Autor Thema: DSA im LARP  (Gelesen 11175 mal)

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Offline Gorbag

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DSA im LARP
« am: 21.08.2015 | 16:58 »
Grüße euch,

TeichDragon hat mich vor ein paar Tagen mal gebeten ein paar Worte über den DSA Hintergrund im LARP zu verlieren. Um das alte Thema nicht total auf Abwege zu führen gibt es hier einfach mal einen eigenen Thread. Vorweg möchte ich erwähnen, dass dieser Beitrag meine subjektive Ansicht zu dem Thema ist und gerade im Bereich LARP gibt es mitunter einige Unterschiede in der lokalen Spielkultur. Ich selber bin übrigens seit knapp 10 Jahren LARPer, auch wenn ich wegen meines Studiums die letzten Jahre etwas kürzer getreten bin.

Grundsätzlich ist DSA bei LARPern sehr beliebt und der Grund ist einfach, jeder kennt es. Die LARP-Szene besitzt einen gigantischen Flickenteppich aus verschiedenen Hintergründen, die auch alle miteinander interagieren bzw. kompatibel sind. Man kann also meistens ohne große Probleme mit seinem Charakter nach Lust und Laune durch die Hintergründe und Spielwelten hoppen. Die wenigsten Veranstaltungen haben hier eine Klausel die fordert, dass der Charakter aus der entsprechenden Welt stammen muss.
Viele LARP-Vereine haben zu dem ihr eigenes Land oder sogar ihren eigenen Kontinent entworfen inklusive allem was dazu gehört (Götter, Geschichte, Feinde usw.). Und diese Länder werden auch bespielt, es gibt also Events die in diesem Land angesiedelt sind und es gibt Spieler aus diesen Ländern, die an anderen Veranstaltungen teilnehmen. Um das Problem mal zu verdeutlichen, hier gibt es eine nicht vollständige Liste einiger LARP-Länder und die Menge der nicht erfassten Länder ist vermutlich groß http://www.larpwiki.de/LarpL%C3%A4nder. Einige dieser Länder haben tatsächlich über die Jahre diplomatische Beziehungen zu anderen aufgebaut, andere wiederum existieren in einer Blase und die gesamte Landesgeschichte läuft ohne nennenswerte Außenpolitik mit anderen Vereinen. Die meisten Vereine dürften übrigens deutlich unter 100 Mitgliedern liegen. Zahlen zwischen 30 und 60 halte ich für recht realistisch.

Diese Ländermasse führt zu ein paar Problemen:
1)Die Chancen das mein Land jemand kennt, ist enorm gering, sobald ich mal OT über 100km weit gefahren bin. Das bedeutet niemand kennt die Cliches und Stereotypen über meinen Charakter oder mein Land. Im LARP kann man sich eben nicht OT kurz vorstellen und den Leuten erläutern, das man eigentlich der totale Abschaum ist, da wo man herkommt o.Ä. . Das heißt die Umwelt reagiert einfach nicht konsistent auf einen, wenn man seinen Stand nicht direkt an der Gewandung kenntlich machen kann. Oft ist das nicht wirklich ein Problem, weil man sich einfach eine passende Klamotte anzieht und dann als Adel erkannt wird, aber es gibt auch zahllose Gegenbeispiele wo der Hintergrund einem da im Weg steht.
2)Ich treffe so gut wie nie Landsleute und wenn sind es die gleichen 20 Hanseln aus meiner Spielgruppe. Fiktiv ist mein Land mit einer Bevölkerung von x Millionen Menschen gesegnet. Aber ich sehe immer nur die gleichen 20 Gesichter.
3)Niemand ist über die wichtigen geschichtlichen Ereignisse aus meinem Land informiert, wenn es sie denn gibt. Auf der Ebene der Politik verhält es sich ähnlich.
4)Es gibt viele Länder die vom Worldbuilding her einfach nicht gelungen sind, aber da man schon 20 Veranstaltungen auf dem Hintergrund gemacht hat ist man da jetzt dran gebunden und kann das nicht so leicht handwedeln.
usw.

Die Nachteile und Ähnliche nimmt man als Spieler in kauf, wenn man aus einem solchen kleinst Land kommt. Und es ist auch nichts verkehrtes daran, man weiß auf was man sich eingelassen hat und wenn man relativ regional Larpt spürt man diese Nachteile auch nicht so enorm, weil man so im Umkreis von 150km früher oder später auch als kleines Land bekannt wird, weil man eben die Veranstaltungen anderer Vereine (und damit anderer Länder) regelmäßig besucht und man wird wiedererkannt. Außerdem bietet es umgekehrt natürlich auch Vorteile.

Nun gibt es aber auch die großen Hintergründe die sehr verbreitet sind. Namentlich sind da zu nennen DSA, Warhammer, Mythodea (LARP-Veranstaltung/Land mit ca. 8000 Besuchern). Aber auch etwas unbekanntere Sachen erfreuen sich immer mal wieder einiger Beliebtheit wie z.B. The Witcher, wobei das sind wirklich vernachlässigbare Strömungen. Aus dieser Serie ist DSA vermutlich der verbreitetste Hintergrund. Was auch dazu führt, dass er sich noch weiter verbreitet. Ich muss kein einziges Buch zu DSA gelesen haben um über den DSA-Hintergrund informiert zu sein, denn mittlerweile gibt es einfach genug DSA-Spieler, dass ich auf den Cons selber im Spiel das wichtigste über DSA lernen kann.

