Autor Thema: Flüchtlingsthema als Rollenspiel am GRT  (Gelesen 26223 mal)

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Flüchtlingsthema als Rollenspiel am GRT
« am: 27.12.2015 | 15:54 »
Ich bin derzeit etwas hin und hergerissen und würde euch gern um Meinungen fragen.

Ich mach gerade ein Abenteuersammlungs-Heft für den Gratisrollenspieltag. Das soll jetzt keine Schleichwerbung sein, sondern ist nötig, um den Kontext zu verstehen. Eins der Szenarien, nicht aus meiner Feder sondern durch einen Wettbewerb entstanden, behandelt das, was derzeit als s.g. Flüchtlingskriese durch die Medien geht. Darin sind die Charaktere eine Familie (Mama, Papa, Oma, Opa, Kind), die aus einem (nicht genau genannten) Land fliehen, und die unschönen Stationen, die sie so zu Lande und zu Wasser erleben. Ein erwachsenes Szenario halt, dass das Ganze nicht in eine Fantasy-Geschichte packt sondern klar gegenwärtig bleibt. Für sich allein betrachtet finde ich es gut und den Text "Fair", weder Gewaltverherrlichend noch -verharmlosend, und ich hätte kein Problem, es auf meine Homepage zu stellen.

Grundsätzlich finde ich, dass so ein Thema durchaus ins Rollenspiel darf. Setzt halt die richtigen, reifen Mitspieler voraus, aber die gibt es ja. Wo ich jetzt nicht so sicher bin, ist, ob das etwas am Gratisrollenspieltag zu suchen hat. Was meint ihr? Zum Einen zeigt es in einer Szenariosammlung, dass Rollenspiel mehr als nur "Spiel" sein kann. Zum Anderen wirkt es neben Robin Hood, Japano-Fantasy und einem Wild-Western etwas fremd und ich schätze, dass das Szenario eher gelesen und zur Kenntnis genommen wird als gespielt wird, und dann sind es verlorene Seiten im Heft. Vielleicht ist der Gratisrollenspieltag auch eher was fürs Spaß haben als zum Nachdenken. Dann wiederum, warum nicht Leute zum Nachdenken anregen ... und hier dreh ich mich im Kreis.

Wie seht ihr das?
« Letzte Änderung: 27.12.2015 | 17:18 von Mentor »
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Ucalegon

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel
« Antwort #1 am: 27.12.2015 | 16:05 »
Wenn es dir gefällt, würde ich es an deiner Stelle mit reinnehmen, aber eine kurze Erklärung dazusetzen. Auf keinen Fall würde ich es einfach unkommentiert neben die fantastischen Abenteuersettings stellen.

Online Galotta

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel
« Antwort #2 am: 27.12.2015 | 16:16 »
für den GRT eher ungeeignet.
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Offline Taysal

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel
« Antwort #3 am: 27.12.2015 | 16:18 »
Klar geht das. Deswegen habe ich ja auch bei der Fate-Challenge mein Grenzer-Setting eingereicht und mich sogar gut damit platziert. Man kann sich ja nicht immer in einer Wohlfühlblase verstecken, zudem gibt es keinen Hinderungsgrund bestimmte Themen nicht spielerisch aufzubereiten, immerhin lernt der Mensch durchs Spielen. Wenn es gut gemacht ist, passt es auf jeden Fall zum GRT. Heutzutage ist es eh wichtig, Position zu beziehen.
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Offline Infernal Teddy

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel
« Antwort #4 am: 27.12.2015 | 16:21 »
Ich bin da tendenziell bei Taysal, aber ich denke, da sollten ein paar erklärende Worte schon noch dazu.
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Offline Chiarina

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel
« Antwort #5 am: 27.12.2015 | 16:27 »
Gibt es für das Abenteuer einen "Erfolgsfall"? Das finde ich nicht uninteressant. Was wird denn für die Flüchtlingsgruppe als "Erfolg" angesehen?
[...] the real world has an ongoing metaplot (Night´s Black Agents, The Edom Files, S. 178)

Der Rote Baron

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel
« Antwort #6 am: 27.12.2015 | 16:28 »
Du kannst natürlich machen, was du willst. Und generell bin ich nicht abgeneigt, dass man im Rollenspiel politische Themen aufnimmt. Wäre ja auch nicht neu. Aber beim Thema "Flüchtlinge" ist bei mir die Übersättigungsgrenze wirklich schon lange überschritten und erzeugt nur noch Würgen. Ich höre gefühlt jeden Tag nichts anderes. Da würde ich gerne mal in einem Bereich NICHTS darüber hören.

