Dies hier soll das Diary zu unserer "Der Eine Ring"-Spielgruppe (siehe auch
http://www.tanelorn.net/index.php/topic,92199.0.html) werden, in dem mein Charakter, Frár, Sohn des Frerin, ein Zwerg aus Erebor, das Geschehen aus seiner Sicht beschreibt. Dies soll auch - aber nicht nur - uns, der Spielgruppe, als "Tale of Years" dienen, um später nachlesen zu können, was bisher in der Kampagne geschah. Selbstverständlich ist Frárs Sicht subjektiv.
Vorab sei noch erwähnt, das die Gefährtenschaft aktuell aus den folgenden Charakteren besteht:
Avarluin, ein Waldelb, Warden und der Look-out Man
Volkmarr, ein Bardinger, Scholar und Scout
Merenwen, eine Waldelbe, ebenfalls Warden und Look-out Maiden, manchmal auch Huntsmaiden
Der Dachs, ein Mensch aus Wilderland, Wanderer und Huntsman
Frár, ein Zwerg vom einsamen Berg, Slayer und Guide
Herbst 2945 D.Z.
Ich war auf der Suche nach einer sinnvollen und ehrenhaften Beschäftigung, die einem Veteranen der Schlacht der fünf Heere vielleicht sogar zu etwas Ruhm verhelfen könnte nach Esgaroth gereist, wurde jedoch auch nach mehreren Wochen nicht fündig. Schließlich fasste ich den Entschluss nach Thal weiterzureisen, denn dort würde bald das Jubiläum der Schlacht der fünf Heere gefeiert werden. Dies bedeutete aber, dass ich eine längere Bootsfahrt würde unternehmen müssen - ein Gedanke, der mich nicht gerade mit Wohlbehagen erfüllte. Am Pier musste ich dann auch noch feststellen, dass auf keinem der Boote mehr Platz war und ich mit einem der primitiven Flöße würde Vorlieb nehmen müssen. Nun ist die Reise zu Wasser ohnehin schon nicht mein Fall, aber dann auch noch auf einem wackeligen, offenen Floß! - aber was blieb mir anderes übrig? Ich traf einen freundlichen Bardinger namens Volkmarr, der mir in geradezu liebenswürdiger Weise Mut zusprach; nicht, das ich dies gebraucht hätte, versteht sich - und so landete ich letztlich auf diesem Floß. Doch damit nicht genug! Ein Elb aus dem finsteren Düsterwald gesellte sich zu uns, der ebenfalls Thal zum Reiseziel hatte. Nun musste ich mich natürlich erst Recht zusammenreißen. Kurz darauf kamen noch zwei Passagiere an Bord dieses Gefährts und wir legten ab. Auf der Fahrt unterhielt ich mich mit dem freundlichen Bardinger und so verging die Zeit recht schnell. Allerdings fuhren wir nicht direkt nach Thal, sondern zu einer Station namens Drachenkopf, wo es eine Herberge gab. Von dort aus würden wir dann am folgenden Tag den Rest der Strecke nach Thal zu Fuß zurücklegen, was mir sehr Recht war. Doch als wir am Drachenkopf ankamen, mussten wir feststellen, dass das Gasthaus überfallen worden war. Keine Menschenseele war mehr zu sehen und beinahe alles war kurz und klein geschlagen. Sogar das Holzschild, das als Ausleger an der Wand des Gasthauses befestigt war, hatten diese Strolche abgerissen! Schließlich fanden wir doch noch einen Überlebenden unter dem Pier. Der Mann war im Kampf verwundet worden, hatte sich aber verstecken können. Er berichtete, dass es sich um Orks und Warge gehandelt hatte, die von einem Halbork angeführt wurden. Sie hatten alle außer ihm verschleppt. Wir beauftragten die Flößer damit den Verwundeten nach Esgaroth zu bringen, wo man ihn versorgen würde. Dann machten sich Volkmarr, der Elb Avarluin und ich auf, um die Orks zu verfolgen. Bald fanden wir eine Spur und so nahmen wir die Beine in die Hand.
Die Verfolgung dauerte eine Weile, doch wir waren uns sicher, dass wir aufholten. Als wir ein Tal mit einem Wäldchen erreichten, witterte ich eine Falle. Natürlich sollte ich Recht behalten, denn das Orkgezücht hatte eine kleine Abteilung zurückgelassen, die uns dort auflauerte. Doch da wir sie bemerkt hatten, drehten wir den Spieß einfach um. Ruckzuck hatten wir vier Goblins und zwei Warge zur Strecke gebracht! Und ich darf sagen, dass Volkmarr mit dem Schwert und Avarluin mit seinem Bogen wirklich brauchbare Kriegsgefährten sind. Von einem der Goblins erfuhren wir noch, dass das Versteck des Packs nicht mehr weit weg war. Tatsächlich hatten wir es bald erreicht und entdeckten die Gefangenen bewacht unter einem Felsvorsprung. Die Unglücklichen wirkten alle erschöpft, doch einer unter ihnen, Listar war sein Name, war zudem auch noch ernsthaft verletzt. Wir ersonnen einen Plan und entzündeten in dem trockenen Gras vor dem Versteck ein breit angelegtes Feuer, was das Orkpack in Verwirrung stürzte. Besonders unter den Wargen brach Panik aus. Dann stürmten wir das Versteck. Zwei der Gefangenen, eine Frau - oder vielmehr eine Furie! - und ein Mann namens Theustal griffen ihrerseits einige der Orkwächter an. Zuerst erledigten wir ihren Anführer, einen sehr großen Ork, dann nahmen wir uns den Rest vor. Der Kampf wurde richtig eng, denn wir waren umzingelt von Feinden. Volkmarr wurde gar verletzt, doch wir hielten Stand. Ich schwang meine Hacke bis mir die Arme schmerzten und Avarluin ließ Pfeil um Pfeil von der Sehne schnellen, bis wir die Feinde am Ende alle erschlagen hatten. Die Gefangenen waren alle noch am Leben und nunmehr befreit. Natürlich dankten sie uns. Theustal erzählte von einer Karte, die er in seiner Heimat Grenedun gefunden hatte, wo es eine Zwergenmine geben sollte, die auf der Karte verzeichnet sei. Der Halbork hatte sie ihm abgenommen und sei bereits vor unserem Angriff damit auf und davon geritten. Ich frage mich, was wohl auf der Karte zu sehen sein mochte und welches Interesse die Orks daran haben könnten. Theustal erzählte, er wolle in Thal darum werben, dass Zwerge wieder nach Grenedun kämen, um die Mine erneut in Betrieb zu nehmen. Er versprach sich davon ein neues, goldenes Zeitalter für seine Heimat, nun, da die Völker rund um den Erebor wieder näher zusammenrückten. Ich nahm mir vor, Grenedun einmal zu besuchen, doch zuerst brachten wir die Befreiten zurück nach Drachenkopf.