Die Vorteile bei DSA und Co. sind natürlich das solche Sachen von unglaublich vielen Köpfen in unglaublich vielen Arbeitsstunden konzipiert und verbessert wurden und das am besten noch in mehreren Editionen. Jeder der will kann sich Zugang zu umfassendem Hintergrundmaterial verschaffen und sich beliebig tief einarbeiten(bei Mythodea saß ich schon in Bibliotheken und habe Stundenlang Schrifftrollen kopiert weil es das jeweilige Material sonst nicht zu bekommen gibt). Zusätzlich entwickelt sich die Storyline permanent weiter und durch z.B. den Aventurischen Boten hat man sogar eine IT taugliche Quelle für die neuesten Ereignisse aus aller Welt.
Das in meinen Augen wichtigste ist aber, man wird wieder erkannt und die Leute wissen einen direkt einzuordnen, spätestens nach der Vorstellung. DSA macht das wunderbar, denn es hat hervorragende Stereotypen etabliert die alle auf ihre Art und Weise ins Auge stechen. Thorwaler tragen blöde Streifenhosen, Geweihte sind in ihren farbigen Roben einfach zu erkennen und Magier tragen ihr Gildenabzeichen auf der Hand. Leute tragen Landeswappen und passende Uniformen, wenn sie denn irgendwo im DSA-Hintergrund mal aufgetaucht sind. Wenn eine Tsa-Geweihte auf einer Veranstaltung rumläuft kann es eventuell sein, dass jemand uninformiertes die Waffe gegen Sie erhebt, aber der wird dann sehr schnell von seinen besser informierten Kameraden eingenordet.

Kurzum, in diesem Hobby wo man nicht OT mal grade die Leute informieren kann/darf wem oder was sie gegen über stehen, ist es ungemein angenehm, dass die Leute erkennen und zuordnen können was man ist. Zusätzlich hat DSA den Vorteil, dass es ein ungemein gelungenes Glaubenssystem hat, gemessen an dem was sonst so rumläuft. Das führt einfach dazu, dass es vermutlich die zweit größte LARP-Religion ist (direkt nach der breiten Masse an Naturreligionen). Der Zwölf Götterglaube (oder besser der x aus 12 Götterglaube. was einem eben gefällt) ist auch bei nicht Aventurieren recht gut verbreitet oder wenigstens bekannt. Auf Mythodea (also der Veranstaltung) gibt es z.B. tägliche Gottesdienste der 12 Götterkirche.


Um das mal kurz ins Verhältnis zu setzten, ich tippe einfach mal das je nach Veranstaltung, der Anteil der DSA-Charaktere zwischen 5 und 10% liegt, jedenfalls ist das der Eindruck den ich so bekommen habe. Die Zahl derer die Elemente aus DSA verwenden dürfte zwischen 30 und 40% liegen, aber beides sind nur Schätzungen. In meinem näheren Umfeld erhöht sich die Zahl der DSA-Charaktere allerdings überdurchschnittlich stark, was auch an einer Unzufriedenheit mit dem eigenen Landeshintergrund liegen kann.
Die meisten Cons spielen nicht auf einem DSA-Hintergrund, aber es gibt auch einige wenige Cons die innerhalb Aventuriens spielen.


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Die LARP-Welt ist wie so ziemlich alles Strömungen und Einflüssen unterworfen. z.B. kann man anhand des Kinoprogramms gut abschätzen, was demnächst häufiger auf Cons anzutreffen ist (nach Fluch der Karibik gab es eine Piratenschwemme, nach dem Herrn der Ringe waren Elben und Hobbits hip usw.). Diese Strömungen können übrigens Regional unterschiedlich ausfallen, von daher muss das hier (wie alles in diesem Post) als stark subjektive Meinung aufgefasst werden.
Editionswechsel und harte Änderungen am Fluff sind hierbei eine spannende Sache. In meiner Zeit als LARPer hat es das eigentlich nur ein mal gegeben und das war der Warhammer Hintergrund. Dieser hat wohl vor einiger Zeit die Apokalypse ausgerufen und alles ging mehr oder minder zu Ende. Die geschlossene Meinung der LARPer war nun, dass wird ignoriert.
Je nach dem was die DSA-Redaktion jetzt in der fünften Edition am Hintergrund ändert (insbesondere der Geweihtenschaft) kann es sein, dass auch diese Änderung ignoriert wird oder sich langsam erst einschleicht. Einen plötzlichen Wechsel würde ich eher ausschließen, denn auch hier gilt, dass sich Charaktere auf dem alten Hintergrund etabliert haben, die erst langsam von der Bildfläsche verschwinden und die haben nun seit Jahren diesen Hintergrund bespielt und damit natürlich auch ihr Umfeld geprägt.

Eventuell, wenn sich DSA jetzt dank der schlankeren Regeln enorm verbreitet wird man auch in den nächsten Jahren einen Zulauf an DSA-Charakteren bemerken können, aber das bleibt abzuwarten.

