aus, dass dich die Drift nicht stört und du noch Gewinn daraus ziehst.

Das sind zwei verschiedene paar Schuhe.

1) Ich habe nur angemerkt, dass es eben so ist, dass Threads hier gerne in komplett andere Richtungen laufen.

2) Ich habe da (mittlerweile) kein Problem (mehr) damit. Ist okay. Es kamen ja ein paar gute Antworten auf meine Anfangsfrage raus.



Offline 1of3

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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #206 am: 13.08.2014 | 23:29 »
Es gibt da ein paar Tricks, wie man ganz gut dafür sorgen kann, dass User genau das tun, was man möchte. Dein "Fehler" war hier, dass du einen Abstraktionsschritt bzw. eine Bewertung verlangst hast, die unklar ist. "Nenne typische Railroading-Situationen!" - Was ist bitte "typisch"? Das führt im schlimmsten Fall zu:

User1: $Beispiel
User2: Aber $Beispiel ist doch gar nicht typisch!
...

Besser wäre also: "Nennt bitte Railroading-Situationen!"


Du wolltst zudem ein Sammlungsthema, also eines wo Leute gewisse Dinge hinschreiben. Da ist es günstig so zu formulieren, dass Antwortende auf keinen Fall auf die Idee kommen können miteinander zu reden.

Im Zweifelsfall ganz direkt: "Macht hier bitte nur Beispiele, keine Diskussionen. Im Zweifelsfall können wir für Diskussionen ein weiteres Thema öffnen. Danke."

Ein Thema zu begleiten, wie Pferd sagt, kann nützlich sein, aber eigentlich nur, wenn man diskutieren lassen will. Das war nicht deine Absicht, du wolltest sammeln. Also am besten jeden Diskussionsbedarf abwürgen, bevor das Thema überhaupt anfängt.

Offline Teylen

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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #207 am: 14.08.2014 | 10:04 »
Es gibt da ein paar Tricks, wie man ganz gut dafür sorgen kann, dass User genau das tun, was man möchte. Dein "Fehler" war hier, dass du einen Abstraktionsschritt bzw. eine Bewertung verlangst hast, die unklar ist. "Nenne typische Railroading-Situationen!" - Was ist bitte "typisch"? Das führt im schlimmsten Fall zu:

User1: $Beispiel
User2: Aber $Beispiel ist doch gar nicht typisch!
...

Besser wäre also: "Nennt bitte Railroading-Situationen!"
Dadrauf wäre doch auch nur gekommen:
User1: $Beispiel
User2: Aber $Beispiel ist doch gar kein Railroading! <Railroading Definitions Diskussion! Fight!>
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Offline Maarzan

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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #208 am: 14.08.2014 | 10:55 »
Bezüglich illigitim:
Legitim wäre meines Erachtens alles, was von der Spielwelt bzw. der Rolle des Charakters in dieser her machbar wäre und nicht durch generellen Anstand oder durch eine Absprache eingeschränkt wurde.
Das sind dann insbesondere eben die Spielregeln, aber auch die expliziten Vorabvorgaben des Spielleiters, wie und was er zu leiten gedenkt.

Wobei da natürlich in der Beurteilung der Spielwelt ein Graubereich liegt, wo Sachen denkbar aber zunehmend unwahrscheinlich sind, aber da sind wir dann wohlauch in dem Bereich, welcher eben durch den jeweiligen Vertrauensvorschuss erst einmal nicht zum Railroadalarm fühert, sondern erst, wenn dieser Kredit aufgebraucht ist.

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Der Rote Baron

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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #209 am: 17.08.2014 | 09:40 »
Railroading ist jedes Spiel, bei dem ich eigentlich nicht spiele, sondern bestenfalls Stichworte geben darf oder vielleicht mal würfle, ohn dass dies den Fortgang der handlung wesentlich beeinflusst. Also Situationen, die der SL besser einfach erzählt und als Faktum dargestellt hätte.

