Thema: Welches sind die (für mich) guten DSA-Abenteuer?

[Achamanian]

Da das Thema ja kürzlich hier im Forum aufkam und ich eigentlich mal wieder Lust hätte, mir Aventurien anzusehen: Kann mir jemand Tipps geben, in welche Abenteuer es sich reinzuschauen lohnt?

Eigentlich habe ich dabei nur ein einziges wirklich wichtiges Kriterium für ein m.E. gutes Abenteuer: Eine übersichtliche Aufbereitung, d.h.: Schauplätze und NSC sind nicht mit Beschreibungen vorgesehener Abenteuerplots vermengt, die Motive der NSC werden deutlich gemacht, es gibt Übersichten/Zeitleisten zu den Abenteuerereignissen; keine seitenlangen Fließtexte, möglichst wenig Athmo-Schwulst ...

Originalität kommt eher an zweiter Stelle; Konzeptionellen Wagnissen ("in diesem Abenteuer spielt man parallel auch eine Orkgruppe") stehe ich sogar eher misstrauisch gegenüber, weil ich immer den Verdacht habe, dass da die AbenteuerautorInnen sich schon wieder viel zu viel zum genauen Ablauf überlegt haben und solche Konzepte dann am Spieltisch kollabieren, sobald es etwas anders läuft.

Kurz: Was ist in den letzten 3,4 Jahren an gutem Abenteuermaterial für Aventurien erschienen.


Und noch zwei zusätzliche "Bedingungen":

Keine starke Metaplot-Anbindung (alles nach der Borbarad-Kampagne entzieht sich weitgehend meiner  Kenntnis, und ich will mich da nicht einarbeiten);
Keine Mammutwerke (meine Schmerzgrenze liegt so etwa bei 80 Seiten für ein Abenteuer ...).


Besonders gern mag ich auf Aventurien:

Orks
Al'Anfa


Eher abtörnend finde ich:

Dämonen
Das Mittelreich


So, Tanelorn-Servicemaschine, leg los!

[Hotzenplot]

Spontan fällt mir Schloss Strobanoff bei deinen Kriterien ein (Übersichtlichkeit NSC, Motivationen der NSC, Schauplatz etc.).

Irgendwo hatte ich dazu mal eine Kurzrezi verfasst.
Edit: hier: http://www.tanelorn.net/index.php/topic,88060.msg1903551.html#msg1903551

Ansonsten auch noch als spontaner Einfall: Steinerne Schwingen. Dazu dann gleich die Gareth-Box holen

Wenn du Bock auf Orks hast, ginge evtl. noch das Jahr des Greifen (Orkensturm, ist aber natürlich extrem metaplottig und railroading, wenn man es nach Original spielt, da das Ende der Schlacht ja fest steht )

Dann wäre da noch Sturmgeboren (Siedlungsabenteuer mit Goblins ) und Rabenblut (spielt in Al´Anfa).

[Achamanian]

Spontan fällt mir Schloss Strobanoff bei deinen Kriterien ein (Übersichtlichkeit NSC, Motivationen der NSC, Schauplatz etc.).

Daran dachte ich auch schon, weil ich hier im Forum ein paar Mal davon gelesen habe ... allerdings hat das Ding über 120 Seiten, oder? Und bei dem DSA-Lupensatz ist das schon wieder deutlich mehr, als ich für ein Abenteuer an Lesestoff möchte ... wobei, wenn es jetzt wirklich richtig super ist, würde es daran nicht scheitern.

[Hotzenplot]

Joar, schau dir mal meine o. g. Kurzrezi an, vielleicht hilfts zur Entscheidungsfindung. Die Seitenzahl habe ich jetzt nicht im Kopf, aber viel davon ist eben NSC-Beschreibung, deren Motivation und so. Das macht das AB umfangreich, aber nicht lang, wenn du verstehst, was ich meine ^^

[Achamanian]

Joar, schau dir mal meine o. g. Kurzrezi an, vielleicht hilfts zur Entscheidungsfindung. Die Seitenzahl habe ich jetzt im Kopf, aber viel davon ist eben NSC-Beschreibung, deren Motivation und so. Das macht das AB umfangreich, aber nicht lang, wenn du verstehst, was ich meine ^^

Danke, klingt auf jeden Fall interessant!

[rillenmanni]

Frag' den alten Korknadel! (Mehr Eigenwerbung darf ich nicht (schon wieder) machen.)

Ansonsten: Unter Barbaren, daraus Hauer und Horn und Marbos Rabe.

[Gillrog]

Naja, trifft deine Vorstellungen nicht ganz (älter als 3-4 Jahre, Orks sind es nicht und Al'Anfa auch nicht...), ist/war aber trotzdem gut (wenn mich meine Erinnerung nicht ganz im Stich lässt). 

"Der Zorn des Bären" (eine alte DSA3-Kamelle) - spielt im Bornland
Kein Metaplotgehabe, die Charaktere können praktisch frei agieren und es gibt eine Zeitleiste mit Geschehnissen, die von den Spielern grundsätzlich unabhängig ist. Die Spieler können frei agieren und werden so intensiv Teil der Geschichte, wie sie es wollen/können/machen. Die NSCs werden gut dargestellt.

Einschränkend muss ich sagen, dass Anfang und Ende des Abenteuers passend zur Gruppe bearbeitet werden müssten, sonst kommt die Sache etwas zu aufgesetzt daher (ist halt doch schon ein paar Jährchen alt). Layout und Fließtext entsprechen ebenfalls der (damaligen) Zeit.

Achja, es entspricht deiner Vorgabe bei der Seitenzahl. 

P.S.: Mmmhh, vielleicht doch nicht ganz, was du suchst. Egal, ich klicke trotzem auf "Schreiben"

[Achamanian]

"Zorn des Bären" hab ich sogar geleitet, als es noch neu war ... das hatte zwar irgendwie eine nette Grundidee, ist aber in Kitsch erstickt - besonders diese NSC (wie war ihr Name), bei der man zu Gast ist und die so schrecklich schön, aufgeklärt-multikulturell und überhaupt rundum toll war, dass alle SC ihr zu Füßen liegen sollten (so, jetzt stell das bitte dar, lieber Meister!) hat mich richtig genervt. Leider war ich damals nicht souverän genug, was daran zu ändern ... aber wenn ich heute DSA leiten würde, würde ich es wohl sogar noch mal auspacken und irgendwas draus basteln!

[Gillrog]

Habs gerade mal schnell aus dem Regal geholt..... hätte ich vor meinem ersten Post machen sollen. 

Du hast recht, aber mit ordentlich Stahlwolle und 'ner ordentlich Bürste könnte man was draus machen. 

[Achamanian]

Habs gerade mal schnell aus dem Regal geholt..... hätte ich vor meinem ersten Post machen sollen. 

Du hast recht, aber mit ordentlich Stahlwolle und 'ner ordentlich Bürste könnte man was draus machen. 

Aber das schöne an dem Ding ist, dass sich der gute Kern des Abenteuers sehr leicht freilegen lassen dürfte. Wenn mein Erinnerung mich nicht trügt. Statt der Ultraliebnettenschönen einfach nen borstigen Grafen oder so reinpacken, auf irgendwelche putzigen Winterboldrettungen verzichten und eine richtig blutrünstige Bestie aus dem Bären machen, dann passt das schon.
Da ich das Abenteuer noch habe, werde ich wohl mal einen One-Shot für einen unserer Laden-Rollenspielabende draus machen.

[Gillrog]

Nette Idee - berichte mal, wie es gelaufen ist. Das würde mich wirklich interessieren, fühl dich jetzt aber nicht zeitlich unter Druck gesetzt. 

[Eulenspiegel]

Hier mal eine Linkliste für Tanelorn-Threads, wo schonmal thematisch DSA-Abenteuer gesammelt wurden:

• handlungsoffene Abenteuer
  
• Railroading-Abenteuer (einige haben den Sinn des Threads missverstanden. Aber es sind auch einige sehr gute RR-Abenteuer dabei.)
  
• Abenteuer mit Horrorschwerpunkt
  
• Abenteuer für Oneshot
  
• Brauchbare Soloabenteuer (Bietet zumindest Inspiration für Gruppenabenteuer)

Die folgenden enthalten zwar eher allgemeine ABs. Aber mit etwas Konvertierung sind sich auch für DSA nutzbar:

• Gute kostenlose Abenteuer
  
• Gute Kaufabenteuer

[Quill]

Hi Rumpel,

lustiger- (oder trauriger)weise gibt es das, was du suchst, eigentlich gar nicht. Kein Abenteuer der letzten 4 Jahre ist unter 80 Seiten dick, hat keinen Metaplotbezug und ist noch umfassend ausgearbeitet.

Die meisten kleineren Abenteuer ohne Metaploteinbindung sind in den Anthologien zu finden. Da sind dann aber in einem Buch 3-4 Abenteuer drin und dementsprechend ist der Platz dann immer knapp. Falls du doch sowas in Erwägung ziehst und auch Abenteuer abseits von viel Kampf und Dungeon magst, würde ich dir die "Bardensang und Gaukelspiel"-Anthologie empfehlen, die beinhaltet 4 Abenteuer, die sich um fahrendes Volk, Theater, Jahrmärkte usw. drehen. Eins der Abenteuer hab ich geleitet, ein weiteres gelesen und auch für ganz gut empfunden, die anderen 2 hab ich mir nicht angeschaut, weil ich sie gerne noch spielen würde. Das Ding ist allerdings schon was älter, ich weiß nicht, ob man das noch zu normalen Preisen gibt oder obs das womöglich schon als Ebook gibt.

Falls gerade Kampf und Dungeon dein Ding sind, wären vielleicht "Grabräuber am Mhanadi" oder "Spuren der Verheißung" was. Ersteres beinhaltet mehrere Dungeonabenteuer im tulamidischen Raum, letzteres 3 oder 4 Dungeons in ganz Aventurien, wobei man die einzelnen Abenteuer optional zu einer Geschichte verstricken kann.

Ansonsten würde mir noch "Der Schrecken der Schädelbuch" einfallen, das ist ein Abenteuer, in dem man vom Horasreich aus nach Uthuria fährt und dort dann einige Probleme in der neu gegründeten Kolonie hat. Falls Uthuria nicht dein Fall ist, kann man das aber glaub ich relativ gut auch zu "neue Siedlung auf den Waldinseln" umschreiben. Der Plot ist wohl nicht grad innovativ, aber du sagstest ja, dass du da nicht so viel Wert drauf legst. Eine relativ positiv ausgefallene Rezension gibts hier: http://rezensionen.nandurion.de/2014/07/20/der-schrecken-der-schadelbucht/  - ich glaub, da wird auch der Inhalt soweit verraten, dass es dir womöglich weiterhilft.

EDIT: Übrigens sind das alles NICHT die Abenteuer, die ich als Highlights der letzten Jahre bezeichnen würde - aber diejenige, bei denen ich das tun würde, haben halt alle starken Metaplotbezug (Friedlos, Quanionsqueste, etc.)