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Welche Edition ist am empfehlenswertesten?

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owkoch:
Kann jemand was zur 3. Edition sagen? Ich finde die optisch extrem ansprechend.

Chiarina:
Ich habe das Regelwerk noch im Schrank stehen, aber ich muss ganz ehrlich sagen: Es ist lange her. Ars Magica 3. Edition bedeutet unter anderem "White Wolf". Meiner Meinung nach waren die Verbindungen zu den Storyteller-Rollenspielen bei Ars Magica nie besonders stark. Aber immerhin: Die dritte Edition liefert ein paar Anknüpfungspunkte. Dabei geht´s um das Setting (insbesondere die Clans bzw. Häuser - es gab damals u. a. ein vampirinfiziertes Haus Tremere, das lässt sich heute nicht mehr so ohne weiteres aufrecht erhalten). Es geht auch um ein paar ganz grundsätzliche Einstellungen zum Erzählspiel. Ich kann nicht behaupten, damals den Durchblick gehabt zu haben, aber Ars Magica 3. Edition hat einen relativ großen Wert darauf gelegt, dass Charaktere mehr sind als Fertigkeiten, auf die man würfeln kann. Ich glaube auch, dass das damals parallel zu Vampire etc. ein neuer Impuls für das Rollenspiel war. Es gibt Leute, die behaupten, dieser erzählerische Schwerpunkt sei in den nachfolgenden Auflagen ein wenig zurückgegangen. Ich würde da gern differenzieren, kann das aber einigermaßen nachvollziehen.

Hier jedenfalls jetzt mal Klartext: Ars Magica war immer ein System mit einem gewissen Crunch-Anteil. Der mag in der 4. und insbesondere in der 5. Edition größer geworden sein, in der 3. Edition gab es ihn aber auch schon. Die Veränderungen im Setting sind merklich, aber nicht so, dass sich gleich die ganze Welt verändern würde. Die Tribunalbücher der 3. Edition (Iberia und Rome) sind vielleicht einen Hauch düsterer, als die Tribunalbücher, die zur 4. Edition veröffentlicht wurden - groß sind die Veränderungen aber nicht.

Meine Kasseler Runde besteht seit 23 Jahren und hat mit der 3. Edition angefangen. Wir haben von der 3. zur 4. und dann von der 4. zur 5. Edition konvertiert. Ich kann vielleicht noch sagen, dass der Übergang von der 3. zur 4. Edition nicht so schwierig war, der Übergang von der 4. zur 5. Edition war aber drastischer. Ich sehe keinen besonderen Grund, warum man heutzutage unbedingt die 3. Edition spielen müsste. Wenn dich aber die Illustrationen anmachen und du deshalb bei der 3. Edition bist, dann ist das auch nicht weiter nachteilig. Die 3. Edition funktioniert auf jeden Fall. Sie ist allerdings ziemlich nah an der 4. Edition - und die gibt´s immer noch umsonst zum downloaden.

Ansonsten beantworte ich dir gerne Fragen zur 3. Edition, wenn du konkreter sagen kannst, was du wissen willst. Dann schlage ich gern nochmal nach.

Egiltane:
Zu dem bereits Geschriebenen habe ich lediglich hinzuzufügen, dass der stärkere Einfluss an ‘Düsternis’ sowohl qualitativer, als auch mechanisch-quantitativer Natur war. So hatte beispielsweise das Infernal Realm einen deutlich grösseren Einfluss als in der fünften Edition, in der das Dominion kanonisch zweifellos an erster Stelle steht. Das mag, wie bereits angedeutet, der (wenn auch nur impliziten) Verwässerung durch den Einfluss von White Wolf's World of Darkness geschuldet sein, zog sich jedoch stringent durch viele kanonische Quellenbücher, an die ich mich erinnern kann. Sie alle stellten den Dark Ages-Charakter des bespielten Zeitalters in den Vordergrund. Entsprechende Einflüsse waren im Randbereich der Order of Hermes, wie dem Novgorod/Transylvanian Tribunal sowie den beiden, bereits genannten Tribunalen am deutlichsten spürbar, aber durchaus auch in den Kernreichen des Ordens wahrnehmbar. Oft waren es nur marginale Details, wie etwa character traits oder skill specialties von NPCs, die implizit auf eine recht sinistere Weltsicht hindeuteten.

Ich kenne eine Gruppe, die nach wie vor nach der dritten Edition spielt, woraus ich schliesse, dass man damit auch heute noch spannende Spielsitzungen gestalten kann.

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