Autor Thema: [RSP-Karneval 03-2015] Aufs Auge - DSA ist unbemerkt im Rollenspielolymp  (Gelesen 18811 mal)

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Offline aikar

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So scheint aus der doch sehr schwachen Myranor-Basis-Box von FanPro bei Ulisses ein echtes Schmankerl zu wachsen.
Das ist eher Uhrwerk als Ulisses zu verdanken  ;)
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Offline Gillrog

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Oh, ok. Aber irgendetwas tolles hat Ulisses bestimmt auch schon mit DSA gemacht - ich kenne es nur nicht.  :-\
Ich glaub' mein Tintenfisch kleckert!

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Das ist ein toller Beitrag, aikar. Ich glaube, dass die konstruktiven Beiträge hier im Thread ein sehr schönes Gesamtbild ergeben - selbst in Kombination mit dem auf mich einmal mehr merkwürdig wirkenden Geschmack von Archoangel (denn mal ernsthaft: solch ein ausgeprägtes Faible für Trash empfinde ich schon als eher ... abwegigen Gescchmack;  bei Interesse können wir das gerne in einem anderen Thread näher erörtern - fänd ich spannnend, weil die sonstigen Topoi im Fantasygenre ja eigentlich durchgängig vom Trash- und Kitschelementen durchdrungen sind und ich mich selbst frage, weshalb ich eine so krasse Unterscheidung mache zwischen den Trashpegeln des frühen und dem modernen DSA).

Oh, ok. Aber irgendetwas tolles hat Ulisses bestimmt auch schon mit DSA gemacht - ich kenne es nur nicht.  :-\

Um diese Wissenslücke zu schließen, habe ich den Eingangsbeitrag ja verfasst. Einfach noch mal aufmerksam lesen, wäre mein Ratschlag ;)
« Letzte Änderung: 6.04.2015 | 12:52 von Wellentänzer »

User6097

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Das finde ich unfair. Archangel redet zwar viel Müll, aber in dem Punkt hat er recht, mir gefallen die alten Abenteuer, die er genannt hat auch. Und isch halte es für sehr gewagt, die alten Abenteuer als Trash zu beschreiben, was zwar stimmt, aber gleichzeitig die neuen Abenteuer zu loben, die bei aller Qualität noch kischiger sind als die alten.

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Um da gar keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Archoangel spielt lange genug und hat einen wunderbaren Überblick. Wenn der sagt, dass er den "Wald ohne Wiederkehr" oder "Borbarads Fluch" toll findet, hat er sicherlich jedermanns Segen. Aus heutiger Sicht würde ich aber vermuten, dass es sich dabei um eine absolute Minderheitenmeinung handelt. Aber klar: mit einem fitten SL ist der "Wald ohne Wiederkehr" mit Sicherheit absolut klasse. Da kann man sehr viel rausholen und die gewaltigen Logikfehler und Inkonsistenzen lassen sich elegant umschiffen. Mehr zu den Gründen, weshalb DSA1 nun großartige, trashige oder sonstwie bemerkenswerte Produkte hervvorgebracht hat, würde ich aber lieber in einem anderen Thread diskutieren. Das führt hier zu weit weg, finde ich.

Offline Archoangel

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Tja ... offensichtlich sind die von mir beglückten Spielerschichten nicht mit den Deinen zu vergleichen. Einen Hofrat oder Mann-ohne-Zähne wirst du mit deiner Erkenntnis jedoch auch nicht beglücken.

