Autor Thema: Musik und Auswirkung auf Stimmung  (Gelesen 1784 mal)

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Offline Ludovico

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Musik und Auswirkung auf Stimmung
« am: 5.09.2014 | 16:20 »
Da ich demnächst eine Runde leiten werde (Atomic Highway) und mir nach dem Genuss von Creedence Clearwater Revival (CCR) in den Sinn kam, solche Oldies aus den 60ern und 70ern dieser Art als Hintergrundmusik zu nutzen, um dem Ganzen ein bißchen Easy Rider-Flair zu geben, stellt sich mir heute folgende Frage:

Zu Fantasy gibt es diverse Bands und Musikrichtungen, die sehr gut passen. Da wären Gothic-Bands, oder Bands wie Faun, etc.
Ebenso kann man für Shadowrun und SF gut Techno oder auch Industrial nutzen.

Das Ziel ist, die Stimmung des vorgegebenen Settings zu vertiefen.

Aber wie sieht es aus mit Musik, die scheinbar nicht zum Setting passt, wenn also Independent oder Heavy Metal bei High Fantasy a la Forgotten Realms gespielt wird oder Western Country-Musik bei SF?
Wie wirkt sich das auf die Stimmung aus?

Offline Slayn

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Re: Musik und Auswirkung auf Stimmung
« Antwort #1 am: 5.09.2014 | 16:34 »
Oh Gott! Bleib mir weg mit diesen ganzen "Stimmungs"-Bands wenn es um Fantasy geht. Da gehört für mich Iron Maiden, Black Sabbath und Co. hin und kein Zeugs mit dem man Rentner einschläfern könnte.
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Offline Ludovico

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Re: Musik und Auswirkung auf Stimmung
« Antwort #2 am: 5.09.2014 | 16:50 »
Alter, mir geht es generell darum, wie sich Musik auf die Stimmung auswirkt und ob man mittels solcher Methoden auch das Flair anpassen kann.
Und CCR ist geil!  :headbang:
« Letzte Änderung: 5.09.2014 | 16:52 von Ludovico »

Offline Antariuk

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Re: Musik und Auswirkung auf Stimmung
« Antwort #3 am: 5.09.2014 | 17:05 »
Finde die Methode, Stimmung mit Musik zu erzeugen, zwar nicht schlecht aber generell sehr schwierig. Vor allem die Aussage "sehr gut passend".

Je nach Setting und Genre kann die Wahl der Musik für die Mitspieler extrem störend sein, weil sie nicht zu deren Ideen und Vorstellungen passt. Um das Beispiel aufzugreifen, die einen finden den Anachronismus von Heavy Metal in den Forgotten Realms sicher witzig, andere werden davon total irritiert sein. Falls die Gruppe ingesamt auf einer Wellenlänge liegt kann das natürlich klappen, aber davon würde ich nicht ausgehen. Ich denke hier läuft man mit Soundtracks (die nicht dauer-epischen Stücke) oder Gruppen wie Erdenstern besser, auch wenn das viele sehr kitschig finden. Das Problem wird vielleicht kleiner, je moderner und pseudo-realistischer das Setting wird. Bei vielen Steampunk Settings dürften Klassiker aus der viktorianischen Zeit als passend empfunden werden, bei SciFi wird sich in irgendeinem der modernen Elektro-Genres geeignete Untermalung finden.

Ich selbst z.B. würde mich übelst gestört fühlen, wenn jemand bei D&D mit Faun und Co. ankommen würde (was auch daran liegen mag, dass ich dieser Richtung nur wenig abgewinnen kann).
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Offline Trichter

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Re: Musik und Auswirkung auf Stimmung
« Antwort #4 am: 5.09.2014 | 17:21 »
Wie schon erwähnt sollte man da die Interessen der einzelnen Spieler berücksichtigen. So ein bisschen Mittelalter-Dudelsack-Musik ist ganz nett wenn die SC auf einem Jahrmarkt sind, aber wenn ein Spieler die Musik absolut nicht mag, wird das Spielerlebniss für sie/ihn dadurch nicht besser.

