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[5e] Starkes Uncanny Dodge und schwache Monks
Arldwulf:
Die Chance ist ja leider auch hoch, dass diese Unterschiede in der Balance schlicht Absicht sind. So sinnlos dies eigentlich wäre, doch WotC geht es ja in erster Linie um Kundenrückgewinnung, und da dürfen sie sich keinen "Balancingfetisch" vorwerfen lassen.
Auch viele andere Dinge wirken ja eher grob über den Daumen gepeilt als tatsächlich ausbalanciert. Monsterwerte, Feats und viele Klasseneigenschaften. Vielleicht mag man langfristig auch die Bastler wieder stärker ansprechen.
Auch wenn es aus Rollenspielersicht natürlich ärgerlich ist.
Thandbar:
Wenn man der 5th eine Sache und dann gleich deren Gegenteil vorwirft, wirkt das auf mich wenig überzeugend.
Man beklagt, dass es zu wenige Baumöglichkeiten und damit Individualisierung gebe, und das sei natürlich schlecht fürs "Rollenspiel". Oder aber es gibt zu viel davon und damit zu viel Powercreep und damit sei das auch wieder schlecht fürs "Rollenspiel".
Der Weg, den die 5th angesichts dieser paradoxen Erwartungshaltungen gegangen ist, ist halt "leider" der, alles optional zu machen. Wenn man MCing und Feats nicht will, kann man sie weglassen, wenn man sie drinhaben will, schaltet man sie dazu. Im Zusammenhang mit der "Rulings, no Rules"-Philosophie führt das dann dazu, dass man nie genau weiß, wie das Spiel eigentlich aussehen wird, zu dem man sich zusammengesetzt hat.
Ich gehe aber schon davon aus, dass so blatante Balancing-Murkser wie das unendliche Moondruid-Wildshape oder die Skelettbogenschützenarmee des Nekromanten erratiert werden.
Vigilluminatus:
--- Zitat von: Rhylthar am 2.09.2014 | 05:33 ---Ich glaube nicht, dass das was mit Castern/Mundanen zu tun hat. Warlock/Sorcerer kriegen auch nichts, was so mächtig ist. Ich gehe davon aus, dass bei Wildshape mal wieder nicht genau nachgedacht wurde.
--- Ende Zitat ---
Wahrscheinlich, ja. Aber bei den anderen Klassen sind es höchstens einzelne Fähigkeiten, die ich überarbeiten würde, wenn sie mir im Spiel zu mächtig/schwach erscheinen. Die angesprochenen Wildshape und ev. Uncanny Dodge (wobei ich da schon beinahe komplett zurückrudere - erst mal im Spiel austesten, es war wirklich die Defensiv-Schwäche des Monks, die es übermächtig erscheinen lässt), Reckless Attack des Barbaren (Ist das wirklich eine Verzweiflungsattacke, wenn er durch seine starken Rage-Resistances nur halb so viel potenziellen Schaden nimmt, wie er an seinen Gegnern verursacht? Wenn das wirklich eine "Fierce Desperation"-Attacke sein und nicht jede Runde eingesetzt werden soll, sollte der Barbar ev. für diesen Turn auch seine Rage-Resistances verlieren), und die Magical Secrets des Barden lassen sich offenbar herrlich für Powercreep ausnutzen...
Aber beim Monk liegt immer mehr im Argen, je länger ich ihn mir anschaue (persönliche Meinung!). Durch seine schnell versiegenden Punkte ist er (vor allem der Avatar-Monk) die Klasse, die am meisten auf Short Rests angewiesen ist, die den Spielfluss unterbrechen, weil man ja für eine Stunde Rast (im Gegensatz zur 5-Minuten-Verschnaufpause von 4e) praktisch ein gesichertes Camp einrichten muss. Viele seiner Klassenfähigkeiten sind vielleicht stimmungsvoll, aber nur selten bis gar nicht nützlich (Purity of Body, Tongue of the Sun and Moon, Timeless Body, auf höheren Leveln Slow Fall und Deflect Missiles, solang man damit keine Zauber abwehren kann). Nur ein einziger Monk-Archetyp hat Selbstheilung, während bei anderen Nahkämpfern alle Archetypen Selbstheilung/Schadensabsorption kriegen. Mächtige Ki-Fähigkeiten wie Stunning Strike und Quivering Palm sind sehr billig, und generell haben der Shadow- und der Open-Hand-Monk wenig zusätzliche Verwendung für Ki, während die ganze Four-Elements-Tradition ein wahrer Ki-Fresser ist. Die meisten anderen Klassen würd ich gern ausprobieren, aber den Monk müsste ich mir vorher an vielen Stellen zurechtbiegen. Aber wie gesagt: persönliche Meinung, ich werd ihn ja nicht spielen.
Thandbar:
--- Zitat von: Vigilluminatus am 2.09.2014 | 09:48 --- Mächtige Ki-Fähigkeiten wie Stunning Strike und Quivering Palm sind sehr billig, und generell haben der Shadow- und der Open-Hand-Monk wenig zusätzliche Verwendung für Ki, während die ganze Four-Elements-Tradition ein wahrer Ki-Fresser ist.
--- Ende Zitat ---
Ja, das Problem habe ich mit dieser Subklasse auch. Vom Flair her finde ich sie am besten, aber wenn eine Klasse auf Punkte-Management angewiesen ist, steigt die Gefahr, dass die Konkurrenz der Fähigkeiten untereinander dafür sorgt, dass man immer die beste Option spammt. Und das ist imho doch zumeist der Stun. Die Auswahl an Elementarfähigkeiten finde ich im Verlauf der Progression für den Aang-Mönch auch ziemlich gering.
Arldwulf:
--- Zitat von: Thandbar am 2.09.2014 | 09:18 ---Wenn man der 5th eine Sache und dann gleich deren Gegenteil vorwirft, wirkt das auf mich wenig überzeugend.
Man beklagt, dass es zu wenige Baumöglichkeiten und damit Individualisierung gebe, und das sei natürlich schlecht fürs "Rollenspiel". Oder aber es gibt zu viel davon und damit zu viel Powercreep und damit sei das auch wieder schlecht fürs "Rollenspiel".
--- Ende Zitat ---
Nur sind diese beiden Dinge nicht das Gegenteil voneinander. Man kann sehr wohl viele Baumöglichkeiten haben - und dennoch Balancing.
Genau darum geht es ja. Schlechtes Balancing schränkt die Zahl der tatsächlich genutzten Konzepte ein, sorgt dafür dass Spieler häufiger das gleiche wählen. Ich kann dann immer noch 10.000 verschiedene Optionen haben aber an 3 von 5 Tischen sitzen praktisch die gleichen Charaktere. Überspitzt ausgedrückt, und immer natürlich mit dem Hinblick dass es hierbei genug Abstufungen gibt.
Aber letztlich bedeutet gutes Balancing "ich kann alles spielen was ich mag, und jede Rolle verkörpern." - und schlechtes schränkt dies weiter ein.
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