Pen & Paper - Spielsysteme > 7te See

Was lese ich da? 7te See kommt zurück?

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Crimson King:
Ich habe 7te See jahrelang zunächst mit Originalregeln, später mit verhausregeltem Kniff- und Steigerungssystem gespielt und hatte ordentlich Spaß dabei. Dann fiel mir PDQ# in die Hände, aber trotz meines emotional verklärten 7te-See-Fanboy-Blickes war mir ziemlich schnell klar, dass sich damit das, was ich mir von einem schnellen, actionreichen, cinematischen Mantel- und Degen-Spiel erwarte, wesentlich besser abbilden lässt. Seitdem leite ich 7te See mit PDQ#. Sollte mich nun jemand fragen, ob ich Bock hätte, in seiner 7te-See-Runde mitzuspielen, würde ich das Regelwerk durchaus ein mal thematisieren, aber eben nur ein mal. Ich komme mit den Originalregeln klar, sehe aber absolut keinen Grund, sie zu benutzen, wenn ich was besseres habe. Und das geht, die Hypothese halte ich für weitaus weniger gewagt als deine, hier den meisten Leuten so, die Kritik an den 7te-See-Regeln üben.

Was das Setting angeht, so sollte eigentlich auf der Hand liegen, dass dem einen oder anderen historisch halbwegs gebildeten Spieler die Suspension of Disbelief in 1000 Stücke zerbricht, wenn Napoleon gegen Ludwig XIV zu Felde zieht. Ich käme damit auch nur klar, wenn vorher abgestimmt wäre, dass man auf historische Fakten und Kanon scheißt, quasi wie der letzten Musketier-Verfilmung. Thea kommt aber direkt mit genau dieser Prämisse daher. Was du in der europäischen Geschichte zwischen 1500 und 1800 auch interessant findest, hier hat es seinen Platz, ohne dass man sich irgendwie verrenken müsste. Ergo muss man sich nicht mehr darauf einigen, welche Fakten nun stimmen und welche nicht. Man kann einfach los spielen.

Auribiel:

--- Zitat von: Bad Horse am  6.11.2015 | 17:45 ---Ich finde Théa gerade wegen dem angesprochenen Freiheitsgrad ganz angenehm. Wenn ich historischen Kram leite oder spiele, dann hätte ich eigentlich ganz gern auch, dass meine Fakten halbwegs passen. Und da kann ich nicht einfach gewissenlos alles zusammenwürfeln, was ich cool finde. In einer verfremdeten Version geht das super.

--- Ende Zitat ---

Genau das.


Hab zwar vor kurzem (weil wir nie zum Spielen kommen) mein 7te See Zeug verkauft, aber wenn das groß neu aufgelegt werden würde, überleg ich mir ggf. ob ich nicht doch endlich eine Runde zusammen bekomme (oder schamlos für ein anderes Setting klaue...).

Blizzard:

--- Zitat von: Ludovico am  5.11.2015 | 23:54 ---Ich sehe es so wie Jiba. Die Welt ist toll. Ich mag sogar den Metaplot.
Und fuer damalige Verhaeltnisse war das System spitze.

Was nun den Piratenanteil angeht, so muss 7te See in dem Bereich kraeftig nachruesten. Fuer mich war es bislang immer ein Mantel & Degen-Spiel (und ein bisschen Piraten).

--- Ende Zitat ---

Ich kann Ludovico da in den meisten Punkten nur zustimmen. Ich empfand es (sowohl als Spieler, als auch als SL) von Vorteil, dass Théa gewisse Parallelen zum damaligen realen Europa aufwies. Manche mögen auch von Clichés oder gar einem Pseudo-Europa reden; mag sein. Uns hat Théa in weiten Teilen gefallen, so wie es ist bzw. war.

Und ja, für mich war 7teSee in erster Linie auch immer ein Mantel&Degen-Spiel, mit ein bisschen Piraterie. Der Schwerpunkt lag aber immer auf Mantel&Degen, und die Piraterie war nettes, schmückendes Beiwerk.Nicht mehr, nicht weniger. Die Piraterie hat in unseren Kampagnen zudem auch meist eine untergeordnete Rolle gespielt.

Und das R&K-System von 7teSee (oder L5R, egal) ist eines der einfachsten Regelsysteme, die ich kennengelernt habe. Wir haben das in all den Jahren nie als besonders schwierig, langsam, ausbremsend oder was auch immer empfunden. Und ja, wir hatten da durchaus auch Kämpfe dabei, bei denen die Involvierten einen Panachewert von 5 oder 6 aufwiesen. Gut, ich kenne PDQ# nicht, aber ich würde heutzutage einer Partie 7teSee nach Originalregeln gegenüber einer Partie SavageSea auf jeden Fall den Vorzug geben.

Chiarina:
Grundsätzlich mag ich Abenteuer und Settings, die sich eng an realhistorischen Situationen (oder von mir aus auch an literaturgeschichtlichen Erzählkontexten) entlanghangeln. Dabei gefällt mir in der Regel die Spannung zwischen wiedererkennbaren Zusammenhängen und dem, was sich im Spiel tatsächlich ergibt.

Ich mag aber auch den wilden Ideenmix. Dabei gefällt mir vor allem der Überraschungseffekt: Zusammendenken, was so noch nie zusammengedacht wurde (oder was so noch nie gespielt wurde)... der Novelty-Effekt eben.

Das sind in meinen Augen Pole. Settings, die "ein bisschen wie die Erde, aber bitte nicht zu sehr" sagen, liegen irgendwo in der Mitte und meist finde ich sie tendenziell nicht so spannend (Hello, good old Midgard!). Ein bisschen hört sich das, was ihr über Théa schreibt, danach an. Von daher ist mein Interesse an 7ter See nicht gerade irrsinnig hoch.

Bad Horse:
Thea ist einfach eine ziemlich Kitchensink-Mischung aus allem, was an der Epoche zwischen Mittelalter und Neuzeit cool aussah. Die realweltlichen Bezüge sind allerdings stärker als in Midgard, zumindest kommt es mir so vor.

Midgard nähert sich der ganzen Sache mit einem simulationistischem Anspruch - die Dinge sollen authentisch sein und diese Welt simulieren. 7th Sea nähert sich der Welt unter einem dramatischen Aspekt - die Dinge sollen dramatisch sein und eine Bühne für Action liefern. Einen allzu kritischen Blick in Bezug auf Plausibilität sollte man sich lieber sparen, aber dafür ist sie halt sehr inspirierend als Hintergrund für allerlei Mantel & Degen-Verwirrungen.  ;)

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