Autor Thema: [Pathfinder] Ausrüstung direkt mit WBL "kaufen", statt einzeln Gold zählen?  (Gelesen 3949 mal)

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Ausgangssituation: meine Gruppe hat kein Talent dafür (oder einfach nur kein Interesse daran?) über den Wert ihrer Habseligkeiten Buch zu führen. Immer dann wenn sie in einer Stadt sind und einkaufen gehen wollen führt das zu lustigen Situationen (Spieler A, seinen Charakterbogen durchschauend: "Ich habe mir da was aufgeschrieben was ich nicht mehr entziffern kann, könnte 'Diamantenstaub' heißen." Spieler B: "Oh, das habe ich auch. Keine Ahnung wo das her ist. Was kriege ich dafür?" etc.)

Jetzt überlege ich, den ganzen Kram weg-zu-abstrahieren, im Grunde so:
Immer wenn die Spieler ein Level aufgestiegen sind und eine längere Downtime haben, dürfen sie sich ihre Ausrüstung im Wert ihres WBL (Wealth By Level) komplett neu zusammenstellen. (Sie dürfen natürlich auch vorhandene Ausrüstung behalten, aber die wird - genauso wie neue Ausrüstung - zum vollen Kaufpreis an den WBL angerechnet.)

Implikationen/Konsequenzen, so weit  ich sie überschaue:

1. Die Kosten für verbrauchte "Consumables" (Tränke, Schriftrollen, ...) werden beim nächsten Level-Aufstieg quasi automatisch ersetzt. Das wäre aber wohl auch so, wenn ich als SL "nur" Beute verteilen würde bis der WBL stimmt, oder nicht?

2. Ein "Upgrade" der Ausrüstung (z.B. +1 Waffe in eine +2 Waffe) nur durch das Zahlen der Differenz-Summe wäre möglich. Das ist zwar in den Grundregeln nicht erlaubt, aber eine verbreitete Hausregel z.B. in PFS. Außerdem haben die Spieler wenig Grund, auf einen guten Gegenstand zu sparen, da sie de facto beim nächsten Level-up alles zum vollen Preis verkaufen können.

3. Crafting würde ich erlauben: sofern genügend Zeit vorhanden, dürfen die Spieler Gegenstände die sie selbst herstellen können zum halben Preis auf ihren WBL anrechnen.

4. Bei der Verfügbarkeit von magischen Gegenständen gelten die selben Regeln wie sonst auch (abhängig von der Größe des Ortes, auswürfeln, etc.)

5. Die Spieler müssen Zeug das sie finden und nicht selbst brauchen nicht bis zur nächsten Stadt mitschleppen (im Prinzip weniger Gewicht, wenn wir das zählen würden) und haben weniger Grund alles und jeden auszurauben (das sehe ich tendenziell als einen positiven Nebeneffekt)

6. Wie die SCs nun an ihre neue Ausrüstung gekommen sind (gekauft, geklaut, auf dem Dachboden gefunden, bestehenden Gegenstand verbessert, ...) dürfen die Spieler frei erzählen, sofern der Gesamtwert am Ende dem WBL entspricht.

Bis hierher sehe ich einen leichten Vorteil für die Spieler, der allerdings hauptsächlich psychologischer Natur ist: die Spieler können sich auf Effekte verlassen (Ausgleich von Verbrauchs- und Verkaufs-Kosten), die auch sonst in unregelmäßigen Abständen passieren würden, wenn der SL die Größe von Schatz-Horten anpasst um den Wert der Ausrüstung an den WBL anzugleichen.

Klingt das alles vernünftig bis hier her? Macht das Sinn? Habe ich etwas wichtiges vergessen?

Bonus-Fragen:

Spricht etwas dagegen, Handel zwischen zwei Level-Aufstiegen nach den normalen Regeln zu erlauben?

Wie gehe ich mit Artefakten um? (haben keinen Preis - werden also nicht auf den WBL angerechnet?)

Was mache ich mit alltäglichen Ausgaben? Die monatlichen Lebenshaltungskosten auf den WBL anrechnen? Oder eine eigene Gold-Kasse für alltägliche Anschaffungen (Waffen und Magie nur mit WBL bezahlen - Alltagskosten nur mit Gold)?

