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Shadowrun: Capital Files "Volume/01 - MetaHuman Poker"

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Ludovico:
Herr Kaiser ging ruhigen Schrittes zur linken Treppe und stellte sich dort hinter den jungen Leuten an und wartete darauf eingelassen zu werden.
Dem Gespräch der Kids versuchte er erst gar nicht zu folgen, selbst wenn sie mal einige Brocken Deutsch sprachen.
So unauffällig wie möglich beobachtete er die Türsteher, um zu sehen, wie professionell und wie gut bewaffnet sie waren.
Nebenbei bemerkte er zu Nemesis: "Ein netter Schuppen!"

Doc Letterwood:
Die Türsteher musterten die Menge. Einer von beiden, ein untersetzter breitschultriger Osteuropäer mit einem mehr schlecht als recht sitzenden dunkelgrauen Anzug  übernahm das Öffnen der Tür, sofern sein Kollege ihm mittels Körpersprache oder gar verbal sein Okay gegeben hatte.
Dieser, über eins neunzig groß und mit einer breiten Tätowierung eines australischen Tribals im Gesicht,  übernahm die Überprüfung. Er musterte die Anwesenden, schaute hin und wieder auf etwas, das er in der linken Faust hielt, und sprach kurz in ein Comlink.
"He, Du.", grunzte er und trat mit zwei großen Schritten an einen Typen mit goldener Irokesensichel in der Schlange. "Wirr habän gesagt, kein Scheiß-Punk von euch märr in de Disko!", spie er ihm ins Gesicht.
Der Irokesenmann blickte dem Türsteher verächtlich ins Gesicht.
"Ey Mann, easy, stay smooth und alles so, neh? Will echt nur mein' Finger abhol'n...". Er hob seinen rechten Arm und deutete auf seine Hand. Ausgefranste Enden zeigten sich dort, wo scheinbar einst mal ein Mittelfinger aus Plastik angeleimt war.
Der Türsteher grinste. "Brauchste nicht märr. Zieh Leinä, dalli." Mit einer schaufelartigen Hand griff er um den Kopf des Irokesenmannes und drehte ihn mit einer ruckartigen Bewegung aus der Menge heraus. Dann gab er ihm einen Schubs Richtung Straße, und die Irokesensichel verschwand leise fluchend mit schlurfendem Schritt in der Dunkelheit.
Die übrigen Teenies rund herum stießen sich an, grinsten, tuschelten. Und warteten geduldig, bis der kleinere der beiden Türsteher wieder großzügig die Tür öffnete, durch die russischer City-Punk dröhnte.

Ludovico:
Herr Kaiser erinnerte sich an die Waffendetektoren und wurde sichtlich unruhig.
Er wandte sich an Nemesis: "Ich bin gleich wieder da."
Schnell, gerade so als wenn er pinkeln müßte, verschwand er in einer Seitengasse, wo er die Pistole, nachdem er sich versichert hat, daß niemand ihn beobachtete und daß keine Kameras da wären, hinter einer Mülltonne zwischen etwas Unrat versteckte.
Beruhigt und entspannt stellte er sich wieder neben Nemesis in die Schlange:
"Alles klar!"

Preacher:
Als Messiah das Neon Knights verließ und den Parkplatz betrat atmete er zuerst einige male tief durch - nach der Atmosphäre im Inneren war die von Abgasen durchsetzte Luft des Plex geradezu eine Wohltat.

Die Verärgerung war ihm immer noch im Gesicht abzulesen.

Was bildet sich der kleiner Scheißer eigentlich ein? "Eine Astrale Überprüfung führe ich nur durch, wenn ich es für richtig halte" - aber mich anmachen, ich sollte meine Aktionen mit dem Team absprechen.

Er nickte Howling Wolf, der an den Ford gelehnt da stand wortlos zu, stieg auf seine BMW Blitzen und fuhr los, in Richtung des Gebietes der Digital Dawgs.
Als er im Halbdunkel des Schreins saß, spürte er wie immer dessen beruhigende Wirkung auf seinen Geist. Er war froh darüber, denn sich voller Wut in die Matrix zu begeben erschien ihm irgendwie...unpassend.

Als er sich ausreichen im Einklang mit sich selbst und den Geistern der Elektronenwelt fühlte, griff er nach dem Kabel und stöpselte sich ein.
Ein Wirbel, und er stand in der virtuellen Entsprechung des Hauptquartiers. Wie immer, wenn er sich in die Matrix begab, verspürte er ein Gefühl der Ehrfurcht, fühlte sich winzig und unglaublich mächtig zugleich, wie ein kleiner aber wichtiger Teil eines gewaltigen Ganzen.

Dann wollen wir doch mal sehen

Dachte er grimmig, als er sich in die Datenströme stürzte, die ihn zum Host des Hungarian führen würden.

Doc Letterwood:
Herr Kaiser und Nemesis

Nach etwa zwanzig Minuten waren Nemesis und Herr Kaiser an der Reihe. Zweimal hatten die Türsteher aufgedonnerte Frauen einfach aus der Menge gerufen und nach vorn geholt. Sie durften zuerst hinein.
Gerade musterte der größere der beiden Türsteher die Neuankömmlinge. Seine Augen wanderten über Gesicht, Kleidung und Schuhwerk, dann zu dem was er in der Hand hielt - einen kleinen Handheld-PC mit Namen, Fotos und einem neumodischen Detektor, wie Herr Kaiser bemerkte.
Dann drehte der Türsteher den Kopf etwas nach hinten, sagte etwas in kehliger russischer Sprache zu dem kleineren. Beide nickten sich zu.
Der kleinere öffnete die Tür und entließ einen Schwall Russkypop auf die Straße.
"Weitärr.", schnarrte der Große und wies mit dem Kopf zur offenen Tür. "Keinä Tsaibawärr!", fügte er mit warnendem Ton hinzu.

Hinter der doppelflügligen Stahltür eröffnete sich die Eingeweide der Diskothek. Auf dem Boden war ein Phosphor-Mosaik eingelassen, das die Schriftzüge "The Hungarian Dance Hall" nachbildete. Aufgestylte, mit kurzen Röckchen bekleidete Kellnerinnen drängten durch die Menge, irgendwo über ihnen summte eine Klima-Anlage, die Musik dröhnte aus Lautsprechern an allen Ecken der Tanzfläche und die Metamenschen unterhielten sich mit den Lippen nah am Ohr ihrer Gesprächspartner.
Die Tanzfläche war gefüllt und schwitzende Leiber drängten sich in dem hämmernden Beat gegeneinander. Eine klagende Stimme sang, E-Gitarren röhrten und der Bass nutzte die wenigen Lücken in dem treibenden Gesang, um mit Wummern auf sich aufmerksam zu machen.

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