Ich hatte mal in einer Runde einen SL, der für bestimmte NSC immer dieselben Songs im Hintergrund gestartet hat. Da wusste man dann schon anhand der Musik wer gerade an die Tür klopft. Fand ich persönlich ziemlich gut.

Allgemein wäre noch zu beachten, dass besonders deutsche Texte in Hintergrundmusik sehr leicht zur Ablenkung vom Spiel führen, weil man dann den Texten der Musik folgt. Geht mir zumindest so.

Achamanian

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Re: Musik und Auswirkung auf Stimmung
« Antwort #5 am: 5.09.2014 | 17:31 »
Für mich geht Musik mit Gesang tendenziell gar nicht - zumindest nicht auf Deutsch oder Englisch, dann höre ich automatisch mit halbem Ohr auf den Text ...
Ich verwende allerdings oft Filmmusik und manchmal klassische Musik und habe da eigentlich die besten Erfahrungen damit gemacht, Sachen leicht neben der Spur zu verwenden - also keine zu erkennbaren Themen wie von Herr der Ringe, Indiana Jones, Star Wars, sondern eher entweder zurückhaltende oder etwas "avantgardistischere" Soundtracks. Die lasse ich dann auch meist einfach ziemlich leise laufen, ohne spezielle Stücke rauszusuchen - manchmal ergibt sich durch Zufall eine Synergie mit dem Spiel, und sonst hat man eine Grundstimmung, die aber stark im Hintergrund bleibt.

Meine Lieblingssachen im Rollenspiel sind derzeit die früheren Kompositionene von Jerry Goldsmith - den ursprünglichen "Planet der Affen" verwende ich gerne für Numenera, "Star Trek - The Motion Picture" (minus das heroische Hauptthema) für Ashen Stars und den "Alien"-Soundtrack mal hier, mal dort. "Logan's Run" dürfte auch ein großartiger SF-Rollenspiel-Soundtrack sein, leider finde ich ihn nirgends zu einem vernünftigem Preis ...

Offline blut_und_glas

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Re: Musik und Auswirkung auf Stimmung
« Antwort #6 am: 5.09.2014 | 18:11 »
Die Frage ist auch, ob ich Musik als Dauerberieselung im Hintergrund habe, einen Soundtrack zum Spielgeschehen (mit kontextsensitiver Auswahl der Musik je nach Szene/aktueller Handlung), oder nur einzelne wenige Funktionsstücke (beispielsweise Intro und Outro) verwende.

(Und dann wären da auch noch solche Dinge wie "Konzeptkampagnen", die der Musik aufgeschneidert sind, anstatt andersherum...)

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Offline Antariuk

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Re: Musik und Auswirkung auf Stimmung
« Antwort #7 am: 5.09.2014 | 18:16 »
(Und dann wären da auch noch solche Dinge wie "Konzeptkampagnen", die der Musik aufgeschneidert sind, anstatt andersherum...)

Geht das überhaupt, in der Praxis? Hab da auch schonmal überlegt, es aber nie versucht in die Tat umzusetzen.
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Luxferre

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Re: Musik und Auswirkung auf Stimmung
« Antwort #8 am: 5.09.2014 | 19:05 »
Ich brauche leise und unaufdringliche Musik im _Hintergrund_ ;)

Allerdings kann ich mir gut vorstellen, bei gewissen Settings auch mal etwas Anderes zu probieren. Wie in diesen miesen 90er Jahren Teenie Horror Filmen (Ich weiß, was Du ...). Seichten Garage-Gothic-Rock. Typ0 oder so.
Würde vllt zu Deinem Experiment passen. Soundtrack holen, reinlegen, abdampfen.

Ich könnte mich ebenfalls schlecht konzentrieren, wenn es Musik ist, in der sich der Gesang arg in den Vordergrund drängt. Lenkt mich wohl zu sehr ab.

