Ich trage auch mal was dazu bei und hoffe, dass es so objektiv wie möglich ist. Wenn nicht, dann ist es meine subjektive Betrachtungsweise
Als Spieler:Als Spieler gehe ich auf eine Con um Spaß zu haben. Auf der Con bietet mir man als Spieler bekannte und unbekannte Systeme.
Subjektiv: Ich gucke mir bekannte Systeme gerne an um bekannte Leitstile anzuschauen, denn obwohl die meisten Abenteuer recht Standarisiert sind, finde ich das als SL sehr interessant. Gerade das Ausspielen von NPCs, die Interaktion mit den Spielern, die Spontanität usw.
Bei unbekannten Systemen möchte ich die einfachen Mechanismen und die grobe Welt kennen lernen, für alles andere Reicht die Zeit auf einer Con nicht und ich sehe solche Runden als Teaser für das System, da mögliche stärken und schwächen und die Ausführlichkeit der Spielwelt erst in Kampagnen ans Licht kommen.
Objektiv: Eine Con ist für viele ein Wochenendfüllendes Event und nach einer Woche der Arbeit/Schule freut man sich auf ein gutes Wochenende. Wenn die Runde allerdings dem Anspruch und/oder die Erwartungen nicht erfüllt, hat man als Spieler nur zwei Möglichkeiten:
1) Man verlässt die Runde, entweder man ist dabei ehrlich und sagt dem Spielleiter warum man diese verlässt oder man verlässt sie unter falschen Tatsachen bzw. ohne ein Wort zu sagen.
2) Man zeigt Courage und bleibt sitzen und man ärgert sich als Spieler, weil 2-8h der Con und damit von dem Wochenende verlorene Zeit war.
Dem Spieler bleiben nur zwei Möglichkeiten und bei Cons, wo alle 2h eine neue Runde angeboten wird, besteht einfach eine größere Möglichkeit des Player walk-outs.
Als SpielleiterAls Spielleiter biete ich in der Regel die Runden an, weil ihnen das System und/oder die Spielwelt zusagen und sie die Spieler dieses Schmackhaft machen wollen.
Wenn Spieler die Runde verlassen, kann dies natürlich zu einer Frustration des Spielleiters führen, weil er sich die Mühe gemacht hat etwas vorzubereiten und er keine Anerkennung findet. Zudem kann dadurch die ganze Runde "gecrasht" werden und der Spielleiter sitzt nun selbst rum und muss die Zeit bis zur nächsten Runde todschlagen.
Lösungen:- Vorgefertigte Charaktere: Spart euch die Zeit auf den Con und baut Charaktere vor. Es gehört in den heutigen Zeiten eigentlich schon zum Standard. Wenn man kein System wie Maid spielen will, wo der Witz bei der Charaktererschaffung anfängt, dann lasst es. Wenn Ihr die Zeit habt, gibt diesen Charakteren einen Hintergrund, der zu der Welt/Setting passt und schreibt etwas zu ihm was die Spieler lesen können, evtl auch paar Charaktermacken und wie sich die Charaktere untereinander verstehen. Dadurch kommen Spieler besser ins Spiel und die Spieler wissen zumindestens was mit den Charakteren anzufangen.
- Charaktere von anderen Spielern: Entweder Ihr erlaubt mitgebrachte Charaktere aber gibt Ihnen direkt die Ausrüstung die sie brauchen oder ihr verbietet sie gänzlich.
- Plotgröße: Versucht den Plot knackig zu halten und versucht ein Thema zu wählen was zu dem Setting passt. Langatmige Reisen, stundenlanges Einkaufen und andere banalen Dinge sollten außen vor bleiben. Keep it straight and simple. Lasst einen Plot erkennen und lasst Platz für das RP zwischen den Charakteren
- Zeit: Ein Con-Plot sollte normalerweise nicht länger als 4h sein. Sehr den Plot als Teaser zu einem Film bzw in dem Fall als Teaser zu dem System. Zeigt ein Ausschnitt aus dem ganzen
- Regeln: Sollte das Regelwerk zu dick sein, spielt mit light Regeln und sagt es den Spielern, dass die Regeln der Con wegen vereinfacht wurden.
- Aushang: Versucht das System, den Plot und was ihr euch darunter vorstellt, kurz zusammenzufassen. Damit die Spieler wissen was sie erwartet, dann sollte der PWO auch vermindert werden
Thema Feedback:
Der Vergleich mit einer Castingshow fand ich witzig aber nicht zweckmäßig. Konstruktive Kritik soll dem Spielleiter und auch den Spielern helfen das Spiel zu verbessern. Auf Cons spielt man meistens nur einmal mit dem Spielleiter und läasst sowas gerne außen vor aber gerade in festen Runden ist dies eins der wichtigsten Dinge. Ein Spielleiter kann sich nur schwerlich selbst reflektieren, weil er eben soviele Aufgaben erfüllen muss, daher ist es wichtig, dass das Spiel verbessert wird. Man muss das als Justierung sehen, dabei wird dem Spielleiter gesagt, dass einige Dinge nicht im Ruder laufen, damit er dies für sich neu einstellt.
Spielleiter die keine Kritik zulassen und sowas direkt unterbinden, verbessern sich nur geringfügig und zeigen, dass Ihnen die Meinung anderer egal ist