Auf der anderen Seite wirst du eine ultralinke La`Fontaine-Fan-Gemeinde auch nicht davon überzeugen können, dass das neue FDP_Programm der Weisheit letzter Schluss sei; will sagen: die Geschmäcker sind vielfältig und unterschiedlich. Für mich ist ein halbwegs glaubwürdiger bespielbarer Hintergrund (und zwar genau da: im Hintergrund) durchaus wichtig. Mehr jedoch nicht. Ich brauche keine pseudorealistisch-fortlaufende Geschichtsschreibung (von der ich ja nicht abweichen darf!), kein "Fäntelalter" (ein Begriff der meine Zehennnägel spontan zum Abschälen animiert), keine political-correctness-Weltornung, die an die heutige Moderne angelehnt scheint, keine alljährlichen Weltverändernden Großereignisse und-und-und. Von daher kann vieles von DSA (ab ca. DSA3) ohnehin nicht bei mir punkten.
Ich möchte gerne sword-and-sorcery Geschichten voller Märchen, Phantastik, Mystik und SciFi-Einschüssen. DAS aber bot mir DSA1/2 (und sehr bedingt noch nachfolgende einzelne Ausrutscher). Ich möchte Hotzenplotz-Fantasy und ultra-Grimms-Märchen (doppeldeutig).
Ich möchte die bärtigen Geweihten in Purpurroben, die dem Namenlosen dienen und keine zwölf Anti-Götter, die in ihrer Ordnung allenfalls noch mit den Erzteufeln von (A)D&D zu vergleichen sind.
Ich möchte Prinzessinen von finsteren Schwarzmagiern und grässlichen Drachen befreien und dann mit einem Beutel Gold lachend von dannen reiten (statt sie zu ehelichen).
Ich möchte unter fragwürdigen Erklärungen in die Eiswüste aufbrechen und morgen schon durch die Wüste wandern, um von seltsamen Kultisten durch ein Stargate in eine andere Welt geschleudert zu werden. Anschließend finde ich herraus, dass Borbarad ein Auserirdischer ist in dessen Raumschiff ich gegen Kampfrobotter antrete, nur um ein wenig später die Tochter des kalifen vor einem schlecht singenden Mantikor zu erretten. Dazu möglichst noch Rätsel und Fallen, die sich irgendein sadistisches Überwesen völlig sinn- und verstandlos aus den kranken Hirnwindungen gedrückt zu haben scheint.

Mit anderen Worten: ich möchte A b e n t e u e r erleben - und zwar um ein Abenteuer erlebt zu haben, nicht um einen Metaplot in die nächste Spirale der Zugschiene zu pressen. Und mir ist es auch wurscht, ob die Errettung einer Kalifentochter in Wirklichkeit einen gewaltigen Einfluss auf die Weltpolitik hat oder nicht. Darum geht es mir einfach nicht. Ich will den tapferen Schneider spielen - den Normalo, der durch Witz, Verstand und Glück zu einem weltberühmten helden wird, der den Kaiser mit "Kumpelchen" anspricht (weil er ihm schon dreimal den Arsch gerettet hat) und bei dessen Namensnennung die finsteren (Stehkragenpflicht!) Schwarzmagier mit ihren namenlosen Verbündeten und den auf Riesenlindwürmern reitenden Dämonen erfuhrchts- und angsterfüllt zusammenzucken!

Entsprechende Abenteuer stehen natürlich bei mir (und meinsesgleichen) hoch im Kurs. Weshalb viele viele von uns früher oder später DSA den Rücken gekehrt haben und zu Systemen (damals) wie (A)D&D, Warhammer, Ruf des Warlock oder sonstwas weitergewandert sind. Aber die Erinnerung an das dunkle, düstere, abenteuerliche Aventurien der Kindheit, an Mythor&Conan, an den Zauberbogen, den Kampf der Titanen, Manos, Talbot usw. - die Erinnerung an das abenteuerliche DSA des Unbekannten, Seltsamen und Mytischen - die bleibt und führt den ein, oder die andere ab-und-an noch einmal dazu die alten angestaubten Folianten rauszukramen, durchzulesen und - dem aktuellen System entsprechend umgedeutet - erneut zu leiten, um den Zauber vergangener tage noch einmal zu kosten, wie die Erinnerung einer verflossenen Liebe, oder der Geschmack eines längst getrunkenen Glases Wein in einer Mittsommernacht vor 20 Jahren auf Korfu.
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Offline Archoangel

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Das finde ich unfair. Archangel redet zwar viel Müll, aber in dem Punkt hat er recht, mir gefallen die alten Abenteuer, die er genannt hat auch. Und isch halte es für sehr gewagt, die alten Abenteuer als Trash zu beschreiben, was zwar stimmt, aber gleichzeitig die neuen Abenteuer zu loben, die bei aller Qualität noch kischiger sind als die alten.