Offline BlueShark

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Re: Musik und Auswirkung auf Stimmung
« Antwort #9 am: 5.09.2014 | 20:28 »
Aber wie sieht es aus mit Musik, die scheinbar nicht zum Setting passt, wenn also Independent oder Heavy Metal bei High Fantasy a la Forgotten Realms gespielt wird oder Western Country-Musik bei SF?
Wie wirkt sich das auf die Stimmung aus?
Firefly  :-*

Aber insgesamt finde ich, dass die Musik schon eher zu dem bespielten Genre passen sollte. Westernflair passte ja auch einfach zu dem speziellen Firefly Setting.
Und ich mag auch unaufdringliche, instrumentale Stücke lieber. Gesang vielleicht eher bei den angesprochenen Jahrmarkt- oder Tavernenszenen.

Insgesamt mag ich Musik beim Spielen :)

Offline Mondsänger

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Re: Musik und Auswirkung auf Stimmung
« Antwort #10 am: 8.09.2014 | 11:13 »
Also ich bin ein großer Fan von Musik zur Stimmungserzeugung. Die großen Klassiker wurden hier ja auch schon genannt. Industrial beispielsweise für Cyberpunk, Dudelsäcke für Jahrmärkte etc. Soundtracks von Filmen oder Computerspielen gehen moistens immer gut. Ich persönlich bin dazu übergegangen mir in Spotify Playlists für verschiedene Stimmungen bzw. Runden anzulegen (RPG Heroisch, Kampf, Mystery etc.) und bei Bedarf dazwischen zu switchen. Wenn ich eine besondere Stimmung haben will,dann greife ich auch manchmal auf Soundeffekte bzw. Looptracks zu um eine bestimmte Stimmung hervorzurufen.

Was übrigens hervorragend funktioniert, wenn man es selten einsetzt, ist es Geräusche einfach mal einzuspielen statt den Spielern das zu beschreiben. Einfach mal mitten in die Diskussion am Spieltisch den Sound eines Feuergefechts einfügen: Selten habe ich Spieler und Charaktere aufrichtig überrascht gesehen "Höre ich wirklich was ich höre?". Oder bei einem Einbruch einfach mal den Soundeffekt einer Alarmsirene einspielen. Für mich persönlich ist es toll, wenn sowas am Spieltisch gemacht und wird und dann am besten auch noch funktioniert ;-)
Hans Hermann Lohenstein
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Offline Ludovico

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Re: Musik und Auswirkung auf Stimmung
« Antwort #11 am: 8.09.2014 | 11:30 »
@Blueshark und Mondsaenger
Habt ihr auch Erfahrung mit andeten Musikrichtungen in anderen Settings gemacht?

Mir kommt zum Beispiel gerade 70er und 80er Disco-Musik fuer Cyberpunk in den Sinn.

Offline Slayn

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Re: Musik und Auswirkung auf Stimmung
« Antwort #12 am: 8.09.2014 | 11:35 »
@Blueshark und Mondsaenger
Habt ihr auch Erfahrung mit andeten Musikrichtungen in anderen Settings gemacht?

Mir kommt zum Beispiel gerade 70er und 80er Disco-Musik fuer Cyberpunk in den Sinn.

Betrachte die ganze Sache mal anders herum: Ich schätze mal, viele Leute assoziieren mit bestimmter Musik bestimmte Dinge und das ruft ggf. Emotionen wach. Es bleibt herauszufinden was nun wen genau anspricht und dies dann zu benutzen um die Situation im Spiel somit zu unterstreichen. Das halte ich für den besseren Ansatz als zu sagen X für Y.
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Offline Talwyn

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Re: Musik und Auswirkung auf Stimmung
« Antwort #13 am: 8.09.2014 | 11:47 »
Ich werde in meiner am kommenden Freitag (hooray!) startenden D&D 5E Kampagne etwas neues ausprobieren. Statt der ewig im Hintergrund loopenden Musik, die oft nicht richtig zum Geschehen passt, werde ich in bestimmten Schluesselszenen speziell hierfuer erstellte Musik/Ambient-Stuecke einspielen. An meine Spieler: Wer sich die Ueberraschung nicht verderben will, klickt nicht auf den Spoiler:

