Autor Thema: "Politisch" spielen  (Gelesen 5823 mal)

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Offline K!aus

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"Politisch" spielen
« am: 8.02.2015 | 13:49 »
Hallo zusammen,

ich habe eine Frage für Ein- oder Umsteiger zum politischentm Spiele, wie z.B. mich. ;)

Dazu grob drei Fragestellungen:
1) Was versteht man unter politischem Spiel?
2) Wie handeln und mit den Konsequenzen leben?
3) Spielt das System eine Rolle?

Was versteht man unter politischemtm Spiele?

Ich denke, um auf dem politischen Parkett zu agieren, muss eine Art Herrschaftssystem existieren, in dem die Charaktere der Spieler agieren können. Dies kann auf grob drei Ebenen geschehen
  • Ganz unten: Die Charaktere sind Teil der Bevölkerung
  • Mitten drin: Die Charaktere sind bei Hofe, z.B. als Adlige oder deren Nachkommen.
  • Ganz oben : Die Charaktere sind selbst Herrscher: Grafen, Fürsten, o.ä..

Um nicht überfordert zu werden, peile ich die ersten beiden Punkte an.

Politisch beginnen, handeln und Konsequenzen

Wahrscheinlich denkt jeder bei den Figuren des politischen Schachbretts an die Relation Maps: Personen werden aufgschrieben und zueinandern in Beziehungen gesetzt.

Was sind nun die Ziele? So plump wie es sich anhört, wollen die Spieler Personen in der Relation Map regelrecht ausradieren? Oder wollen sie Beziehungen verändern? "Radier mal 'ist neidisch auf' aus und ersetze es durch 'trachtet nach dem Leben' hin, haben wir fein hingekriegt!"

Was bedeutet nun politisch handeln? Da wollen die Charaktere der Spieler also den Bastard des Königs aus dem Exil holen, um ihm seinen Rachefeldzug und Weg zum Thron zu ermöglichen. Okay. Eine Befreiungsaktion, wie z.B. den Knaben aus einem Kloster zu entführen, kriege ich noch hin. Aber was bedeutet diese Handlung im politischen Kontext?

Wie schnell erreicht das Königshaus diese Nachricht? Wird nun die rechte Hand des Königs ausgeschickt, um den Knaben zu finden? Wird ein Kopfgeld ausgesetzt?
Gibt es dafür Regelntm ?

Und jetzt vertreiben die Charaktere den Stiefsohn aus einer Grafschaft, um den Bastard dort einzusetzen.
Joa, ein klassischer Endkampf eben. Aber damit geht doch die Arbeit erst los: Wie gewinnt man die Akzeptanz der Bevölkerung, wie wie Loyalität der Soldaten, der Bediensteten, usw.
Gibt es dafür Regelntm ?

Und schließlich, was sind die Konsequenzen? Wird der König einen Unterhändler schicken, um z.B. die Charaktere mit viel Geld abzuwerben? Wird er einen Meuchelmörder schicken? Wie mächtig ist dieser und wie gut können sich die Charaktere davor schützen? Gibt es dafür Regelntm ?

Ihr seht, meine Frage nach den Regelntm ist die Vorstellungen, solch ein politisches Spiel als Sandbox aufzuziehen. Und selbst wenn es keine klaren Regeln gibt - es ist immerhin sehr komplex - zumindest Ideen, wie sowas aussehen könnte?

Möglichkeit 1: "Okay Leute, mit dieser Aktion habt ihr den Zorn des Fürsten auf euch geladen. Als Konsequenz bastle ich einen Halunken mit X Resourcen, der euch fortan versucht zu erwischen."
Möglichkeit 2: "Okay, Spieler A. Bei deinem nächsten Kneipenbesuch spricht dich eine Person an, die dich bittet heute Abend das Tor offen zu lassen. Sie bietet dir dafür X Gold. *würfel würfel* Du gibst der Versuchung nach und tust dies .."

System does matter

Okay, der alte Streitpunkt. ;)

Ich wage die Behauptung, dass Ein- und Umsteigern ein System helfen kann, wenn soziales oder politisches Handeln in den Regeln verankert ist.