Offline TeichDragon

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Re: DSA im LARP
« Antwort #1 am: 22.08.2015 | 13:42 »
Hui!
Herzlichen Dank für diesen mehr als ausführlichen Überblick.  :d

Offline Anastylos

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Re: DSA im LARP
« Antwort #2 am: 22.08.2015 | 20:42 »
Durch das bespielen des DSA Hintergrundes wird der Flickenteppich nur noch größer. Außerdem finde ich DSA Charaktere außerhalb der eigenen Welt seltsam. Wobei beim Larp ja oft der Praiosgeweihte mit dem Chaoskrieger, dem Game of Thrones Adeligen und dem Herr der Ringe Hobbit zusammen in der Taverne trinkt. Das ist etwas was ich immer befremdlich finde. Das Problem ist nicht das die verschiedenen Settings bespielt werden, sondern das sie auf vielen Cons wild durcheinander gewürfelt werden weil jeder Spieler seinen Charakter mitbringt ob es passt oder nicht.
Bei Mythodea kann ich das verschmerzen, da passt es zum Setting, aber bei vielen anderen Cons finde ich es unpassend.
Ich habe vor lauter Paktiererei wohl den Gotterdienst verpasst gibt es den nächstes Jahr wieder? Würde mein Charakter sich für interessieren.

Offline Gorbag

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Re: DSA im LARP
« Antwort #3 am: 22.08.2015 | 22:08 »
Durch das bespielen des DSA Hintergrundes wird der Flickenteppich nur noch größer. Außerdem finde ich DSA Charaktere außerhalb der eigenen Welt seltsam. Wobei beim Larp ja oft der Praiosgeweihte mit dem Chaoskrieger, dem Game of Thrones Adeligen und dem Herr der Ringe Hobbit zusammen in der Taverne trinkt. Das ist etwas was ich immer befremdlich finde. Das Problem ist nicht das die verschiedenen Settings bespielt werden, sondern das sie auf vielen Cons wild durcheinander gewürfelt werden weil jeder Spieler seinen Charakter mitbringt ob es passt oder nicht.

Das Problem wird von DSA allerdings eher entspannt als verschärft, da es Verhältnismäßig viele Spieler gibt die DSA spielen und damit DSA zu einem recht großen Flicken machen. Aber ich gebe dir recht, das viele Spieler ihre Moralvorstellungen an der Tavernentür abgeben um in der Taverne Party zu machen. Gerade auf Veranstaltungen wie z.B. den Katakomben (mittlerweile von uns nur noch liebevoll das Beppodrom genannt) könnte ein Paladin Stundenlang Kreaturen der Finsternis schlachten und es wären noch genug da für 3 weitere Lichtkrieger. Trotzdem hebt man dann mit denen einen bzw. blendet aus das am Nebentisch böse Kultisten saufen. Aber das ist ja kein Problem des DSA-Hintergrunds sondern eines der Spielermentalität. Ich glaube wären Paktierer im LARP eine häufig bespielte Charakterklasse (was sie glaube ich nicht sind), es würde genau so einreißen und der Praiot säße dann irgend wann neben der oronischen Priesterin und würde immer noch einen heben. Ich glaube, damit in der Taverne mal wirklich wer aktiv wird muss man schon anfangen eine Schankmaid auf dem Tresen an die dunklen Götter zu opfern, ansonsten wird man weg ignoriert.

Es gibt aber auch mittlerweile eine kleine aber feine Gegenströmung zu diesem Flickenteppich, in Form von Cons, die nur Charaktere aus ihrer Welt zulassen oder noch schärfer, den Spielern ebenfalls Charaktere vorgeben. Ein Game of Thrones Con hier in der Nähe hat das mal so praktiziert und das FATE pocht stetig darauf das es nicht im gleichen Universum ist wie andere Post Apokalypse Cons. Die Verwendung von Fremdwährung steht da auch unter harter Strafe (was aber eher daran liegt das die Conreihe eine Wirtschaftssimulation ist)

Zitat
Ich habe vor lauter Paktiererei wohl den Gotterdienst verpasst gibt es den nächstes Jahr wieder? Würde mein Charakter sich für interessieren.

Die letzten 2 mal war ich beim Mythodea leider nicht dabei. Aber ich frag mal rum ob einer meiner Bekannten da was mit bekommen hat.

Offline Anastylos

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Re: DSA im LARP
« Antwort #4 am: 22.08.2015 | 22:21 »
Ich stimme dir zu, dass das kein Problem von DSA ist, es ist halt nur ein weiterer Flicken. Die Idee mit der Schankmaid ist gut, könnte man einen Con machen. Eventuell gibt es vorher eine Versteigerung welchem dunklem Gott sie denn geopfert wird >;D

Offline Gorbag

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Re: DSA im LARP
« Antwort #5 am: 22.08.2015 | 22:32 »
Ich stimme dir zu, dass das kein Problem von DSA ist, es ist halt nur ein weiterer Flicken. Die Idee mit der Schankmaid ist gut, könnte man einen Con machen. Eventuell gibt es vorher eine Versteigerung welchem dunklem Gott sie denn geopfert wird >;D

Sollte ich in 1-2 Jahren mal ein Con organisieren, ich setzte 3 übele Kultisten an einen Tisch die den ganzen Abend nur untereinander damit prahlen, was sie für einen abartigen Krempel angestellt haben. Wenn sie nach 2 Stunden noch leben sollen sie dann mal eskalieren und die Schankmaid opfern :D.
Versteigerungen gingen aber bestimmt schief. Am Ende kauft sich ein gutmenschen Spieler die Schankmaid und alle saufen unbetrübt weiter.