Beispiel: Die Charaktere sollen im Dragonlance-Abenteuer "Dragons of Flame" von Draconiern gefangen werden. Sie befinden sich auf dem Weg in die Ortschaft Solace. Also haben sie folgende "Entscheidungen" zur Auswahl:
1) Sie trödeln in der Gegend herum und laufen nicht der roten Linie nach. Dann werden sie von zwei Drakoniern, die auf zwei Roten Drachen reiten gestellt und zur Aufgabe gezwungen (noch unbeholfener kann man das bei Charakteren der Stufen 4-7 echt nicht machen!). Weiter geht's im Käfig der Sklavenkarawane.
2) Die SC gehen nach Solace. Gehen sie dort nicht in die Kneipe und lungern in der Staße herum. Passiert erst einmal gar nichts. Legen sie sich mit den die Leute drangsalierenden Drakoniern an, können sie ein bisschen kämpfen, um anschließensd von über 100 (!) Drakoniern umstellt zu werden. Ab in den Käfig!
3) In der Kneipe können sie beobachten, dass Drakonier einen Gast herumschubsen und eine Kellnerin belästigen. Schreiten sie ein, können sie kämpfen. Verlieren sie - ab in den Käfig. Falls sie nicht kämpfen passiert, dasselbe wie wenn sie den Kampf gewinnen sollten, nämlich
4) ein Hobgoblin mit 8 Drakoniern kommt in die Kneipe und erklärt sie zu Gefangenen wgen Landstreicherei und der Zerstötung von Eigentum im Reich Xak Tsaroth. Sollten die Scs sich ergeben - Käfig. Sollten sie kämpfen, warten vor der Kneipe noch 40 weitere Drakonier um sicherzustellen, dass es im Käfig der Sklavenkarawane weitergeht.

Ach so, die Befreiung ist auch geplottet: Elfen überfallen die Karawane und retten den Tag und den Fortgang des Abenteuers. Dabei öffnet sich wie von Geisterhand die Käfigtür, damit die Spieler vielelicht noch mal was bekämpfen können (= Würfel rollen). Eigentlich können sie aber auch im Käfig sitzen und warten, bis die Elfen ihren vorgeschriebenen Teil erfüllt haben. Das Abenteuer geht dann fahrplanmäßig weiter.

Alleine so etwas zu lesen, bereitet mir körperliche Pein!

Ich hab enichts dagegen, wenn an einer bestimmten Stelle Helden gefangen genommen werden MÜSSEN, damit das Abenteuer weitergeht. Allerdings sollte, dann folgendes erfüllt sein:
1) Entscheidungen sollten dennoch ihren Wert im Abenteuer haben. Z.B. sollten getötet Gegner dann in späteren Begegnungen fehlen oder die Hilfe der Schankmaid später positive Auswirkunegn haben (gibt einen Hinweis, schenkt ain Amulett, das an einer bestimmten Stelle im Abenteuer hilft usw.)
2) Die Spieler sollten für die Plotwillkür Gummipunkte bekommen (so z.B. in Mutants & Masterminds), die ihnen später im Abenteuer helfen.
3) Das Ganze sollte schnell von statten gehen und sich nicht lange hinziehen, so das den Spielern klar ist, dass ihre Optionen sehr eingeschränkt sind.
4) Das Ganze möchte möglichst wenig unbeholfen und möglichst spärlich eingesetzt werden.

Luxferre

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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #210 am: 18.08.2014 | 08:18 »
Ich habe keine Lust, mich an der Theoriediskussion zu beteiligen. Vielmehr geht es mir darum, was ich an Railroading gut finde, und was ich nicht mag.

Nehmen wir den Start des Abenteuerpfades "Schlangenschädel". Die SC sind auf einem Schiff und haben völlig unzusammenhängende Aufgaben, Plots oder Motivationen. Doch das Schiff erleidet Schiffsbruch. Da können sich die SC noch so gut behaupten, sie erwachen aus ihrer Ohnmacht erst gemeinsam an einem Strandabschnitt. Selbst die Reihenfolge des Aufwachens (plus beginnender Kampf) ist halbwegs vorgegeben.
Das ist sehr gescriptet, aber unbedingt notwendig, um den Plot loszutreten. Und soweit für mein Empfinden völlig okay.