Jeder kann etwas mit Lebenspunkten, Rüstungsklasse o.ä. etwas anfangen, also wäre es doch zur Orientierung hilfreich, wenn es ähnliche Spielwerte gibt wie z.B. Ruf, Beliebtheit, Selbstbewußtsein, o.ä. Also selbst wenn zu Beginn die Auswirkungen in der Relation Map noch nicht erfassbar sind, weil es einen überfordert, kann jeder Spieler ganz simpel anfangen, seinen Ruf zu verbessern.

Ganz konkret kenne ich dazu das Rollenspiel zum Song of Ice and Fire, dass sehr konkrete Regeln für soziale Aktionen hat.

Weiterhin soll Lure of Power von WHFRP3 noch einige interessante Aspekte beinhalten?

Schließlich habe ich auch schon von Pendragon gehört bzw. gelesen, habe allerdings den Eindruck, dass die Spieler dabei selbst schon Herrscher sind und nicht nur jenen zuarbeiten.



So!

Meinungen, Anregungen, Ideen?

Gruß,
  Klaus.
GURPS Deathwatch
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Offline Taubmann

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Re: "Politisch" spielen
« Antwort #1 am: 9.02.2015 | 13:22 »
Hallo,

bei der Frage, was man unter politischem Spiel versteht, sehe ich das ähnlichwie du. Ich meine es sollte einen festen Rahmen geben, die SC sollten in ihren Entscheidungen frei sein und die Entscheidungen sollten Konsequenzen auch auf einer politischen Ebene haben. Am einfachsten ist es wohl, wenn die SC zu irgendeiner Fraktion gehören und deren Ziele verfolgen und andere Fraktionen mehr oder weniger gegensätzliche Ziele haben.

Wenn man Konsequenzen für sein Handeln haben will, ist das System auch wichtig, zumindest nach meiner persönlichen Erfahrung. Ich erlebe als Spieler gerade ein sehr schöne Kampagne mit den SC in wichtigsten Positionen, aber leider ohne irgendwelche konkreten Regeln zur Machtausübung und erwische mich immer dabei zu denken wie viel besser das ganze noch wäre, wenn wir ein System mit Regeln für politische und soziale Konflikte spielen würden.
Reign finde ich dafür ganz großartig, da es schlanke aber vielseitige Regeln für alle politischen Organisationen hat und man auch ohne Probleme längere Zeit nur auf dieser Organisationsebene spielen kann.
Das Song of Ice and Fire RPG fand ich ganz schrecklich, die Regeln kommen mir imbalanced, umständlich und immersionskillend vor. Dabei wurde nichtmal alles abgedeckt, was so ein Haus machen kann. Scheint aber so ziemlich jeder anders zu sehen, wenn man sich die Reviews anschaut.
Fate-Diaspora hat auch ein soziales Konflikt System, was sich zumindest vom Lesen her sehr gut für politisches Spiel zu eignen scheint.

Offline Blechpirat

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Re: "Politisch" spielen
« Antwort #2 am: 9.02.2015 | 14:22 »
Ich denke, dass systemseitig viel mit Spielvorlieben zu tun hat.

Aber auf der Settingseite sind einige Sachen zu beachten. Bei politischem Spiel ist die Kenntnis des Kontextes enorm wichtig. Damit meine ich Wissen über die Spielwelt, die Gebräuche, Regeln, Gesetze etc. Ich fände politisches Spiel in Faerun oder sogar Aventurien sehr sehr schwer, Westeros hingegen deutlich leichter - weil die Spielwelt in diesem Punkt a) enger an unserer Realtität und b) genauer beschrieben ist.

Im politischen Spiel geht es oft darum, bestimmte Umstände auszunutzen (oder bestimmte, ausnutzbare Umstände zu erzeugen). Beispiel: Der Baron ist verwitwet, sein Sohn minderjährig. Was passiert, wenn der Baron stirbt? Was ändert sich, wenn seine Frau noch lebt? Was, wenn sie noch lebt, aber in ein Kloster abgeschoben wurde? Spannendes Spiel funktioniert für mich dann besonders gut, wenn diese Fragen jedem klar sind.