Offline Anastylos

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Re: DSA im LARP
« Antwort #6 am: 22.08.2015 | 23:31 »
Wo wohnst du denn? Ich würde als Kultisten NSC mitmachen >;D

Offline Gorbag

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Re: DSA im LARP
« Antwort #7 am: 22.08.2015 | 23:37 »
Wo wohnst du denn? Ich würde als Kultisten NSC mitmachen >;D

In der Nähe von Koblenz.

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: DSA im LARP
« Antwort #8 am: 24.08.2015 | 12:48 »
Was sind die Nachteile?

Mich an Larper erinner, die ein Gedöns wegen ihrer Magiersiegel machen mussten!
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Offline Gorbag

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Re: DSA im LARP
« Antwort #9 am: 24.08.2015 | 13:11 »
Was sind die Nachteile?

Mich an Larper erinner, die ein Gedöns wegen ihrer Magiersiegel machen mussten!

Genau das trifft den Kern der Nachteile schon ganz gut. Man verliert Freiheiten bei der Charakterdarstellung und beim Hintergrund. Wenn man DSA spielt wird auch erwartet, dass man die Details umsetzt. Der Bewegungsfreiraum den man da noch hat ist dann enorm klein. Man kann natürlich seinen Magier ohne Siegel spielen, der zwar nicht dem Codex Albyricus folgt aber irgendwie trotzdem an einer graumagischen Akademie studiert hat, aber das bringt einem im besten Fall den Ruf ein OT Faul zu sein, im schlimmsten Fall verdrehen die anderen Spieler die Augen und stempeln einen als Pappnase ab. 
Kurzum, man muss auch nach dem Hintergrund spielen, den man sich aussucht und gerade bei bekannten Sachen wie DSA gibt es einfach viele Leute die merken wenn man da Mist verzapft und zu kreativ die Vorlage interpretiert.

In die gleiche Kerbe schlägt auch die Pflicht sich dann halbwegs über die DSA Welt zu informieren und auch sich informiert zu halten. Jeder Geweihter wird ja wohl das Oberhaupt seiner eigenen Kirche kennen und der Kaiser bzw. die Kaiserin sollte man auch wenigstens beim Namen kennen usw.
Ich denke man muss hier nicht bis ins letzte Detail bescheid wissen, aber eine solide Kenntnis des relevanten DSA-Fluff sollte man schon haben, sonst kann das Gespräch mit einem Landsmann mal leicht ins peinliche abrutschen. Gefühlt ist die Akzeptanz bei Wissenslücken aber deutlich größer als bei der sehr freien Interpretation des Hintergrunds.

Zu guter Letzt ist man auch auf globaler Sicht an den DSA-Hintergrund gebunden. Wenn sich der DSA-Hintergrund ändert muss ich mitziehen, auch wenn mir die Änderung nicht zusagt oder sogar mein Spielkonzept direkt betrifft (Meine Heimatstadt hat gerade einen Magiebann ausgesprochen... Pech für meinen Magier). Aber auch Cons auf DSA Hintergrund stehen vor der Herausforderung das ihr Plot den DSA-Metaplot weitestgehend intakt lassen muss (oder besser "sollte").


In Summer ist hier der Vorteil an den kleinen Ländern das ich meistens deutlich mehr Einfluss auf den Metaplot nehmen kann und es einfach noch weiße Flecken auf den meisten Kandkarten gibt, die man selbst füllen kann.

Offline Lysander

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Re: DSA im LARP
« Antwort #10 am: 26.08.2015 | 02:19 »
Wieso werden Freiheiten  " extrem klein" ? Du kannst  auch bei DSA so ziemlich jeden Typ Magiewirker darstellen. Und wenn du nunmal einen Gildenmagier spielst hatt er eben ein Siegel, na und ?  30+ mögliche Varianten reichen nicht ?
Und in Aventurien kennst du jedes Dorf und jeden Stadtteil ohne " weiße Flecken " ? Interessant.......
Ich dachte du bevorzugst Hintergrund vor  Stillosigkeit.
« Letzte Änderung: 26.08.2015 | 02:48 von Lysander »

Offline Jiba

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Re: DSA im LARP
« Antwort #11 am: 26.08.2015 | 07:52 »
Und in Aventurien kennst du jedes Dorf und jeden Stadtteil ohne " weiße Flecken " ? Interessant.......

Hat er das gesagt? Nein.

Ich kenne auch nicht alle Dörfer der Voreifel mit Namen. Aber ich weiß wer Frau Merkel ist und wie mein prüfungsberechtigter Professor auf meiner Uni hieß. Und ich weiß, dass vor der Bundesrepublik das Dritte Reich, davor die Weimarer Republik und davor das deutsche Kaiserreich existierten.

Und analog muss ein Spieler im DSA-LARP auch nicht mehr wissen.
« Letzte Änderung: 26.08.2015 | 07:54 von Jiba »
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Gorbag

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Re: DSA im LARP
« Antwort #12 am: 26.08.2015 | 10:51 »
Wieso werden Freiheiten  " extrem klein" ? Du kannst  auch bei DSA so ziemlich jeden Typ Magiewirker darstellen. Und wenn du nunmal einen Gildenmagier spielst hatt er eben ein Siegel, na und ?  30+ mögliche Varianten reichen nicht ?
Und in Aventurien kennst du jedes Dorf und jeden Stadtteil ohne " weiße Flecken " ? Interessant.......
Ich dachte du bevorzugst Hintergrund vor  Stillosigkeit.

Der Punkt ist nicht das es in Aventurien nicht genug Optionen gibt, die sind zu Genüge vorhanden. Der Punkt ist, dass man an die gegebenen Optionen gebunden ist und das man von diesen nur begrenzt abweichen kann, bevor das ganze irgendwie ins Peinliche abdriftet.
Klar kann ich irgendwo ins Bornland mein eigenes Dorf setzten wo ich mir 30 NSC ausgedacht habe. Da nimmt keiner Anstoß dran. Es gibt aber Vorstellungen wie ein Dorf im Bornland auszusehen hat. Da kann man sicherlich von abweichen, aber irgendwann verlässt man den Rahmen des Akzeptierten. Ein großer Schritt in die Falsche Richtung wäre z.B. das in dem Dorf das einfache Volk auch jagen darf. Wenn man dann noch 3 Bannstrahler im Dorf hat die mit der Dorfhexe jeden Samstag freundlich Kaffee trinken ist man ganz sicher auf der Seite von "zu viel des Guten" angekommen. Aber das ist nur ein Beispiel.

Kurzum, der Hintergrund bindet und wenn es dadurch ist, dass im Kopf der Mitspieler Vorstellungen gefestigt werden. Ich bestreite auch nicht, dass man gewisse Freiheiten hat bei der Definition seines Charakters, aber die sind schon deutlich enger als bei den ganzen Kleinst LARP-Ländern.

Offline Lysander

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Re: DSA im LARP
« Antwort #13 am: 26.08.2015 | 18:28 »
Diesen Rahmen hab ich mir dan aber eben ausgesucht und will ihn auch darstellen. Und der Rahmen ist erstens sehr variabel und schraenkt mich ebensowenig in einer zusaetzlich individuellen Geschichte ein.
Egal welche Figur du darstellst, wird sich wo auch immer der Rahmen irgendwan soweit einschraenken wie es eben diese eine Figur ist.
Du hast ( nicht nur bei ) DSA 5+ Rassen mit Untergruppen, dutzende Völker+ Regionen + 50? Professionen und kannst die über Mischungen nochmal kombinieren. Das ist doch eher extrem vielfältig !
Und dazu habe ich eine hilfreiche Verortung zur Herkunft die ich aber auch noch varieren kann, den ich kann noch zusaetzlich weitere Varianten in den Untergruppen erfinden ohne das Gesetzte in Frage zu stellen.

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Re: DSA im LARP
« Antwort #14 am: 26.08.2015 | 18:36 »
. Ein großer Schritt in die Falsche Richtung wäre z.B. das in dem Dorf das einfache Volk auch jagen darf.
Möchte das jemand mit Mikail von Bjaldorn diskutieren? Im bornischen Dorf war IIRC Blaues Licht genau das nicht nur erlaubt sondern sowas wie Teil der Allmende
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Re: DSA im LARP
« Antwort #15 am: 26.08.2015 | 18:50 »
Möchte das jemand mit Mikail von Bjaldorn diskutieren? Im bornischen Dorf war IIRC Blaues Licht genau das nicht nur erlaubt sondern sowas wie Teil der Allmende

Ähm … ein Roman (also keine offizielle Settingbeschreibung), der 371 BF spielt, als Gegenbeispiel für die Verhältnisse im Bornland der aktuellen Zeitlinie?
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Offline Lysander

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Re: DSA im LARP
« Antwort #16 am: 26.08.2015 | 18:52 »

Tja, im wilden Bornland ist es eben erlaubt und im strukturierteren Mittelreich eher nicht.

Offline Gorbag

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Re: DSA im LARP
« Antwort #17 am: 26.08.2015 | 20:56 »
Diesen Rahmen hab ich mir dan aber eben ausgesucht und will ihn auch darstellen. Und der Rahmen ist erstens sehr variabel und schraenkt mich ebensowenig in einer zusaetzlich individuellen Geschichte ein.
Egal welche Figur du darstellst, wird sich wo auch immer der Rahmen irgendwan soweit einschraenken wie es eben diese eine Figur ist.
Du hast ( nicht nur bei ) DSA 5+ Rassen mit Untergruppen, dutzende Völker+ Regionen + 50? Professionen und kannst die über Mischungen nochmal kombinieren. Das ist doch eher extrem vielfältig !
Und dazu habe ich eine hilfreiche Verortung zur Herkunft die ich aber auch noch varieren kann, den ich kann noch zusaetzlich weitere Varianten in den Untergruppen erfinden ohne das Gesetzte in Frage zu stellen.

Ja, DSA räumt dir unglaublich viele Möglichkeiten für SCs ein, auch für eigene Dörfer usw. . Deine Möglichkeiten über diesen gegebenen Hintergrund hinaus zu arbeiten sind aber eben relativ beschränkt. Klar kannst du neue Varianten einführen, aber da bist du eben auch eingeschränkt. Ich persönliche störe mich da auch keine Sekunde lang dran, mir reicht der luxuriös bemessene goldene Käfig der sich DSA nennt vollkommen aus. Nur ging es um die Nachteile und einer ist nun mal eben, dass der Raum für eigene kreative Erweiterungen des DSA-Hintergrunds deutlich kleiner ausfällt als bei Eigenkreationen von kleinst Vereinen.