Offline Feuersänger

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Nach ungefähr dieser Methode haben wir demletzt eine 3.5-Kampagne gespielt.
Unterschied zu deinem Vorschlag: man bekommt mit jedem Levelup nur die Differenz vom alten zum neuen WBL an "Gearpunkten" (GP) zu verteilen. Das heisst, Upgrades von alten Items sind verlustfrei möglich, komplettes Austauschen hingegen ist mit Wertverlust verbunden, da man für das abgelegte Item nur 50% der GP erstattet bekommt.
Auf diese Weise wird ein organisches Wachstum der Ausrüstung begünstigt.

Für Consumables hatten wir kein separates Budget, konnten aber gescriptete Drops der Einfachheit halber verwenden. Insgesamt haben wir aber in der ganzen Kampagne sehr wenige Consumables verwendet.

Ist halt eine ziemliche Quick-n-Dirty-Lösung. So wird z.B. nicht abgedeckt, was mit der besonderen Drachengeschmiedeten Goldenen Plattenrüstung passiert, die der letzte Boss getragen hatte, wenn keiner der SCs sie verwenden will. Es wird halt alles abstrakt gehandhabt -- man kann die Rüstung vielleicht für einen Haufen Gold verkaufen, aber für das Gold dann keinen neuen Gear anschaffen, wenn der WBL bereits erschöpft ist.

Da wir strikt und exakt an WBL gebunden waren, waren wir auch z.B. immun gegen Bestechungsversuche -- die angebotenen Items hätten uns nichts genützt, weil sie ja auf den WBL angerechnet worden wären, und indem wir sie nicht angenommen haben, konnten wir uns stattdessen Wunschitems aussuchen.
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Zitat von: ErikErikson
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Offline bobibob bobsen

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Artefakte sind nicht handelbar und daher würde, ich sollten die SC eins besitzen, dieses gegen ein anderes tauschen lassen. Da es aber auch riesen Unterschiede in der Mächtigkeit von Artefakten gibt würde ich mir da eventuell ein Vetorecht einräumen (kommt halt drauf an wie bedacht deine Spieler sind).

Ich würde noch mal alle über die WBL Regeln instruieren.

Offline Ainor

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Ich weiss nicht ob sich all die Änderungen waufgrund deiner Motivation lohnen (du könntest einfach eine Liste über die verteilten Gegenstände führen),
aber man kann so spielen.

im Grunde so: Immer wenn die Spieler ein Level aufgestiegen sind und eine längere Downtime haben, dürfen sie sich ihre Ausrüstung im Wert ihres WBL (Wealth By Level) komplett neu zusammenstellen.

Schon normales WBL-shopping mach die Charaktere stärker als wenn sie Zufallsschätze finden. Wenn die Spieler die Ausrüstung komplett austauschen können (also z.b. von einem +3 auf ein +1 sword of speed gehen) werden sie nochmal stärker. Das solltest du beachten.

1. Die Kosten für verbrauchte "Consumables" (Tränke, Schriftrollen, ...) werden beim nächsten Level-Aufstieg quasi automatisch ersetzt. Das wäre aber wohl auch so, wenn ich als SL "nur" Beute verteilen würde bis der WBL stimmt, oder nicht?

Ein festes Budget pro Stufe für Consumables führt ggf dazu das mehr davon eingesetzt werden (was ja nicht schlecht ist). Allerdings haben die Spieler dann nicht die Option das Gold zu sparen oder ggf sehr teure Consumables zu kaufen. Vielleicht ist Consumables kaufen einfacher.

4. Bei der Verfügbarkeit von magischen Gegenständen gelten die selben Regeln wie sonst auch (abhängig von der Größe des Ortes, auswürfeln, etc.)

Die Verfügbarkeit von jedem Gegenstand den die Spieler vielleicht kaufen möchten auszuwürfeln artet in sehr viel Arbeit aus.
Ich würde klare Regeln aufstellen was verfügbar ist, so dass die Spieler zwischen den Sessions in Ruhe drüber nachdenken können.

5. Die Spieler müssen Zeug das sie finden und nicht selbst brauchen nicht bis zur nächsten Stadt mitschleppen (im Prinzip weniger Gewicht, wenn wir das zählen würden) und haben weniger Grund alles und jeden auszurauben (das sehe ich tendenziell als einen positiven Nebeneffekt)

Aber was hindert sie daran das zu tun ? Sie könnten die Gegenstände ja trotzdem verkaufen oder ihren Verbündeten geben.

Bis hierher sehe ich einen leichten Vorteil für die Spieler, der allerdings hauptsächlich psychologischer Natur ist: die Spieler können sich auf Effekte verlassen (Ausgleich von Verbrauchs- und Verkaufs-Kosten), die auch sonst in unregelmäßigen Abständen passieren würden, wenn der SL die Größe von Schatz-Horten anpasst um den Wert der Ausrüstung an den WBL anzugleichen.

Fast immer die optimalen Gegenstände zu haben ist ein ziemlich grosser Vorteil.

Spricht etwas dagegen, Handel zwischen zwei Level-Aufstiegen nach den normalen Regeln zu erlauben?

Da must du schaun wie das mit dem übrigen Gold interagiert. Gegenstände mit 50% Verlust gegan andere zu tauschen wäre wohl ok.
Noch etwas über dem WBL dazukaufen würde ich nicht zulassen.

Wie gehe ich mit Artefakten um? (haben keinen Preis - werden also nicht auf den WBL angerechnet?)

Ich würde sie nicht anrechnen, aber wenn der Krieger ein Artefaktschwert findet würde ich sein bisheriges Schwert "einfrieren" (d.h. er kann das entsprechende WBL nicht
anderweitig verwenden. Sonst würde er durch das Artefakt ja nochmal stärker indem er den Preis seines ursprünglichen Schwertes in andere Gegenstände versenkt.)

Was mache ich mit alltäglichen Ausgaben? Die monatlichen Lebenshaltungskosten auf den WBL anrechnen? Oder eine eigene Gold-Kasse für alltägliche Anschaffungen (Waffen und Magie nur mit WBL bezahlen - Alltagskosten nur mit Gold)?

Wenn du in einer einigermassen normalen Welt spielst existiert Gold ja irgendwie und die Spieler können es auch z.B. zur Bestechung oder sonstigen strategischen Ausgaben verwenden.
Ich denke es ist am einfachsten eine normale Goldkasse zu führen. Consumables davon zu kaufen ist vermutlich auch die einfachste Lösung. Du must nur die gefundenen Schätze reduzieren, bzw die Verkaufspreise für gefundene Ausrüstung.
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
Im Rollenspiel ist auch hinreichend fortschrittliche Technologie von Magie zu unterscheiden.
Meine 5E Birthright Kampagne: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,122998.0.html

Offline Antariuk

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Prinzipiell: ich hatte (zum Glück) noch nie das Problem dass die Spieler kein Buch geführt haben, insofern ist die Frage für mich eher theoretischer Natur. Ich kann es mir, aufgrund diverser Berichte von Leuten - vor allem Feuersänger hat ja schon einiges dazu erzählt - das das so oder so ähnlich schon gemacht haben, durchaus als spielbare Alternative vorstellen. Kommt auch sehr auf die Spieler an, manche Leute wollen extrem gerne Shopping machen, andere finden es lustig zufällig gefundenen Kram so gut wie möglich einzusetzen und sich nur ab und an mal was genau passendes zu kaufen.

2. Ein "Upgrade" der Ausrüstung (z.B. +1 Waffe in eine +2 Waffe) nur durch das Zahlen der Differenz-Summe wäre möglich. Das ist zwar in den Grundregeln nicht erlaubt, aber eine verbreitete Hausregel z.B. in PFS. Außerdem haben die Spieler wenig Grund, auf einen guten Gegenstand zu sparen, da sie de facto beim nächsten Level-up alles zum vollen Preis verkaufen können.

Öhm... das ist total im Rahmen der Regeln.
Dauert 1 Tag pro 1000gp Wert der da veranschlagt ist und kann beim freundlichen Waffenschmied (Craft Magic Arms and Armor) des eigenen Vertrauens erworben werden (der Gute muss nur hoch genug im Level sein um den entsprechenden Bonus zu gewähren). Die Wartezeit kannst du ja noch rauskürzen wenn du willst, aber das ist tatsächlich schon in den Regeln veranlagt dass man magisches Zeug aufwerten kann.

Wie gehe ich mit Artefakten um? (haben keinen Preis - werden also nicht auf den WBL angerechnet?)

Artefakte sollten eigentlich nichts sein was Spieler unterhalb hoher Stufen einfach mal so kaufen/tauschen können, auch wenn einige nicht so wirklich spannend sind. Wenn sich Leute beschweren dass Magie in D&D nicht mysteriös ist und immer den Regeln folgen muss, dann vergessen sie dabei immer Artefakte. Benutze sie um einem Charakter mit starken Schwächen/magischen Fluch/Würfelpech eine Freude zu machen, oder baue sie in einen Plot ein.

Was mache ich mit alltäglichen Ausgaben? Die monatlichen Lebenshaltungskosten auf den WBL anrechnen? Oder eine eigene Gold-Kasse für alltägliche Anschaffungen (Waffen und Magie nur mit WBL bezahlen - Alltagskosten nur mit Gold)?

Naja, wie hoch sind die denn? Solange deine Helden nicht 24/7 im Gästeflügel des imperialen Palastes eingemietet sind, kann man solche Kosten spätestens ab Level 5 herum vernachlässigen. Vor allem wenn man eh schon ein abstraktes "Einkaufen mit WBL" System nutzt, da würde das Mitrechnen von Pferdefutter und Bierhumpen nur Zeit und Nerven kosten ohne irgendeinen Mehrwert zu haben.
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Vielen Dank euch allen für die schnellen und ausführlichen Antworten!

So wird z.B. nicht abgedeckt, was mit der besonderen Drachengeschmiedeten Goldenen Plattenrüstung passiert, die der letzte Boss getragen hatte, wenn keiner der SCs sie verwenden will. Es wird halt alles abstrakt gehandhabt -- man kann die Rüstung vielleicht für einen Haufen Gold verkaufen, aber für das Gold dann keinen neuen Gear anschaffen, wenn der WBL bereits erschöpft ist.
Stimmt. Wie wäre der folgende Lösungs-Ansatz?

"Spezielle" Gegenstände können nie gekauft werden. Das gilt sowohl für Artefakte als auch für "normale" magische Gegenstände mit besonderem Fluff: nehmen wir an, besagte "Drachengeschmiedeten Goldenen Plattenrüstung des letzten Boss" hat die Werte einer +1 Plattenrüstung. Natürlich können sich die SCs eine +1 Plattenrüstung in jeder größeren Stadt kaufen - aber diese spezielle Plattenrüstung (mit dem speziellen Aussehen und Wiedererkennungswert) gibt es nur einmal - und wenn sie sie liegen lassen oder verkaufen (= beim nächsten Level-Up aus ihrem Inventar streichen um den WBL-Wert anderweitig anzulegen), dann bekommen sie diese spezielle Rüstung nie mehr wieder. (Es sei denn sie suchen explizit danach, geben eine Fälschung/Replik in Auftrag, oder ähnliches).

Die Verfügbarkeit von jedem Gegenstand den die Spieler vielleicht kaufen möchten auszuwürfeln artet in sehr viel Arbeit aus.
Ich würde klare Regeln aufstellen was verfügbar ist, so dass die Spieler zwischen den Sessions in Ruhe drüber nachdenken können.
Ja, da hast du recht. Verfügbarkeit von magischen Gegenständen auswürfeln ist lästig, egal womit sie am Ende bezahlt werden.

Lass mich meine Frage anders formulieren: spricht etwas dafür, die Verfügbarkeit von magischen Gegenständen die mit WBL gekauft werden anders zu regeln als wenn sie mit Gold gekauft würden?

Aber was hindert sie daran das zu tun ? Sie könnten die Gegenstände ja trotzdem verkaufen oder ihren Verbündeten geben.
Natürlich können sie das weiter tun. Wenn sie glauben die Gegenstände vor dem nächsten Level-Up zu verwenden, kann das auch Sinn machen. Meine Logik war folgende:

Wenn ich den vollen WBL als Budget gebe (=quasi Verkaufen zum vollen Preis), dann spielt es keine Rolle ob die SCs 100 nicht-magische Kurzschwerter eingesammelt haben - sie haben trotzdem das selbe Gesamt-WBL-Budget. Klar können sie die Schwerter vor dem Level-Aufstieg verkaufen, aber das Gold (oder andere Ausrüstung die sie sich von dem Gold kaufen) erhöht am Ende nicht ihr WBL, sondern ist höchstens eine Fluff-Erklärung wie die Charaktere sich die neue Ausrüstung leisten konnten.

Wenn ich nur die WBL-Differenz als Budget gebe (=quasi Verkaufen zum halben Preis), dann stehen die Spieler unter Umständen noch schlechter da: die Nicht-magischen Kurzschwerter werden zum vollen Preis auf den aktuellen Wert der Spieler-Ausrüstung angerechnet (wie Ausrüstung die die Spieler benutzen), können aber dann nur zum halben Wert verkauft werden (wie Ausrüstung die die Spieler benutzen).

Oder mache ich hier irgendwo einen Denkfehler?

Da must du schaun wie das mit dem übrigen Gold interagiert. Gegenstände mit 50% Verlust gegan andere zu tauschen wäre wohl ok.
Noch etwas über dem WBL dazukaufen würde ich nicht zulassen.
Was hindert einen Spieler daran, dieses System auszunutzen und nicht mehr gewollte Ausrüstung kurz vor dem Level-Up zu verschenken oder zu zerstören?

Alle Ausrüstung die ein Spieler beim Level-Up besitzt, wird voll auf den Wert der aktuellen Ausrüstung angerechnet, kann aber nur zum halben Preis verkauft werden. (Im Prinzip dieselbe Rechnung wie oben mit den 100 Kurzschwertern)

Beispiel: Ich besitze ein +1 magisches Schwert das ich nicht mehr brauche (Kaufpreis: ca. 2000 GP).
Beim Level-Up erhöht das Schwert meinen Wert um 2000 GP - und reduziert damit mein WBL-Differenz-Budget um den gleichen Preis. Verkaufen kann ich das Schwert aber nur für 1000 GP. Macht einen Verlust von 1000 GP gegenüber meinem Mitspieler, der sein altes +1 Schwert kurz vor dem Level-Up an sein Rost-Monster-Haustier verfüttert hat.

Alternativ könnte ich natürlich das WBL-Differenz-Budget nicht aus der Differenz von aktuellem WBL und aktuellem Wert berechnen, sondern aus der Differenz von aktuellem WBL und WBL des letzten Levels.

Aber dann können die Spieler sich ja wieder zusätzliches Geld verdienen, wenn sie Schätze einsammeln und verkaufen - und dann bin ich wieder zurück bei meiner Ausgangslage, dass sich die Spieler sich irgendwann mal irgendwelches Zeug aufgeschrieben haben und zu Geld machen wollen, von dem sie nicht mehr wissen was das ist und woher sie das haben.

Öhm... das ist total im Rahmen der Regeln.
Dauert 1 Tag pro 1000gp Wert der da veranschlagt ist und kann beim freundlichen Waffenschmied (Craft Magic Arms and Armor) des eigenen Vertrauens erworben werden (der Gute muss nur hoch genug im Level sein um den entsprechenden Bonus zu gewähren). Die Wartezeit kannst du ja noch rauskürzen wenn du willst, aber das ist tatsächlich schon in den Regeln veranlagt dass man magisches Zeug aufwerten kann.
Echt?
Das ist jetzt ein bisschen off topic, aber: wo steht das in den Regeln?
Ich dachte immer, nach RAW kann ich mir Waffen nur komplett kaufen (alte +1 Waffe zum halben Preis verkaufen, neue +2 Waffe zum vollen Preis kaufen), nicht zur Preisdifferenz verbessern (für Preis eines +2 Bonus minus Preis eines +1 Bonus). Nur um sicher zu gehen: ich rede von kaufen, nicht von crafting. Oder gibt es irgendwo Regeln für den Preis von Crafting-Dienstleistungen bei NSCs?

Offline Antariuk

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Das ist jetzt ein bisschen off topic, aber: wo steht das in den Regeln?
Ich dachte immer, nach RAW kann ich mir Waffen nur komplett kaufen (alte +1 Waffe zum halben Preis verkaufen, neue +2 Waffe zum vollen Preis kaufen), nicht zur Preisdifferenz verbessern (für Preis eines +2 Bonus minus Preis eines +1 Bonus). Nur um sicher zu gehen: ich rede von kaufen, nicht von crafting. Oder gibt es irgendwo Regeln für den Preis von Crafting-Dienstleistungen bei NSCs?

Guck mal nach "Adding New Abilities" gaaaaanz unten bei Magic Item Creation: Klick. In Ultimate Campaign wird es nochmal sehr explizit aufgeführt mit Beispielen, aber der Absatz im CRB sagt eigentlich alles. Ob es extra Regeln für die Bepreisung der Dienstleistung des NPCs selber gibt weiß ich grade nicht... kann man aber entweder aus der Liste der Services beim Equipment extrahieren oder sich aus den Fingern saugen.
« Letzte Änderung: 30.06.2015 | 20:58 von Antariuk »
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Samael

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Artefakte sind nicht handelbar und daher würde, ich sollten die SC eins besitzen, dieses gegen ein anderes tauschen lassen.

Artefakte sind doch Kampagnenaufhänger, oder? Etwas, das eine Rolle in der Hintergrundswelt spielt und die Spielhandlung stark beeinflussen kann. Etwas, das oft die eigentlichen Regeln des Spiel sprengt. Es sind ganze Kampagnen erschienen, die ein einziges Artefakt zum Hauptthema haben.

Und du würdest deine Spieler ein Artefakt TAUSCHEN lassen?
"Ach, das Eye of Vecna gefällt mir nicht, kann ich dafür ein Orb of Dragonkind haben?" - "OK, ist ja etwa gleich mächtig!"

Echt jetzt?

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Guck mal nach "Adding New Abilities" gaaaaanz unten bei Magic Item Creation: Klick. In Ultimate Campaign wird es nochmal sehr explizit aufgeführt mit Beispielen, aber der Absatz im CRB sagt eigentlich alles. Ob es extra Regeln für die Bepreisung der Dienstleistung des NPCs selber gibt weiß ich grade nicht... kann man aber entweder aus der Liste der Services beim Equipment extrahieren oder sich aus den Fingern saugen.
Wow, danke!  :d

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Offline Antariuk

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Ja, Wunsch-Equipment bzw. Modifikationen auf bestehendes Zeug ist nicht so wirklich billig, aber solange der SL nicht unnötig mit dem WBL geizt oder sonstige Kupferpfenningabenteuer durchzieht finde ich das eigentlich auch ok. Waffen zählen ja zum Glück nicht dazu :)
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Offline bobibob bobsen

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Artefakte sind doch Kampagnenaufhänger, oder? Etwas, das eine Rolle in der Hintergrundswelt spielt und die Spielhandlung stark beeinflussen kann. Etwas, das oft die eigentlichen Regeln des Spiel sprengt. Es sind ganze Kampagnen erschienen, die ein einziges Artefakt zum Hauptthema haben.

Und du würdest deine Spieler ein Artefakt TAUSCHEN lassen?
"Ach, das Eye of Vecna gefällt mir nicht, kann ich dafür ein Orb of Dragonkind haben?" - "OK, ist ja etwa gleich mächtig!"

Echt jetzt?

Ja wieso denn nicht. Wenn alle am Spieltisch damit einverstanden sind dann klar. Und wenn man ehrlich ist dann ist der Unterschied zwischen einem Artefakt und einer +10Waffe auch nicht so groß. Diese könnte man ja ohne Probleme tauschen. Bei mir waren sind und werden Artefakte niemals Kampangenaufhänger. Das sind Gegenstände und damit IMO nicht besonders motivierend.

Samael

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Völlige Entkopplung der Hintergrundwelt von der Spielmechanik also, Folge extremen "character buildings". Jeder wie er mag, ich täte es hassen.
« Letzte Änderung: 1.07.2015 | 20:06 von Samael »

Offline Ainor

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Lass mich meine Frage anders formulieren: spricht etwas dafür, die Verfügbarkeit von magischen Gegenständen die mit WBL gekauft werden anders zu regeln als wenn sie mit Gold gekauft würden?

Eigentlich nichts. Es gab im DMG glaub ich mal den Vorschlag dass beim WBL-shopping maximal 25% oder so für ein einzelnes Item ausgegeben werden können. Das wäre dann vielleicht eine gute Idee.

Wenn ich den vollen WBL als Budget gebe (=quasi Verkaufen zum vollen Preis), dann spielt es keine Rolle ob die SCs 100 nicht-magische Kurzschwerter eingesammelt haben - sie haben trotzdem das selbe Gesamt-WBL-Budget. Klar können sie die Schwerter vor dem Level-Aufstieg verkaufen, aber das Gold (oder andere Ausrüstung die sie sich von dem Gold kaufen) erhöht am Ende nicht ihr WBL, sondern ist höchstens eine Fluff-Erklärung wie die Charaktere sich die neue Ausrüstung leisten konnten.

