Games Workshop hat noch nie eine wirkliche Verbesserung der Regeln gewollt. Das ist mein eigentlicher Kritikpunkt seit Erscheinen der 2nd Edition von Fantasy und 40K.
Es ging immer nur darum es etwas anders zu machen, damit neue Regelwerke und ein paar andere (und vor allem auch mehr) Miniaturen verkauft werden können.
Gerade diesen, ich nenne es einmal "umgekehrten", Ansatz empfinde ich für meinen Teil gar nicht als unangenehm (eher sogar das Gegenteil!): Die Miniaturen (allgemeiner - die Produkte zum Anfassen) als Triebfeder, an die die Regeln angetackert werden, anstatt anders herum mit Miniaturen, die passend zu Regeln produziert werden.
Ohne es belegen zu können, habe ich doch den Eindruck, dass genau hierdurch eine bestimmte Dynamik entsteht, die das Spiel auf eine Art und Weise vorantreibt, die vielen anderen Spielen in dieser Form fehlt.
Ich halte das auch noch einmal für eine Sonderform des Potentials für "Binnenentwicklungen", die ohnehin in Fantasy- und Science Fiction-Spielen steckt. Im Gegensatz zu historischen Spielen können diesen beliebig neue Elemente hinzugefügt werden.
Vielleicht ist das auch ein Grund, aus dem historische Spiele(r) stärker auf ihre Regeln achten - durch Hintergrund und Einheiten können sie sich sehr viel schwieriger differenzieren.
Dazu werden Regeln und Miniaturen im historischen Bereich ja auch (zu Recht) als deutlich getrennt wahrgenommen. Bei fantastischen Spielen andererseits besteht da eine stärkere Verzahnung, hier könnte ich auch bunt mischen, aber trotzdem wird in meiner Wahrnehmung doch viel stärker ein bestimmtes Regelwerk mit einer bestimmten Figurenauswahl zusammengebracht. Das zeigt ja auch der Verweis auf NetEpic weiter oben sehr schön - da werden eben (nachempfundene) Epic-Figuren mit (modifizierten) Epic-Regeln zusammenverwendet, und nicht etwa Epic-Figuren zusammen mit modifizierten Blitzkrieg Commander-Regeln.
mfG
jdw