Möchte das jemand mit Mikail von Bjaldorn diskutieren? Im bornischen Dorf war IIRC Blaues Licht genau das nicht nur erlaubt sondern sowas wie Teil der Allmende

Ähhhh.... lass mich überlegen.... Nein  ;).
Und ich bin mir ziemlich sicher ich kann dir dutzende Dörfer erstellen die in DSA nicht zum Hintergrund der Welt passen. Alternativ erstelle ich 20 Dörfer im Bornland die jagen dürfen und erodiere so langsam den Hintergrund des Bornlands weg *muhaha*

Offline Lysander

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Re: DSA im LARP
« Antwort #18 am: 27.08.2015 | 01:00 »
Komische Logik die Riesenauswahl zu bestaetigen und doch zu widersprechen. Wenn ich mich fuer einen Zwerg endschieden habe sind die elfischen Hintergruende natuerlich " begrenzt"....

Offline Edvard Elch

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Re: DSA im LARP
« Antwort #19 am: 27.08.2015 | 01:27 »
Es gibt zwei Punkte an DSA als Larp-Hintergrund, die mich ein wenig abschrecken: Das erste ist die Magie, die auf Con einfach nicht sinnvoll darstellbar ist. Sowas einfaches wie der Foramen oder der Flimflam gehen noch ganz gut, Ignisphaero … naja, es gibt mittlerweile ganz brauchbare Latex-Feuerbälle, beim Ignifaxius wird’s schon schwieriger, und bei so Zeug wie dem Solidirid, Invocatio Minor und Maior, Radau oder Pandaemonium hört’s dann ganz auf. Beim zweiten weiß ich nicht, ob es an den Spielern oder am Metaplot liegt, aber wenn ich auf Con den Satz "Mein Charakter lebt im Jahr 1035 BF, bitte spoilert ihn nicht mit Ereignissen, die erst später passieren." höre, will ich weinen gehen.

Komische Logik die Riesenauswahl zu bestaetigen und doch zu widersprechen. Wenn ich mich fuer einen Zwerg endschieden habe sind die elfischen Hintergruende natuerlich " begrenzt"....

Larp lebt von Klischees. Wenn ich einen Magier spielen will, muss ich einen Großteil der gängigen Magierklischees erfüllen, sonst erkennen meine Mitspieler nicht, was ich eigentlich sein will. Möchte ich einen aventurischen Gildenmagier spielen, muss ich einen Großteil der gängigen Magierklischees und einen Großteil der DSA-spezifischen Magierklischees erfüllen, sonst erkennt niemand, was ich eigentlich sein will. Je mehr Klischees ich bedienen muss, um in meiner Rolle ernst genommen zu werden, desto weniger Platz bleibt für individuelle Chraktergestaltung.

Eine nicht ganz themenfremde Frage: Larpst du eigentlich?
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Offline Gorbag

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Re: DSA im LARP
« Antwort #20 am: 27.08.2015 | 17:50 »
Es gibt zwei Punkte an DSA als Larp-Hintergrund, die mich ein wenig abschrecken: Das erste ist die Magie, die auf Con einfach nicht sinnvoll darstellbar ist. Sowas einfaches wie der Foramen oder der Flimflam gehen noch ganz gut, Ignisphaero … naja, es gibt mittlerweile ganz brauchbare Latex-Feuerbälle, beim Ignifaxius wird’s schon schwieriger, und bei so Zeug wie dem Solidirid, Invocatio Minor und Maior, Radau oder Pandaemonium hört’s dann ganz auf. Beim zweiten weiß ich nicht, ob es an den Spielern oder am Metaplot liegt, aber wenn ich auf Con den Satz "Mein Charakter lebt im Jahr 1035 BF, bitte spoilert ihn nicht mit Ereignissen, die erst später passieren." höre, will ich weinen gehen.

Ja, Magie und LARP das ist immer die Stelle an der es wirklich unschön wird. Es fängt schon damit an, dass der typische DSA Einstiegsmagier deutlich mächtiger ist als das was DragonSys so auf Einstiegslevel ausspuckt (das ist bei mir in der Ecke immer noch vorherrschendes Regelsystem in einer seiner vielen Inkarantionen). Dann kommt die Darstellbarkeit hinzu, die (auch bei DragonSys Zaubern) enorm von der Vorstellungskraft meiner Mitspieler abhängt (bis hin zu Momenten wo im Kampf der Krieger nicht mitbekommt das er von einem Feuerball getroffen wurde, weil es Laut ist und die Platte den Einschlag schluckt.)
Nur muss man auch festhalten das es ohnehin schwer ist den typischen DSA-Chara ins LARP zu übertragen. Was der normale DSA 4 Aventurier so kann bekomme ich jedenfalls nicht komplett im Spiel dargestellt. Die Diskrepanz wird zwar nie wieder so groß wie bei Magiern, aber Reibungsverluste gibt es immer.

Deshalb fahre ich auch die Linie das ich gerade an der Sollbruchstelle Hintergrund/Regeln von DSA abweiche. Ich nehme den Fluff mit und schaue, was die LARP-Regeln dabei unterstützen und wenn es sein muss, dann verzichte ich eben auf Sprüche oder Fähigkeiten, die ich laut DSA-Fluff haben sollte und beschränke mich nur auf die definierenden Sachen, die sich brauchbar übertragen lassen.

Bei DKWDDK (Du kannst was du darstellen kannst, ein LARP-Regelwerk das ungefähr besagt: solange du es überzeugend darstellst kannst du es auch) ist Magie ja sowieso noch mal ein kritischeres Thema und spätestens dann kann man die DSA-Magie wirklich nur in kleinen Auszügen übertragen.

Zitat
Larp lebt von Klischees. Wenn ich einen Magier spielen will, muss ich einen Großteil der gängigen Magierklischees erfüllen, sonst erkennen meine Mitspieler nicht, was ich eigentlich sein will. Möchte ich einen aventurischen Gildenmagier spielen, muss ich einen Großteil der gängigen Magierklischees und einen Großteil der DSA-spezifischen Magierklischees erfüllen, sonst erkennt niemand, was ich eigentlich sein will. Je mehr Klischees ich bedienen muss, um in meiner Rolle ernst genommen zu werden, desto weniger Platz bleibt für individuelle Chraktergestaltung.
Kann ich so nur voll unterstützen.

Komische Logik die Riesenauswahl zu bestaetigen und doch zu widersprechen. Wenn ich mich fuer einen Zwerg endschieden habe sind die elfischen Hintergruende natuerlich " begrenzt"....

Machen wir was Praxisnäheres. Sagen wir du spielst einen Thorwaler (Profession egal). Du trägst eine Lederhose, ein einfaches Hemd und hast braune Haare, als Waffe hast du eine Axt und einen Rundschild ohne besondere Verzierung. Du hälst dich beim Konsum starken Alkohols zurück und entscheidest dich für den Trinkspruch "zum Wohl" wann immer du mit Leuten anstößt. Dein IT-Name ist Hasleif Ulfson.
Die LARP-Welt um dich herum wird dich extrem sicher nicht als Thorwaler wahrnehmen, bis du dich ausführlich vorgestellt hast und 3-4 Minuten mit Leuten geredet hast. Weil erst dann hattest du die Chance deinen Charakter im Spiel zu erläutern. Du bist gar nicht so weit weg von einem Throwaler was deine Darstellung angeht, du bist nur nicht gerade der typische Thorwaler. Das du dich für den DSA-Hintergrund entschieden hast bringt dir also nicht wirklich viel bzw. du verschenkst viel von dem Potential das dir da angeboten wird.

Beispiel 2: Du bist immer noch Hasleif Ulfson. Aber du hast deine Gewandung umgestellt und deinen Charakter geändert. Du hast dir eine Streifenhose besorgt, einen Helm mit kleinen Flügeln, deine Axt hast du sonderanfertigen lassen und jetzt ist sie einer Skraja nachempfunden ist, du säufst immer noch nicht gerne aber wenn wer mit dir anstößt rufst du jetzt "Das Wohl" aus und auf deinem Schild ist ne schicke Darstellung von einem Wal oder so angebracht.
Andere Leute in Streifenhosen schließen dich auf ein mal freudig in ihre Arme, begrüßen ihren Landsmann und versuchen dir sehr starken Schnapps anzudrehen. Menschen fragen dich ob du vielleicht aus Thorwal kommst, noch bevor du das im Gespräch expliziet erwähnt hast.

Beispiel 3: Du bist, trotz wiedrigster Umstände, immer noch Hasleif Ulfson. Nur hast du dich dieses mal entschieden deinem bösartigen inneren Drang nachzugeben und dein "Besonderes Schneeflockesyndrom" voll auszuleben. Du trägst eine Plattenrüstung, die hast du erbeutet. Deine Primärwaffe ist ein schwerer Sklaventod, den hast du auch erbeutet. Dein komplettes Dorf spricht und liest fließend Zhayad weil dein Uropa mal ein Buch heimgebracht hat in dem das gut erklärt war, entsprechend ist jeder zweiter deiner Gegenstände damit übersät. Und weil du extrem Weltoffen bist ist dein "Hauptgott" der gute Nandus, weil das ja ein extrem schlaues Kerlchen ist und dein Uropa hatte ja dieses Buch, war also auch schlau und weltoffen. Den Rest handhabst du wie in Fall 2. 
Leute die du triffst Rollen mit den Augen, nach dem du ihnen erklärt hast das du Thorwaler bist. Wenn du auf andere Thorwaler triffst schließen sie dich vermutlich bewusst aus und wenn du gerade nicht da bist tuscheln Spieler OT ob du gerade angefangen hast zu LARPen.

Alles 3 sind relativ legitime Thorwaler und alle 3 befinden sich perfekt in den Schranken die dir die DSA-Welt setzt. Aber nur Thorwaler Nr. 2 wird dir wirklich den Spieleffekt bringen den du dir gewünscht hast. Kurzum, wenn du alle Freiheiten nutzt die dir DSA anbietet, dann hast du nicht mehr die Vorteile die dir DSA bietet im besten Fall, im schlimmsten machst du dich unbeliebt. Also ja, du kannst enorm viel machen, aber du kannst dich nicht enorm weit vom Standard entfernen. Ich hoffe jetzt ist klar was diese einschränkende Vielfalt ist, die ich dauernd anspreche.

