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[Numenera] Tableau-Wissen

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Achamanian:

--- Zitat von: aikar am 28.07.2015 | 14:08 ---
Ein weiterer Einflussfaktor ist ja auch der Stil der Abenteuer bzw. Kampagne. Meine Runde ist eher Action-orientiert, die Charaktere sind eher Leute der Tat als des Buches.
Und da kommt es mir halt gelegen, wenn neue Cypher oder Artefakte recht flott mit "die Augen nach oben verdrehen und anschließend etwas neues wissen" durchschaut werden können. Der Reiz liegt für die Spieler dann meist eher darin, die Numenera einzusetzen.
Ewig über einem Gegenstand zu brüten ist eigentlich nur dann interessant, wenn das Rätsel um den Gegenstand Thema des ganzen Abenteuers ist, ansonsten bringen sie es, wenn sie selbst nicht dahinterkommen, eher zu einem Äonenpriester zum identifizieren.

--- Ende Zitat ---

Na ja, der Ansatz verlangt ja nicht notwendigerweise mehr reale Spielzeit, nur mehr In-Game-Zeit. Das ganze ist trotzdem mit einem Würfelwurf, einer Fluff-Beschreibung und einem "nach einer halben Stunde hast du schließlich herausgefunden, dass ..." abgehandelt.

aikar:

--- Zitat von: Rumpel am 28.07.2015 | 14:45 ---Das ist noch ein anderes Thema, mir geht es da bei Numenera ähnlich: Dieses Bloß-nichts-erklären-Dogma finde ich auf die Dauer recht langweilig - und es passt für mich (ich glaube, das habe ich schon wo anders geschrieben) auch nicht so richtig zur Idee des "Erforschens" als Kernkonzept.
--- Ende Zitat ---
Ok, von diesem Standpunkt aus kann ich dich verstehen. Ich sehe Numenera für mich halt als Setting, das es zu entdecken und nicht zu erforschen gilt. Klingt ähnlich, aber der Unterschied ist für mich der zwischen einem begeisterten Touristen und einem Altertumsforscher, wenn beide in einem alten Palast stehen.
Es gibt in der neunten Welt viel Tolles zu sehen und zu erleben (und so vestehe ich eben auch MCs Erklärungen), aber nicht zwangsweise zu durchschauen.
Wenn du dir letzteres wünschst, wird der "nicht erklären"-Ansatz natürlich problematisch.


--- Zitat von: Rumpel am 28.07.2015 | 14:49 ---Na ja, der Ansatz verlangt ja nicht notwendigerweise mehr reale Spielzeit, nur mehr In-Game-Zeit. Das ganze ist trotzdem mit einem Würfelwurf, einer Fluff-Beschreibung und einem "nach einer halben Stunde hast du schließlich herausgefunden, dass ..." abgehandelt.
--- Ende Zitat ---
Achso, ok, da bin ich von falschen Prämissen ausgegangen. Ich hatte das bei deiner Beschreibung eher im Shadowrun-Stil verstanden, wo auch die Spieler am Rätsel mitknacken und tatsächlich eine Mitschrift von Symbolen zu Vergleichszwecken führen.
Fluff ist bei Numenera ist natürlich beliebig. Ich habe in meiner Gruppe SCs die die Numenera als Technik sehen, andere die sie als Magie sehen und einem der an einen Gott glaubt, von dem er nicht weiß, ob er ihm zuhört.
Das überlasse ich aber den Spielern, wie sie die entsprechenden Würfelaktionen interpretieren. Solche Antworten wie oben bei der Datasphere sind eher Erklärungen wenn die OT-Frage kommt, wie solche Erkenntnisse funktionieren könnten.

Endless:

--- Zitat von: Rumpel am 28.07.2015 | 11:55 ---Die Idee ist eigentlich ganz banal (und vielleicht hatten sie viele andere eh schon), war für mich aber ein kleiner Lichtblick. Ich kann mir jetzt viel besser vorstellen, was bei der Numenera-Analyse passiert - der Nano brütet über seinem Buch mit den unglaublich klein und eng geschriebenen Tabellen und winzigen Abbildungen und versucht, etwas zu finden, was zu dem, was er sieht, passt ...

--- Ende Zitat ---


--- Zitat von: Rumpel am 28.07.2015 | 14:45 ---Dieses Bloß-nichts-erklären-Dogma finde ich auf die Dauer recht langweilig - und es passt für mich (ich glaube, das habe ich schon wo anders geschrieben) auch nicht so richtig zur Idee des "Erforschens" als Kernkonzept.

--- Ende Zitat ---

dickes +1 und vielen Dank für diesen Ansatz.

Das war tatsächlich auch bisher in der Vorbereitung für mich als Spieler immer ein gewisser blinder Fleck. Deine Erklärung hilft mir dahingehend wirklich weiter, unter anderem weil ich mit großer Wahrscheinlichkeit einen Nano spielen werde.

Harlekin78:
Wirklich eine Superidee Rumpel. Danke.

1of3:
Ist das, was du im Ausgangspost beschreibst, nicht schlicht die Arbeitsweise, die historische Linguisten immer beim Entziffern unbekannter Texte verwenden? - Wir suchen jetzt erst mal alle Zeichen. Dann zählen wir wie oft jedes vorkommt. Dann schauen wir, welche Zeichen gern beieinander stehen. Kommen bestimmte Zeichen nur an bestimmten Positionen vor? - Dann sind es vielleicht Annotationen oder Schreibweisenvarianten. Usw. usf.

Selbst wenn man nicht an den genauen Inhalt kommt, kann man mitunter zumindest eine Idee über den Sprechakt bekommen: Signatur. Widmung. Rechnungsbuch. Bekanntmachung. Einfach danach, wo und in welcher Form man das findet.

Auch die Nanos dürften also ziemlich schnell rausfinden, ob sie es mit einem Logo oder einem Schriftzeichen zu tun haben. Wenn sie nicht doof sind, haben sie vielleicht Ideen von Wort-, Silben- und Buchstabenschrift. Das ist einfach: Zähl mal wie groß der Zeichensatz ist. Vielleicht kennen sie auch eine Version vom Zipf-Lemma.

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