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Staendig im Hintergrund laufende Musik will ich hingegen nicht mehr einsetzen, weil die wie gesagt meiner Erfahrung nach oft nicht zum Geschehen passt, und dann eher kontraproduktiv ist.
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Offline Crimson King

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Re: Musik und Auswirkung auf Stimmung
« Antwort #14 am: 8.09.2014 | 12:00 »
Ich werde in meiner am kommenden Freitag (hooray!) startenden D&D 5E Kampagne etwas neues ausprobieren. Statt der ewig im Hintergrund loopenden Musik, die oft nicht richtig zum Geschehen passt, werde ich in bestimmten Schluesselszenen speziell hierfuer erstellte Musik/Ambient-Stuecke einspielen. An meine Spieler: Wer sich die Ueberraschung nicht verderben will, klickt nicht auf den Spoiler:

Ich fahre inzwischen auch mit dem Ansatz, nicht durchgängig zu bedudeln, sondern Musik punktuell in für diese passenden Momenten einzusetzen und auch mal nur anzuspielen. Dann kann man auch eher Sachen mit Gesang nehmen. Allerdings verwende ich Musik inzwischen nur noch bei Horror-Runden.

Darüber hinaus halte ich Musik, die aus den im Laptop eingebauten Lautsprechern oder 20-Euro-Schepperboxen ohne Bass kommt, für wesentlich störender, als Musik mit Gesang. Dafür kann ich problemlos Manowar & Co. im Hintergrund haben, wenn wir Bier&Brezel-DnD spielen.
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Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
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J.W. von Goethe

Offline Shihan

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Re: Musik und Auswirkung auf Stimmung
« Antwort #15 am: 8.09.2014 | 12:09 »
Betrachte die ganze Sache mal anders herum: Ich schätze mal, viele Leute assoziieren mit bestimmter Musik bestimmte Dinge und das ruft ggf. Emotionen wach. Es bleibt herauszufinden was nun wen genau anspricht und dies dann zu benutzen um die Situation im Spiel somit zu unterstreichen. Das halte ich für den besseren Ansatz als zu sagen X für Y.
This!
Natürlich ist es ein No-Brainer, wenn ich für meine EotE-Kampagne auf den (vielfältigen) Star Wars-Soundtrack zurückgreife. Das funktioniert ganz großartig, garniert mit ein paar Blaster-Sounds, wenn's mal rund geht.

Davon ab ist das aber IMHO sehr schwer, d.h. in anderen Settings den Soundtrack zu finden, der die richtige Stimmung erzeugt. Hilfreich ist es, da auch mal aus den ausgetretenen Pfaden herauszugehen. Sowas wie Tarantino bspw. beim Duell der Braut und O-Ren auf diesen Western-artigen Sound gesetzt hat. Großartig. Und das funktioniert auch mit anderen Situationen.

Offline Space Pirate Hondo

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Re: Musik und Auswirkung auf Stimmung
« Antwort #16 am: 8.09.2014 | 12:10 »

Offline First Orko

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Re: Musik und Auswirkung auf Stimmung
« Antwort #17 am: 8.09.2014 | 12:20 »
Ich nutzte Musik auch immer je nach Runde und Aufwand. Für die wöchentliche Runde gibts halt mal nen passenden Intro-Song und ansonsten ne SciFi-Ambient-Playlist auf Youtube, eine längere, einmalige Runde evt. mit Szenenmusik (Electrokram für den Club, wo man immer wieder wichtige NSCs trifft), manchmal aber auch ganz ohne.
Für die Bioshockrunde auf dem Grossen habe ich den Soundtrack im Hintergrund laufen lassen, was ganz wunderbar ging - obwohl es halt Songs mit Text sind aber halt nicht so aufdringlich.

Das derzeitige SciFi-Abenteuer habe ich an einige späte 70er-SciFi-Klassiker angelehnt, dementsprechend war die Introszene mit Fat Nelly unterlegt (Das Raumschiff heißt so und die Musik lief passenderweise im Cockpit...). Hat meiner Meinung nach gut funktioniert.
« Letzte Änderung: 8.09.2014 | 12:24 von Orko »
It's repetitive.
And redundant.