Offline Lysander

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Re: DSA im LARP
« Antwort #21 am: 27.08.2015 | 22:07 »
Der Ausgangspunkt war ja die Weltenkonzeption an der es bei manchen scheinbar mangelt. DSA ist da eben schon recht ausgearbeitet und das gut.
Ich habe viel Strukturen und kann die eben schon großteils noch varieren. Ich mag diese Ausarbeitung und uebernehme sie deshalb durchweg gerne, somit fuer mich nur ein Vorteil.
Zum Beispiel:
Ein Thorwaler muß kein Klischee sein und dan kann er auch lebensgeschichtlich auch noch von Mischkultur geprägt sein zb durch Reisen usw.
Wichtig ist eben das zu erklaeren wo es sich nicht im Spiel erklaert.
Auch bei der Magie muß man eben improvisieren und das absprechen und dan eben simulieren so weit es geht und den Zauber als erfolgt erklaeren.
Bei manchen dramatischen Zaubern wie einem Wirbelsturm ist viel  mehr Fantasie gefragt...

Offline Edvard Elch

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Re: DSA im LARP
« Antwort #22 am: 27.08.2015 | 22:26 »
Im Larp muss sich aber alles im Spiel erklären, weil man eben nicht mal kurz Pause macht, um sich gegenseitig zu erzählen, was man denn jetzt so darstellen will. Wenn man einem Charakter nicht auf den zweiten Blick anmerkt, was er so ungefähr sein soll, ist was kaputt. Das funktioniert nicht ohne Klischees.

@ Lysander: Ausgehend von deinen Ausführungen muss ich meine Frage in meinem letzten Post mit "Nein." bzw. höchstens mit "Ich war mal auf einer Con, aber da wollte niemand so wirklich mit mir spielen." beantworten.
« Letzte Änderung: 27.08.2015 | 22:28 von Edvard Elch »
Kants kategorischer Imperativ, leicht modernisierte Fassung: „Sei kein Arschloch.“

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Offline Lysander

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Re: DSA im LARP
« Antwort #23 am: 27.08.2015 | 22:40 »

"Auf den zweiten Blick...was er darstellen soll"
Das kommt auf deine Klischeehaftigkeit an. Wenn die Person mangels Ausruestung oder Detailfehler was uebersieht muss man das eben absprechen. Zb bei ausgesprochenen Staendevertretern wie  Geweihtenroben oder eben dem Gildensiegel.
Ansonsten ist Aventurien so multikulturell das du eben NICHT von so starren Klischees ausgehen kannst.
Wenn deine Gruppe oder du auf totale Grundstereotypen steht ist das Eure Sache.
Aventurien ist da eben  wie die Realwelt eigentlich subtiler.

Offline Gorbag

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Re: DSA im LARP
« Antwort #24 am: 27.08.2015 | 22:54 »
"Auf den zweiten Blick...was er darstellen soll"
Das kommt auf deine Klischeehaftigkeit an. Wenn die Person mangels Ausruestung oder Detailfehler was uebersieht muss man das eben absprechen. Zb bei ausgesprochenen Staendevertretern wie  Geweihtenroben oder eben dem Gildensiegel.
Ansonsten ist Aventurien so multikulturell das du eben NICHT von so starren Klischees ausgehen kannst.
Wenn deine Gruppe oder du auf totale Grundstereotypen steht ist das Eure Sache.
Aventurien ist da eben  wie die Realwelt eigentlich subtiler.

Wenn es irgendwo kleine Unstimmigkeiten gibt kann man die sicherlich in einer ruhigen Minute diskutieren und als Verbesserungsvorschlag anbringen und die LARP-Gewandung verbessert sich meistens auch fortlaufend immer mehr. Aber an Details hängt sich im LARP keiner wirklich auf und bei so Konzepten kommt es auch nicht auf die filigranen Details an sondern auf die Sachen die dir mit Anlauf ins Auge springen.

Und Aventurien ist ein Hort der Klischees. Es atmet Klischee und blutet Klischee. Wenn man sich nur den aventurischen Kontext anschaut, dann haben viele der Bevölkerungsgruppen ihren ganz eigenes Klischee das sie stolz vor sich her tragen. Nivesen mit ihren Anauraks, die Thorwaler mit ihrer Streifenhose, der etwas zu breite Mittelscheitel der Norbarden usw.
Die aventurischen Magier haben sogar ihr Klischee aufgeschrieben und nennen es Kodex Albirikus und der wird von den meisten Magierakademien ausreichend genug bevolgt um sagen zu können "Magier, das sind doch die Typen mit dem Handtatoo, dem Stab und der Robe". Die Geweihtenschaft ist Farbcodiert usw.
Das ist aber auch ein weiterer Grund warum DSA beliebt ist im LARP. Die Klischees werden einem quasi fertig bis zur Haustür geliefert und sind schon gut etabliert. Klischees haben sich im LARP einfach bewährt und sind, entgegen des üblichen Kontext, im LARP positiv belegt. Wenn du aussiehst wie das Klischee eines stocksteifen Praiosgeweihten dann hast du deine Sache gut gemacht.