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Die Bewertung von D&D im Wandel der Zeit

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D. M_Athair:

--- Zitat von: Huntress am 14.04.2015 | 12:59 ---Fraglich ist allerdings, ob die 3. Edition dem Anspruch zu 100% gerecht wurde? Zwischenvarianten wie C&C vielleicht, aber 3.xx?

--- Ende Zitat ---
Ich würde sagen, dass 3.X vom "D&D-Reinheitsgebot" ziemlich weit weg ist. Aber: Es hat eine große Zahl an Spielern erreicht. Auch eine große Zahl an Neuspielern. Wodurch, die Version - trotz vieler Änderungen (gerade auch in der Grundausrichtung) - in den Augen vieler Leute "DAS D&D" ist. Ist bei DSA 4.X genauso. 

Oberkampf:

--- Zitat von: Thandbar am 14.04.2015 | 13:06 ---So lange man keine handfeste Definition hat, was D&D eigentlich "ist", sind Diskussionen darüber, ob ein bestimmtes D&D überhaupt noch D&D sei, völlig müßig. Man stellt halt höchstens fest, dass unterschiedliche Leute unterschiedliche Präferenzmuster haben, um "ihr Ding" darin wiederzuerkennen. Ansonsten ist das Ganze so fruchtbar wie ne Unterhaltung darüber, dass James Bond nicht mehr James Bond ist.


--- Ende Zitat ---

Die Frage sit ja, ob über "absolute Wahrheiten" diskutiert wird, oder über nachvollziehbare Punkte. Nachvollziehbar heißt wiederum nicht unbedingt komplett teilbar. Das Argument, dass D&D4 "kein D&D mehr ist", ist für mich nachvollziehbar. Ich teile es nicht unbedingt, weil ich zu wenig Bezug zu D&D habe, um eine für mich eindeutige Position zu formulieren, was D&D für mich ist, was es von anderen actionlastigen Fantasyrollenspielen unterscheidet.* Deshalb will ich nicht behaupten, dass es zwingend so ist - ich kann nur die Gründe verstehen, warum jemand so argumentiert.

Andere Kritik an der 4e empfinde ich dagegen als nicht nachvollziehbar. Entweder grundsätzlich nicht, weil ich sie für völlig falsch halte, oder aufgrund der angeführten Begründungen bzw. Position des Kritikers nicht. Ich habe ja schon gesagt, wer D&D4 als Brettspiel abkanzelt, soll das bitte nicht von der 3.x-Basis aus tun. Glashaus, Steine und so. In einer Diskussion kann man vielleicht dann noch zu dem Punkt kommen, wo man Teile der Vorwürfe begreifen kann, wenn die Argumente etwas aufgedröselt werden oder der Standpunkt klarer umrissen wird, aber sehr wahrscheinlich lohnt sich als Ziel erstmal, auf ein Agree to Disagree zu kommen.

*ja, mit actionlastig habe ich eine für mich geltende Unterscheidung getroffen, die keinen Anspruch darauf erhebt, für alle zu gelten. Für andere Leute ist D&D ein Charakterdrama-Erzählspiel

Arldwulf:

--- Zitat von: Luxferre am 14.04.2015 | 14:05 ---Whatever. Ich denke, dass ein konstruktiver Austausch zu dieser Edition schon immer möglich gewesen wäre und bin froh, dass das Thema entspannter diskutiert werden kann.

--- Ende Zitat ---

Möglich war das immer, zumindest mit einzelnen - und zu mancher Zeit. Aber wenn man so die Threads von damals liest...der heutige Diskussionsstil, und die heutigen Kritiken sind nicht mit dem damals geschriebenem vergleichbar. Ich meine in einem der Threads findet sich der Vorwurf man könne sich in der 4E nicht fallen lassen. Oder der Vorwurf man dürfe nur tun was in einer Power drin sei - und alles im Regelwerk, all die ganzen "say yes", "belohn Kreativität" - Texte wären alle nur Makulatur. Aus heutiger Sicht klingen solche Vorwürfe albern  -  damals waren sie gang und gäbe.