Zudem klingt es für mich weder unterhaltsam noch erhebend Menschen in Situationen zu spielen, in denen sie am besten den Kopf unten halten und sich unaufffällig "durchzuwurschteln", um so ans Ziel zu kommen:
"Flüchtling" wird ja nicht, weil man der Gefahr die Stirn bietet, sondern weil man von ihr davon rennt - weil man keine Chance zum Kampf hat oder aus Angst. Ein Flüchtling, der gegenüber den Verfolgern, den Schleppern oder den Grenzern den Rücken gerade macht, kommt meist nicht sehr weit. Oder ist kein Flüchtling mehr ...

Alles in allem klingt die Idee nach Betroffenheitsrollenspiel von Opfern von Gewalt und Verfolgung, das Ganze in politisch korrekt ("Refugees welcome!" - Wir schaffen das!).

Ich hätte nichts gegen ein militärisches Szenario zum Kampf gegen den IS durch die kurdischen Freiheitskämpfer in Kobane: Heroisch, politisch, aktivierend, spannend, aktuell. Nur Mädels am Tisch? - Wie wäre es mit den Frauen-Selbstverteidigungseinheiten der YPG, der jesidischen Frauen oder neuerding der christlichen Assyrerinnen?

Generell hielte ich aber auch solch ein Szenario für den Gratisrollenspieltag für unpassend. Es sollen ja Leute ans Rollenspiel herangeführt und nicht politisch agitiert werden.

« Letzte Änderung: 27.12.2015 | 16:36 von Der Rote Baron »

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel
« Antwort #7 am: 27.12.2015 | 16:35 »
Gibt es für das Abenteuer einen "Erfolgsfall"? Das finde ich nicht uninteressant. Was wird denn für die Flüchtlingsgruppe als "Erfolg" angesehen?
Der Erfolg wäre, dass die Familie wohl behalten im Zielland ankommt.
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Offline KhornedBeef

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel
« Antwort #8 am: 27.12.2015 | 16:42 »
Für den GRT: Nein. Es sei denn, ich habe Sinn und Zweck des Tages (das Hobby promoten) falsch verstanden.
An anderer Stelle kann man darüber reden. Das Auswürfeln des Schicksals abstrahierter, aber realer Akteure, und auch noch aus dem Tagesgeschehen, ist halt tendenziell anstößig (darum könnte das für den GRT auch leicht nach hinten losgehen). Ich kann das zwar im Bereich der Erwachsenenbildung sehen, aber dann mit einer passenden Mechanik. Oder eben im sehr privaten Bereich. Wobei ich da den Reiz sowenig sehe wie bei "Natascha Kampusch RPG" oder "Zugunglück von Eschede RPG".
zum Thema Position zu beziehen: Das muss man nicht immer und überall. Ernsthaft, es gibt genug schreckliche Probleme auf der Welt, auf die man eigentlich sogar Einfluss nehmen kann, dass es nie aufhört.
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Offline Taysal

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel
« Antwort #9 am: 27.12.2015 | 16:43 »
(...)

Ich hätte nichts gegen ein militärisches Szenario zum Kampf gegen den IS durch die kurdischen Freiheitskämpfer in Kobane: Heroisch, politisch, aktivierend, spannend, aktuell. Nur Mädels am Tisch? - Wie wäre es mit den Frauen-Selbstverteidigungseinheiten der YPG, der jesidischen Frauen oder neuerding der christlichen Assyrerinnen?

(...)

wtf?

Du kannst natürlich machen, was du willst. Und generell bin ich nicht abgeneigt, dass man im Rollenspiel politische Themen aufnimmt. Wäre ja auch nicht neu. Aber beim Thema "Kampf gegen den IS" ist bei mir die Übersättigungsgrenze wirklich schon lange überschritten und erzeugt nur noch Würgen. Ich höre gefühlt jeden Tag nichts anderes. Da würde ich gerne mal in einem Bereich NICHTS darüber hören.