Deshalb empfehle ich ein gut ausgearbeitetes Setting, oder eine konkrete Zeit aus der Geschichte, in der sich alle gut auskennen. Je weniger Details feststehen, desto schwieriger wird es für die Spieler zu planen und Ideen zu entwickeln. Nichts nervt mich als Spieler mehr, wenn ich mich in meinen Grundannahmen vertue (Blechpirat: DSA, Mittelreich, da werden wohl die Regeln des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation gelten, also [komplizierter Plan].... - SL: Nö, es gilt das Thronfolgerecht Englands, also klappt dein Plan nicht.)

Belastbare Kenntnis der Herrschaftserlangung und Ausübung sind in echten Fantasysettings unglaublich schwer herzustellen, weil in der irdischen Historie Macht auch immer religiös legitimiert wurde. Denkt man sich die katholische Kirche weg, wäre einfach alles anders...

Außerdem solltest du eine Idee haben, wie du Massenschlachten abfiedelst und die Spielwelt interessant hälst - die Beziehungen zwischen den NSSs (Nichtspieler-Staaten) sollten nicht zu statisch sein und reichlich ausnutzbares Konfliktpotential haben.

« Letzte Änderung: 9.02.2015 | 16:29 von Blechpirat »

Offline Harlekin78

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Re: "Politisch" spielen
« Antwort #3 am: 9.02.2015 | 14:41 »
Äh.. DSA nicht genau beschrieben? Mittelreich? Ganze Bände!!!
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Offline Blechpirat

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Re: "Politisch" spielen
« Antwort #4 am: 9.02.2015 | 14:49 »
Äh.. DSA nicht genau beschrieben? Mittelreich? Ganze Bände!!!
Ja? Rechte des minderjährigen Erstgeborenen einens verstorbenen Barons, wenn die überlebende Mutter in Trennung lebt??? Wo steht das denn bitte? AFAIK ist nicht mal klar, wer was erbt.

DSA beschreibt wirklich viel, aber für politisches Spiel brauchst du andere Details. Und die füllt man bei DSA üblicherweise durch das hinter der Gegend steckende Klischee, aber das kappt für politisches Spiel nicht, weil das Klischee unter anderen Umständen zustande gekommen ist.

Offline Turning Wheel

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Re: "Politisch" spielen
« Antwort #5 am: 9.02.2015 | 15:20 »
Klaus, was du meinst ist vermutlich nicht Politik.
Politik ist die zielgerichtete Verwaltung des Gemeinwesens.
Deine Beispiele drehen sich hauptsächlich um verfassungswidrige Machenschaften und unsoziale Angriffe (Exil aufheben, Rachefeldzug, bestechen, meucheln usw.).
Diese Ränkespiele zwischen Politik ausübenden Personen sind aber eher keine Politik sondern einfach intrigantes Machtspiel.

Offline Harlekin78

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Re: "Politisch" spielen
« Antwort #6 am: 9.02.2015 | 15:46 »
Ja? Rechte des minderjährigen Erstgeborenen einens verstorbenen Barons, wenn die überlebende Mutter in Trennung lebt??? Wo steht das denn bitte? AFAIK ist nicht mal klar, wer was erbt.

DSA beschreibt wirklich viel, aber für politisches Spiel brauchst du andere Details. Und die füllt man bei DSA üblicherweise durch das hinter der Gegend steckende Klischee, aber das kappt für politisches Spiel nicht, weil das Klischee unter anderen Umständen zustande gekommen ist.
Gut, das steht wahrscheinlich in irgend einem Abenteuer.. ;) Aber da kann man ja Fakten schaffen... Egal ist sowieso nicht meins (das Ränkespiel / Politische Spiel).
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Offline gunware

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Re: "Politisch" spielen
« Antwort #7 am: 9.02.2015 | 15:49 »
Diese Ränkespiele zwischen Politik ausübenden Personen sind aber eher keine Politik sondern einfach intrigantes Machtspiel.
Für manche gibt es da kein Unterschied.  >;D
Ich bin der letzte Schrei der Evolution, als sie mich erschaffen hatte, schrie sie: "Oh Gott, was habe ich denn gemacht?!"

Offline Quaint

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Re: "Politisch" spielen
« Antwort #8 am: 9.02.2015 | 15:58 »
Ohne jetzt alles gelesen zu haben und mehr auf den Anfangspost bezug nehmend:

Intrigen bei Hofe sind die eine Sache, richtiges Spiel als Machthaber eine andere.
Und ich würde unter politischem Spiel erst einmal letzteres verstehen.

