Pen & Paper - Spielsysteme > 7te See
Was lese ich da? 7te See kommt zurück?
Vampirwurst:
Genug Filme gibt's ja als Vorbild. Man denke mal an die ganzen Filme mit Erdöl Flynn.
6:
Schon mal in dem Karibik-Äquivalent von Theah gespielt?
Nein? Ich auch nicht.
7te See ist und bleibt ein reines Mantel&Degen-System mit Eurodisney als Setting. Ich hatte ne Menge Spass am Setting, aber das System hatte bei der Action jede Menge Sand im Getriebe.
:
--- Zitat von: Jiba am 5.11.2015 | 23:22 ---Aber es erlaubt mir auch auf historische Zusammenhänge zu pfeifen und literarische Figuren und Situationen zu Fakten zu erheben, ohne dass mir meine historisch interessierten Spieler den Vogel zeigen.
--- Ende Zitat ---
Da liegt der Fehler. Das Zeigen des Vogels ist das Problem, nicht die historischen Ungereimtheiten. Die historisch interessierten Spieler sollen sich mal locker machen ;-)
Es mag Geschmackssache sein, aber mir sind - gerne auch bis zur stereotypischen Unkenntlichkeit verzerrte - "echte" Franzosen lieber als ne plumpe Disneyversion mit wirklich vollkommen offensichtlich abgefeilter Seriennummer. Dann liegen halt in Freiburg Drachenskelette herum. Dann gibts halt eine Art Vorläufer von Napoleon, der Montegue heißt, ein bisschen eher und der treibt sich in Russland herum. Ich finde das aber so viel attraktiver als ein Spiel, in dem sich die Leute dauernd fragen müssen "Wie heißen noch mal die Spanier?" oder "Gibts in dem Spiel hier eigentlich auch Holländer?" oder "Verläuft die Donau ähnlich wie im Original?". Mir erschließt sich nicht, weshalb das Abziehbild cooler wirken kann.
Meine Vermutung: Das ist am Spieltisch alles weitgehend irrelevant, so nach dem Motto: ob Thea oder Erde: egal, lasst uns Mantel & Degen spielen. Da ist dann ein leicht überkompliziertes Roll & Keep im Vergleich dazu der größere Nervfaktor.
Erzdrakon:
Naja .... wer im historischen Setting spielen will, wird doch von einem (mitgelieferten) fantastischen Setting nicht davon abgehalten oder? Sprich wenn dich das Setting nervt, spiel im historisch korrekten Europa, Quellenbücher (Geschichtsbände) dazu gibt es ja genug.
Die Entwickler wollten aber ganz offensichtlich eine eigene (stark vom pseudo-historischen/cineastischen Bild inspiriertes) Welt erschaffen. Kann man mögen, ist man aber sicher nicht zu gezwungen. :)
Crimson King:
--- Zitat von: Wellentänzer am 5.11.2015 | 22:27 ---Gebe Dir ja weitgehend recht, aber 3 und 4 sind doch auch easy in den Griff zu bekommen oder? Ich habe das Ding noch nicht oft gespielt, aber was spricht gegen:
3. Nutzen von Kniffen erweitern und großzügig auslegen.
4. Bei der Charaktererschaffung als Spieler nicht gnadenlos optimieren kombiniert mit einem wachen Auge des SL aufs Balancing der Gruppe.
5. Feste Dramawürfel beim SL am Anfang des Abends (das Spendierverhalten des SL gibt den Spielern dann außerdem Hinweise auf etwaig geplante Höhepunkte, die dadurch railroadingärmer erreicht werden können)
6. Sie explodieren doch.
Finde das alles nicht kompliziert und einigermaßen naheliegend. Vielleicht übersehe ich aber auch was.
--- Ende Zitat ---
3. ist bei einer dreistelligen Zahl an Kniffen mit reichlich Aufwand verbunden. 4. ist eine Frage der Sozialkompetenz der Beteiligten, ändert aber nichts daran, dass ein Spieler, der am Anfang A und später B kauft, ggf. schlechter wegkommt, als einer, der es anders herum macht, egal, wie die Motivationfür die Reihenfolge dabei aussieht.
Vor dem Erscheinen von PDQ# habe ich beides gehausregelt. Geht also. War aber Aufwand, den ich mir heute sparen kann. Die ersten beiden Punkte sind da problematischer. Die verlieren bei ausreichender Systemkompetenz zwar an Bedeutung, für Einsteiger ist das aber nervig.
Ich will dagegen auch nicht verschweigen, dass 7te See einiges richtig gut gemacht hat. Die Dramawürfel waren zunächst mal ein sehr schöner Ansatz, um cinematisches Spiel zu belohnen. Charakterhintergründe, die beim ernsthaften Anspielen XP bringen, waren eine tolle Idee. 7te See hat weiches Player Empowerment vorgeschlagen, durch das der Spieler im Grunde nach Belieben Fakten schaffen konnte, die Spielleitung aber ein Vetorecht hatte. Die Integration der meisten Magieformen war sehr gelungen. Die Fechtschulen waren zwar auf der Crunch-Seite zu schwer für meinen Geschmack, in Sachen Fluff und Fluff-Crunch-Integration aber ebenfalls allererste Sahne. Mooks waren sehr gut umgesetzt. Nur kann ich die guten Aspekte des Regelwerks halt allesamt woanders ebenso bekommen, ohne mich mit den Nachteilen rum ärgern zu müssen.
Darüber hinaus stelle ich fest, dass es immer wieder erste Male für gewisse Dinge gibt. Z.B. erlebe ich es heute zum ersten Mal, dass jemand das 7te See-Regelwerk verteidigt, die Welt aber kacke findet. Ich habe Eisen, Ussura und Vesten auch immer ausgeblendet, und mit dem Halbmondreich sowie Cathay kommt man faktisch nicht in Berührung, wenn man es nicht knallhart drauf anlegt. Mit dem Rest lässt sich aber wunderbar arbeiten.
Fokus liegt nebenbei bemerkt nicht auf dem 30jährigen Krieg. Das Spiel hat keinen Fokus. Da wird Elisabeth I mit Arthus verwurstet, der Konfessionskonflikt inklusive des 30jährige Krieges, Louis XIV, der spanische Erbfolgekrieg, das Papstereithema, Napoleon, Iwan der Schreckliche, Venedig, Zorro und karibischen Piraten in einen Topf geschmissen, und man kann sich aus diesen vielen spannenden Themen diejenigen raus picken, die einem am meisten zusagen. Eine krasse Vereinfachung kann ich da nicht erkennen. Das ist die selbe Sorte Leipziger Allerei, die auch DSA formt, nur weitaus weniger detailliert.
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