Der hier viel Müll redet, der kommt gleich mal vorbeigefahren und erzählt dir was du Bursche!
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Offline Weltengeist

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Ein sehr subjektiver Einstieg lieber Weltengeist.

Dummerweise deckt sich deine Meinung mit der Meinigen nur zu ca. 0%.

Hältst du es ganz, ganz eventuell für möglich, dass du Wellentänzer meinst und nicht mich? wtf?
Meinem Beitrag scheint deiner nämlich gar nicht so sehr zu widersprechen...
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Offline Archoangel

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Offline YY

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DSA ist wie eine moderne Demokratie. Alle Parteien schreien durcheinander, es scheint nichts wirklich weiterzugehen, es gibt schwarze Schafe und die meisten Gesetze sind Kompromisse die keine Partei wirklich zufrieden stellt.
Aber es bringt verschiedenste Menschen und Bewegungen zusammen, die sich sonst in sich und ihr persönliches Weltbild vergraben würden und schafft damit eine größere Gruppe, die auch härtere Zeiten überstehen kann. Und manchmal bringt es etwas Tolles (oder Katastrophales) hervor, von dem dann alle Zeitungen (für ein paar Tage) berichten ;)

:d

Schönes Bild!
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline Gillrog

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Um diese Wissenslücke zu schließen, habe ich den Eingangsbeitrag ja verfasst. Einfach noch mal aufmerksam lesen, wäre mein Ratschlag ;)

Yep, habe ich gemacht.
Bei der wiederholten Lektüre ist mir nur dein wirklich verklärter Blick auf die Produktpalette von Ulisses aufgefallen. Mit der zusammenfassenden Aussage "Alles von Ulisses ist super!" kann ich leider nun wirklich nichts anfangen, auch wenn dann ein paar Beispiele folgen. :-[
(Du verdienst dein Geld jetzt aber nicht bei Ulisses im Verlag, oder? - würde das nämlich erklären.)
Ist für mich aber absolut irrelevant.
Bedauerlich finde ich nur, dass du einen offensichtlich polarisierenden und provozierenden Thread beginnst und dann der Erste bist, der sich im Ton vergreift.
Versuche doch Kontroversen mit dem Inhalt aufzuwerfen und nicht mit dem Tonfall deiner Beiträge.
Eine solche Diskussion zu beginnen und dann auf den nächsten/einen neuen Thread zu verweisen finde ich persönlich auch sehr unelegant.
« Letzte Änderung: 6.04.2015 | 15:42 von Gillrog »
Ich glaub' mein Tintenfisch kleckert!

User6097

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Ich hab mir jetzt auch mal die Rezi zu der Quanionsqueste durchgelesen, und die ist ja von einer DSA recht wohlwollenden Quelle. Dennoch ist in der Rezi jetzt nichts von massiven Begesiterungsstürmen zu lesen, der rezensent ist zufrieden und nirgends grob enttäuscht, aber das Beste seit geschnitten Brot scheints für ihn auch nicht zu sein. Insofern würd ichs mal für solide Hausmannskost halten, weil ich bei DSA rezensenten immer den Heimbonus abziehen muss, d.h. was die für gut halten läuft bei mir oft unter mittel.

Desweteren scheints mir bei der Quanionsqueste echt so zu sein ,dass dus echt nicht spielen kannst, wenn du nicht in der Materie drin bist. Du braucsht die Infos und du brachst den emotionalen Bezug zur Praioskiriche sonst ratzt du dabei wohl weg. So ein wenig "Wir spielen jetzt Synode zu Rom anno 1233 und spielen, ob das Apokryphum des Johan, welches Jesu Lehrjahre als Schreiner beschreibt, in die Bibel einzug hält oder nicht."  Großereignis für alle Christen, müdes gähnen bei allen anderen.