Als Intrigant am Hof o.ä. hat man ja doch eher begrenzte Möglichkeiten.

Jedenfalls finde ich, man muss erstmal eine Vorstellung haben wie solche Sachen funktionieren, seien das Intrigen, diplomatische Einflußnahme oder auch Kriege. Dann noch Regeln zu haben die diese Vorstellung auch umsetzen ist natürlich nett, aber ein schwieriges Thema. Politik, das Führen von Staaten usw usf. ist ja nun leidlich komplexer und vielschichtiger als stecke Schwert a in Feind b für Resultat c. Und schon bei Kampfregeln muss ich feststellen, dass längst nicht jedes System meinen Vorstellungen wie ein Kampf im Rsp umzusetzen ist entgegen kommen.

Ich habe aktuell eine Exalted-Runde (aber nicht mit Orginalsystem sondern ruleslight) wo das Politische bzw. Staatsmännische ein Thema ist, weil die Charaktere ein Kleinkönigreich mit vielleicht 120.000 Bewohnern übernommen haben. Sie haben zuvor schon eine Stadt als Teil eines anderen Reiches regiert, da aber ein paar fragwürdige Entscheidungen getroffen die viele Leute gegen sie aufbrachten. Und da haben sie dann lieber freiwillig abgedankt anstatt sich an die Herrschaft über Leute zu klammern, die das garnicht wollen.
Da handhaben wir die Politik eher frei, aber an sich ist das auch ein Sonderfall, weil die Charaktere im Grunde alle schon ein-Mann Armeen sind und sie auch jemanden dabei haben kann, der die öffentliche Meinung mit übernatürlichen Mitteln recht gut beeinflussen kann und so.
Besucht meine Spielkiste - Allerlei buntes RPG Material, eigene Systeme (Q-Sys, FAF) und vieles mehr
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Re: "Politisch" spielen
« Antwort #9 am: 9.02.2015 | 16:01 »


Belastbare Kenntnis der Herrschaftserlangung und Ausübung sind in echten Fantasysettings unglaublich schwer herzustellen, weil in der irdischen Historie Macht auch immer religiös legitimiert wurde. Denkt man sich die katholische Kirche weg, wäre einfach alles anders...
oder die protestantische oder die Asen, Amun, Horus, Ra, Osiris, Marduk....
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Re: "Politisch" spielen
« Antwort #10 am: 9.02.2015 | 16:05 »
Äh.. DSA nicht genau beschrieben? Mittelreich? Ganze Bände!!!
Hausgesetz des Hauses vom großen Fluss?
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Re: "Politisch" spielen
« Antwort #11 am: 9.02.2015 | 16:19 »
Können die Leute mit dem DSA Kram bitte ihre Diskussion im DSA Small Talk Thread ausfechten, danke!
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Re: "Politisch" spielen
« Antwort #12 am: 9.02.2015 | 16:36 »
Klaus, was du meinst ist vermutlich nicht Politik.
Politik ist die zielgerichtete Verwaltung des Gemeinwesens.
Deine Beispiele drehen sich hauptsächlich um verfassungswidrige Machenschaften und unsoziale Angriffe (Exil aufheben, Rachefeldzug, bestechen, meucheln usw.).
Diese Ränkespiele zwischen Politik ausübenden Personen sind aber eher keine Politik sondern einfach intrigantes Machtspiel.

Ich stimme dir zu, aber für mich ist der Knackpunkt was du als verfassungswidrig bezeichnest. Denn ob ein Ränkespiel illegal ist, ist doch genau so lange relevant wie sich eine Instanz findet, welche das Recht auch durchsetzt.

Und genau um diese Konsequenzen geht es mir: Wenn also die Spieler etwas tun, dann ist der eigentliche Erfolg oder Misserfolg nur die halbe Wahrheit. Genauso wichtig soll dann sein, wer das gut oder schlecht findet, was die Spieler gerade getan haben.

