Pen & Paper - Spielsysteme > GURPS
Plauderei: GURPS Schwachpunkte?
OldSam:
Ah ok, I see...
Joar, das hat in einigen Konstellationen sicherlich seinen Charme, aber insgesamt finde ich die Überarbeitung der 4e da doch sehr sinnvoll - für mich v.a. wg. der Problematik, dass in der 3e manchmal ungerüstete und somit eigentlich beweglichere Kämpfer effektiv schlechter ausweichen konnten als welche mit recht schwerer Rüstung; da musste IMHO schon nen Fix her ;) (wobei das natürlich auch nen Problem der "Interpretation" war, also letztlich wieder komplexer, weil man ja die Chance von 'Rüstungs-Abprallern' u.ä. simulieren wollte)
owkoch:
Vielen Dank für die Anmerkungen - Ich werde jedenfalls erst einmal bei der deutschen, dritten Ausgabe bleiben. Meine Frage möchte ich aber nochmal präzisieren: Was kann man denn mit GURPS nicht machen, bzw. wozu eignet es sich weniger. Was funktioniert nicht und was besonders gut? (Jetzt mal unabhängig von der Diskussion Ist Vierte besser als Dritte?)
Draig-Athar:
Für mich persönlich ist GURPS für alles was nicht mindestens auf 5+ Sessions ausgelegt ist uninteressant - dafür dauert (bei uns) die Charaktererschaffung einfach zu lange.
OldSam:
--- Zitat von: Filthy Harald am 28.02.2015 | 15:07 ---Was kann man denn mit GURPS nicht machen, bzw. wozu eignet es sich weniger. Was funktioniert nicht und was besonders gut?
--- Ende Zitat ---
Typischerweise funktioniert GURPS am Besten bei einem simulationistischen, old-schooligen Rollenspiel-Ansatz, also relativ klassisch von der Spielart her, verbunden mit dem Versuch das jeweilige Szenario plausibel / realistisch darzustellen und saubere Mechaniken dafür zu verwenden ohne zig gebastelte Sonderregeln etc., sondern einfach logisch und konsistent. Praktisch gut anwendbare Komplexität, aber ohne unnötige Kompliziertheit. In diesem Bereich ist GURPS IMHO der Genre-König, es gibt nur wenige Systeme die da überhaupt rankommen, aber durchaus etliche die versuchen in die Richtung was zu reissen, aber letztlich in der unnötigen Kompliziertheit landen bzw. viel mehr Inkonsistenzen und Fehler aufweisen.
Beispiele für solches klassisches old-schools-Gaming wären die typischen Fantasy-Runden mit häufigen Kämpfen etc., wo ein Anspruch an taktische Tiefe u. glaubhafte Abwicklung der Charakter-Proben besteht. Wo es z.B. nicht egal ist, wenn ein Char den stark gepanzerten Feind nicht sinnvoll verwunden kann, weil das System X keine Trefferzonen hat und er/sie nur eine Waffe mit leichter Schadenswirkung hat o.ä.
Wenn Du z.B. genau das Gegenteil willst, etwa möglichst regelarmes Story-Gaming (bspw. auch ohne konkrete Kampfregeln etc.), ist GURPS weniger das Mittel der Wahl, es gibt diverse andere Systeme (v.a. im Independent-Bereich), die sowas besser adressieren, mehr "abstrakt" arbeiten und die Details umgehen.
OldSam:
--- Zitat von: Draig-Athar am 28.02.2015 | 15:47 ---Für mich persönlich ist GURPS für alles was nicht mindestens auf 5+ Sessions ausgelegt ist uninteressant - dafür dauert (bei uns) die Charaktererschaffung einfach zu lange.
--- Ende Zitat ---
Da ist definitiv viel dran, GURPS ist grundsätzlich ein "Front-Loader"-System, d.h. Komplexität wird bewusst einbezogen, um viel mechanische Tiefe u. Differenzierung in Kampagnen zu bieten. Diese Komplexität ist großteils vor den Spielstart verlagert, so dass man während des Spiels nicht gebremst wird, sondern bereits alle Char-Daten vorliegen und möglichst viel Tiefe der Charaktere direkt zum Einsatz kommen kann. Für 1-2 kurze Sessions lohnt es sich aber in der Tat nicht unbedingt diese Arbeit in die Chars zu stecken (ausser ein anderer GM macht das für einen :p)
Es gibt auch Mods für GURPS-Oneshots, also "eben mal schnell zocken" sozusagen und danach den Char vielleicht nie wieder spielen (siehe z.B. hier 'Pointless Slaying and Looting" http://gamingballistic.blogspot.de/2014/10/pyramid-372-alternate-dungeons-review.html) aber das ist eher die Ausnahme... Obwohl eine ganz gute Möglichkeit für solche schnellen Games auch das Nutzen von fertigen Templates bzw. fertigen "stereotypen" Chars, die kaum verändert werden, sein kann.
Bei solchen Quick Games sind aber bei den meisten Gamern andere Systeme die naheliegendere Wahl, andererseits spielen die meisten Spieler i.d.R wiederum lieber Kampagnen, wenn es um regelmäßige Runde geht - es kommt einfach drauf an was man grad wofür nutzen will... (right tool for the job)
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