Konstruktiver Austausch war immer möglich. Aber wir müssen auch nicht so tun als hätte es die Flamewars nie gegeben. Konstruktive Kritik, oder auch nur die konkrete Betrachtung von Buchinhalten war zwischen 2008 und 2011 kaum möglich, es ging da immer sehr stark darum was man glaubte für wen die Edition gemacht sei, um Klischees und darüber ob eigentlich eher das zählt was im Buch steht oder das was im nächstem Forum so gesagt wurde.

Mal von persönlicheren Dingen abgesehen.

Thandbar:

--- Zitat von: Huntress am 14.04.2015 | 14:25 ---Die Frage sit ja, ob über "absolute Wahrheiten" diskutiert wird, oder über nachvollziehbare Punkte.

--- Ende Zitat ---

Hmm, ich habe damit folgendes Problem. Sobald jemand sagt: "Die 4E ist kein richtiges D&D, weil...", so erhebt er sein eigenes, emotional getrübtes weil bereits zum allseitig bestimmenden Faktum. Allein der Vorgang, so zu argumentieren, ist schon der Versuch, die Deutungshoheit für sich zu beanspruchen, und das mit nichts weiter im Rücken als das je eigene Gefühl, ein gewisses Maß an Nostalgie und schlichte Angewohnheit. Man sagt damit letztlich immer: Mein Empfinden von Richtigkeit ist wahrhaftiger als das der anderen.
Und so kann man meiner Meinung nach nicht sinnvoll miteinander diskutieren. 

Für mich zum Beispiel sind so Monster wie Eulenbär, Täuschungsbestie und Gedankenschinder fürs Empfinden von D&D wichtiger als spielmechanische Abweichungen zwischen den Editionen. Ich könnte auch prima auf eine klassische Attributsskalierung von 1-20 verzichten, solange es nur einen Purpurwurm gibt.
Das ist aber ja nicht für alle Leute so. Insofern gebe ich Dir völlig recht, wenn das Beste, was man aus so Grundsatzdiskussionen rausholen kann, einagree to disagree ist. 

 

Timo:
@Luxferre
Nicht das ich jetzt ein gutes Beispiel wäre, da ich ab AD&D2nd jede Edition von D&D gerne gespielt habe, aus unterschiedlichen Gründen.

Ich finde, dass  D&D5/AD&D und D&D4 und D&D3.5/Pathfinder soweit unterschiedlich sind von den Regeln her, dass man die ruhig nebeneinander spielen kann.

D&D5/AD&D grobe Regeln, die stärker zum "forgigen" Rollenspiel motivieren, kein Rasterfeld nötig, Level up bietet keine, kaum Auswahl, die Wahl der Klasse ist die wichtigste Entscheidung (IMO)

D&D4 taktische Kämpfe, das zusammengreifen der Fähigkeiten der Charaktere ist nötig, wenig Organisationsaufwand auf Seiten des SLs, da durch die Strukturierung der Powers kaum Powerspikes bestehen, viel Gleichgewicht im Powerlevel, Spieler entscheiden sich im Laufe des Levelns für ein Feel des Charakters, nach vorgegebenen Auswahloptionen
 
D&D3/Pathfinder Ein bisschen taktische Kämpfe, wobei man auch ohne Rasterfeld spielen kann, rollenspielfördende Elemente sind drin, aber das größte Feld dieser Variante sind natürlich die Feats, die eine breite Streuung an Charakteren bietet und viel Kontrolle in der Entwicklung dieser(Stichwort Min/Maxing, aber auch sehr schwache/gehandicappte/unsinnige "Builds")

Also Stärken so kurz wie möglich definiert:
D&D5: Laidback Rollenspiel
D&D4: Taktische Kämpfe, Kämpfe sehr gut für Anfänger SLs
D&D3: Charakterbau

Alles natürlich nur meine persönliche möglichst objektive Meinung, nach meinen Beobachtungen und Erfahrungen

PS
Ich spiele D&D4 und leite D&D5

PPS
@Thandbar
alles ohne ThAC0 ist kein D&D  ;)

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