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Die Bewertung von D&D im Wandel der Zeit

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Thandbar:
So lange man keine handfeste Definition hat, was D&D eigentlich "ist", sind Diskussionen darüber, ob ein bestimmtes D&D überhaupt noch D&D sei, völlig müßig. Man stellt halt höchstens fest, dass unterschiedliche Leute unterschiedliche Präferenzmuster haben, um "ihr Ding" darin wiederzuerkennen. Ansonsten ist das Ganze so fruchtbar wie ne Unterhaltung darüber, dass James Bond nicht mehr James Bond ist.

Je nachdem, welche Perspektive man hat, ist die 4E im Vergleich zur dritten Edition auch wieder ein Schritt back to the roots. Für mich war die dritte Edition ehrlich gesagt zu detailliert von den Regeln her. Was die Komplexität angeht - und das ist für mich persönlich ein wichtiger Punkt - fällt da die dritte Edition ziemlich aus dem Standard der anderen Editionen raus.

Nth-Metal Justice:
DAs Frage ich mich auch. Wenn ich zurückschaue, selbst bis hin zu AD&D sehe ich im Design der Klassen und Regeln, sowie im Design der offiziellen Abenteuer einen starken Fokus auf kampflastige Encounter und nicht wirklich auf Ideenreiches Spiel. (Ideenreich im Sinne von: Die Spieler haben tolle Ideen, mit denen sie Situationen an den Regeln vorbei lösen können.) Player Skill halt.

Aber im Design des Systems und der Abenteuer geht es schon _sehr_ oft auf Konfrontation raus und da finde ich, leisten viele D&D Editionen und Varianten einfach sehr schlechte Arbeit. Und bei vielen Gruppen spiegelt sich das dann auch im Spiel.

Arldwulf:
Was ist D&D

Der Thread hier war damals ganz nett. Aber für diese Diskussion ist ja eigentlich nur wichtig: Die Vorwürfe an die 4E schwankten zwischen "das ist WoW/Descent/kein Rollenspiel" ganz am Anfang und "Rollenspiel - aber kein D&D" später. Und jetzt, mit den Änderungen der 5E vor Augen wird halt auch letzteres etwas relativiert.

Und das ist durchaus ein typisches Verhalten...am Anfang waren die Vorwürfe halt sehr extrem und absolut. Später wurden sie relativiert und oft auch auf eine Gefühlsebene gehoben ("fühlt sich halt nicht so an") ohne sie genau begründen zu können. Und jetzt ist auch das seltener. Die Editionskriege haben damals so viel kaputt gemacht, so viel Diskussionsberge aufgehäuft: Es brauchte Zeit damit alles wieder runterrieselt.

Thandbar:

--- Zitat von: Nth-Metal Justice am 14.04.2015 | 13:08 ---Wenn ich zurückschaue, selbst bis hin zu AD&D sehe ich im Design der Klassen und Regeln, sowie im Design der offiziellen Abenteuer einen starken Fokus auf kampflastige Encounter und nicht wirklich auf Ideenreiches Spiel. 

--- Ende Zitat ---

Das "ideenreiche Spiel" passiert imho in erster Linie durch das Gespräch zwischen Spielern und Spielleiter und lässt sich bis auf gelegentliche Attributswürfe schwer regelseitig festtackern. Ob der SL dafür in der 4E eine Skill Challenge ansetzt oder es einfach laufen lässt, ergibt sich dann eher aus der Situation.

Ich habe übrigens neulich von einem 4E-SL gehört, der vermittels des Einsatzes von Tucker'schen Unmengen an Artillery-Minions seinen Spielern so viel Angst eingeflößt hatte, dass diese gar nicht mehr direkt kämpfen wollten sondern, ganz old-schoolig, sämtliche Konfrontationen lieber vorsichtig umgingen. 

Grubentroll:
Das mit dem "Dungeon-Monstermetzelspiel" habe ich so echt nie gesehen.

Wir haben das NIE so gespielt zu 2E-Zeiten.

Dass man (A)D&D allgemein anscheinend so spielt kenne ich erst seitdem ich hier im Forum angemeldet bin.

In den Regeln mag es nicht viel anderes gegeben haben als Kampfregeln, aber die Abenteuermodule und Settingbeschreibungen haben für mich den Charakter von AD&D maßgeblich mitgeprägt.

Haben die Leute dann 95% der Bescheibung von zB Waterdeep oder Shadowdale weggelassen, und sind gleich ins Dungeon marschiert, und das wars dann?

Ganz absurd wird es, wenn man zB Planescape als eine Ansammlung von Kampfencountern in einem Dungeon spielt.

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