Aus diesem Grund würde ich auch gar nicht mit einem vorgefertigten Setting anfangen oder mir bestenfalls einen Landstrich suchen und dessen Beschreibung als Inspiration nehmen. Mir geht es ganz konkret darum, wie man ein solch politisches Spieltm starten kann.

Dazu fällt mir z.B. folgendes ein.
  • Erstelle einen Herrscher und überlege wie eng die Spieler mit jenem verbunden sind.
  • Erstelle weitere Figuren mit Macht und überlege wie diese zum Herrscher stehen, z.B.
    • Reicher Kaufmann: Die Soldaten des Herrschers sichern die Handelsstraße, dafür gewährt der Kaufmann der Familie des Herrschers einen Preisnachlass
    • Kirchenoberhaupt
    • Nachkommen des Herrschers
  • Überlege Aufträge für die Spieler, wie sich diese Auswirken und was dies für die Spieler bedeutet
    • Reicher Kaufmann: Der Herrscher beauftragt die Spieler eine Karawane des Händlers zu überfallen, um ihm die Dringlichkeit des Schutzes klar zu machen und mehr Geld für seine Soldaten fordern kann. Als Konsequenz werden in der Stadt die Waren des Kaufmanns teurer, da er die gestiegenen Kosten natürlich an die Kunden weitergibt.
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Re: "Politisch" spielen
« Antwort #13 am: 9.02.2015 | 16:44 »
Sorry, mir ging es darum aufzuzeigen, das Erbfolgeregelungen selbst bei größten Häusern nicht beschrieben sind.
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Offline Bad Horse

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Re: "Politisch" spielen
« Antwort #14 am: 9.02.2015 | 16:53 »
  • Überlege Aufträge für die Spieler, wie sich diese Auswirken und was dies für die Spieler bedeutet

Politisches Spiel muss von den Charakteren selbst kommen. Du kannst sie einmal in das Ränkespiel hineinziehen, aber danach müssen Ziele, Pläne etc. von den SCs kommen.

Das ist ja genau der Punkt: Als SL solltest du im politischen Spiel nicht agieren, sondern auf die Aktionen der SCs reagieren. Wenn du wirklich politisches Spiel betreiben willst, sollten die SCs selbst schon über Macht verfügen und nicht nur die NSCs.

Zu deinem Bastard-Problem: Okay, stell dir vor, du bist der König. Dein Bastard flieht aus dem Kloster, in das du ihn gesteckt hast, und bringt widerrechtlich die Macht in einer Grafschaft an sich. Was machst du? Na, entweder du redest mit dem Jungen und bietest ihm irgendwas an, damit du ihn nicht umbringen musst. Oder du rufst dein Heer zusammen und vertreibst den widerrechtlichen Usurpatoren. Warum solltest du dich mit seinen Handlangern beschäftigen?
« Letzte Änderung: 9.02.2015 | 16:57 von Bad Horse »
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Supersöldner

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Re: "Politisch" spielen
« Antwort #15 am: 9.02.2015 | 16:56 »
Wirklich kompliziert wird so was wenn die Spieler dann eignend Macht Positionen erlangen zb ein Stadt beherrschen und sich mit Dutzenden (unvereinbaren?) Interessen herumschlagen müssen. Oder auch nur Sachen wie ,,lassen wir alle Sklaven Frei,,   und halt die Auswirkungen auf die Wirtschaft die Ordnung und  so weiter die das dann hat.

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Re: "Politisch" spielen
« Antwort #16 am: 9.02.2015 | 17:00 »
Das ist ja genau der Punkt: Als SL solltest du im politischen Spiel nicht agieren, sondern auf die Aktionen der SCs reagieren.

Klar. Und genau dafür suche ich nach Hilfsmittel.

Ich habe kein Problem, wenn es am Ende heißt: "Am Ende eines Auftrags setzen sich am Besten SL und Spieler zusammen hin und überlegen was das für Konsequenzen hat."

Und weil die Spieler X getan haben, darf der SL würfeln, ob Y passiert.

Hat das neue Star Wars: Am Rande des Imperiums nicht so eine Spielmechanik, wo du am Anfang der Spielsession würfelst, ob deine Vergangheit dich einholt, oder so ähnlich?