Ein Gegenbeispiel wäre eine lineare Kampagne, in der 2 SC (ergo kleine Gruppe), die sich auf soziale Interaktion und Manipulation spezialisiert haben (ein Schurke und ein Mentalmagier, System Rolemaster) in eine völlig andere Richtung als anfangs besprochen geschubst werden, in der sie normalerweise zero Überlebenschancen hätten (Natur, Wildnis, Weltenretterplot) und nur durch das Eingreifen völlig übermächtiger NSC überhaupt überleben können.
Es ist ein Plot vorbei an den SC, dieser ist auch noch stromliniemförmig vorgegeben und dabei dürfen die Spieler auch nur zuschauen und Daumendrücken, denn die völlig übermächtigen NSC regeln eh schon alles.
Klingt fast nach DSA, oder  >;D

Das sind jetzt mal zwei Beispiele aus meiner letzten Rollenspielzeit. Einmal SL und einmal SC.

Offline gunware

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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #211 am: 18.08.2014 | 08:44 »
Alleine so etwas zu lesen, bereitet mir körperliche Pein!
Es kann sein, dass ich mich total irre und die Zeiten durcheinander bringe, aber war es nicht so, dass man mit diesem AB die Roman-Serie nachspielen konnte? Dann würde ich persönlich eigentlich erwarten, dass ich mich auf Schienen durchs AB bewegen muss, damit es einigermaßen aufgeht. Oder verwechsle ich gerade etwas?
Ich bin der letzte Schrei der Evolution, als sie mich erschaffen hatte, schrie sie: "Oh Gott, was habe ich denn gemacht?!"

Offline Nevermind

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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #212 am: 18.08.2014 | 08:56 »
Es kann sein, dass ich mich total irre und die Zeiten durcheinander bringe, aber war es nicht so, dass man mit diesem AB die Roman-Serie nachspielen konnte? Dann würde ich persönlich eigentlich erwarten, dass ich mich auf Schienen durchs AB bewegen muss, damit es einigermaßen aufgeht. Oder verwechsle ich gerade etwas?
Jupp. :)
Wobei der SL es zumindest mal sagen sollte. :)
wobei die Drachenlanze-Abenteuer auch so gerne mal Schienen verlegen.

Offline Arkam

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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #213 am: 18.08.2014 | 21:37 »
Hallo zusammen,

mir fällt gerade auf das gerade viele frühe Abenteuer, also aus den 80er Jahren, auch eine starke Schiene hatte die bis zum Dungeon führte dann einparkte und die Charaktere im selbigen dann fast beliebig herumlaufen lies.
Beim DSA Abenteuer "Der Strom des Verderbens" wurde diese Struktur dann aufgebrochen. Am Anfang gab es einen Detektivteil mit vielen Toten. Der an mir vorbei gegangen ist weil ich auf den Dungeon gewartet habe. Es gab dannn auch ein Abschlußdungeon. So kann man sich als Spieler auch selbst Schienen bauen.

Gruß Jochen
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Offline Oberkampf

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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #214 am: 19.08.2014 | 16:13 »
Strom des Verderbens ist aber auch ohne Zutun der Spieler eine riesige Einbahnstraße ohne Abzweigungen, also beste Voraussetzung für das Gefühl, gegängelt zu sein. Jede Szene findet nach einem vorgegebenen Plan statt, fast jede Szene verläuft notwendigerweise so, wie sie im Buch steht. Lediglich ein paar Kämpfe brechen aus dem Trott aus, denn sie sind zwar vorgegeben, aber wenn man auf Würfeldrehen (was damals noch nicht so aggressiv propagiert wurde) verzichtet, besteht die Möglichkeit unerwarteter Ausgänge. Am Schluss gibt es tatsächlich eine "Kreuzung", welche von zwei verdächtigen Parteien die SCs verfolgen sollen - wobei ein Weg der eindeutig richtige ist, auf den die Schlüsselinformationen aus den vorangegangenen Szenen klar hinweisen.