Das soll jetzt nicht zu negativ klingen, ich kenn kein anderes System das so viele gute Abenteuer produziert hat, bloss der Qualitätssprung bleibt mir doch verborgen.
« Letzte Änderung: 6.04.2015 | 15:28 von User6097 »

Wulfhelm

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Aber sie sind nicht gegangen
Doch.

Zitat
(auch wenn viele das immer wieder schreiben, aber warum posten sie dann in einem DSA-Forumsbereich, wenn es sie nicht mehr interessiert?).
Weil Rollenspielforennutzer gerne ihren Senf überall dazu geben? Auch bei Sachen, die sie nicht (mehr) spielen. Es gibt ja angeblich sogar Leute, die erstellen Troll-Threads nur mit dem Sinn, sich über böse minderwertige Systeme auszukotzen und ihren doofen Spielern Herablassung auszudrücken. Und werden dann zu wimmernden Mimosen, wenn man es wagt, ihre eigene wahre Lehre zu kritisieren.

Es gibt noch einen Grund, warum über DSA immer noch viel geredet wird, und der heißt Schmidt Spiele. DSA in seiner Eigenschaft als nach wie vor populärstes Rollenspiel in Deutschland zehrt seit knapp 20 Jahren von dem, was Schmidt mit geschicktem Marketing davor an Substanz aufgebaut hat. Und das wird auch noch eine Weile so bleiben. Darum hat fast jeder Rollenspieler mal mit DSA Berührung gehabt, und demzufolge hat fast jeder unter diesen, der überhaupt meinungsstark genug ist, in Foren abzulästern, eine Meinung dazu.

Wellentänzer

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@ Grillog: Siehe PM.

@ UserXYZ: Die Quanionsqueste kann man wunderbar auf andere Welten portieren. Hab ich schon für Warhammer gemacht. Hat spitze geklappt. Siehe hier. Eigentlich ist die Kampagne sogar bei Warhammer fast besser aufgehoben als auf Aventurien. Für 13th Age könnte ich mir die Kampagne auch hervorragend vorstellen, weil der Crusader so eine herrlich ambivalente Rolle bezieht.

User6097

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Wenn das geht...ich glaubs mal.

Offline Gillrog

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@Wellentänzer: PM ist beantwortet

und nein, ich werde mir das Schreiben in diesem Forum sicherlich nicht von dir reglementieren lassen.

Aber trotzdem noch einen schönen Tag.
Ich glaub' mein Tintenfisch kleckert!

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@Wellentänzer: PM ist beantwortet

und nein, ich werde mir das Schreiben in diesem Forum sicherlich nicht von dir reglementieren lassen.

Aber trotzdem noch einen schönen Tag.

Das wollte ich auch weder Dir noch sonst jemandem vorschreiben. Vielleicht schaust Du Dich einfach woanders um. Das Forum hat viel zu bieten.
« Letzte Änderung: 6.04.2015 | 16:28 von Wellentänzer »

Offline carthinius

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Das wollte ich auch weder Dir noch sonst jemandem vorschreiben. Vielleicht schaust Du Dich einfach woanders um. Das Forum hat viel zu bieten.
Ohne jetzt genau zu wissen, was ihr unter euch zu klären versucht: Dem Poster, der gerade diverse Threads wiederbelebt hat, ein Woanders-Posten nahezulegen, finde ich... frech.
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Offline Hotzenplot

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Ich hatte mir vorgenommen, hierzu mal meine Meinung zu sagen, aber dann hat der aikar das schon getan  ;D. Ich bin zu 99% bei ihm. Überhaupt, toller Beitrag von aikar, danke!

