Pen & Paper - Spielsysteme > D&D5E
[D&D 5] Interview mit dem 5e-Consultant RPGPundit zu 5e und Consultantgate
Thandbar:
Ich sehe nicht, inwiefern D&D Modell für ein Spiel sein sollte, dass mit vielen verschiedenen Spielstilen kompatibel ist. Natürlich *kann* man verschiedene Sachen spielen und handwedelnd einstreuen, wenn man als Gruppe darauf Lust hat, aber das geht doch mit jedem Spiel so. Es ist ja kein Zufall, dass das zweite der drei großen Bücher stets ein Monsterhandbuch ist, und kein Diplomatiehandbuch oder Kriminalfallhandbuch.
Wenn es darum geht, die bisherigen Kunden von D&D zufrieden zu stellen, ist es ja durchaus kein Fehler, zumindest grob in dieselbe Kerbe zu stoßen. Wenn man jedoch neue Kunden ansprechen will, muss man gucken, ob die vielleicht was anderes bevorzugen würden. Und es gibt genug Leute, die auf Fantasy-Monsterhatz mit 6-8 Kämpfen am Tag einfach nicht so richtig Böcke haben.
Arldwulf:
@chrimson king: Hoffe ich doch, das dies keinen überrascht. ;)
Hab ja schließlich bereits oben beschrieben, warum ich dies so sehe. Und ganz generell, zumindest im eingeschränktem Kosmos der Rollenspielforen ist es ja ohnehin etwas seltsam Leuten vorzuwerfen sie kennen es nicht anders, und spielen etwas nur aus Gewohnheit.
Dafür ist heutzutage die Informationsflut viel zu groß, und viel zu leicht sich über Alternativen zu informieren.
@Thandbar: Ja, und hier hab ich auch das größte Problem mit dem Pundit, er sagt zwar man solle viele Spielstile einbringen, bewirbt dabei aber etwas was stark auf einen einzelnen Spielstil ausgelegt ist.
Thandbar:
--- Zitat von: Arldwulf am 10.10.2014 | 09:17 --- Dafür ist heutzutage die Informationsflut viel zu groß, und viel zu leicht sich über Alternativen zu informieren.
--- Ende Zitat ---
Es ist aber nicht leicht, eine Gruppe für ein Spiel jenseits des Mainstreams zu finden, geschweige denn einen SL, wenn man selber keiner sein möchte. Diese Abhängigkeit von anderen Menschen, die das jeweilige Regelwerk nicht nur besitzen, sondern obendrein kennen, macht es ja so schwierig, einfach mal Bulldogs! oder was auch immer zu spielen.
Ich hatte mal eine Vampir-Spielerin seinerzeit befragt, was sie von der nWoD halte. Sie antwortete mir: Nichts, weil ihr Spielleiter einen Blick ins Regelwerk geworfen hätte und es doof fand, zumal er sich nicht in was Neues einarbeiten wollte, was einen anderen Würfelmechanismus habe.
Wenn ich Interesse an einem Computerspiel habe, ist es kein Problem, online dafür Leute zu finden, selbst wenn es sich um ein altes und Nischenspiel handelt. Ich bin nicht darauf angewiesen, mich bei den Riesen zu bedienen, wenn ich realistische Chancen haben will, den Kram auch wirklich zu spielen.
Auf der Drachenzwinge hat man ja offenbar schon Schwierigkeiten, Gruppen für die 5E zu finden.
1of3:
@Huntress: Du versuchst jetzt wieder "Spielertypen" zu beschreiben, also ein Modell aufzustelllen, wie Leute ungefähr spielen. Ehrlich gesagt: Das weiß ich nicht. Ich glaube aber, dass es aktuell drei ausdifferenzierte Schulen gibt, die behaupten auf eine Weise zu spielen, auf Grund dieser Ideen Ansprüche an Spiele stellen, dafür eine bestimmte Fachsprache verwenden, gewisse Autoritäten anerkennen und gewisse Medien und Treffenpunkte haben.
Das sind Storyteller, Storygamer und OSRler. Es gibt in der Tat keine Schule "klassischen Rollenspiels" aus einfachem Grund: Der Mainstream redet nicht. Es spricht nur, wer sich vom Mainstream in irgendeiner Weise abheben will. Es gibt sehr wohl diverse weitere Arten und Weisen zu spielen, man denke an Leute die Spaß an mechanischer Optimierung von Charakteren haben. Aber diese Strömungen haben es noch nicht geschafft, sich in gewisser Weise zu institutionalisieren. Sie haben keine Struktur und keinen Auftritt nach Außen.
In diesem Sinne ist es Scheiß egal, wie du tatsächlich spielst. Wenn du die Jokes, die ich über das Storygamer-Monster gemacht habe, nicht zumindest ansatzweise verstanden hast, bist du kein Storygamer. Du gehörst dann nicht dieser Schule an, denn du kennst ihre Codes nicht. Möglicher Weise sind in deinem Spielen Anleihen dieser Schule.
Wir müssen hier also sehr klar differenzieren: Spielstil oder Spielschule.
Wir können jetzt natürlich auch einen Spielstil als Storygaming, Storytelling oder sonst etwas bezeichnen. Dann ist aber die Frage, was den auszeichnet. Ich würde dir z.B. nicht zustimmen, dass die SL eine Gesichte vorbereiten muss, um Storytelling zu betreiben. Ich würde dir auch nicht zustimmen, dass Storygaming bedeutet, eine anspruchsvolle Geschichte zu entwerfen. Aber wie Fredi sagte: Das kannst du halten wie ein Hauself, Sprache gehört niemandem.
Die Gruppe, die sich als Storygamer bezeichnet, zielt aber in ihren Selbstaussagen gar nicht darauf ab, anspruchsvolle Geschichten zu entwerfen. Die wollen "kohärentes Rollenspiel". D.h. die können ganz begeistert D&D spielen und Monster metzeln. Das gehört zur Parteillinie.
Arldwulf:
@Thandbar: Ist halt die Frage wie weit der Satz tragen soll. Bis zu "Die meisten Leute Spielen D&D weil es ihnen tatsächlich Spaß macht" würde ich problemlos mitgehen, bis zu "und deshalb können sie mit keinen anderen Sachen Spaß haben" nicht.
Die Verfügbarkeit ist natürlich eine grosse Schwierigkeit, da stimme ich dir durchaus zu. Aber es ist ja auch nicht so als ob diese nur am Veröffentlichungszeitpunkt liegt, man kann dies auch nicht ganz von dem Regelsystem trennen. Und sei es auch nur wie dies nach außen wirkt.
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln