Autor Thema: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?  (Gelesen 21316 mal)

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Offline Feuersänger

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Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« am: 4.05.2015 | 19:18 »
Nachdem ich neulich eine entsprechende Unterhaltung hatte, möchte ich das Thema jetzt mal hier zur Diskussion stellen.

These: Fantasy-Kampagnen sind irgendwie immer dasselbe.

Vorab zur Definition; mit "Fantasy" meine ich primär so pseudomittelalterliche Fantasy à la D&D (in Abgrenzung z.B. zu Urban Fantasy), und meine den Begriff "Kampagne" in Abgrenzung zu Episodenspiel oder voneinander unabhängigen Dungeoncrawls oder alleinstehenden Abenteuern.

Wo also überhaupt eine durchgängige Storyline vorhanden ist, sei diese meist "Rettet die Welt" in der einen oder anderen Variation. Es muss ja nicht gleich die ganze Welt sein, es kann sich auch z.B. um die Heimatregion der SCs handeln -- Hauptsache, sie wird von irgendeinem BBEG bedroht, dem das Handwerk gelegt werden muss.
Zu diesem Zwecke müssen meist irgendwelche Macguffins wahlweise beschafft oder zerstört werden, z.B. Einzelteile einer Wunderwaffe, die aus irgendeinem Grund getrennt in allen vier Himmelsrichtungen in irgendwelchen wächterstarrenden Dungeons verborgen wurden. Das hört sich nicht von ungefähr nicht nur von Zelda her bekannt an. Oder es handelt sich um die Hosenträger des Universums wie in Order of the Stick.

In einer Variation dieses Themas stehen zwar keine Heerscharen bereit, um die Heimat zu überrennen, sondern der BBEG muss daran gehindert werden, diese Welt überhaupt zu betreten bzw auf sie losgelassen zu werden. Beispiel ToEE. Aber letzten Endes bleibt es beim Weltrettungsthema.

Ich wollte da eigentlich widersprechen, musste aber feststellen, dass ich selber einem ziemlich starken Observation Bias unterlegen bin -- meine letzten 3 oder so gespielten Kampagnen folgten im Wesentlichen diesem Muster, ebenso wie eine weitere die ich mal geplant hatte. Teilweise auch mit dem Umweg: erst erobern die SCs irgendeinen Landstrich -- und dann müssen sie ihn vor dem neu auftauchenden BBEG verteidigen.

Oder man sehe sich mal die Paizo-APs an: die meisten die ich von der Handlung her einigermaßen kenne folgen undgefähr diesem Muster. Kingmaker, RotRL sowieso... selbst dort wo das auf den ersten Blick nicht der Fall ist, z.B. Skull&Shackles, dreht sich der Wind ungefähr zur Halbzeit in genau diese Richtung.

Ein paar Gegenbeispiele sind mir dann doch eingefallen: in einer Kampagne z.B. (D&D 3.5) ging es darum, dass die Bösewichter bei einem Überfall einige NSCs entführt haben, die den SCs lieb und teuer waren, sodass diese sich an die Verfolgung gemacht haben. Ist aber schwer, da alle Parameter richtig hinzubekommen, inklusive einer Motivation für die Gegenseite, die Opfer überhaupt mitzuschleppen und um keinen Preis kaltzumachen oder einfach abzumurksen. Naja, und sowas funzt dann halt auch am besten, wenn die Spieler wirklich einen Narren an dem abgängigen NSC gefressen haben, was ja auch nicht selbstverständlich ist.

Darum frage ich jetzt einfach mal hier in die Runde:
Was gibt es _noch_ für valide Kampagnenthemen, insbesondere für High-Magic Fantasy, die _nicht_ darauf hinauslaufen dass die Heimat vor einem BBEG beschützt werden will?
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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #1 am: 4.05.2015 | 19:25 »
Wir hatten mal davon eine Variation:
Wir wollten wieder nach Hause in unsere eigene Dimension. Alles Andere ergab sich alleine aus dieser Motivation. Auch das längere Babysitten des Auserwählten (der lange Zeit in der Kampagne ein pupertierender Junge von 12 Jahren oder so war. Gott war der nervig...).
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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #2 am: 4.05.2015 | 19:28 »
Gib mir mal ein paar weitere Parameter, gerade in Bezug auf Länge der Kampagne, sprich: Stufe.

Weil es gerade in D&D extrem schwierig wird, etwas anderes zu machen, wenn die Charaktere kräftemäßig kurz vor oder gleich einem Demi-Gott stehen.
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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #3 am: 4.05.2015 | 19:31 »
Way of the Wicked ist das ganze mal anders herum.
Da sind die SCs mal die Bösen. Ja, es geht darum, die Herrschaft über ein Land zu erlangen, aber dann muss man es auch noch halten können bzw. die einem gegebene Zeit dazu nutzen, den selbst zu wählenden Bösen Plan TM durchzuführen.
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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #4 am: 4.05.2015 | 19:34 »
Das alte D&D und auch Ultima IV haben da ja auch eine interessante Alternative. Beim alten D&D hattest Du die Motivation zum Unsterblichen zu werden. Ein BBEG war da auf dem Weg nicht zwingend notwendig. In Ultima IV hattest Du ja eine ähnliche Motivation und das auch komplett ohne BBEG.
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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #5 am: 4.05.2015 | 19:36 »
Ich wollte schon immer eine Kampagne an einer Magierakademie spielen. Entweder in der Studenten-Variante mit hohem Seifenopernanteil und dem typischen Uni-Klischees, nur halt mit High Magic und allen daraus resultierenden Problemen. Oder in der Professoren-Variante, wo man mit und gegen die Kollegen intrigiert, Forschungsgelder beantragt und ab und die meisten Abenteuerprobleme durch unverantworliches Forschen selbst verursacht.

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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #6 am: 4.05.2015 | 19:38 »
Ich hab nen AP gebaut in dem die SCs schlicht den Köngissohn aus dem Exil holen und eine Verschwrung verhindern müssen. Nicht um die Welt zu retten oder auch nur das Königreich, sondern um der herrschenden Famile, die zugegebenermassen gute Herrscher waren bis jetzt, die Macht zu erhalten. Nebenbei werden jede Menge nur teilweise böser Verschwörer beseitigt. Vermutlich gäbe es Gruppen die diese Idee kippen und dann doch die Guten, die lieber jemand anders and der Macht sehen wollen, spielen.
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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #7 am: 4.05.2015 | 19:38 »
Ich wollte schon immer eine Kampagne an einer Magierakademie spielen. Entweder in der Studenten-Variante mit hohem Seifenopernanteil und dem typischen Uni-Klischees, nur halt mit High Magic und allen daraus resultierenden Problemen. Oder in der Professoren-Variante, wo man mit und gegen die Kollegen intrigiert, Forschungsgelder beantragt und ab und die meisten Abenteuerprobleme durch unverantworliches Forschen selbst verursacht.

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Das würde ich soo gerne mal leiten, nie Spieler für gefunden.
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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #8 am: 4.05.2015 | 19:40 »
Gib mir mal ein paar weitere Parameter, gerade in Bezug auf Länge der Kampagne, sprich: Stufe.

Weil es gerade in D&D extrem schwierig wird, etwas anderes zu machen, wenn die Charaktere kräftemäßig kurz vor oder gleich einem Demi-Gott stehen.

Das mag eine Ursache für dieses Syndrom sein, ja.
Ich dachte da - bezogen auf D&D 3.5 so an eine Laufzeit bis größenordnungsmäßig Stufe 15, womöglich sogar noch höher hinaus.

Ich wollte schon immer eine Kampagne an einer Magierakademie spielen.

Das liest sich für mich weniger wie eine Kampagne und mehr nach Episodenspiel.
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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #9 am: 4.05.2015 | 19:45 »
Beim alten D&D hattest Du die Motivation zum Unsterblichen zu werden.

Ah, das ist ein cooles Thema. Unsterblichkeit steht bei meinen Charakteren auch gerne mal auf der Agenda, v.a. da ich vorzugsweise Menschen spiele, und als solcher muss man ja schauen dass man nicht dahinwelkt, wenn man gerade anfangen könnte die Früchte seiner Arbeit zu genießen. ;)
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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #10 am: 4.05.2015 | 19:48 »
Das liest sich für mich weniger wie eine Kampagne und mehr nach Episodenspiel.

Das kommt natürlich auf die Umsetzung an (wobei ich die Unterscheidung nicht wirklich kenne und eine "Regelmäßige Runde im gleichen Setting und mit den größtenteils gleichen Charakteren, sowie mit Einzelabenteuern, welche abgeschlossen sein können" auch als Kampagne bezeichnen würde).


Zugegebenermaßen wäre das mit DnD sicher sehr anstrengend, aber ich hatte das jetzt nicht als spezifische DnD-Frage verstanden.
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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #11 am: 4.05.2015 | 19:49 »
Nur mal so in den Raum geworfen: Wenn es nicht um eine Weltenrettung/Regionenrettung geht – ist es dann überhaupt noch Standard-Fantasy?
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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #12 am: 4.05.2015 | 19:51 »
Nur mal so in den Raum geworfen: Wenn es nicht um eine Weltenrettung/Regionenrettung geht – ist es dann überhaupt noch Standard-Fantasy?
Jepp. Conan hat meines Wissens auch nicht ständig die Welt/die Region gerettet.
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Offline Dark_Tigger

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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #13 am: 4.05.2015 | 19:52 »
In Evernight haben die Bösen schon gewonnen und du musst sie wieder rausschmeißen.  ~;D *SCNR*
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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #14 am: 4.05.2015 | 19:54 »
Ich kann Feuersängers Hypothese (oder Befürchtung?) überhaupt nicht teilen. Ich kann mich nicht mal erinnern, wann ich zuletzt eine Fantasy-Kampagne gespielt hätte, in der es um das Besiegen eines BBEG gegangen wäre. Ich hatte in den letzten Jahren verschiedenste Fantasy-Kampagnen, aber da ging es eigentlich immer um anderes.

Meine derzeitige Myranor-Kampagne beispielsweise hat schlicht die Vorgeschichten und Handlungen der Charaktere zum Mittelpunkt. Das Leitmotiv ist der Kampf der Charaktere um ihre Freiheit - beginnend mit der Flucht aus der Sklaverei hoffentlich bis zu einem Punkt, an dem sie eines Tages eine echte Heimat und ihre wahre Bestimmung im Leben finden. Das ist weder episodisch, noch hat es was mit dem weltenbedrohnenden Oberschurken zu tun.

Und in meiner Splittermond-Kampagne (Rundentagebuch gibt's hier) unterstützt die Gruppe eine junge Handelsmagnatin bei dem Versuch, die Kontrolle über ihr Haus zurückzuerlangen und das Kontor zu neuer Größe zu führen. Dabei wechseln wir (so jedenfalls der Plan) fröhlich zwischen weiten Reisen und heimischem Intrigenspiel hin und her. Aber auch hier keine Spur von Kontraktabenteuern oder Oberbösewichtern.

Auch sonst hatten wir alles Mögliche - Märchenabenteuer in Aventurien, eine Entdeckerkampagne im Südmeer, das magische Erwachen zweier Adepten in einer magiefeindlichen Welt, eine zugegeben schnell beendete Runde "Überleben in Mengbilla" - aber nichts davon hatte mit dem Klischee des "Ich habe da einen Auftrag für euch" oder "Der Erzböse bedroht die Welt" zu tun.
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Offline Feuersänger

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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #15 am: 4.05.2015 | 19:54 »
Das kommt natürlich auf die Umsetzung an (wobei ich die Unterscheidung nicht wirklich kenne und eine "Regelmäßige Runde im gleichen Setting und mit den größtenteils gleichen Charakteren, sowie mit Einzelabenteuern, welche abgeschlossen sein können" auch als Kampagne bezeichnen würde).

Deswegen hatte ich ja im Eingangsbeitrag versucht klarzustellen, was ich unter "Kampagne" verstehe und das extra von Episodenspiel oder einer Abfolge von einzelnen Abenteuern abgegrenzt. ;)

Und das soll auch kein strikter D&D-Thread sein, auch wenn meine eigenen spielerischen Präferenzen ganz klar dort verortet sind, daher lässt es sich schwer vermeiden, dass ich es durch diese Brille betrachte. ^^
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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #16 am: 4.05.2015 | 19:59 »
Jepp. Conan hat meines Wissens auch nicht ständig die Welt/die Region gerettet.

Zum Beispiel. Aber Conan ist halt auch klassische Sword & Sorcery. Benutzt man das als Vorlage für eine Rollenspielrunde, sind die immer wiederkehrenden Motive: Reichtum anhäufen, Reichtum verprassen, wieder losziehen, Maiden in Not befreien.
Und selbst dem original Conan war das irgendwann zu sinnentleert und er hat sich angeschickt, sich ein Königreich zu erobern. Und als er es dann hatte, musste er es verteidigen.
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Offline Selganor [n/a]

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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #17 am: 4.05.2015 | 20:01 »
Das alte D&D und auch Ultima IV haben da ja auch eine interessante Alternative. Beim alten D&D hattest Du die Motivation zum Unsterblichen zu werden. Ein BBEG war da auf dem Weg nicht zwingend notwendig. In Ultima IV hattest Du ja eine ähnliche Motivation und das auch komplett ohne BBEG.
Der BBEG kam erst ab Ultima V dazu und hat den Weg fuer den RBBEG (The Guardian) geebnet den man erst in Ultima IX wirklich "besiegt" hat.

Ein BBEG ist gerade bei vorgefertigten Abenteuern einfach eine sichere Sache... Die Charaktere werden schon dafuer sorgen, dass der besiegt wird denn sonst geht die Welt unter.

Da kann es schonmal passieren, dass der SL sich vertut und die Spieler auf einmal so gar nicht motiviert sind (oder evtl. sogar aktiv gegen den geplanten Lauf der Kampagne arbeiten - ist dann zwar auch eine Kampagne, aber nicht die geplante) ;D

Bei anderen Kampagnenmotivationen (z.B. "Spielercharakter X will unsterblich werden") stellt sich unter Umstaenden fuer die anderen Spieler die Frage, warum sie dabei mithelfen sollen...
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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #18 am: 4.05.2015 | 20:03 »
Deswegen hatte ich ja im Eingangsbeitrag versucht klarzustellen, was ich unter "Kampagne" verstehe und das extra von Episodenspiel oder einer Abfolge von einzelnen Abenteuern abgegrenzt. ;)

Ich bin mir nicht sicher, dass dir das gelungen ist. Ich selbst würde es wie folgt sagen: Kampagne ist für mich, wenn die gleichen Charaktere Abenteuer erleben, die in einem inhaltlichen Zusammenhang stehen und aufeinander aufbauen. Wenn man dagegen beispielsweise sagt: "Wenn eine Kampagne aus einzelnen 'Abenteuern' besteht, d.h. wenn ich auch einzelne Teile der 'Kampagne' für sich spielen kann, dann ist es keine", dann sind auch die meisten Pathfinder-Abenteuerpfade keine Kampagnen. Das wäre mir zu eng gefasst.

Aber um auf die Frage zurückzukommen, was man sonst noch spielen kann: Eines meiner Lieblingsthemen ist Erkundung exotischer Gegenden (DSA hat da beispielsweise mit Uthuria und Myranor gleich zwei Erkundungs-Settings am Start). Beliebt sind auch Kampagnen wie Königsmacher (Pathfinder, nicht DSA), bei denen es darum geht, selbst in eine Position der Macht zu kommen. Und ich selbst mag auch Kampagnen um das Thema "Überleben", aber wie schon bemerkt wurde, klappt das nicht mit jedem Regelwerk gleich gut... ;)
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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #19 am: 4.05.2015 | 20:04 »
Du könntest auch in den griechischen Legenden wildern:
Die Gruppe will einfach nur nach Hause. Leider will das eine Gottheit verhindern (nur verhindern. Nicht gleich platt machen). Vielleicht sieht diese Gottheit die Odissee als Prüfung. Vielleicht haben die Charaktere auch einfach nur das Haustierchen des Gottes getötet oder beim Liebesspiel gestört.
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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #20 am: 4.05.2015 | 20:05 »
Mal etwas ernster: Ich denke viele veröffentliche Kampangen foglen dem von FS beschriebenen Schema.
Ich würde ja einfach Tolkien die Schuld geben, aber ich denke wichtiger ist der Umstand, dass es absolut nicht schwer ist sehr unterschiedliche Gruppen für die Weltrettung zu motivieren.
Zitat
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Offline Feuersänger

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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #21 am: 4.05.2015 | 20:09 »
Bei anderen Kampagnenmotivationen (z.B. "Spielercharakter X will unsterblich werden") stellt sich unter Umstaenden fuer die anderen Spieler die Frage, warum sie dabei mithelfen sollen...