Das generelle Problem ist eben dass Vermögen nicht nur als Ausrüstung vorkommt.  Wir müssen hier zwischen Ausrüstung und Besitz unterscheiden. Die Ausrüstung ist ja bei deiner Methode zunächst mal fest, und kann durch Beute nicht verbessert werden. Aber Beutegegenstände existieren ja in der Spielwelt und könnten verkauft werden um mit dem Erlös z.B. eine Burg zu kaufen (die dann ja vermutlich nicht gegen das WBL zählt), oder sonstwie Vermögen zu bilden.

Ebenso könnten die Charaktere vor dem Levelup ihre Ausrüstung an Verbündete geben und danach neue Sachen auf dem Dachboden finden etc.

Aber dann können die Spieler sich ja wieder zusätzliches Geld verdienen, wenn sie Schätze einsammeln und verkaufen - und dann bin ich wieder zurück bei meiner Ausgangslage, dass sich die Spieler sich irgendwann mal irgendwelches Zeug aufgeschrieben haben und zu Geld machen wollen, von dem sie nicht mehr wissen was das ist und woher sie das haben.

Ich denke am einfachsten ist es dann wenn man Gegenstände (ausser vielleicht Consumables) garnicht kaufen oder verkaufen kann. Dann muss man sie auch nicht aufschreiben.
Und über gefundenes Gold lässt sich ja einfach buchführen.
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
Im Rollenspiel ist auch hinreichend fortschrittliche Technologie von Magie zu unterscheiden.
Meine 5E Birthright Kampagne: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,122998.0.html

Offline bobibob bobsen

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Völlige Entkopplung der Hintergrundwelt von der Spielmechanik also, Folge extremen "character buildings". Jeder wie er mag, ich täte es hassen.

Welche Spielmechanik koppelst du denn an die Hintergrundwelt. Unsere Hintergrundwelt entwickelt sich am Spieltisch durch alle Teilnehmer und wir haben für uns erkannt das es viel Interessanter ist wenn es um Vecna persönlich geht als wenn es um ihr totes Auge geht. Tatsächlich hat dieses respektlose Befinden gegenüber Artefakten wohl etwas mit meinen ersten Paar Jahren Rollenspiel zu tun.

eldaen

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Ich hab den Thread jetzt nciht ganz gelesen, aber warum machst du statt eines festen WPL nicht einfach ein entsprechendes Feat auf, dass sich entweder automatisch mit den Charaktren steigert oder aber,(finde ich noch besser) dass es auf mehreren Stufen gibt - damit könnte jeder Spieler selbst aussuchen, ob er den Fokus auf seine Ausrüstung setzen möchte...

Offline Antariuk

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Abgesehen von so ikonischen Sachen wie das von bobibob genannte Eye of Vecna, welches sich halt super für klassische D&D Kampagnen eignet, sind die meisten Artefakte aus dem GRW mal stinklangweilig, bzw. gegenüber den hochwertigeren "normalen" magischen Sachen einfach nicht mächtig genug. Ich denke als SL sollte man daher nicht zögern sich Artefakte aus anderen Quellen zusammenzuklauen oder selber welche zu bauen. Regeln folgen muss man dabei eh nicht, es gibt keine Preiskalkulation und die Fähigkeiten können von sonstwo kommen.

Ich hab den Thread jetzt nciht ganz gelesen, aber warum machst du statt eines festen WPL nicht einfach ein entsprechendes Feat auf, dass sich entweder automatisch mit den Charaktren steigert oder aber,(finde ich noch besser) dass es auf mehreren Stufen gibt - damit könnte jeder Spieler selbst aussuchen, ob er den Fokus auf seine Ausrüstung setzen möchte...

Was genau soll der Feat denn bewirken? Soll darüber gesteuert werden wie viel Vermögen ein Charakter hat?
Manche Charaktere können sich im Grunde gar nicht dagegen entscheiden ihren Fokus auf Ausrüstung zu legen... z.B. der Kämpfer der mit Stangenwaffen dem Gegner in die Beine grätscht, was soll der machen ohne angemessene Ausrüstung? Der braucht die, zwingend. Und im Verlaufe der Charaktersteigerung braucht er zwei bis drei Mal ein Upgrade auf diese Stangenwaffe.
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