Pen & Paper - Spielsysteme > Ubiquity
Wieso ist Ubiquity pulpig?
Der Nârr:
BoL-Shadowrun: Es wäre dann ein pulpiges Shadowrun. Halt weniger realistisches Shadowrun mit viel Geplane, sondern mehr locker einfaches rumgeballere und Gehacke. Fände ich ehrlich gesagt ziemlich cool!
Und das ist es übrigens, was mir bei Ubiquity fehlt. Das ist alles so festgezurrt! Ein bisschen wie Gurps halt. Da kann ich ja auch jeden noch so pulpigen Charakter detailliert nachbauen und die Leute können dann auch pulp-taugliche Stunts hinlegen usw., weil sie die Werte dafür haben.
Aber von einem pulpigen System würde ich sprechen, wenn das System selbst durch seine Spielweise auch das Genre widerspiegelt.
Ich finde ja, dass Cortex+ sehr pulpig sein kann. Nehmen wir Firefly. Die Charaktere sind extrem stereotyp und klischeebeladen, einfach weil bestimmte Charakterzüge - die Distinctions - auch immer wieder zur Schau gestellt werden und den Charakter massiv prägen. Aber in Ubiquity, naja, da habe ich diese Liste von Talenten usw., und muss mich da durcharbeiten und da wird schnell ein Grad an Komplexität erreicht, den ich für Pulp als zu hoch empfinde.
Ein Pulp-System muss ja nicht gleich total schwammig sein. Aber ich möchte, dass es mit Klischees und Stereotypen arbeitet. Die Charaktere müssen nur schablonenartig bestimmt sein usw.
eldaen:
Ich muss sagen, dass mich die Meinungen durchaus überraschen. Nicht, weil ich es anders sähe, sondern weil ich bislang den Eindruck hatte, es sei von der allgemeinen Wahrnehmung recht fest in der Pulp Ecke. Interessantes Feedback! :)
Boba Fett:
--- Zitat von: KhornedBeef am 27.01.2016 | 09:31 ---Manche Regelwerke machen es einem schon schwerer, bestimmte Genres nicht zu spielen.
--- Ende Zitat ---
Dagegen widerspricht meine Aussage oben in keiner Weise.
Deine Aussage dreht sich um "nicht-Eignung", nicht um verkörpern typischer Genre-Merkmale.
Und Grundregelmechaniken eignen sich sicherlich für bestimmte Genres oder eben auch nicht, aber sie verkörpern keine Genre-Merkmale. (meine These)
Ludovico:
--- Zitat von: Boba Fett am 27.01.2016 | 09:17 ---Ich finde, grundsätzlich kann man keinem Regelkernsystem eine "Pulpigkeit" (oder andere Genrezugehörigkeiten) zuschreiben.
Denn sie lassen sich eigentlich immer auch für andere Genres verwenden.
Solche Attribute sind Setting-spezifisch, aber nicht Spielregeln spezifisch.
Ubiquity EIGNET sich gut für pulpige Settings, aber es eignet sich auch für anderes.
Daher: nicht pulpig
--- Ende Zitat ---
+1
KhornedBeef:
--- Zitat von: Deep_Impact am 27.01.2016 | 09:38 ---Macht Pulp denn die unschärfe der Regeln aus? Vielleicht müsste man einmal klar definieren, was Pulp im Rollenspiel zwingend ausmacht. (Pulp als Trivial oder Schund?).
[...]
--- Ende Zitat ---
In der Tat ist da eher ein gewisse Begriffsunschärfe in meine Kopf ;) deswegen habe ich nochmal Ursprungsforschung gemacht. Die Antwort ist: Ja, ursprünglich schon https://de.wikipedia.org/wiki/Pulp-Magazin
Genauer gesprochen, Pulp ist vermeintlicher Schund. Bunte, schamlose sensationalistische Geschichten, bei den Eltern ihren Kinder sagen "lies doch mal ein vernünftiges Buch!".
Aber auch Indiana Jones ist Pulp. Pulp muss nicht schlecht heißen.
Das ist jetzt alles aus literarischer Sicht. In den Rollenspielbereich ist sicherlich der Teil mit den wilden Storys eingegangen, die sich nicht um "Realismus" scheren, wenn dafür ein brustbehaarter Abenteuer dinosaurierreitend eine stolze Amazon von einer auf Lava schwimmenden Gesteinsscholle retten kann, bevor der Lavafall kommt.
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