Pen & Paper - Spielsysteme > Pathfinder/3.x/D20
Die Gold-Progression und ihre Plausibilität
Archoangel:
--- Zitat von: Feuersänger am 19.08.2015 | 13:46 ---...
Kurz gesagt, 1GP sollte man mental eher mit 20€ statt mit 200 vergleichen.
--- Ende Zitat ---
Gut. Ausgehend von 3.5/PF bekomme ich meinen halben Skillcheck in gp/Woche. Gehen wir bei den Regeln also davon aus, dass ein "Normalo" +4 Rank, +3 Feat, +2 ATT hat und eine 10,5 würfelt: 19,5/2 ... also ca. 10 gp pro Woche macht, ergo 40 gp im Monat, genauer 130 gp pro Quartal also 520 gp im Jahr. Ein Drittel Steuern und Abgaben wären also ca. 350 gp Netto, also grob 1gp am Tag (als Arbeitswert).
--- Zitat ---Das Netto-Durchschnittsentgelt pro Monat liegt 2013 bei 2.048 Euro.
--- Ende Zitat ---
... also bei 68,27€ pro Tag. Mathematisch ganz genau lägen wir also bei 63,18€ pro Goldstück. Ohne Feat und Attributsbonus meinetwegen halt bei 47,45€ pro Goldstück. Letztlich deutet dies im Mittel auf 55,32€ hin, meinetwegen - der Einfachheit halber halt 50€ pro Goldstück (5€ für Silber, 50 cent für Kupfer) - als grobe Rechengröße ... ich denke zur Orientierung sollte das helfen.
Im Ausgangsbeiträg wären also 1 gp "Bestechung" ein netter Witz, jedoch ein gutes Trinkgeld. 10 gp, also 500€ hingegen wird bei einem städtischen beamten wahrscheinlich doch schon zu einer bevorzugten Behandlung führen und 100 gp dürften auch eine ehrhafte (Ehe)Frau recht wahrscheinlich zu einer netten Nacht überreden können (je nachdem wie finster-dreckig die Spielwelt ist). Als Grundgröße für 3.X/PF sollte es auf jeden Fall eine brauchbare Zahl abgeben.
Tie_Key:
Euch ist aber schon klar, dass eure Pseudo Rechnerei von vorne bis hinten ... keine Aussage Kraft hat, oder?
Nimm dir einen Zielwert und dann entsprechende Daten und du wirst hier so alles berechnen können.
--- Zitat ---Gut. Ausgehend von 3.5/PF bekomme ich meinen halben Skillcheck in gp/Woche. Gehen wir bei den Regeln also davon aus, dass ein "Normalo" +4 Rank, +3 Feat, +2 ATT hat und eine 10,5 würfelt: 19,5/2 ... also ca. 10 gp pro Woche macht, ergo 40 gp im Monat, genauer 130 gp pro Quartal also 520 gp im Jahr. Ein Drittel Steuern und Abgaben wären also ca. 350 gp Netto, also grob 1gp am Tag (als Arbeitswert).
--- Ende Zitat ---
Gut. Ausgehend von 3.5/PF bekomme ich ungelernt 1 Silbermünze pro Tag. Ein ungelernter Arbeiter in Deutschland bekommt 8,50€ pro Tag. An einem Tag wird der D&D Arbeiter wohl eher mehr als unsere geregelten 8 Stunden arbeiten, aber das ignorieren wir. Mit 8,50*8 sind wir bei 68. Dann wäre eine Goldmünze wohl ungefähr 680 Euro Wert.
Ihr versucht nicht ernsthaft ein abstraktes Spielsystem was Wirtschaft nur als Randnotiz erwähnt gerade mit solchen Rechenbeispielen anzugehen, oder?
YY:
--- Zitat von: ElfenLied am 19.08.2015 | 16:35 ---Kann ich bestätigen. Ein gescheites Taschenmesser von Emerson kostet ~300€, ist den Preis aber auch wert.
--- Ende Zitat ---
Was heißt schon wert sein?
Ist es drei Mal so "gut" wie ein 100 €-Messer, aber nur ein Viertel so "gut" wie ein handgemachtes 1200 €-Messer?
Bei D&D ist es doch gerade sehr angenehm, dass man auch in den für den Normalbürger absurden Preisbereichen eine meistens ziemlich angemessene Leistungssteigerung für die höheren Preise bekommt.
Da zahlt man IRL schon lange nicht mehr für Leistung (und bekommt auch keine), sondern für bekannte Herstellernamen, aufwändige Verzierungen etc. pp..
Archoangel:
@Tie_Key:
Nö - wir versuchen eine halbwegs sinnvolle Lösung zum Eingangspost:
--- Zitat ---Wie geht ihr mit der Erklärungslücke um, dass die Charaktere wegen der Wealth-By-Level-Progression sehr rasch mit vier-, fünf- und sechsstelligen Goldbeträgen hantieren, aber der Stallbursche oder die Magd Kupfer und Silber verdienen?
Mir geht es da jetzt nicht um die Buchhaltung der Kleinstbeträge, sondern um Trinkgelder, Spenden und Bestechungen, die SCs hergeben. 10G sind dann schon fast das halbe Jahresgehalt und erkaufen sich bei mundanen Personen mehr oder weniger alles. Oder in der Stadthalle beim Informationssuchen: dem Beamten da 1G "Trinkgeld" für besseres Service geben ist für den wohl schon viel Geld und für den SC nicht der Rede wert - warum dann noch selber recherchieren? Mit 100G müsste sich weiters so ziemlich jeder normale Einwohner der Fantasywelt für so ziemlich alles bestechen lassen (solange der nicht selbst Magier oder Kleriker ist), oder?
--- Ende Zitat ---
zu finden. Also zur Frage ob 10 gp ein halbes Jahresgehalt eines Bewohners der 3.X Welt sind und daher ein gutes Trinkgeld hergeben, oder ob 1 gp ein adäquates "Bestechungsgeld" darstellt. Da allerdings quasi niemand in der Designer-Branche sich jemals Gedanken zu einer sinnvollen Ökonomie gemacht hat muss man zur Beantwortung dieser Frage eben ene Grundlage finden, die man sich zwangsläufig selbst herleiten muss. Letztlich ist eine Art von "Advanced Kaffeesatz-Leserei", aber sie zielführend, da wir uns Mühe geben Mentors Frage zu beantworten. Da ist ein grober Äquivalenzwert sicher hilfreich, warum also nicht ca. 50€ pro gp (oder meinetwegen Feuersängers 20€, die ich jedoch zu knapp bemessen finde). Und einfach "so ist es" zu schrieben finde ich halt doof, weshalb ich eine Herleitung geschrieben habe, die einigermaßen nachvollziehbar sein dürfte.
Der Arbeiter in D bekommt übrings 8,5€ die Stunde - nicht pro Tag - aber Schwamm drüber. Letztlich war die Frage (sinngemäß): "Hat sich jemand schon mal Gedanken zum Wert des Geldes in der Spielwelt gemacht?" - und die habe ich, denke ich, abschließend geklärt. Aus meiner Sicht. Wenn du es effektiver kannst: nur zu! Mentor wird sich sicher freuen :) .
Samael:
Bei 3.x ist in Richtung "ökonomische Plausibilität" Hopfen und Malz verloren. Wie ein Wirtschaftssystem mit DnD geht, zeigt z B Adventurer, Conqueror, King. Lässt sich sehr gut für alle Prä-3E DnDs übernehmen.
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