Gruß,
  Klaus.
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Re: "Politisch" spielen
« Antwort #17 am: 9.02.2015 | 17:05 »
Ich habe einen bisher ungelesenen Ergänzungsband zum Mongoose-Runequest, der sich "Empires" nennt und anscheinend Spielmechaniken für High-End-Politik enthält (habe ihn bisher nur überflogen).
Ob damit Politik wie in deiner Fragestellung abgewickelt werden kann, kann ich zwar jetzt noch nicht sagen, aber ich wollte sowieso noch mal einen Blick hineinwerfen.

Denn ab einem gewissen Punkt geht das nicht mehr glaubwürdig mit spontanen ad-Hoc-Annahmen, da braucht man tatsächlich eine voll entwickelte Mechanik dafür.

Mich selber interessiert die Thematik ebenfalls, sonst hätte ich nicht etliche Brettspiele dazu  :)
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Re: "Politisch" spielen
« Antwort #18 am: 9.02.2015 | 17:17 »

  • Reicher Kaufmann: Die Soldaten des Herrschers sichern die Handelsstraße, dafür gewährt der Kaufmann der Familie des Herrschers einen Preisnachlass
wenn Familie nicht einen ganzen Clan, VaSALLEN Clans,  etc. bedeutet macht das so gar keinen Sinn

Da macht eher, wenn die Achse des Wagens den Boden berührt gehören Wagen und Inhalt dem lokalen Boss und jetzt die Preisfrage:
Gilt das auch für Handelsherren mit königlichen Privilegien und 50 Bewaffneten?

Sorry, für die Beispielsdemontage , aber du denkst hier möglicherweise im SAfSAD(Standard Abenteuer für Standard Abenteuerer Design :gaga:)

Tante Edith sagt:

Zitat
Da wollen die Charaktere der Spieler also den Bastard des Königs aus dem Exil holen, um ihm seinen Rachefeldzug und Weg zum Thron zu ermöglichen
ist der Bastard erbberechtigt, an wievielter Stelle?
Hat er Verbündete, Familie...

Hat Seine Majestät unsere Tochter Mathilde von Anjou geheiratet/die Ehe versprochen,Ehedokument mit dem Kaplan des Herzoglichen Hofes Bischofs etc. von Anjou bevor SM die Sünde der Bigamie beging.

So ähnlich ist bei mir im Hintergrund die Kirche der Vana/Travia(Familie, Heilung, Gemeinschaft) zu Ordenskriegern gekommen.

Die uneheliche Tochter des jüngeren Bruders(er fiel vor der Hochzeit in der Schlacht) von Herzog Groß/Mächtig/Einflussreich/UraltAdel wurde als Teil der Familie angesehen.

Es gab mal ein Vorkommnis was darin endete das der Erbe nach DaWillIchunbedingt hin verbannt wurde und Herzog Groß/Mächtig/Einflussreich/UraltAdel  sich bei seinem herzoglichen Bruder dafür entschuldigte das besagter Herzog leider einen seiner Söhne nicht Anstand, Sitte etc, beigebracht hatte so das sein Erbe gezwungen war sie am Königshof in ihn reinzuhämmern, Tut ihm wirklich leid.

Fast Forward Tochter geht in einen helfend/heilenden Orden und landet als Chefin im Lazarett an der Orkgrenze und macht sich als Helfender Engeln einen Name, , jüngster Sohn geht in Ritterorden des Kriegsgottes und macht Karriere bis ins militärische Oberkommando des Ordens(Protege des Ordensfeldherren) und der Orkgrenze(üblicherweise war entweder der Heermeister oder der Kommandant der Orkgrenze des Ordens Marschall des Königreiches Orkgrenze).

Tochter kam zurück von der Grenze, bekam Ärger in der Stadt weil sie ausgebeuteten Mädchen Hilfe brachte, bis zu Kirchenasyl/Ausbildung usw und wurde entfdührt, zur selben Zeit kam besagter Sohn mit einem Kontingent des Ordens an, rein zufällig, war noch zufälligerweise von den nicht unschuldigen städtischen Behörden einzigartig beeindruckt und handelte.

