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Von WIN zu LINUX: Erste Erfahrungen
JS:
Moin!
Hier möchte ich kurz über unsere ersten Erfahrungen mit Linux-Distributionen berichten.
(Es soll aber kein ausdrücklicher Hilferuf zur Problemlösung sein.)
Vorweg: Wir nutzen seit 20 Jahren mit großer Zufriedenheit Windows-OS und sind erfahrene Windows-Anwender. Darüber hinaus kennen wir iOS und Android etwas besser. Wir stehen Apple (ohne konkrete Gründe) nicht sehr nahe und sind mit dem Weg, den Windows mit 8.1 und 10 nahm und nehmen wird, nicht glücklich. Daher woll(t)en wir nun den Übergang zu Linux wagen, das uns mit den neuen Distributionen inkl. Gnome und KDE in der Theorie gut gefallen hat. So setzten wir in den letzten Tagen ein älteres Testsystem auf (oder versuchten es):
Testsystem:
CPU AMD Athlon 64 Dual Core 4800+
MB Asus nForce 4
RAM 2 GB
Graka Gainward GeForce 9500 GT
HD WD Blue 1 TB
Installationsergebnisse von 3 Tagen in Testreihenfolge:
1. OpenSUSE 13.2 32Bit mit KDE: Am ersten Tag lief es stundenlang großartig und schien unsere Hoffnungen in jeder Hinsicht zu erfüllen, dann aber wurde es nach einigen Neustarts plötzlich extrem langsam, brauchte für jeden Programmstart Minuten, fuhr Firefox nur noch im Sicherheitsmodus hoch und fror schließlich immer wieder ein.
2.-4. OpenSUSE 13.2 32Bit mit KDE: Freezes beim Booten.
5. Kubuntu 15.04 32Bit mit KDE: Freezes beim Booten.
6. Ubuntu 12.04 32Bit mit Gnome: Funktionierte einwandfrei und lief flüssig. Dennoch wollten wir wegen des Alters dieser Version noch weiter probieren.
7. OpenSUSE 13.2 32Bit mit Gnome: Freezes beim Booten.
8. Debian 8 (Stable) 32Bit mit Gnome: Freezes beim Booten.
9. Ubtuntu 14.04 32Bit mit Gnome: Freezes beim Installieren.
10. Ubuntu 12.04 64Bit mit Gnome: Funktioniert und läuft bisher stabil.
Überlegungen:
- Da OpenSUSE fast einen Tag lang perfekt lief, ist es fraglich, ob die Hardware der Problemfall ist. Windows XP (dessen Platte wir beim Linuxtest abstöpselten) läuft auf dem System einwandfrei, und die neue Testfestplatte ist laut Testprogramm in Ordnung. Doch es ist nun wie verhext und der Wurm drin. Seltsam ist auch, daß das ältere Ubtuntu 12 stabil und schnell läuft. Diese ältere Version kann aber nicht der Weisheit letzter Schluß sein.
- Wir hatten irgendwelche Bootsektoren in Verdacht, aber alles Formatieren unter allen Systemen brachte keine Änderung. Jede Linux-Distribution hat auch bei der Installation bestätigt, die alte zu plätten. XP ließ sich auf der neuen Platte jedenfalls wieder problemlos installieren und muckte nicht.
- Knackpunkt war offenbar stets die graphische Oberfläche, denn unter der Haube kamen wir mit STR+ALT+F1 in den Konsolenbereich und konnten da auch werkeln.
Alles in allem war uns nach anfänglicher Euphorie ein jäher Absturz beschieden. OpenSUSE mit KDE begeisterte mich, Ubuntu mit Gnome meine Freundin. Doch wenn nichts Neues funktioniert, sind das Unternehmen und der Wechsel fragwürdig, weil wir extrem zuverlässige und langfristig unproblematische und unterstützte Arbeitssysteme brauchen. (Windows 7 mit seinem offiziellen "Ende" im Januar 2020 ist für uns daher nur bedingt attraktiv.)
Imunar:
Fazinierend, dass die 32Bit Versionen solche Probleme bereiten,
was ist unter unter "frezzes" beim Booten zu verstehen?
Kernel Panics
kein Desktopmanager?
Wo blieben sie stehen?
Wenne s wirklich am X liegen sollte
wären die Logs aus
/var/log/Xorg.0.log noch sehr interessant
Sonst wenn euch ein System gefällt sind ja am Ende sowohl Gnome als auch KDE gleichzeitig nutzbar
das ist ja das schöne an Linuxartigen ;)
Madis:
Der X-Server scheint die Fehlerquelle zu sein bzw. evtl. der verwendete Grafikkartentreiber.
