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Erklärt mir das Cypher System

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D. Athair:
@ Rumpel: Danke für die Einschätzung.

Was ich vermutet hatte und was mich doch sehr abstößt ist dann das hier:

--- Zitat von: Rumpel am  7.07.2015 | 13:38 ---[...] die sehr starre Charaktererschaffung und der starke Kewl-Powerz-Fokus des Systems [...]
--- Ende Zitat ---
Ich denke ich werde eher auf Titansgrave & AGE setzen, denn auf Cypher. Bei Bedarf kann ich mir noch per Hausregeln Sachen aus Prince Valiant, Ghostbusters und Gamma World 4E holen.

Was ganz klar eine Stärke der Sachen von Monte Cook ist (spätestens seit Ptolus), ist

* übersichtliche Gestaltung,
* tolles Artwork,
* und kreative Anwendung von Ideen.

aikar:
Gut, der Kewl-Powerz-Fokus lässt sich nicht abstreiten, wenn einen das stört, ist es sicher das falsche System. Wobei einige Foki extremer sind als andere.

Starre Charaktererschaffung hätte ich jetzt wie gesagt so nicht empfunden. Es gibt sehr viele Kombinationen und man kann dann noch Fertigkeiten und "Kräfte" aus verschiedenen Varianten auswählen.
So flexibel wie GURPS ist es natürlich nicht, aber deutlich variabler als verschiedene D&D-Varianten.

@Strohmann-Hipster: Wenn du dir dein Idealsystem aus den Systemen die du hast zusammenbauen kannst, freut mich das natürlich. Ich finde es halt angenehm, das ganze Paket als fertiges Spiel geliefert zu bekommen. Mal abgesehen, dass ich von den meisten von dir erwähnten Systemen noch nie gehört habe ;)

Achamanian:

--- Zitat von: Strohmann-Hipster am  7.07.2015 | 15:01 ---Ich denke ich werde eher auf Titansgrave & AGE setzen, denn auf Cypher. Bei Bedarf kann ich mir noch per Hausregeln Sachen aus Prince Valiant, Ghostbusters und Gamma World 4E holen.

--- Ende Zitat ---

AGE dürfte in der Erschaffung aber noch deutlich starrer sein als Cypher, soweit ich das von meiner DragonAge-Lektüre beurteilen kann ...

Was mich beim Cypher-System halt ein bisschen wurmt, ist, dass da ein potenziell auch in der Erschaffung sehr flexibles System drinzustecken scheint, das alles dann aber krampfhaft auf den Dreischritt Deskriptor-Typ-Fokus verengt wird; und noch dazu bleibt sehr undurchschaubar, nach welchen Kriterien die Fähigkeiten festgelegt werden, die man über den Fokus erhält. Das führt dazu, dass man bei einer Erschaffung abseits des vom System/Setting Vorgesehenen sich entweder ganz frei Schnauze aufschreiben muss, was man jetzt können will, oder halt den Fokus wählen, der irgendwie am besten passt.

Beispiel: Ich glaube, in the Strange gibt es einen Fokus zum "Drachentöten", man kann also beispielsweise gut ein "Ehrenhafter Krieger, der Drachen tötet" sein. Will man ein "Ehrenhafter Krieger, der Riesen tötet" sein, muss man den Drachentöter re-skinnen, was auch kein Problem sein dürfte. Aber wenn man jemand sein will, der "Tränke braut" und da kein Fokus für bereit steht, dann wird es wahrscheinlich schon etwas schwerer.

In dem Bereich hat Fate für mich mit den Aspekten die Nase vorn.

Das Cypher System hat allerdings den Vorteil, dass es für mein Gefühl in der Anwendung viel leichter zu lernen ist als Fate (bei dem sich mir immer das Hirn verschlingt, wenn ich über die Punkte-Ökonomie nachdenke). Das Cypher-System ist auch sehr nachsichtig gegenüber Handwedelei, man macht da nicht so leicht was an der Spieldynamik kaputt, indem man als SL öfters mal frei Schnauze entscheidet.