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Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline Talwyn

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Re: Musik und Auswirkung auf Stimmung
« Antwort #18 am: 8.09.2014 | 12:44 »
Hilfreich ist es, da auch mal aus den ausgetretenen Pfaden herauszugehen. Sowas wie Tarantino bspw. beim Duell der Braut und O-Ren auf diesen Western-artigen Sound gesetzt hat. Großartig. Und das funktioniert auch mit anderen Situationen.

Das habe ich auch mal probiert. Ich fand's super, meine Spieler haben's mit Stirnrunzeln quittiert...
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Offline Mann mit Ukulele

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Re: Musik und Auswirkung auf Stimmung
« Antwort #19 am: 8.09.2014 | 13:40 »
Ich habe Runden mit und ohne Musik.

Bei unserer Star Wars Runde gehts immer los mit Main Theme und dann spricht der SL den "gelben Lauftext".
Danach läuft auf ganz leiser Stufe einfach eine Random SW-OST-Playlist. Das funktioniert.
Für Kampfsituationen wechseln wir gelegentlich auf explizit passende Tracks (aus der nämlichen Playlist).

Ich brauche nicht unbedingt Musik, kann mir aber grade für OneShots mit speziellem Hintergrund Musikuntermalung gut vorstellen.
Bei der Wuxia-Runde auf dem Treffen gabs beispielsweise so einen Moment, da hätte das Axt-Gang-Thema aus Kung Fu Hustle perfekt reingepasst.

Ich finde grundsätzlich Musik besser, die man nicht zuordnen kann, weil mich das eher rausholt aus der Stimmung oder Immersion oder wie auch immer.
Wenn ich z.B. Soundtrack höre und genau die Filmbilder dazu sehe, aber eigentlich grad was ganz anderes spiele, würds mich eher nerven.
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Offline Mondsänger

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Re: Musik und Auswirkung auf Stimmung
« Antwort #20 am: 8.09.2014 | 14:43 »
@Ludovico

Also ich habe auch mal Country in einem Sci-Fi Setting gespielt, dann bekommt man halt ein deutlich "erdigeres" Setting, also eher Firefly oder StarCraft als Babylon 5 bzw. Star Trek. Generell muss ich aber sagen, dass ich mit dem abspielen von "genreferner" Musik eher vorsichtig bin und das nur in Maßen oder wenn es zu der Handlung past einsetze. Bei Vampire zum Beispiel kann man wunderbar zwischendurch mal (wenn man beim örtlichen Ancilla zu Gast ist) Barockmusik spielen, in einem Cthulhusetting kann man zwischen Swing, Blues, Jazz und Horror-Atmosphäretracks hin und her wechseln etc . ..
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Offline Cassiopeia

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Re: Musik und Auswirkung auf Stimmung
« Antwort #21 am: 9.09.2014 | 14:48 »
Zitat
Aber wie sieht es aus mit Musik, die scheinbar nicht zum Setting passt, wenn also Independent oder Heavy Metal bei High Fantasy a la Forgotten Realms gespielt wird oder Western Country-Musik bei SF?
Wie wirkt sich das auf die Stimmung aus?

Musik kann extrem schnell Emotionen wecken. Mit 10 Sekunden Musik kannst du schon eine Stimmung erzeugen. Mit 10 Sekunden Erzählung ist das deutlich schwerer.

Daher kannst du gut Szenen mit dem Anspielen eines Liedes einleiten. Das ist dann weniger Hintergrundmusik sondern Musik die ganz bewusst wahrgenommen wird. Entsprechend auch etwas lauter und währenddessen passt es sicher besser, wenn nur Handlung erzählt wird oder gar nicht gesprochen wird, aber man vermutlich sollte kein Charakter sprechen. Wenn du (wie ich) beim Rollenspiel filmisch denkst, dann denke an den Musikeinsatz in Pulp Fiction oder The Big Lebowsky.

Da muss man aber exzellent vorbereitet sein oder ein sehr feines Gespür für Musik und Szene haben.