Krieg und Tod scheint ja zu gehen ...   :P
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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel
« Antwort #10 am: 27.12.2015 | 16:46 »
Bevor das Reizthema zu sehr in eine Schlammschlacht abdriftet, bitte bei der Frage bleiben: Kann/gehört das Thema auf den GRT oder nicht?
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Supersöldner

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel
« Antwort #11 am: 27.12.2015 | 16:46 »
mh wäre es nicht alles im allem ,,sicher ,,das Tehma in ein anders Senario zu verpacken?

Ucalegon

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel
« Antwort #12 am: 27.12.2015 | 16:58 »
Wenn das Szenario geschmacklos oder Exploitation-lastig wäre, hätte Mentor die Frage sicher nicht gestellt. Insofern sehe ich kein Problem damit, es neben anderen Szenarios für den GRT anzubieten. Ist ja nicht so, dass es jemandem aufgedrückt würde.

Natürlich repräsentiert so ein Szenario nicht "das Hobby an sich", aber für mich spricht nichts dagegen, einen Randbereich - mit dem Hinweis, dass es sich um einen solchen handelt - mit aufzunehmen. 


Offline KhornedBeef

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel
« Antwort #13 am: 27.12.2015 | 17:02 »
mh wäre es nicht alles im allem ,,sicher ,,das Tehma in ein anders Senario zu verpacken?
Kommt drauf an, was das Ziel ist. Das Thema "Flucht" oder "Heimatlosigkeit" kann man auch mit dreiköpfigen Aliens von der Venus umsetzen. Wenn man aber im Fernsehen sieht, oh, da sind Leute im Mittelmeer ertrunken, und denkt "das würde ich gerne als Rollenspiel spielen", dann eben nicht.
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Offline KhornedBeef

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel
« Antwort #14 am: 27.12.2015 | 17:05 »
Nochmal drüber nachgedacht. Halte das immer noch nicht für die richtige Stelle. Wenns aber rein soll, finde ich einen kompetent geschriebenen Kommentar/Hinweis schon sehr wichtig. Was jetzt nicht die BILD-Zeitung davon abhalten würde, das auszuschlachten. Aber ich bin wohl pessimistisch :)
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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel am GRT
« Antwort #15 am: 27.12.2015 | 17:19 »
(Ich hab "am GRT" noch im Thread-Titel ergänzt ...)
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Offline Chruschtschow

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel am GRT
« Antwort #16 am: 27.12.2015 | 18:06 »
Ich möchte mal darauf aufmerksam machen, dass Rollenspiel auch im professionellen Bereich zu Ausbildungszwecken genutzt wird. Ich erinnere mich noch gut an die Mitarbeiterschulungen meiner damaligen Zivildienststelle, an denen wir Zivis auch teilgenommen haben. Rollenspiel und ernste Themen gehen gut miteinander. Es geht um das Durchspielen einer Situation im geschützten Rahmen, der man selbst mal ausgesetzt sein könnte (hier weniger wichtig) und das Hineinversetzen in einen potentiellen Gesprächspartner (hier sicher eher das Ziel).

Im Hobbybereich ist die Zielsetzung sicher vorrangig eine andere. Aber es gibt durchaus auch ernste Rollenspiele. Grey Ranks, Night Witches. Sicher keine Wohlfühlszenarien. Es gibt also anscheinend auch Leute, die eben mit Hilfe von Rollenspiel Erfahrungen durchspielen möchten, die eben nicht nur heroische Action sind.

Bei anderen Medien ist das ja auch möglich. Es gibt einen Bücher- und Filmmarkt jenseits von seichter Unterhaltung. Antikriegsfilme. Sozialdramen. Da geht es sicher nicht nur um Spannung und Action, sondern eben auch um Kritik und Kommentar zu den gezeigten Themen. Und das schauen Menschen freiwillig in ihrer Freizeit. Durchaus auch mehr als ein Mal. Oder auch am Computer: Papers please. This war of mine.

So ein Setting erfordert allerdings durchaus ein bisschen Fingerspitzengefühl. Die fröhliche Schatzsuche unterm Finsterberg ist da sicher ganz im Sinne des Popcornkinos leichter (oder mit weniger Fettnapfgefahr) zu inszenieren.

