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5e - enttäuschend für mich

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Rhylthar:

--- Zitat von: Skele-Surtur am 11.01.2015 | 21:41 ---Diese Einschätzung kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Magst du vielleicht etwas genauer beleuchten, wie du zu diesem Schluss kommst?

--- Ende Zitat ---
Meiner Einschätzung nach war D&D als RPG-Marke nach der 4E am Boden. Dies ist keine Einschätzung des Spielsystems meinerseits, sondern Verkaufszahlen und Gewinn, wie ihn die Manager bei HASBRO sehen.
Was folgte war eine Verschlankung des gesamten D&D-RPG-Bereichs; heute arbeiten noch 15 (?) Mitarbeiter an D&D, davon 5 (?) direkt am RPG. Zahlreiche bekannte Namen sind abgewandert/wurden entlassen, sowohl im RPG-Design wie auch bei den Romanschreibern.

D&D sollte trotzdem wieder positioniert werden und auch das RPG sollte eine Rolle spielen. Also musste man halt gucken, wie man etwas mit dem Budget auf die Beine stellen würde. Und was man brauchte, um ein erfolgreiches System "zu zaubern". Es ist ja kein Geheimnis, dass viele Spieler, die nicht zu Pathfinder gewechselt sind, sich der OSR zugewandt hatten. Die vielleicht auch schon bei 3.5 nicht zu 100 % glücklich waren zum Schluss, weil es zu viel wurde mit 101 Splatbooks.

Was lag also näher, sich einige Dinge der letzten Editionen herauszusuchen und daraus ein möglichst schlankes System mit Optionen zu bauen? Getestet von Spielern und externen Beratern. Und immer mit dem Damokles-Schwert über dem Kopf, dass bei Misserfolg es auch ganz schnell vorbei sein kann.

So meine Sicht. Was nicht bedeutet, dass 5E ein schlechtes System ist oder ich es dafür halte. Nur wird D&D als reines Regelsystem nicht wieder den Platz ganz oben erreichen, denn ohne "Fett" schmeckt das meiste Essen ziemlich fade.

Der Oger (Im Exil):
Wie ich bezüglich 5E schon mal sagte, wer etwas will, findet Wege, wer etwas nicht will, findet Gründe. Da kann man gegenanargumentieren, wie man will. Halte ich für nutzlos. Stattdessen versuche ich aus den 120 Tacken für die GRW das Beste für mich zu machen.

Wisdom-of-Wombats:

--- Zitat von: Arldwulf am 11.01.2015 | 22:11 ---Das die 5E nun z.B. viel weniger Hilfsmittel für Nichtkampfherausforderungen bereitstellt macht sie ja nicht "universeller". Es schränkt den Fokus ein.
--- Ende Zitat ---

Inwiefern? Auch bei früheren D&D Versionen drehten sich die Charakteroptionen um den Kampf. Auch bei anderen Fantasyrollenspielen dreht sich sehr vieles um den Kampf. Es fallen mir nur eine handvoll Fantasy-Systeme ein, die außer dem Kampf noch andere Situationen detailliert regeln (z.B. The One Ring). Und damit meine ich wirklich nur solche Systeme, die anderen Teilen des Spiels ein genauso langes Kapitel wie das Kampfkapitel widmen. Und das macht so gut wie kein System, weil sowas i.d.R. über die Fertigkeiten und deren Anwendung geregelt wird. Und es gibt selten Systeme, die dazu außer der Fertigkeitsbeschreibung noch mehr Worte verlieren.

Im Kern wird ein System dadurch auch freier. Denn ich kann alles andere über Fertigkeiten (Skills) abwickeln und dazu braucht es selten seitenlange Regeln, wie eine Fertigkeit zu testen ist.


--- Zitat von: Arldwulf am 11.01.2015 | 22:11 ---Und das gilt für viele Dinge. Ein magiearmes Spiel ist z.B. mit der 5E kaum möglich, und eine der Änderungen die man hereinbrachte ist, dass manche (wenn auch zum Glück wenige) Monster nur mit magischen Waffen verwundbar sind.

