Pen & Paper - Spielsysteme > D&D5E
Wo 5e krampfhaft 4e vermeidet
Arldwulf:
Die Rollen gibt es schon immer, und sind letztlich auch in der 4E vor allem als Info gedacht. Ist ja nicht so, als ob der Kämpfer keinen Schaden macht. Noch nichtmal gesagt ob er nun der ist der am meisten schaden macht, oder doch ein anderer.
Schon im PHB gibt es ja "secondary roles" - was da schon aufzeigt wie schwammig und durchlässig diese Kategorien sind.
Und auch in der 5E ist es ja nun nicht so, als ob alle einfach nur "Schaden machen", auch wenn Mearls dies als Hauptkriterium für die Bewertung der Charaktere nannte. So etwas sind immer nur Tendenzen. In 4E arbeiten die Charaktere stärker zusammen, ergibt sich das Gesamtergebniss stärker aus der Summe und der Synergie ihrer Aktionen.
5E ist dort etwas stärker an 3.5 und dem Konzept "jeder darf mal scheinen", im Gegensatz zu "alle strahlen zusammen" angelegt. Es passiert leichter, dass ein einzelner Charakter einfach nur einen Zauber macht und damit eine Begegnung klar dominiert oder deutlich einfacher macht.
Das ist der Grund, warum man auch die Rollen weniger stark betonen muss, Spieler weniger an die Hand nehmen muss und erklären was die normale Aufgabe so eines Charakters sein könnte.
Aber wie gesagt...viel mehr als Tips sind das ja ohnehin nie gewesen, einige der besten "Controlling" Fähigkeiten der 4E stecken bei Leadern und Strikern, einige der besten "damage dealer" der 4E sind eigentlich "Defender" und eine der besten Möglichkeiten zum "Defending" ist excessives Controlling.
Oder anders gesagt: Am Ende kann sowieso jeder Charakter machen was er will. Ist in der 5E auch nicht anders...wie gesagt, nur mit etwas größerem Fokus auf reinen Schaden, und etwas weniger Teamarbeit. Darum sind die Begriffe selbst als Hilfe weniger interessant. Ich würde nichtmal sagen, dass die nun explizit vermieden werden. Sie sind nur einfach nicht wirklich nötig.
Scurlock:
--- Zitat von: Elden am 12.09.2014 | 13:39 ---Ich habe meine Aussage über die Rolle ausschliesslich auf den Kampf bezogen. Und der Fighter als Tank ist deshalb nur im Kampf limitiert. Wer im Kampf gerne austeilen will soll halt einen Slayer nehmen.
--- Ende Zitat ---
Nur weil ein Rollenspiel wie D&D einen Schwerpunkt im Kampf legt, heisst es trotzdem nicht, dass dann automatisch eine Rollenverteilung wie im Onlinerollenspiel vorgenommen werden muß. Die Rollenverteilung und nicht deren Limitierung hat bei D&D bis einschließlich der 3.x sehr gut funktioniert. Erst durch die 4E hat diese Limitierung eingesetzt. Die 4E ist also nicht gleichzusetzen mit D&D.
--- Zitat ---Wenn ich ein Rollenspiel will, bei dem der Kampf nicht wichtig ist, kann ich ja auch Fate spielen
--- Ende Zitat ---
Wenn ich ein Spiel will, in dem die Rollen der Klassen im Spiel allein durch den Kampf definiert werden, dann kann ich auch WoW spielen.
Arldwulf:
Das kann man wohl zu 100% unterschreiben. Und genau deshalb ist es natürlich so wichtig derartige Rollen nun nicht nur im Kampf zu definieren.
Sondern dafür zu sorgen, dass Unterstützungscharaktere halt immer unterstützen. Auch wenn es darum geht, ob man nun eine Fertigkeitsherausforderung bewältigen soll. Gerade beim 4E Barden sind da so viele schöne Sachen dabei, welche besonders ausserhalb der Kämpfe eine Wirkung entfalten. Aber auch andere Charaktere können so etwas natürlich, abhängig von ihrer Rolle und ihren Eigenschaften. Da gibt der Kämpfer dann halt Boni durch eine passende Rede weil er die Fähigkeit dazu hat. Und der Schurke hilft der Gruppe beim schleichen, während der Magier bei Reisen und Zaubern glänzt um Informationen zu sammeln und mit Zaubern die der Gruppe auch außerhalb der Kämpfe helfen. Und diese Dinge sind dann halt immer auch individuell - jeder Charakter hat mehrere solcher Unterstützungsfähigkeiten zur Auswahl, und auch außerhalb der Kämpfe müssen sie zusammenarbeiten. Ihre Rolle bezieht sich genauso auf diese Aspekte.
Aber das bringt einen natürlich zu einem weiterem Punkt den man vermieden hat: Den Fokus auf Nichtkampfherausforderungen.
Einer der größten Unterschiede der 4E waren ja die vielen Dinge die dafür hereingebracht wurden. Und sie nun wieder zu entfernen, und allgemein das Skillsystem recht rudimentär einzubringen ist dort natürlich auch als bewußter Schritt weg von solchen Elementen zu sehen. Und ein wenig stärker zu einem reinem Kampffokus.
Back to the Roots, im Sinne von "Back to the dungeon" wenn man so will.
Wenn Mearls sagt die Klassen seien über den Schaden ausbalanciert, und über die Anzahl der Kampfencounter, so muss man dies schon recht ernst nehmen.
Thandbar:
Das ist eine interessante Diskussion, hat aber mit der Ausgangsfrage nicht mehr so viel zu tun, oder?
Arldwulf:
Weiß ich gar nicht...im Prinzip ist es ja schon etwas was die 5E vermeidet. Bzw. zwei Dinge.
Rollen zu haben (wie jedes D&D) aber sie nicht so benennen.
und
Fertigkeitsherausforderungen und Mittel um Fertigkeiten auch auf hohen Stufen interessant zu machen zu vermeiden.
Aber beim zweitem ist es halt mehr als nur ein Anschein...man hat das einfach ganz gestrichen.
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln