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Blue Rose (war: Green Ronin und Bioware: Dragon Age)

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ElfenLied:
Zum Pundit sollte man noch anfügen, dass er beliebtes Ziel für Schmierkampagnen ist, die ihn gerne als Trans-/Homophob darstellen wollen. Das erklärt vielleicht seine Wortwahl.

Skyrock:
Pundits Kritikpunkte an Blue Rose sind nicht neu, und sehr viel älter als die aktuelle Debatte im angelsächsischen Raum. Tatsächlich war seine Blue-Rose-Kritik (und deren Behandlung) eine der Sachen, die ihn dazu getrieben haben vor 10 Jahren seinen Blog zu eröffnen. - Der Rest war Geschichte.

Ansonsten ist meine persönliche Meinung:
True20 als System war zu seiner Zeit ein wichtiger d20-Ableger (auch wenn die Nische von 3.x-kompatiblen, vereinfachten Systemen inzwischen von vielen anderen beackert wird, die auch keinen schlechteren Job machen).
Blue Rose als Setting? Uninteressant, überholt und obendrein moralinsauer. Ein paar Nostalgiker aus den d20-Tagen, die es backen wollen, gibt es sicher, aber Impulse für die heutige Zeit (mit dem berüchtigten Genderabsatz in 5e und dem schon seit Jahren SocJus-durchdrungenen Pathfinder) wird es nicht mehr liefern.

Tele-Chinese:
Wie wäre es die Diskussion ohne den Pundit weiterzuführen und wieder auf die Sachebene zu gelangen? Es gibt ja Leute hier, die das ausprobiert bzw. gelesen haben und die dazu was sagen können. Ansonsten driftet die Diskussion wieder in ein Pro/contra Pundit Ding. Das gibt dem Mensch leider zu viel Raum... und führt evtl. hier zur Schließung dieses Fadens eben weil es in Themen der SC abdriftet. Wäre Schade. Denn als Informationsquelle und dem kund tun der eigenen Meinung - sofern man Blue Rose gespielt bzw. gelesen hat - deint ddoch der Thread hier :)

D. M_Athair:

--- Zitat ---"Many Aldins expect everyone to marry. [...]
Throughout the kingdom, there is no cultural prejudice
against people who are caria [homo-] or cepia [hetero-sexuell]. Anyone showing
such prejudice is regarded as either ignorant or bigoted." (p. 32)
--- Ende Zitat ---
Beide Punkte brauchen mMn Überarbeitung. Zum einen finde ich die Norm der Heirat in einem egalitären Setting seltsam.
Zum anderen ist der homo-hetero-Dualismus nicht so wirklich durchbrochen.


--- Zitat ---"The religion [Church of the Pure Light] is deeply divided in many ways: militaristic but valuing peace, preaching love but often practicing hate. Its priests and the faithful run the gamut, from Light- to Shadow-aligned. The upper levels of the church are riddled with hypocrisy and corruption, but also have some truly good men trying to do what they fervently believe is right, although often based on ignorant views of the world beyond Jarzon’s borders." (p. 48)
--- Ende Zitat ---
Ist halt bloß eine populäres Verständnis des Katholizismus in einen Fantasy-Kontext gerückt, der nicht unbedingt hilft Voruteile abzubauen. Gerade, weil das Gegenstück das soziale Utopia von Aldis ist. (Andererseits ... weil es in Jarzon Licht und Schatten gibt, ist es von einen rollenspielerischen Standpunkt aus gegenüber Aldis die interessantere Nation.)

Die Götter-Welt (und den Schöpfungsmythos) finde ich insgesamt recht gelungen:
Primordials - die Elemente;
Götter des Lichts - eher klassische gute Gottheiten, Domänen sind recht weit und vielseitig angelegt. Was ich davon habe, zu wissen, dem wer mit wem liiert ist, erschließt sich mir nicht ganz. Letztendlich ist das "nur" die Begründung für die präferrierten Lebensordnungen in Aldis. Gut, kann man machen. Kommt halt ein bißchen zu gewollt daher.
Schatten-Echarchen - sind "bloß" die 7 Todsünden.
Götter des Zwielichts - Naturgottheiten

Die Vorgeschichte ist gut geschrieben. Die Entstehung des Reichs der Blauen Rose (Aldis) aber kommt abrupt und ist für mich nicht besonders plausibel. Insgesamt ist die Settingbeschreibung - so weit ich bin - gut zu lesen und inspiriert auch schon ein paar Ideen für Abenteuer. Wann immer die ideologische Grundhaltung etwas prominenter wird, ist es im Begriff zu kippen. Die "golden heart" Geschichte ist so ein Punkt. Würde ich irgendwie abändern. Vielleicht in Richtung der Flammen des Asuryan (WarHammer-Hochelfen).

Achamanian:

--- Zitat von: Strohmann-Hipster am 27.03.2015 | 03:02 ---Beide Punkte brauchen mMn Überarbeitung. Zum einen finde ich die Norm der Heirat in einem egalitären Setting seltsam.
Zum anderen ist der homo-hetero-Dualismus nicht so wirklich durchbrochen.

--- Ende Zitat ---

Die Stelle finde ich jetzt so herausgerissen erst einmal nicht problematisch, solange ich voraussetze, dass die beschriebene Gesellschaft kein Utopia sein soll, sondern nur eine mit anderen Gesellschaftlichen Regeln. Da mögen dann utopische Elemente drinstecken (Gleichberechtigung, Toleranz), die müssen aber nicht komplett verwirklicht sein (trotzdem Einschränkung auf bestimmte Beziehungsmodelle), und es kann auch Elemente geben, die gar nicht utopisch gedacht sind (gesellschaftlicher Druck zu heiraten). Von mir aus darf das dann auch trotzdem insgesamt mit einem positiven Grundton dargestellt sein.
Das Problem entsteht ja erst, wenn man von der Annahme "Die Macher wollen bewusst eine Welt präsentieren, in der bestimmte Positionen/Handlungsweisen, die in der Wirklichkeit oft diskriminiert werden, zur Norm gehören" zu der Annahme "Die Macher wollen eine Welt darstellen, in der wirklich alles super ist!" übergeht. Nach dem, was ich bisher gesehen habe, würde ich aber eher bei ersterer Vermutung bleiben.

Aber ja, natürlich klingt das alles auch etwas bemüht, und gerade der Teil zur Church of Light wirkt ironischerweise sehr predigend. Ich bin mir aber unsicher, ob das ein Problem des Settings ist oder doch eher nur eines des Tonfalls.

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