Auf dem GRT? Da sind ja eher schnelle Sachen gefragt. Schwierig. Ich spiele selbst auf dem GRT eher Bier&Bretzel-Zeug. Schnell. Action. Michael Bay mit Orks. Gerade dem gesetzteren Publikum kann man aber durchaus auch mal erklären, dass auch ernste Themen möglich sind. Da es ja anscheinend um die neuen Nupajin-Hefte geht, halte ich das für gar keine schlechte Idee, um auch mal Potential und Variantenreichtum des Hobbys zu illustrieren. Aber eine Kommentarbox würde ich auch einfügen, dass es nicht darum geht, Opa besonders effektvoll zu ersäufen.
« Letzte Änderung: 27.12.2015 | 18:18 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline KhornedBeef

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel am GRT
« Antwort #17 am: 27.12.2015 | 18:18 »
@Mentor: Danke, das meine ich mit “Erwachsenenbildung“.
Aber das hat nichts mit dem GRT zu tun. Und der Hinweis mit den anderen Medien geht auch insofern an der Sache vorbei, als das eben keine Spiele sind. Vergleich eher mal mit einem Computerspiel, selbst wenn das etwas zu wir ins andere extrem geht.
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Offline Chruschtschow

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel am GRT
« Antwort #18 am: 27.12.2015 | 18:24 »
@KhornedBeef:
Ich vermute mal, du hast dich beim @ vertan. Das passt so gut als Antwort an mich.

Sicher geht es nicht nur um Bildung. Darum habe ich ja nach dem ersten Absatz ein paar mehr folgen lassen.

Bei vielen ernsten Filmen steht die Unterhaltung im Vordergrund UND sie befassen sich mit einem ernsten Thema. Ich halte das für sehr gut vergleichbar. Es geht darum, sich im privaten und persönlichen Rahmen außerhalb eines professionellen Bezugs mit ernsten Themen zu befassen.

Ein paar ernste Computerspiele hatte ich übrigens reineditiert. Blöde Angewohnheit. Immer noch drei Mal an den eigenen Text dran...
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Miriam

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel am GRT
« Antwort #19 am: 27.12.2015 | 18:33 »
Wie Du selbst andeutest, sehe ich kein Problem, das Thema im Rollenspiel zu behandeln. Auf dem Gratisrollenspieltag hat es in meinen Augen aber nichts verloren, wenn es so "realitätsnah" ist, wie Du andeutest.

Ich denke aber, dass der Gratisrollenspieltag dazu einladen soll, Neues ausprobieren und das Hobby zu bewerben soll. Daher sollten sich die Spiele von der besten Seite präsentieren und leichte Unterhaltung bieten. Den Gratisrollenspieltag halte ich für den falschen Anlass, um "Stellung" zu beziehen.

Gerade bei der Aktualität des Themas liegt schnell etwas schwer im Magen, zumal tagespolitische Themen auch etwas sind, die man mit Unbekannten vorsichtig behandeln sollte. Im schlimmsten Fall treffen dann Leute aufeinander, die sich in die Haare bekommen, weil jemand eine Aktion ansagt, die der andere pitätslos findet. Auch beim Durchlesen könnte es jemanden stark abstoßen, der es unpassend finden.

Unter dem Strich würde ich dringend empfehlen, es aus dem Heft herauszulassen. Online sollte es unproblematisch sein, einen Kommentar würde ich aber auch online aufnehmen, damit am Ende niemand in irgendeinerweise Verherrlichung vorwerfen kann.

Offline KhornedBeef

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel am GRT
« Antwort #20 am: 27.12.2015 | 18:36 »
Stimmt, hatte Chruschtschow gemeint, sorry :)
This war of mine ist eigentlich ein gutes Beispiel, aber immer noch fiktiv. Du bringst mich da allerdings schon ins Grübeln, es gibt durchaus kontroverse PC-Spiele, die ich befürworten würde. Irgendwie lege ich da schon zweierlei Maß an, wegen des GRT. Auf der anderen Seite holt man damit die ganze Veranstaltung aus der “ Nerds mit fettiger Brille und D&D-Witzen “-Ecke.
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Offline blut_und_glas

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel am GRT
« Antwort #21 am: 27.12.2015 | 18:37 »
Als eine erste Randbemerkung:

Genau solche Themen wie dieses hier sind der Grund, aus dem heraus ich mich schon vor geraumer Zeit danach erkundigt habe, wie denn die "keine politischen/gesellschaftlichen Themen"-Regel des Forums zu verstehen sei. Vielen Dank daher für das konkrete Beispiel, dass ich dafür zu diesem Zeitpunkt (diesen Zeitpunkten) nicht zur Hand hatte.