@Archoangel: ich glaube, mit deinem Geschmack bist du ziemlich allein. Naja, nicht allein, sagen wir bei der Minderheit. Insbesondere, was "Durch das Tor der Welten", "Borbarads Fluch", "Unter dem Nordlicht"* und "Kommando Olachtai"** angeht. Das kann man ganz gut anhand der Bewertungen im dsaforum und auf der wiki beurteilen. Aber ist ja auch vollkommen okay, ich finde es sogar gut, wenn es für diese Art von Abenteuern auch Fans gibt. Wäre ja schade, wenn alles nur noch in eine Richtung ginge (und das berührt dann wieder das von aikar gesagte: Es gibt bei DSA eben für viele Geschmäcker etwas zu bieten). Ich habe die von dir genannten Abenteuer alle selbst gespielt oder geleitet (und wiederhole das zum Teil jetzt in meinem Nostalgietrip), habe sie aber schon immer ziemlich anders gespielt oder geleitet als im Original vorgesehen.

Zum Thema Geschmack würde ich allgemein noch hinzufügen:
Die Sichtweise auf die Produkte hat sich auch im Laufe der Zeit geändert. Wenn man sich zum Beispiel die erstplatzierten des Gänsekiel&Tastenschlag-Wettbewerbes Anfang des neuen Jahrtausends anschaut, geht da eben viel in Richtung Atmo-Spiel. Offizielle Publikationen und Abenteuer Ende der 90er und Anfang der 2000er sind ebenso von der Atmo-Welle betroffen. Man kann jetzt schlecht aus heutiger Sicht sagen, dass es damals Schrott war. Es war eben Mode. Heute ist eben sandboxing und shared narrative control Mode und wir Tanelorn-Hippster fahren drauf ab (ein Teil von uns). Wer weiß, was wir in 20 Jahren darüber sagen? Schrott?


In einem möchte ich Wellentänzer noch deutlich Recht geben:
Viele der Unkenrufe gegen DSA kommen von Leuten, die die heutigen Publikationen nicht kennen. Das Tanelorn ist beileibe kein Experten-Forum, was DSA angeht (für Leute wie mich schade, denn für dsa-spezifische Sachen muss ich oft in ein anderes Forum wechseln). Jeder soll seine Meinung haben, tatsächlich beruht manch eine Meinung allerdings auf Urteilen aus einer Zeit von vor 15 Jahren oder mehr und wird damit zu einem Vorurteil, was die heutigen Produkte angeht.
Wenn DSA eine TV-Serie wäre, dann würden sich jetzt Menschen ein Urteil über das Gesamtwerk erlauben, obwohl sie von 5 Staffeln nur 2 kennen.
Außerdem glaube ich, dass Schlechtmeinungen über Produkte, aber auch die Fehler von Rollenspielprodukten und komplett-fails sich schneller verbreiten als die positiven Beispiele. Es wird eben lieber gelästert als geklatscht.

* Bei Unter dem Nordlicht musste ich kürzlich herzlich lachen, als ich es für die Phili las. Zitat: "Ein gutes Fantasie-Rollenspiel ist wie ein kleiner Roman. Die Spieler sollen unter Anleitung des Meisters echte Abenteuer erleben, eine Geschichte - stets spannend und voll überraschender Wendungen".
Weiteres Zitat: "Sie [die Geschichte] kann einer beliebigen Schenke einer aventurischen Stadt beginnen. Ich habe mich nur deswegen für Havena entschieden, weil die Helden meiner Spielerrunde in dieser Hafenstadt wohnen und unsere Abenteuer meistens von dort ihren Ausgang nehmen."  :d

** Olachtai habe ich zufällig heute Vormittag noch gelesen, weil ich es in meine Phileasson als Vorgriff auf die G7 einbauen werde. Es ist ein Abenteuer seiner Zeit, aber für mich nicht mehr als eine nostalgische Anekdote.