Positiv zu vermerken sind bei dem Abenteuer zwei Sachen: Alle Schlüsselinformationen werden den Spielern ohne geschummelte Proben mitgeteilt, und am Ende gibt es einen Kampf gegen eine Handvoll Oger.
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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #215 am: 21.08.2014 | 09:59 »

Nehmen wir den Start des Abenteuerpfades "Schlangenschädel". Die SC sind auf einem Schiff und haben völlig unzusammenhängende Aufgaben, Plots oder Motivationen. Doch das Schiff erleidet Schiffsbruch. Da können sich die SC noch so gut behaupten, sie erwachen aus ihrer Ohnmacht erst gemeinsam an einem Strandabschnitt. Selbst die Reihenfolge des Aufwachens (plus beginnender Kampf) ist halbwegs vorgegeben.
Erinnert irgendwie an gewisse DSA Abenteuer Romane

http://vinsalt.regioconnect.net/wbb2/thread.php?threadid=4628&hilight=wir+fahren+mit+dem+Schiff

Sorry kann ich nix mit anfangen, der Untergang okay aber was währenddessen oder danach kommt ....
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Offline Slayn

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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #216 am: 21.08.2014 | 10:49 »
Erinnert irgendwie an gewisse DSA Abenteuer Romane

http://vinsalt.regioconnect.net/wbb2/thread.php?threadid=4628&hilight=wir+fahren+mit+dem+Schiff

Sorry kann ich nix mit anfangen, der Untergang okay aber was währenddessen oder danach kommt ....

Das eigentliche Problem an der beschriebenen Situation ist: "... und haben völlig unzusammenhängende Aufgaben, Plots oder Motivationen".
Das ist der Auftakt eines Adventure Paths, da wird gespielt was auf den Tisch kommt. Wenn die Spieler andere Motivationen einbringen als die, welche für einen AP benötigt werden und im Vorfeld abgesprochen werden müssen, dann läufts eh schief.
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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #217 am: 21.08.2014 | 11:00 »
Ich habe kein Problem damit, in etwas geworfen zu werden, wo mein SC nicht für designt war - z.b. ein Schiffbruch - aber ne Menge wenn ich damit in irgendeine erzwungene Situation straitjacketed werde.

Wenn der Einstieg es erfordert, das die SCs im orkischen Sklavenlager sind, dann starte ich im orkischen Sklavenlager - wenn  er es erfordert das sie im Tempel des Namenlosen sind - dann starte ich dort(genauer gesagt war ne Idee ne Party aus Rondrageweihten, Magier und Dieb zusammenzubringen, deren Tempel, Aka und "Gilde" in höheren Rängen infiltriert waren)
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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #218 am: 21.08.2014 | 11:45 »
Das gehört nun eigentlich mehr in den Thread über "passende SCs zur Kampagne". Wenn die Spieler ihre Charaktere alle "blind" bauen bzw sie mit hausgemachten Motivationen wie für ein freies / spielergesteuertes Kampagnenspiel ausstatten, werden sie wahrscheinlich ganz andere Ziele haben, als was da der AP eigentlich erwartet.

Naja ist ja wurscht.
Paradebeispiele für geplantes RR findet man in den alten Shadowrun-ABs (z.B. Flaschendämon, Euphoria, DNA/DOA etc), leider find ich gerade die Bücher nicht (sind wohl auf den Speicher gewandert). Aber im Prinzip endet da jedes Kapitel mit einem Abschnitt "Keine Panik!", in dem jeweils die Möglichkeiten durchgegangen werden, was alles schiefgehen kann und wie man die Spieler wieder "back on track" bringt. Teilweise ist das natürlich sinnvoll, aber teilweise kam es halt, zumindest nach meiner Erinnerung, auch schonmal sehr holzhammermäßig rüber.

Eben noch ein bissl im Forum gestöbert und auf diese Perle (aus einem DSA-AB) gestoßen:
"Sollte dennoch ein Gelehrter oder Neugieriger die Ruine untersuchen wollen, vereiteln Sie es ihm durch Donnerschlag und heftigen Regen sowie die Aussicht auf eine deftige Erkältung."
« Letzte Änderung: 21.08.2014 | 11:53 von Feuersänger »
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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #219 am: 21.08.2014 | 12:23 »
Eben noch ein bissl im Forum gestöbert und auf diese Perle (aus einem DSA-AB) gestoßen:
"Sollte dennoch ein Gelehrter oder Neugieriger die Ruine untersuchen wollen, vereiteln Sie es ihm durch Donnerschlag und heftigen Regen sowie die Aussicht auf eine deftige Erkältung."

