Ideen zusammentragen wie ein transhumanistisches Setting zugänglich und spielbar gemacht werden kann, so dass die Spieler sich mit den Settingfragen auseinandersetzen können (müssen).
Zuerst muss ein Settingautor klar Stellung beziehen, wie bestimmte Dinge in seinem Setting laufen.
Hätte, könnte, wäre-wenn sind keine Grundlagen für "philosophiefreie" Spielbarkeit.
Was sind z.B. die tatsächlichen Auswirkungen eines Uploads und wie ist er bei wem gesellschaftlich und juristisch eingeordnet?
Wie integriert man
Forking ist nur insofern problematisch, wenn man aus irgendeinem Grund auf die Idee kommt, der Fork müsste ein SC sein.
Ansonsten verstehe ich den Gedankengang dazu nicht, weil die Lösungen für wahrgenommene Probleme in jedem anderen System genau die gleichen sind.
Uplifts und AIs sind genau so nur dann einer eingehenderen Überlegung wert, wenn sie SCs sein können.
Da hat man das drüben schon angeklungene Problem der Vermenschlichung des eigentlich Fremdartigen - was bei Uplifts immerhin sowieso Teil der Agenda ist, bei AIs aber dazu führt, dass nur die "gebremsten" AIs wirklich spielertauglich sind.
Diese beiden Punkte sind eine Stelle, an der man viele Spieler verlieren kann - aber hier muss man als Autor klar Position beziehen.
Beides ist nämlich schwer Ansichtssache, und gerade Sousveillance ist eine sehr umstrittene Geschichte und keineswegs eine zwingende Entwicklung im Zuge technischen Fortschritts.
- Genetische Modifikationen
- Generell die technische Verbesserung des menschlichen Körpers (Cyborg)
Finde ich nicht sonderlich schwierig, mit einer Ausnahme (s.u.).
Das haben andere Systeme schon sehr brauchbar vorgemacht.
- Kommunikation und Vernetzung auf planetarer Ebene (was bedeutet es für den Spieltisch wenn Google und Kontakte praktisch immer und sofort verfügbar sind)
Das ist einerseits wieder eine "Glaubensfrage", wie weit man der Ansicht ist, dass jedwede Information frei und schnell verfügbar sowie ordentlich vorbewertet sein wird. Das sind sie heute auch für Dauervernetzte nicht und das werden sie auch in Zukunft nicht sein.
Ebenso sind Kontakte zwar rein technisch besser zu erreichen, aber auch da gibt es immer noch Grenzen, zumal mit zunehmender Erreichbarkeit andere Filter vorgeschaltet werden müssen, damit man überhaupt noch zu was kommt.
Notfälle sind eins, aber für irgendeinen Mist werden manche Leute sogar eher weniger unmittelbar erreichbar sein als heute, wo manche ihr Leben damit verschwenden, auf jeden Dreck sofort zu antworten.
Und spätestens wenn es in legale Grauzonen geht, ist Kommunikation nicht mehr frei und direkt...
Ein Punkt in Sachen Verfügbarkeit von Informationen und die oben angedachte Verbesserung des Menschen wird aber gerade in EP sehr konservativ angegangen.
Von einem entsprechenden technischen Stand ausgegangen, macht ein klassisches Fertigkeitssystem keinen Sinn mehr und mit freiem Morphwechsel sind körperliche Attribute völlig austauschbar.
Vor diesem Hintergrund muss man sich überlegen, ob man am althergebrachten XP-Steigerungssystem überhaupt festhalten will oder kann.
Auch hier kann man sich natürlich viele Spieler vergraulen, aber ein bisschen anders hätte man das mMn schon angehen können.
Beispielsweise mit in einem Zeitrahmen X frei neu zuteilbaren Skillpunkten, mal als ganz vorsichtiger Einstieg.
Überwachung von unten (Sousveillance)
Hier wird's kompliziert, weil das Thema nicht nur an sich neu ist, sondern auch ein geändertes gesellschaftliches Grundverständnis als Grundlage braucht. Sousveillance setzt ja ein viel aktiveres demokratisches Verständnis und einen viel partizipativeren Staat voraus, als wir das sagen wir mal grade in Deutschland haben.
Eigentlich ist es nicht neu, sondern uralt - in winzigen Stammesgesellschaften ist "Sousveillance" größtenteils gegeben, jedenfalls so weit, wie sie politisch relevant ist.
Und vor diesem Hintergrund erkennt man mMn auch, dass der Knackpunkt des Konzeptes wo ganz anders liegt:
An unterschiedlichen Machtverhältnissen und der in größeren Gemeinschaften politischen Notwendigkeit, hinter verschlossenen Türen eher suboptimale Arbeit leisten zu dürfen.
Je nach Herangehensweise der Teilnehmer hat sich mit diesem Konzept nämlich jede zeitgenössische Staatsform direkt erledigt - das kann durchaus so sein, aber auch das ist keine universelle, zwingende Folge.
Post-Knappheit
Ein super-dickes Ding. Als ich mich das letzte Mal mit meiner Mutter darüber unterhielt (sie mag SciFi~), meinte sie, dannn hätten die Menschen ja kaum noch Grund zur Zusammenarbeit - die meisten Kompromisse würden heutzutage ja aus Knappheitsgründen geschlossen.
Jein. Es gibt ja immer noch Begrenzungen, nur liegen diese nicht mehr in den Ressourcen selbst begründet.
Zusammen mit Sousveillance und anderen Vernetzungsformen gibt es in Gemeinschaften, die das voll ausnutzen, keine echte Notwendigkeit für staatliche Strukturen.
Das hat aber EP ganz gut ausgearbeitet.