Ich möchte Hotzenplotz-Fantasy
Musste rum kommen ^^
« Letzte Änderung: 6.04.2015 | 17:00 von Jim Plotz »
ehrenamtlicher Dienstleistungsrollenspieler

Mein größenwahnsinniges Projekt - Eine DSA-Großkampagne mit einem Haufen alter Abenteuer bis zur Borbaradkampagne:
http://www.tanelorn.net/index.php?topic=91369.msg1896523#msg1896523

Ich habe die G7 in 10 Stunden geleitet! Ich habe Zeugen dafür!

Ich führe meinen Talion von Punin in der Borbaradkampagne im Rollenhörspiel
https://rollenhoerspiel.de/

Just_Flo

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Ich finde es sehr interessant, welcher Spiegel einem in diesem Thread vorgehalten wird.

Für mich erklären die Reaktionen einzelner auf Wellen(Threadstarter)'s Thesen und Posts nur 3 Möglichkeiten:

a) Seine These (Neben unterschiedlich guten Abenteuern gab es schon immer ein paar so richtig gute. Die Anzahl der richtig guten ist unter Ulisses gestiegen und überschreitet mittlerweile die Zahl der richtig guten aus der vorhergehenden Zeit.) ist deutlich missverständlicher / aggressiver/ angreifend formuliert/ rezipiert worden als von mir. (Da stellt sich natürlich die Frage, ob wir von der Pro-DSA-Fraktion manchmal auch in diese Falle laufen.)


b) einige Threadteilnehmer sind des Lesens nicht mächtig/ willens (irgendwie unwahrscheinlich, dass sie dann hier im Forum sind bzw., dass sie diesen Thread dann durch Zufall mit ihren Posts beglücken)  oder sie reagieren halt auf die grobe Position bzw. dass was sie für Wellen(Threadstater)'s Meinung halten ohne sich groß damit zu beschäftigen, wie diese wirklich ist. (=das Ardowulf-Phänomen)

c) einigen Menschen ist genauso langweilig wie mir und sie wolle Spaß

d) einige Menschen haben genau soviel Geltungsdrang wie ich.

e) ich habe nicht nur mehr als die angekündigten 3 Möglichkeiten aufgelistet sondern auch noch 1-10 000 vergessen :)

Offline carthinius

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Abseits von Archos Abenteuereinschätzung* ist vermutlich das hier der Knackpunkt: Welches (massentaugliche und erfolgreiche) Setting bietet diesen Punkt denn noch, und zwar in dem Maße, dass man gewisse Sachen nur nutzen kann, wenn man andere Dinge weiß? Und darauf aufbauend: Welche in anderen Medien vertretenden Welten bieten dieses Feature und haben in den letzten Jahren keinen Reboot erfahren, um wieder massenkompatibler zu werden? Wenn ich an Franchises wie Star Trek und Star Wars denke, dann bieten die (auch weiterhin) eine ungeheure Fülle für den Fan – und werden trotzdem für den Massengeschmack rebootet, damit man dort noch was reißen kann und nicht dreiundsiebzig Quellen für jedes weitere Fitzelchen an Publikation voraussetzen muss.

Ich vermute, dass das auch der Grund für das Beibehalten des Status Quo in beispielsweise Golarion ist oder die gefühlte Settinglosigkeit der aktuellen D&D5-Kampagnen – man will die Zugänglichkeit bewahren. DSA löst in der Hinsicht allerdings die Heisenbergsche Unschärferelation: Es hat ein detailliertes Setting, das detailliert weitergeführt wird. Das ist für alle, die darin voll aufgehen, total toll. Für alle, die Einstieg suchen, ist das mehr als hinderlich und vielleicht sogar abschreckend.