Gniehihihihihi

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Und ja Flaschendämon und DNA/DOA können schwierig sein, alte SR Abenteuer sowieso.
Gerade wenn da alle Connections auf einmal die (jahrelange)Zusammenarbeit einstellen, weil irgendwer irgendein Gerücht in Umlauf gebracht hat, oder die Gruppe 'automatisch' gefunden wird, egal wo sie sich verkriechen.

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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #220 am: 21.08.2014 | 12:34 »
SR scheint mir generell sehr anfällig. Das liegt vor allem an der versuchten Komplexität des Settings und der Kleinteiligkeit und Partikularitarität der Regeln. Man kann eben nicht, auf ich will nicht entdeckt werden würfeln. Gleichzeitig gibt es in der Welt massenhaft wohlvernetzte Leute, die im Hintergrund agieren. Typische Fantasy-Abenteuer werden dagegen auf eher kleinem Raum, mit wohl definierten Beteiligten gespielt.

Offline Feuersänger

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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #221 am: 21.08.2014 | 13:08 »
Noch ein paar RR-Elemente aus meinen Spielerfahrungen gefällig?

* "Küstenwölfe": diese ließ ein SL dann auftauchen, wenn er die SCs in eine bestimmte Richtung bugsieren wollte. Denn "Küstenwölfe fallen Zweibeiner selbst dann an, wenn sie nicht ausgehungert sind, und können entgegen landläufiger Meinung auch auf Bäume klettern".
Das Ganze war zwar schon etwas humorig gemeint, aber es war halt letzten Endes doch nur eine Methode zu sagen "Ich will nicht, dass ihr die Nacht im Freien verbringt. Ihr sollt jetzt dieses seltsame Palisadendorf betreten, nicht erst morgen wenn's hell ist."
"Wie macht 'n Küstenwolf?" - "Tuuut tuuut!"

* Und dann war da noch die SL, die einer (etwas chaotischen) Spielerin eine Art teleportierende Katze als Aufpasser zur Seite gestellt hat. Primär sollte dieses Vieh verhindern, dass die Schurkin allzu schlimme Dinge tut. Aber sie wurde auch gerne eingesetzt, um die Party an bestimmte Orte zu kommandieren.
"Plötzlich macht es *plopp* und die Geisterkatze taucht vor euch auf. 'Schnell, auf dem Feld vor der Stadt passiert dies und das."
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Offline Xemides

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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #222 am: 21.08.2014 | 13:41 »
Die Teleportkatze hat was von Fernsehtieren wie Lassie oder Flipper  ~;D
« Letzte Änderung: 21.08.2014 | 15:44 von Xemides »
Evolution is just a theory? Well so is gravity but I don't see you jumping off of buildings.

Offline bobibob bobsen

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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #223 am: 21.08.2014 | 13:49 »
Zitat
* "Küstenwölfe": diese ließ ein SL dann auftauchen, wenn er die SCs in eine bestimmte Richtung bugsieren wollte. Denn "Küstenwölfe fallen Zweibeiner selbst dann an, wenn sie nicht ausgehungert sind, und können entgegen landläufiger Meinung auch auf Bäume klettern".
Das Ganze war zwar schon etwas humorig gemeint, aber es war halt letzten Endes doch nur eine Methode zu sagen "Ich will nicht, dass ihr die Nacht im Freien verbringt. Ihr sollt jetzt dieses seltsame Palisadendorf betreten, nicht erst morgen wenn's hell ist."
"Wie macht 'n Küstenwolf?" - "Tuuut tuuut!"

Ist schon spaßig; Wölfe kenn ich auch als RRelement bei uns waren es allerdings Wüstenwölfe und sie trieben uns immer in Richtung einer Pyramide die wir ums verrecken nicht betreten wollten.
Das war vor 30 Jahren und kurzfristig fanden wir das auch recht lustig.

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #224 am: 21.08.2014 | 13:53 »
Den Trick mit Reittier "zurücklassen" dann kommen Wölfe habe ich mal mit sind da noch Felle zu gebrauchen kommentiert
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
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