Ende vom Lied weder Herzog noch Ordensfeldherr waren bereit ihn bestrafen zu lassen bzw. zu bestrafen, dem Lehnsherren  der Stadt war der Preis zu hoch das durchzudrücken und der Rest ist Geschichte
« Letzte Änderung: 9.02.2015 | 18:05 von Schwerttänzer »
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Re: "Politisch" spielen
« Antwort #19 am: 9.02.2015 | 17:39 »
Mich selber interessiert die Thematik ebenfalls, sonst hätte ich nicht etliche Brettspiele dazu  :)

Du hast Poltische Brettspiele ? Welche sind zu Empfehlen ?

http://boardgamegeek.com/geeklist/19700/what-are-best-political-games-out-there
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Offline KWÜTEG GRÄÜWÖLF

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Re: "Politisch" spielen
« Antwort #20 am: 9.02.2015 | 17:47 »
Diplomacy, Kremlin und ganz besonders Republic of Rome (nicht ohne Grund Platz 1 auf der BoardgameGeek-Liste).

Leider kann man die aber nicht ergänzend zu einem Rollenspiel einsetzen, das wäre nämlich mal eine gute Idee, die von Klaus angesprochene Problematik umzusetzen. Da würde mir - wenn denn der Hintergrund ein kleineres Lehen ist - Fief noch ganz gut reinpassen, aber das ist auch schon arg speziell (Spätmittelalter).
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Offline sangeet

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Re: "Politisch" spielen
« Antwort #21 am: 9.02.2015 | 18:37 »
Ich hatte mal überlegt die Story die sich aus Runewars ergibt als aufhänger für eine Kampagne zu nehmen.

Ein polit System müsste an ein Handels und Kriegssystem angeschlossen sein. Es gibt für scfi da einige Ansätze, evtl würde sich da was abkupfern lassen.
« Letzte Änderung: 9.02.2015 | 18:40 von sangeet »
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Pyromancer

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Re: "Politisch" spielen
« Antwort #22 am: 9.02.2015 | 18:51 »
Wertvolles Werkzeug beim politischen Spiel ist die Handlungsmaschine, quasie die Relationship-Map-Plus: Ein gewichteter, gerichteter Graph, auf dem nicht nur Akteure und deren Beziehungen, sondern auch Resourcen (jedweder Art) und die Stärke der jeweiligen Kontrolle darüber eingetragen sind.

Offline Turning Wheel

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Re: "Politisch" spielen
« Antwort #23 am: 9.02.2015 | 19:38 »
Mir geht es ganz konkret darum, wie man ein solch politisches Spiel starten kann.

Ich habe kürzlich genau so etwas vorgehabt.
Meine Idee war (um die Sache überschaubar zu halten) die drei wichtigen Persönlichkeiten in einem Steinzeitklan zu spielen.
Es wäre darum gegangen innere Probleme und äußere Probleme mit anderen Klanen zu behandeln und die eigene Machtstellung zu sichern.
Es kam aber nicht zustande, weil meine drei Spieler doch nicht so Lust drauf hatten (bzw. Angst davor hatten).

Eine andere Möglichkeit währe vielleicht die wichtigsten Leute einer Mafiafamilie oder eines Konzerns zu spielen.
Mir ginge es vor allem darum, für den Anfang etwas überschaubareres zu spielen als einen kompletten Königshof mit hunderten von Leuten.

Meine Bezeichnung dafür war übrigens Machtspiel.
Ich hatte dazu auch einen Thread: http://www.tanelorn.net/index.php/topic,90013.msg1857894.html#msg1857894

Ich hatte die Idee, wichtige Recourcen als Spielkarte zu machen, die dann von Spieler zu Spieler wandern könnte (je nach dem wer sie
gerade kontrolliert). Das wären vor allem Gruppen von Personen gewesen. So ein bisschen wie bei dem Illuminati-Brett/Karten-Spiel.
« Letzte Änderung: 9.02.2015 | 19:44 von blind cat »

Offline Chruschtschow

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Re: "Politisch" spielen
« Antwort #24 am: 12.02.2015 | 00:18 »
Nimm das hier. Da kannst du gar nicht anders als politisch spielen. Wir haben irgendwann im Hochsommer alle Fenster und Türen zu gemacht. "Wenn die Nachbarn die nächste Agitationsrede hören, tritt uns der Verfassungsschutz die Tür ein."  ~;D
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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