*Hier zu noch erläuternd: Ich sehe das ein bisschen wie in der Entwicklung von Fernsehserien. Ist es heute offenbar en vogue (und nahezu telenovelaesk), fortlaufende Handlungen zu haben, in denen sich alles beeinflusst (und die ich selbst bei Deep Space Nine und Babylon 5 damals sehr gefeiert habe), stehen die alten Abenteuer für ein Spiel, das sich nicht um die Spielweltkonsequenzen schert, weil die einfach nicht wichtig sind. Kirk war jede Folge auf einem anderen Planeten, die Cartwrights hatten zwar ihre Ranch, aber sonst gab es da auch jede Folge etwas Neues, selbst Derrick löste brav seinen aktuellen Fall in dem wohligen Wissen, dass nächste Woche wieder etwas völlig Zusammenhangloses als Thema kommen würde. Aus genau diesem Grund finde ich das auch keineswegs verwerflich, wenn das eigentliche Abenteuer völlig auf die (offzielle) Spielweltkonsequenz pfeift und den Spaß am Abenteuer in den Vordergrund stellt und sich eben nicht mit den diplomatischen Verwerfungen zwischen irgendwelchen popligen Hinterwaldadligen rumärgern will.
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Offline Weltengeist

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Ich finde es ja irgendwie schade, dass ein Startposting, das so offensichtlich versucht, sich positiv über DSA zu äußern, so gründlich missverstanden wird, dass der Verfasser gerade von den Leuten, die DSA auch mögen, frontal angegriffen wird.

Klar, die Formulierung mit "alles andere ... war mies" war unglücklich. Aber mit ein bisschen wohlwollenden Lesen hätte man sehen können, dass hier jemand versucht, eine Lanze für DSA zu brechen. Was er dann mit fast allen anderen Beitragenden hier im Thread gemeinsam hat.

Aber irgendwie habe ich diesbezüglich gerade ein Déjà-Vu - ich glaube, das hatten wir (auch in der Konstellation aus Threadersteller und Wutbürgern) letztes Jahr schon mal. Scheinbar ist das Thema DSA ähnlich sensibel wie - sagen wir mal - das Thema "Gleichstellung": eine einzige falsche Formulierung, und schon bricht der Shitstorm los... :'(
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Offline carthinius

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schon bricht der Shitstorm los... :'(
Wo siehst du hier einen Shitstorm?
Mal ganz abgesehen davon, dass ich Begrifflichkeiten wie Gut-, Wut-, Sonstwasbürger oder ähnlich politisch besetzte Formulierungen grundsätzlich eher vorsichtig bis gar nicht einsetzen würde. Sonst bezeichne ich demnächst noch Leute hier als Lügenpresse.  ~;D
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Just_Flo

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Aber es stimmt doch, wenn ich als guter Sonstwasbürger wütend bin, dann presse ich Lügen.

User6097

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Klar, die Formulierung mit "alles andere ... war mies" war unglücklich. Aber mit ein bisschen wohlwollenden Lesen hätte man sehen können, dass hier jemand versucht, eine Lanze für DSA zu brechen. Was er dann mit fast allen anderen Beitragenden hier im Thread gemeinsam hat.

Lanze brechen hin oder her, ich finde wenn man sich auf aktuelle Sachen bezieht, dies zu kaufen gibt, dann muss man schon Butter auf die Fische gebn. Weil am Ende denk ich cool, supermagagelie Sachen müssen das sein, geh ich in Laden und kauf mir das Zeug, und seh dann es ist die gleiche Quaität wie sonst auch schon immer, und bin enttäuscht.  Selbst wenns ganz gute Sachen sind bin ich enttäuscht, weil ich ja nach den Lobeshymnen hier erwarte, es ist der Druchbruch in der Abenteuergestaltung schlechthin, und das seh ich einfach dann nach genauerer Betrachtung nicht.

Bin da etwas empfindlich weil genau das ist mir schon passiert, bsp. mit der dunklen Zeiten Box, die hab ich mir auf Tanelorn Empfehlung gekauft, und zwar war die recht teuer, und dann wars solide aber nicht der Wahnsinn wies hier dargestellt worden ist.

Daher frag ich bei solchen Aussagen immer nach und bitte um konkrete Beispiele und wensn die nicht gibt, dann läuft für mich die Sache unter Geschwätz und ich hör nicht drauf. 
« Letzte Änderung: 6.04.2015 | 17:56 von User6097 »