Schließlich würde ich noch anmerken, dass das System (auch in den SL-Tipps) schon sehr stark auf den klassischen SL als Autorität abhebt, der Kulissen schiebt und jederzeit entscheidet, was jetzt gerade gut für's Abenteuer ist.

D. Athair:

--- Zitat von: aikar am  5.07.2015 | 08:27 ---Hier ist der Spielleiter eindeutig aufgefordert, Spannung und Geschwindigkeit durch Eingriffe aufrecht zu erhalten wenn nötig, [...]

--- Ende Zitat ---
Das hatte ich noch vergessen. Normalerweise ist das eine Aufgabe, bzgl. der ich die Spielrunde als Ganzes in der Pflicht sehe. Deswegen mag ich vorgegebene narrative Strukturen (vgl. WFRP3) auch! nicht. Oder: Antiklimax muss sinnvoll möglich sein!


--- Zitat von: Rumpel am  7.07.2015 | 15:14 ---Schließlich würde ich noch anmerken, dass das System (auch in den SL-Tipps) schon sehr stark auf den klassischen SL als Autorität abhebt, der Kulissen schiebt und jederzeit entscheidet, was jetzt gerade gut für's Abenteuer ist.

--- Ende Zitat ---
Ist wie gesagt nicht so meines. Ich sehe mich als SL eher als Moderator, unparteiischer Wächter über die Rundenregeln und NSC-Spieler. Was "gut für das Abenteuer ist", gehört bei mir - wie die Regeln an sich - zur Verhandlungsmasse. Die Entscheidungen die dann konsensdemokratisch zu treffen sind, sind für alle bindend.


--- Zitat von: Rumpel am  7.07.2015 | 15:14 ---AGE dürfte in der Erschaffung aber noch deutlich starrer sein als Cypher, soweit ich das von meiner DragonAge-Lektüre beurteilen kann ...
--- Ende Zitat ---
Das ist sicherlich irgendwo richtig. Mir geht es eher darum keinen starren Kaufprozess (ohne überraschende Momente) zu haben. In der Hinsicht ist GURPS z.B. deutlich unflexibler als z.B. Basic D&D. (Am weitaus unflexiblesten habe ich da DSA4 erlebt.) Wobei Flexibilität dafür wahrscheinlich der falsche Begriff ist. Mir geht es um inspirative Charaktererschaffung und nicht darum vorimaginierte Wünsche bzgl. des SCs in Werte zu pressen.

Achamanian:

--- Zitat von: Strohmann-Hipster am  7.07.2015 | 15:40 --- Das ist sicherlich irgendwo richtig. Mir geht es eher darum keinen starren Kaufprozess (ohne überraschende Momente) zu haben. In der Hinsicht ist GURPS z.B. deutlich unflexibler als z.B. Basic D&D. (Am weitaus unflexiblesten habe ich da DSA4 erlebt.) Wobei Flexibilität dafür wahrscheinlich der falsche Begriff ist. Mir geht es um inspirative Charaktererschaffung und nicht darum vorimaginierte Wünsche bzgl. des SCs in Werte zu pressen.

--- Ende Zitat ---

In der Beziehung ist Cypher wiederum m.E. gar nicht so schlecht - zwar wird da nichts ausgewürfelt, aber durch die zahlreichen möglichen Kombinationen aus Deskriptor, Typ und Fokus kann man sich schon ziemlich gut vom System inspirieren lassen und kommt auch zu unerwarteten Ergebnissen, weil man das Zusammenspiel der verschiedenen Fähigkeiten nicht unbedingt von vorneherein absehen kann.

Die Erschaffung damit macht auch durchaus Spaß - es ist halt nur nicht so sehr ein Lego-Baukasten-System, wo man sich aus relativ allgemeingültigen Steinen etwas eigenes nach Wunsch zusammenbaut, sondern mehr ein Masters-of-the-Universe-System, wo man große Bauteile mit ganz eigenen Funktionen hat (ein Vieh mit Rüssel, der Wasser spritzen kann; ein grüner Mann mit nach Moos stinkendem Pelz).

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