Wenn du in die virtuelle Konsole (Strg+Alt+F1 bspw.) gehst, was du ja bereits getan hast, kannst du dir die Log-Dateien mal näher ansehen und nach dem konkreten Auslöser suchen.
In deinem Homeverzeichnis findet sich bestimmt eine Datei namens ".xsession.errors*". Sieh dir diese mal genauer an. Der X-Server loggt alles dort rein, was ihm nicht gefällt. Für jede Session!
Alle Dateien, die mit einem Punkt beginnen, sind "versteckte" Dateien (wenn man das so sehen will). Du findest sie per "ls -la" im Terminal.
Ansonsten kann ich dir noch /var/log/ ans Herz legen, in das alles andere reinloggt.
Eine Frage habe ich darüberhinaus: Hast du die Systeme als Livesystem gestartet getestet oder immer installiert? MBR in jedem Fall neugeschrieben? Festplatte jedes Mal neupartitioniert und alte Linuxinstallation somit gekillt?
gunware:
Wenn mich jemand nach meiner Meinung gefragt hatte, der von Windows weg und zu Linux hin wollte, habe ich ihm meistens Mageia empfohlen (damals musste ich Mandrake und Mandriva empfehlen, daraus hat sich Mageia entwickelt). Für Umsteiger fand ich es als die optimale Version, weil man auch eine Art Systemsteuerung hatte usw.
Aber wenn es jetzt läuft, dann würde ich nicht wechseln. Außer ich wäre mit irgendetwas unzufrieden.
Für fast jedes Problem lässt sich unter Linux eine Lösung finden, die Anlaufstellen sind meistens die entsprechenden Foren, in denen die Leute meistens hilfsbereit sind. Womit ich nicht sagen wollte, dass Du hier nicht fragen darfst. Hier gibt es bestimmt auch Leute, die vielleicht helfen können.
EDIT: oh, schon zwei Beiträge mit angebotener Hilfe. Darauf habe ich verzichtet, weil es am Anfang hieß, dass es kein Hilferuf zur Problemlösung ist. Aber so sieht man, wie hilfsbereit die Menschen sind. Mehr als ich. ~;D
JS:
Danke für die Kommentare.
:)
- Am Mittwoch kommt uns ein Debian-Kenner besuchen, der auch schon so seine Vermutungen anstellt. Ich werde ihm eure Überlegungen mitteilen und berichten, was wir herausfinden.
- Mit dem Umstieg von WIN zu OpenSUSE, Kubuntu und selbst Debian hätten wir keine Probleme, aber dummerweise läuft ja nichts außer Ubtunu 12.04. Ich lese mich schon in Linux ein und finde die Details bisher recht zugänglich; ein wenig wie früher die DOS-Wurschtelei.
- Ich denke nicht, daß es an den Bit liegt, und ich frage mich, warum z.B. OpenSUSE erst so phantastisch und schnell lief und nun gar nicht mehr. Das rührt erst einmal Zweifel, ob es an den Graka-Treibern liegen könnte. Aber nichts Genaues weiß ich noch nicht.
- Wir haben alle Systeme vollständig als ISO heruntergeladen und über bootfähige USB-Sticks installiert, teilweise mit sofortigem Internetzugang. Das klappte jeweils auch sehr gut. Nur Ubtunu 12.04 installierten wir von einer älteren ct-DVD.
- MBR und Partitionen haben wir gemäß Installationsangaben/-vorgaben bearbeitet und überprüft, daß die Vorgängerversionen jeweils entfernt wurden. Meiner Meinung nach hatten wir also jeweils nur 1 Linux auf der Platte. Ich bügelte dann auch die ganze Platte mal mit Hilfe von Windows über und ließ danach Linux wieder ran, so daß (hoffentlich) alle älteren Spuren garantiert fort waren.
Auf jeden Fall hatten alle Distributionen offensichtlich nach dem ersten Erfolg mit OpenSUSE und mit Ausnahme von Ubuntu 12.04 dasselbe Problem: Der Übergang zur graphischen Oberfläche klappte nicht, und das System blieb einfach stehen. Wir konnten zwar zur Konsole und wieder zurück, aber dann blieb es wieder stehen. Nur Ubuntu 14.04 ließ sich gar nicht erst installieren.
Seltsame (aber auch spannende) Phänomene.
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