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Die Bewertung von D&D im Wandel der Zeit

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Arldwulf:

--- Zitat von: Huntress am 13.04.2015 | 06:43 ---Mich wundert auch immer, dass in der allgemeinen 4e Diskussion die grottige Vorgängerversion und ihre mit Hausregeln versehene Neuveröffentlichung unter anderem Namen so positiv wegkommt, während 4e das Übel der Welt ist.

--- Ende Zitat ---

Muss das sein?

Ich bin sicher der letzte der sich hier als 3.5 Fan aufspielen muss, und ja - es hat seine Macken. Ich finde immer noch, dass die damals veröffentlichten "Gründe für die Änderungen der 4e" zutreffen, das sie tatsächlich Probleme der 3.5 betrafen.

Aber ich hab auch gut 10 Jahre Spaß mit dem System von 3e/3.5/Pathfinder gehabt. Etliche Leute haben dies immer noch, viel mehr als mit der 4e. Und gerade als jemand der in 4e Diskussionen auf der Seite der Befürworter steht sollte man wissen warum oberflächliche, alles verdammende Kritik ernsthafte Diskussionen kaputt macht und nur der Provokation dient.

Es ist einfach unnütz.

FlawlessFlo:
Ich hatte nie viel mit der 4e zu tun, habe gerade mal zwei Session gespielt. Das lag nicht so sehr daran, dass mit das Spiel missfiel, sondern war eher meiner damaligen Spielsituation geschuldet (wir haben fröhlich 3.5 weitergespielt) und ein Spielen der 4e war eigentlich nur unter der Prämisse, es zusätzlich zu 3.5 zu spielen, denkbar (auch wenn es nie wirklich kam).

Das lag wohl im Wesentlichen daran, dass die 4e einfach von mir nicht als "richtiges" D&D empfunden wurde. Dafür waren einfach zu viele Dinge anders (ohne deswegen schlechter zu sein bzw. ohne abzusprechen, dass sie auch besser sein konnten). Da wären zum einem mal das Magiesystem als offensichtlichstes: D&D verbinde ich mit Vancian Casting, Magie via Powers ist für ein Subsystem okay, aber nicht für Magier, Kleriker, etc. Denn hier reden wir je auch nicht nur von einer regelmechanischen Änderung, dass wirkt ja auch sehr darauf, wie sich das zaubern im Spiel anfühlt und wie es auf der In-Game-Ebene dargestellt wird. Das memorieren von Zaubern, die alt-bekannte Liste von Zaubern, die sich wie ein roter Faden durch die Geschichte des Systems zieht, das findet man in der 4e einfach nicht wirklich (zumindest bei dem damaligen Stand). Ich habe gehört, dass Feuerball jetzt 2d6+Attribut Schaden macht und gleichzeitig die Gegner sehr viel mehr HP haben. Das ist nicht der Feuerball, den ich kenne, das ist ein laues Lüftchen im Anbetracht der höheren HP-Polster, nicht mehr der Gobo-Nuker.
Es mag sein, dass der 4e-Weg der bessere ist, aber es bleibt halt auch etliches auf der Strecke, was D&D für mich ausmacht. Ich würde die 4e gerne mal spielen, wenn sich die Gelegenheit ergibt, aber es wäre kein Ersatz für "richtiges" D&D für mich (ohne behaupten zu wollen, dass das für alle Spieler gilt oder irgendwie ein Makel wäre).

Und ich vermute, ich war nicht der einzige, der das so sieht / sah, und so sind viele gar nicht auf den 4e-Zug aufgesprungen. Und wirklich geändert hat sich an dieser Betrachtungsweise eigentlich auch nichts. Höchstens, dass es mit der 5e jetzt auch eine einigermaßen ausbalancierte D&D-Edition gibt, welche näher an "meinem" D&D-Gefühl dran ist.

Lasercleric:

--- Zitat von: FlawlessFlo am 13.04.2015 | 11:04 ---Höchstens, dass es mit der 5e jetzt auch eine einigermaßen ausbalancierte D&D-Edition gibt, welche näher an "meinem" D&D-Gefühl dran ist.

--- Ende Zitat ---
Als 3.x/PF Intensivspieler kommt bei mir bei der 5E irgendwie kein "richtiges" D&D-Gefühl auf. 5E fühlt sich für mich bisher wie ein ausbalancierter Retroklon an. Leider finde ich bei alten Editionen und Klonen gerade die (vermeintlich) fehlende Balance als reizvoll.

D. M_Athair:

--- Zitat von: FlawlessFlo am 13.04.2015 | 11:04 ---Ich hatte nie viel mit der 4e zu tun, habe gerade mal zwei Session gespielt. Das lag nicht so sehr daran, dass mit das Spiel missfiel, sondern war eher meiner damaligen Spielsituation geschuldet (wir haben fröhlich 3.5 weitergespielt) und ein Spielen der 4e war eigentlich nur unter der Prämisse, es zusätzlich zu 3.5 zu spielen, denkbar (auch wenn es nie wirklich kam).

Das lag wohl im Wesentlichen daran, dass die 4e einfach von mir nicht als "richtiges" D&D empfunden wurde.
--- Ende Zitat ---
Das kann ich durchaus nachvollziehen. Wobei ich da auf der Seite von Glgnfz und Mondbuchstaben stehe, die den harten Bruch mit dem Aufkommen von Feats sehen. Kurz: "Richtiges" D&D ist für mich 3.X schon nicht mehr.
Wobei die eigene D&D-Rezeption sicher auch mit der eigenen Geschichte mit dem Spiel, der eigenen Vorstellung davon, was D&D ausmacht und natürlich zu welcher Edition man D+D kennenlernte, zu tun hat.


--- Zitat von: Rhylthar am 13.04.2015 | 06:47 ---Die 3.0/3.5/d20 war sehr erfolgreich bzw. ist es mit ihrer Weiterführung durch Pathfinder immer noch.
Kann also so "grottig" nicht gewesen sein.

--- Ende Zitat ---
Ein völliger Design-Fehlschlag (wie F.A.T.A.L. und Co.) war 3.X sicher nie.
Als Erfolgsfaktoren sind allerdings 2 Dinge zu benennen, die völlig unabhängig davon sind, ob 3.X jetzt ein  einigermaßen gutes Spiel ist, oder nicht: Markenname* + OGL und als "unique selling point" die Ausrichtung als Caracterbuild-Strategiespiel.

* das mag bei Paizo scheinbar weggefallen sein. Ich würde aber behaupten, dass ihr guter Name als Dungeon- und Dragon-Mag-Produzenten mit entscheidend für den Erfolg von PF war. Und damit ist der Rückverweis auf die Marke D&D dann doch wieder relativ stark. (Das wäre jedenfalls meine Teilerklärung, warum - aus der Vielzahl der 3.X-Nachfolger - gerade PF dass Rennen gemacht hat.)

User6097:
http://caffeinesymposium.blogspot.de/2011/12/whats-wrong-with-4th-edition-part-1.html

Noch ein Artikel. Der meint, das 4e recht frei von Konsequenzen ist, d.h. egal was die Spieler tun es hat keine Auswirkung. Und er meint das das System gebalanced wäre, was dazu führt das sich die spieler nicht mehr anstrengen müssen und kreativität verkümmert.

Den letzten Punkt finde ich interessant, weil ich mich dran erinnern kann das es mal ne Zeit gab, wo Balance positiv gesehen wurde-heute von manchen immer noch. Das zegit schon ,wie sehr sollche Bewertungen vom Zeitgeist abhängen.

Der Artikel meint übrigens auch das 4e kein Rollenspiel ist.

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