Nun, es könnten ja schlicht _alle_ SCs diese Motivation teilen.

Zitat
Wenn man dagegen beispielsweise sagt: "Wenn eine Kampagne aus einzelnen 'Abenteuern' besteht, d.h. wenn ich auch einzelne Teile der 'Kampagne' für sich spielen kann, dann ist es keine", dann sind auch die meisten Pathfinder-Abenteuerpfade keine Kampagnen. Das wäre mir zu eng gefasst.

Ich kenne ja nicht viele PF-APs, aber die die ich kenne, bauen definitiv aufeinander auf und sind Kampagnen im ganz klassischen Sinne. Wenn man da aus welchen einzelne Teile spielen und dann mit was ganz anderem weitermachen kann, ist das eher zufällig so.

Zitat
Beliebt sind auch Kampagnen wie Königsmacher (Pathfinder, nicht DSA), bei denen es darum geht, selbst in eine Position der Macht zu kommen

Erstmal, bei Kingmaker wird dir diese Machtposition mehr oder weniger aufgenötigt und man muss sie sich nicht erobern. Aber auch hier geht es im Endgame (ich weiß jetzt nicht ab welchem Teil) um eine außerweltliche Bedrohung / BBEG der bezwungen werden will um das eigene Land zu retten.

Die Gruppe will einfach nur nach Hause. Leider will das eine Gottheit verhindern (nur verhindern. Nicht gleich platt machen).

Sowas ist meiner Erfahrung nach eher riskant, weil es bei den Spielern dabei zu einem Tretmühlen-Effekt kommen kann, verbunden mit dem frustigen Gefühl dass man trotz allen Abstrampelns sowieso nicht vorankommt.
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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #22 am: 4.05.2015 | 20:13 »
"Überleben" als Motiv war ja durchaus Sache von z. B. "Midnight", bei dem man auch eine Kampagne aufziehen konnte.

"(H)Exploration" a la Wilderlands kann auch als Kampagne dienen.

Oder, wobei ich nicht weiss, wie lange das motiviert: Sinn des Universums "lernen". Chaos und Ordnung, die Planes, die Factions. Great Modron March.  :)
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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #23 am: 4.05.2015 | 20:15 »
Erstmal, bei Kingmaker wird dir diese Machtposition mehr oder weniger aufgenötigt und man muss sie sich nicht erobern. Aber auch hier geht es im Endgame (ich weiß jetzt nicht ab welchem Teil) um eine außerweltliche Bedrohung / BBEG der bezwungen werden will um das eigene Land zu retten.

Äh - worauf willst du eigentlich hinaus? Willst du jetzt Vorschläge zerpflücken oder bist du ernsthaft an möglichen Kampagnenthemen interessiert? Okay, vielleicht ist das konkret bei Königsmacher nicht so optimal umgesetzt, aber du willst mir doch nicht weismachen, dass es nicht grundsätzlich möglich wäre, eine Kampagne zu bauen, bei der es primär um den Machterwerb (und -erhalt) der Gruppe geht? War es nicht das, wonach du gefragt hast - Kampagnenthemen, die funktionieren können, ohne gleich wieder die Welt zu retten?
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Re: Fantasy-Kampagnen -- immer dieselbe Leier?
« Antwort #24 am: 4.05.2015 | 20:16 »
Sowas ist meiner Erfahrung nach eher riskant, weil es bei den Spielern dabei zu einem Tretmühlen-Effekt kommen kann, verbunden mit dem frustigen Gefühl dass man trotz allen Abstrampelns sowieso nicht vorankommt.
Dazu musst Du die Kampagne dann eher wie ein Roadmovie aufziehen. Der Weg ist dabei quasi "das Ziel". Im Prinzip gehen die Charaktere am Weg entlang eine Entwicklung durch. Aber Du hast Recht: Sowas sollte vorher mit den Spielern abgeklärt sein. Ihnen muss klar sein, dass es in der Kampagne eben um diesen Weg geht.
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