Wenn es um Rassismus geht, dann brauche ich keine Orks und Trolle, dann habe ich im Cyberpunk-Szenario Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft und den Rassismus der ihnen entgegenschlägt.
Wie gesagt, gerade auf dem amerikanischen Markt ist das ein dermaßen heißes Eisen, dass ich diesen Ansatz durchaus verstehen kann.
Das ist seit Erscheinen der 1. Ed. auch noch mal deutlich kritischer geworden (kommt mir von der anderen Seite der Welt aus betrachtet jedenfalls so vor), so dass ich aus dieser Warte auch nachvollziehen kann, warum man den ganzen Themenkomplex mittlerweile stark reduziert hat - so kommt es mir jedenfalls vor. Vielleicht sind auch nur die zugehörigen Flufftexte schwächer geworden.
Und - ebenfalls schon genannt - vielen Spielern ist dieser kleine Umweg lieber.
Schließlich ist es am Ende immer noch ein Spiel, mit dem man Spaß haben will, und manche Gruppen wollen sich dem Thema nur so nähern.
Da wo SR mithilfe von fantastischen Elementen Abstand schafft, entfernt es sich für mich auch von Cyberpunk.
Die Cyberpunk-Romane haben diesen Abstand nicht, was soll er im Spiel?
Das ist eine reine Purismus-Frage.
Es ist ja nun schon alles Mögliche und Unmögliche ver-punk-t worden - mit unterschiedlich brauchbaren Ergebnissen -, da kann ich mich nicht so recht dazu bringen, SR vorzuwerfen, hier zwei parallele Ansätze zu fahren.
Zumal das so explizit nirgends kommuniziert wird, das ergibt sich mehr oder weniger von selbst aus dem Setting.
Klassische Cyberpunk-Hacker sind bei Licht betrachtet ebenso fantastische Elemente. Jenen den Vorzug zu geben, kann mMn nur ästhetische Gründe haben.
"Realistischer" sind sie nicht wirklich, und das Vorrecht des Erstgeborenen können sie auch nicht beanspruchen - "stick it to the man"-Ansätze finden sich auch wesentlich früher.
Z.B. in einer Zeit, die wegen empfundener ästhetischer Mängel auch recht erfolgreich ge-punk-t wurde