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Offline D. M_Athair

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel am GRT
« Antwort #22 am: 27.12.2015 | 18:48 »
Grundsätzlich: Ja, es ist möglich das zum RSP-Inhalt zu machen.
Wichtig. Ganz, ganz wichtig ist, dass da irgendein interessanter Twist drin ist, der eben nicht die Reizthemen triggert.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Was ich mir gut vorstellen könnte ist: Die SC sind gemeinsam untergebracht und gehören verschiedenen Religionen/Kulturkreisen/Wertesystemen ... an, Fraktionen, die in der Heimat des jeweils anderen dessen Vertreibung verursacht haben. (Der politisch verfolgte atheistische Blogger, der syrisch-orthodoxe Minderjährige - dem allein Hoffung und Glaube blieben, die streng gläubige Muslima, ...)
Es gibt ein gemeinsames Ziel, das gegen persönliche Widerstände, psychische Schwierigkeiten und äußere Herausforderungen erreicht werden muss.

Kurz: Das Szenario müsste für mich Folgendes schaffen:
Themen und Fakten zum Inhalt haben, die in den Nachrichten nicht, bzw. kaum beleuchtet werden.
Keinen moralischen Zeigefinger beinhalten. (Der wirkt schnell Spielzerstörend.)
Entsprechend sollte die politische Dimension höchstens angedeutet werden.
Die Lebenswelt der Flüchtlinge und ihre Perspektive als Ausgangsbasis nehmen.



... was natürlich auch gut geht ist Hoffnungen und Wünsche als Fantasyelemente ins Spiel zu bringen.
Das macht Urchin mit dem Paradies "Agartha" in Bezug auf Obdachlose z.B. richtig gut. (Das nimmt dem Spiel jede kritische Distanz und die Spieler begeben sich in die Welt der "Undercity von NYC" ... und nehmen dort ganz die Perspektive von Obdachlosen, Scum, ... ein.)
« Letzte Änderung: 27.12.2015 | 18:49 von Contains Diseases »
"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan

Offline Sashael

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel am GRT
« Antwort #23 am: 27.12.2015 | 19:00 »
Ich denke zunächst mal, dass das Thema an sich für RSP geeignet ist.

Die konkrete Fragestellung bezieht sich aber auf den GRT und da habe ich leichte Zweifel.
Das Hobby als solches soll ja vorgestellt und beworben werden. Mit Politik bewirbt man besser nur eines: Politik.

Das Szenario berührt ein derzeit großes Reizthema. Das kann auch gegen die Wand fahren. Am GRT kann man unmöglich die komplette Bandbreite des Hobbys Rollenspiel vorstellen. Imho sollte man dann beim größten gemeinsamen Nenner bleiben. Genau genommen ist das Szenario ja ein Nischenprodukt einer Nische in einem Nischenhobby. Ob es sinnvoll ist, überhaupt so extrem spezielle Fälle (egal welcher Art) in eine Sammlung Abenteuer zum GRT aufzunehmen, ist für mich fraglich. Dann auch noch ein Reizthema dafür aufzugreifen, halte ich bestenfalls für ungeschickt.

Ich würde sagen: Stell es ins Netz (wie von Anderen schon empfohlen mit einem vernünftigen einleitenden Kommentar), aber lass es aus der GRT-Sammlung raus.
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


Leitet Itras By mit Battlemap. ;D

Offline bobibob bobsen

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Re: Flüchtlingsthema als Rollenspiel am GRT
« Antwort #24 am: 27.12.2015 | 19:38 »
Das ist keins der Themen die ich gern bespielen möchte. Das geht sicherlich mit Leuten die man gut kennt am GRT würde ich davon die Finger lassen.