--- Ende Zitat ---

D&D war nie für magiearme Spiele gedacht. Siehe auch S. 9 DMG.

Thandbar:
Naja, Du hast ja selber das Plastikwort des "Universalsystems" in den Ring geworfen.

Das ist die 5E für mich auch wirklich nicht. Aber es liefert für mich ein D&D, wie ich es gerne spiele und gerne leite.

In vielen Situationen bedeuten "mehr Regeln" nicht, dass ich es lieber oder mehr spiele, als wenn nur wenig Regeln vorhanden sind. Ich habe zum Beispiel häufiger Regeln für "sozialen Kampf" kennen gelernt (wie in Exalted oder der nWoD), und damit kann ich persönlich immer nur sehr wenig anfangen.
Da ist weniger für mich echt mehr. Der Grund, warum meiner Meinung nach die 5E gefühlt mehr Raum für Nichtkampfsituationen hat, ist einfach dies, dass die Kämpfe sehr schnell laufen und sich auch sehr schnell vorbereiten lassen. Und wenn die Sache an sich wenig zeitfressend ist, nehmen sich die Mitspieler oft mehr Zeit für anderen Sachen; dazu gehört auch das Durchdenken von Plänen oder dem Beschreiben der eigenen Aktionen.

Diese Erfahrung kann man natürlich nicht verallgemeinern; es gibt ja auch genügend Spielgruppen, die darüber berichten, dass sie die 5E dazu verleitet, nur stumpf TP runterzukloppen. 

Slayn:

--- Zitat von: Skele-Surtur am 11.01.2015 | 21:41 ---Diese Einschätzung kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Magst du vielleicht etwas genauer beleuchten, wie du zu diesem Schluss kommst?
--- Ende Zitat ---

Ich gehe mal einen Schritt weiter als Rhylthar.

D&D war mit AD&D2nd gegen Ende der Laufzeit so ziemlich am Boden, am Ende und erledigt. Sogar das ganze Fantasy-Genre war zu dem Zeitpunkt absolut hinüber. Wo man hingesehen hat, nur WoD, Shadowrun, etc. nur nirgends mehr Fantasy (globale Betrachtung. Bei uns hat sich ja DSA wacker gehalten, wobei ich das persönlich nicht wirklich zu Fantasy zählen will, zumindest nicht High Fantasy).
Die 3E hat dann beides wiederbelebt: D&D als Marke und das Interesse an Fantasy. Ich glaube, diese Edition hat so viele "verlorengegangene Spieler" sowohl zurück zu D&D als oft auch zurück zum Rollenspiel gebracht, wie es noch keine andere Edition davor geschafft hat.
Bei WotC hat man die wunderbare Leistung erbracht und es tatsächlich geschafft diesen super Erfolg zu nehmen und ihn sage und schreibe 2 mal an die Wand zu fahren: Erst die schlechte Produktpolitik mit dem Wechsel 3E zu 3.5E, dann das ganze Fiasko mit der 4E.
Dabei hat gerade diese Edition (also 3E) bisher die größte Anzahl an Fans generiert und Leute angefixed. Der Block ist mittlerweile geschlossen zu Paizo abgewandert und dort auch glücklich, denn die verstehen etwas von ihren Kunden und fahren die passende Produktpolitik um sie auch zu halten.

Also stürzt man sich mit der 5E auf die Zielgruppen(n), die bis jetzt nicht bei einem einzelnen Konkurrent fest gebunden sind, auf die OSR-Fans und auf Altspieler, die keine Zeit mehr mit intensiver Beschäftigung für das System haben. Diese beiden Gruppen sind aber sowohl kleiner, verstreuter als auch träger im Wechsel, bzw. an weniger Einzelsysteme gebunden als das sich eine ähnliche Produktstategie wie früher fahren lassen würde. Demzufolge wird D&D mit der 5E im Vergleich zu Paizo relativ klein bleiben.

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